München: Kunst im öffentlichen Raum
(L ‒ Z)
Hier kann nur eine Auswahl von Kunst im öffentlichen Raum der Stadt München vorgestellt werden. Brunnen und Denkmäler, U-Bahnhöfe und Jugendstil-Hausfassaden (Kunst am Bau), werden ebenso wie Urban Art und Kirchenkunst in eigenen Alben präsentiert: Themen.
Max Lacher
Max Lacher (1905 ‒ 1988) studierte nach dem Besuch der Kunstgewerbeschule München an der → Akademie der Bildenden Künste München. Weil er sich weigerte, der NSDAP beizutreten, musste er auf Ausstellungen und eine Professur verzichten. Stattdessen zog ihn die Reichsarmee 1940 ein. Und im Zweiten Weltkrieg zerstörte ein Bombenangriff Max Lachers Atelier in München mit seinem vor dem Krieg geschaffenen Werk. Ende April 1945 beteiligte sich Max Lacher an der Freiheitsaktion Bayern (→ Münchner Freiheit) und wurde deshalb in Abwesenheit zum Tod verurteilt.
Marienplatz
Dionysius Haertl übernahm 1760 eine seit 1715 existierende Bierwirtschaft am Marienplatz. 1954 brachte Max Lacher an der Fassade (Weinstraße 1) mit eingefärbtem Putz auf einer schwarzen Grundschicht ein Sgrafitto an. Im Jahr darauf bemalte er die Fassade des 1951 wiederaufgebauten Nachbargebäudes an der Ecke Wein-/Kaufingerstraße (Marienplatz 2) mit einem Fresko.
Heinrich Primat kehrte 1416 von einer Pilgerreise aus dem Heiligen Land nach München zurück und erfüllte sein Versprechen, ein Gemälde zu Ehren des hl. Onophrius (um 320 – um 400) zu stiften, der 60 Jahre als Einsiedler in der Wüste gelebt hatte. Das Wohnhaus am Marienplatz 17 wurde zwar einige Male abgerissen und neu aufgebaut, aber nie mehr fehlte ein Bild des Onophrius. Das heutige Gebäude wurde Anfang der Fünfzigerjahre nach Plänen von Hansjakob Lill (1913 – 1967) errichtet, und Max Lacher entwarf das Onophrius-Mosaik.
Wo heute das Kaufhaus Beck (»Am Rathauseck«) steht, befand sich früher das 1859 eröffnete Café Perzel mit einer üppigen Neurokoko-Stukkierung an der Fassade. Das im Zweiten Weltkrieg zerstörte Gebäude wurde 1954 nach Plänen des Architekturbüros Henneberger wieder aufgebaut, und 1956 gestaltete Max Lacher die Fassade mit Sgraffiti und Steinintarsien. Auf dem Bild präsentiert ein Verkäufer einer Kundin eine Stoffbahn.
Max Lacher: Wandbilder am Marienplatz (Fotos: Oktober 2023)
Wandbild
Der Arzt und Pädiater August von Hauner (1811 – 1884) gründete 1846 eine Kinderklinik an der heutigen Lindwurmstraße, die inzwischen als Universitätsklinik betrieben wird. Im Innenhof malte Max Lacher 1960 ein großes Wandbild.

Fassadenmalerei
Auch die Fassadenmalerei am Mariahilfplatz 19 stammt von dem Münchner Künstler Max Lacher.


Peter Simon Lamine
Peter Simon Lamine (1738 ‒ 1817) erhielt nach seiner Ausbildung bei dem Bildhauer Peter Anton Verschaffelt (1710 – 1793) ein Stipendium des pfälzischen Kurfürsten Karl Theodor, das ihm eine mehrjährige Studienreise nach Wien, Paris und Rom ermöglichte. 1771 kehrte er in seine Heimatstadt Mannheim zurück und wurde noch im selben Jahr zum Hofbildhauer ernannt. Ab 1793 leitete er die Mannheimer Zeichnungsakademie. Die wurde jedoch 1804 geschlossen. Daraufhin zog Peter Simon Lamine nach München und begann an der Kunstakademie Bildhauerei zu lehren.
Pan
Östlich des Badenburger Sees im Nymphenburger Schlosspark befindet sich die Skulptur eines Pan, der neben einem Ziegenbock ruht und auf einer Hirtenflöte spielt. Der Bildhauer Peter Simon Lamine schuf das Werk 1815 und wiederholte dabei ein Motiv, das er 1774 für den Schlosspark Schwetzingen gestaltet hatte. Die Figur aus Carrara-Marmor sitzt auf einem Sockel aus Nagelfluh mit einer künstlichen Quelle aus dem Abfluss des Sees.

Fotos weiterer Statuen von Peter Simon Lamine sind im Album über den Nymphenburger Schlosspark zu finden.
Lina Lapelytė
Lina Lapelytė wurde 1984 in Litauen geboren. Sie studierte sowohl Musik als auch Bildhauerei, und dementsprechend kombiniert sie beides in ihrer künstlerischen, auf Performance basierenden Tätigkeit.
»Copper Lick«
Zwischen Muffatwerk und Kabelsteg ließ die Künstlerin Lina Lapelytė eine gemeinsam mit dem Architekturbüro Mantas Peteraitis entworfene und aus einem 400 Millionen Jahre alten Kalksteinfelsen in Litauen gemeißelte Skulptur aufstellen: »Copper Lick«. Vom 19. März bis 18. Juni 2024 diente das als Hörraum für eine wöchentliche Performance mit Gesang und Glockenläuten. Beteiligte Kirchen: St. Lukas, St. Maximilian, St. Nikolai am Gasteig und Loretokapelle, St. Johann Baptist, Frauenkirche.




Ernst Laurenty
Allegorie der Borstei / Hirstengott Pan
Der Bildhauer Ernst Laurenty (1885 – 1993), der von 1955 bis 1988 in der Borstei wohnte, schuf einige Skulpturen und Brunnenfiguren für die Gärten.
Ernst Laurenty: Allegorie der Borstei, Hirtengott Pan (Fotos: April 2023)
Weitere Werke von Ernst Laurenty in den Alben über Brunnen bzw. die Borstei
Alf Lechner
Alf Lechner (1925 ‒ 2017) ließ sich 1940 bis 1943 und 1945 bis 1950 vom Landschaftsmaler Alf Bachmann am Starnberger See ausbilden. Dann arbeitete er als Maler, Graphiker, Industriedesigner und Lichttechniker, bis er sich zu Beginn der Sechzigerjahre auf abstrakte Stahlplastiken konzentrierte. Seinen Freund → Fritz Koenig überlebte er um zwei Tage.
»Wasserwand«
Die »Wasserwand« im Westsee des Westparks gestaltete der Bildhauer Alf Lechner 1981/82 für die Internationale Gartenbauausstellung 1983 in München.

»Zueinander«
Die 1996 von Alf Lechner geschaffene Stahlplastik »Zueinander« wurde 2003 von der Alten Pinakothek erworben und im → Skulpturenpark Pinakothek im Kunstareal aufgestellt.

Johannes Leismüller
Johannes Leismüller (*1936) begann 1955 an der Akademie der Bildenden Künste München zu studieren, wechselte 1960 zur École nationale supérieure des beaux-arts de Paris und machte seinen Abschluss 1962 wieder in München. 1970 bekam der Bildhauer ein Stipendium der Deutschen Akademie Rom Villa Massimo.
Raumbogen
Auf der westlichen Seite der Fußgängerbrücke über den Mittleren Ring, die beide Teile des Westparks verbindet, steht eine Pergola: der 1982 von Johannes Leismüller geschaffene »Raumbogen«.

»Torkonstruktion«
An der Kreuzung Brudermühl-/Schäftlarnstraße, vor dem Heizkraftwerk Süd, steht eine »Torkonstruktion« des Bildhauers Johannes Leismüller aus dem Jahr 1989.

Erich Lindenberg
Erich Lindenberg (1938 – 2006), der ältere Bruder von Udo Lindenberg, begann 1960 an der Folkwangschule für Gestaltung in Essen zu studieren und wechselte 1962 an die Akademie der Bildenden Künste München. Ab 1969 beschäftigte ihn das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege in München als Zeichner, und 1994 wurde Erich Lindenberg Dozent an der Münchner Kunstakademie. 2006 zog der Künstler nach Berlin.
Zerbrochene Figur
Erich Lindenberg schuf 1996 die Installation »Zerbrochene Figur« im Haupttreppenhaus der Alten Münze.

Gabriel Luidl
Gabriel Luidl (1688 – 1741) wurde 1720 von Kurfürst Maximilian II. Emanuel von Bayern zum Hofbildhauer in München ernannt.
Steinfiguren
Am Gasteig befindet sich eine Kreuzigungsgruppe. Der Hofbildhauer Gabriel Luidl modellierte die Steinfiguren von Maria und Johannes dem Evangelisten um 1720. Das Kreuz kam viel später dazu.
Giacomo Manzù
Giacomo Manzù (Giacomo Manzoni, 1908 – 1991), das zwölfte von vierzehn Kindern einer italienischen Familie, wurde Bildhauer, Medailleur, Grafiker und Zeichner.
»Giulia e Mileto in carrozza«
In der Max-Joseph-Straße 7 steht eine Bronze-Figurengruppe des italienischen Bildhauers Giacomo Manzù aus dem Jahr 1974 mit dem Titel »Giulia e Mileto in carrozza«.

Roland Martin
Roland Martin (*1927) konnte erst nach dem Zweiten Weltkrieg sein Abitur nachholen und von 1946 bis 1951 an der Bernsteinschule im ehemaligen Kloster Bernstein in Baden-Württemberg studieren. 1952 begann er als freier Bildhauer in Tuttlingen zu arbeiten.
»Silbersäule«
Die »Silbersäule« wurde 1972 von Roland Martin geschaffen. Sie steht in der Nadistraße im Olympiadorf.
Roland Martin: »Silbersäule« (Fotos: Juni 2023 / November 2024)
Martin Mayer
Martin Mayer (1931 – 2022) studierte 1946 bis 1954 bei → Theodor Georgii in München, zunächst als Privatschüler, dann an der Akademie der Bildenden Künste. Als jüngster Bildhauer nahm Martin Mayer bereits 1953 an der »Großen Kunstausstellung« im → Haus der Kunst teil, und 1957 richtete er sein erstes Atelier in München ein. 1963 verlegte er seinen Arbeitsplatz ins → Hildebrandhaus und 1967 in die Borstei, wo er zu diesem Zeitpunkt bereits wohnte. Von den Bronzefiguren, die Martin Mayer schuf, sind einige in München zu finden, darunter »Sitzender Keiler« (1960), »Orpheus« (1962), eine Büste von Bernhard Borst (1962), »Haarwaschende« (1969), »Olympia Triumphans« (1972), »Schwimmerin« (1977), »Franziskus als Friedensbote« (1979), »Bukolika« (1984).
»Sitzender Keiler«
Die Bronze-Skulptur »Sitzender Keiler« schuf der Bildhauer Martin Mayer 1960 im Auftrag von Bernhard Borst für die Borstei nach dem Vorbild der von Pietro Tacca um 1633 gestalteten Figur »Porcellino« auf dem Mercato Nuovo in Florenz. Bei der Plastik vor dem Deutschen Jagd- und Fischereimuseum im Kreuzviertel der Altstadt handelt es sich um einen zweiten Guss aus dem Jahr 1976.


Weitere Fotos von Werken Martin Mayers im Album über die Borstei
»Haarwaschende«
In Sendling, am südlichen Ende der Höltystraße, steht die 1969 von Martin Mayer gestaltete Bronzefigur »Haarwaschende«.

»Olympia Triumphans«
Die von Martin Mayer geschaffene, ohne Betonsockel knapp vier Meter hohe Bronzeplastik »Olympia Triumphans« wurde 1972 im Olympiapark aufgestellt.



»Franziskus als Friedensbote«
Der Bildhauer Martin Mayer gestaltete 1978/79 eine Bronzestatue des hl. Franziskus von Assisi mit Friedenstauben, die vor dem Postscheckamt in der Sonnenstraße enthüllt wurde. Inzwischen steht »Franziskus als Friedensbote« vor der → Franziskaner-Klosterkirche St. Anna im Lehel.

»Bukolika«
1984 schuf Martin Mayer die Bronzefigur »Bukolika«, die 2019 unterhalb der äußeren Ludwigsbrücke und der Zeppelinstraße enthüllt wurde.


Mehr über Martin Mayer im Album über die Borstei
Rita McBride
Rita McBride (*1960) schloss ihr Studium am California Institute of the Arts 1987 mit einem Master-Titel (MFA) ab. 1999/2000 lehrte sie als Gastprofessorin an der Akademie der Bildenden Künste München und an der École nationale supérieure des beaux-arts de Paris. 2003 wurde Rita McBride Professorin für Bildhauerei an der Kunstakademie Düsseldorf, und von 2013 bis 2017 amtierte sie als Rektorin der Akademie.
»Mae West«
Die 52 Meter hohe Plastik am Effnerplatz wurde von Rita McBride entworfen. Die mit Kohlenstofffasern verstärkten Kunststoffrohre bilden ein Rotationshyperboloid. Die Planungen hatten 2002 begonnen; der Bau erfolgte von Oktober 2010 bis Januar 2011. Der Titel lautete zunächst »Tower«, aber dann setzte Rita McBride die Benennung nach der amerikanischen Filmschauspielerin Mae West (1893 – 1980) durch.




Paul McCarthy
siehe: Jason Rhoades und Paul McCarthy
Michaela Melián
Die Münchnerin Michaela Melián (*1956) studierte in ihrer Heimatstadt und in London Bildende Kunst und Musik. 1980 gründete sie mit Justin Hoffman, Thomas Meinecke und Wilfried Petzi die Band »F. S. K.«, und sie lehrte an Hochschulen in München, Hamburg und Zürich. Seit 2005 produzierte sie mehrere Hörspiele. Bei ihrer Ausstellung 2016 im Kunstbau des → Lenbachhauses in München verband sie eine Installation mit Musik aus der Opfer »Hoffmanns Erzählungen« unter dem Titel »Electric Ladyland«.
»Maria Luiko, Trauernde, 1938«
Der → Neptunbrunnen im → Alten Botanischen Garten war von September 2022 bis Ende 2023 mit der Kunstinstallation »Maria Luiko, Trauernde, 1938« von Michaela Melián verhüllt. Maria Luiko lautete der Künstlername der 1904 in München geborenen Illustratorin und Künstlerin Marie Luise Kohn, die am 20. November 1941 von den Nationalsozialisten nach Litauen deportiert und dort fünf Tage später ermordet wurde (→ Elisabeth-Kohn-Straße im Ackermannbogen).


Philipp Messner
»Globo«
Der Südtiroler Künstler Philipp Messner (*1975) schuf 2021 die Aluminiumskulptur eines Kopffüßlers mit dem Titel »Globo«, die im Herbst 2023 am Celibidacheforum des Gasteigs in Haidhausen aufgestellt wurde.

Olaf Metzel
Olaf Metzel (*1952) studierte 1971 bis 1977 an der Freien Universität und an der Universität der Künste seiner Heimatstadt Berlin. 1990 wurde er von der Akademie der Bildenden Künste München als Professor für Bildhauerei berufen, und 1995 bis 1999 amtierte er als Rektor der Akademie.
»Nicht mit uns«
Im Jahr 2000 stellte man das von dem Bildhauer und Objektkünstler Olaf Metzel gestaltete Kunstwerk »Nicht mit uns« am Willy-Brandt-Platz ‒ damals eine Wiese ‒ in der Messestadt Riem auf. Als Titel wählte Olaf Metzel ein Zitat von Willy Brandt. Im Volksmund heißt die seit 2005 auf der Treppe zwischen dem U-Bahnhof Messe-West und den Riem Arcaden platzierte Metallskulptur wegen des Aussehens und der zwiespältigen öffentlichen Meinung dazu »Riem-Reibe«.



Franz Mikorey
Franz Mikorey (1907 – 1986) studierte 1925 bis 1930 an der Akademie der Bildenden Künste München. Mit seinem Lehrer → Joseph Wackerle blieb der Bildhauer dauerhaft befreundet.
»Springende Pferde«
Franz Mikorey schuf die Skulptur »Springende Pferde«, die 1934 auf dem Tassiloplatz enthüllt wurde und seit 1974 in der Herzog-Wilhelm-Straße über dem abgedeckten Westlichen Stadtgrabenbach steht: Kunst im öffentlichen Raum.


Peter Ferdinand Miller
Reiher
Im Pausenhof des → Luitpold-Gymnasiums in der Seeaustraße im Lehel steht ein von Peter Ferdinand Miller gestalteter Reiher, der ursprünglich zu einem Brunnen in der Pausenhalle gehörte.
Peter Ferdinand Miller: Reiher (Fotos: vor 1973, 2018)
Rupert von Miller
Rupert von Miller (1879 – 1951), ein Enkel des Erzgießers → Ferdinand von Miller, begann 1905 bei dem Bildhauer → Wilhelm von Rümann an der Münchner Kunstakademie zu studieren. Später arbeitete er selbst als Bildhauer.
»Holzsammler«
Von Rupert von Miller stammt die Steinfigur des Holz sammelnden Mannes unterhalb der → Reichenbachbrücke, am nördlichen Ende der → Frühlingsanlagen.
Abdullah Mumme
Mosaik
Am Riggauerweg in der Au, vor der Brücke über den Auer Mühlbach, steht seit 1999 der München-Istanbul-Stein mit einer Koran-Kalligrafie und der Inschrift »München – Istanbul 23. VIII. 1999«. Daneben befindet sich ein von dem Gartenplaner Abdullah Mumme entworfenes, von der Mayer’schen Hofkunstanstalt in München realisiertes Bodenmosaik mit Bezügen zu den Weltreligionen.

Ben Muthofer
Ben Muthofer (bürgerlich: Norbert Muthofer; 1937 – 2020) begann sein Studium an der Werkkunstschule Bielefeld, setzte es an der Akademie der Bildenden Künste München fort und schloss es dort als Meisterschüler des Malers und Hochschullehrers Ernst Geitlinger (1895 – 1972) ab. Ben Muthofer lehrte 1968 bis 1975 an der Washington University in St. Louis und 1988 bis 1993 an der Kunstakademie Islands in Reykjavík. Seine eigenen Skulpturen werden dem Konstruktivismus zugeordnet.
»Dreiecksvariation 8/85«

Claus Nageler
Claus Nageler (1943 – 2017) studierte an der Akademie der Bildenden Künste München und war Privatschüler des Bildhauers → Elmar Dietz. 1980 schuf er beispielsweise die Waller-Bronzefigur vor dem Deutschen Jagd- und Fischereimuseum im Kreuzviertel der Altstadt. Und 1985 modellierte er den → Pumuckl-Brunnen im → Luitpold-Park.
Bronzepferde
Zur Erinnerung an den früheren Pferdemarkt im Angerviertel gestaltete der Bildhauer Claus Nageler 1980 zwei Bronzepferde, die seit 1982 an der Ecke Roßmarkt / Oberanger stehen.


Tierfiguren am Seehaus
Im Gastgarten des Restaurants Seehaus im Englischen Garten stehen drei 1980 vom Bildhauer Claus Nageler (1943 – 2017) gestaltete Tierfiguren: ein Pfau, eine Ziege und ein Windhund.


Zdeněk Němeček
»Ich werde gewinnen«
Die Inschrift an der Sportskulptur am Kusocińskidamm am Rand des Olympiadorfs lautet: »Den Olympischen Spielen 1972 in München, gewidmet vom Tschechoslowakischen Olympischen Komitee, Bildhauer Zd. Němeček«. Die von dem Bildhauer Zdeněk Němeček (1931 – 1989) geschaffene Figurengruppe trägt den Titel »Ich werde gewinnen«.

Marlene Neubauer-Woerner
Marlene Woerner (1918 – 2010) beendete ihre Ausbildung zur Keramikerin in Landshut mit dem Meistertitel. 1936 bewarb sie sich als erste Frau beim Bildhauer → Josef Henselmann und begann an der Akademie der Bildenden Künste München zu studieren. 1942 wurde sie Meisterschülerin von Richard Knecht. Nach dem Zweiten Weltkrieg machte Marlene Neubauer-Woerner als Freiberuflerin weiter, und zwar zunächst mit Keramikarbeiten, dann als Architekturbildhauerin. Von Ihr stammt beispielsweise der → Ida-Schumacher-Brunnen auf dem → Viktualienmarkt im Angerviertel der Altstadt.
»Schäfer mit Schafen«
Gegenüber dem → U-Bahnhof Großhadern, vor einem Wohnhaus in der Sauerbruchstraße, steht die Skulptur »Schäfer mit Schafen« der Bildhauerin Marlene Neubauer-Woerner aus dem Jahr 1950.

»Daphne«
Marlene Neubauer-Woerner gestaltete 1975 auch die Bronzeskulptur »Daphne« als Brunnenfigur. Im Jahr darauf wurde die Figur am → Orleansplatz in Haidhausen aufgestellt. Seit 2007 befindet sie sich in der Parkanlage an der Wahnfriedallee in Bogenhausen-Priel.
Marlene Neubauer-Woerner: »Daphne« (Fotos: Juni / November 2024)
Joseph Michael Neustifter
Joseph Michael Neustifter (*1949), Sohn einer Künstlerfamilie, absolvierte bereits während der Schulzeit eine Bildhauer-Ausbildung bei seinem Vater, und 1969 begann er bei → Georg Brenninger an der Akademie der Bildenden Künste München zu studieren.
»Zeichen der Maschine«
Im Pausenhof der Elisabeth-Schule am Elisabethplatz in Schwabing steht die 1979 von dem Bildhauer Joseph Michael Neustifter gestaltete Bronzeplastik »Zeichen der Maschine«.

Rolf Nida-Rümelin
Rolf Nida-Rümelin (1910 – 1996) ließ sich von seinem Vater ausbilden, dem Bildhauer Wilhelm Nida-Rümelin (1876 – 1945), bevor er die Staatsschule für Angewandte Kunst in Nürnberg besuchte (heute: Akademie der Bildenden Künste Nürnberg). Nach einem Jahr in Berlin setzte er sein Studium bei → Bernhard Bleeker an der Münchner Kunstakademie fort. Und 1933 begann er als freischaffender Bildhauer und Maler zu arbeiten.
»Lesende Buben«
Rolf Nida-Rümelin schuf 1961 die Bronze-Figurengruppe »Lesende Buben« vor der Torquato-Tasso-Schule in Milbertshofen: Kunst im öffentlichen Raum.

Elefant auf Kugel
Vor der Grundschule in der Rennertstraße 10 in Neuperlach balanciert ein 1984 von Rolf Nida-Rümelin gestalteter Bronze-Elefant auf einer Kugel aus Nagelfluh.


Mario Nieddu
Krieger aus der Nuraghe-Kultur
Unter Nuraghen versteht man prähistorische Bauwerke auf Sardinien, von denen wir nicht wissen, ob sie als Wohnung, Kultstätte oder Grabanlage dienten. Neben dem von Italien als Beitrag für die IGA83 in München errichteten Sardenhaus im Westpark steht eine von dem sardischen Bildhauer Mario Nieddu geschaffene, eineinhalb Tonnen schwere Betonplatte mit der Figur eines Kriegers aus der Nuraghe-Kultur (1600 – 400 v. Chr.).

No Name
»Liebespaar«
Im Knick der Nadistraße (zwischen den Hausnummern 24 und 26) im Olympiadorf stößt man auf eine »Liebespaar« genannte Plastik, über deren Urheberin bzw. Urheber oder Entstehungszeit nicht einmal GoogleLens Auskunft geben kann.

Isamu Noguchi
Isamu Noguchi (1904 – 1988), der in Los Angeles geborene Sohn einer amerikanischen Schriftstellerin und eines japanischen Dichters, studierte 1923 bis 1926 an der Columbia University und an der Leonardo da Vinci Art School in New York.
»Zwillingsplastik«
Der Architekt Sep Ruf (1908 – 1982) und der Landschaftsarchitekt Karl Kagerer (1930 – 2015) entwarfen Ende der Sechzigerjahre den Tucherpark. Die Grünflächen zwischen den Gebäuden wurden als Skulpturengarten angelegt, und die damalige Bayerische Vereinsbank, die 1969 auf dem nach ihrem Vorstandssprecher Hans Christoph Freiherr von Tucher (1904 – 1968) benannten Gelände ein Verwaltungsgebäude bauen ließ, erwarb dafür Werke von Künstlerinnen bzw. Künstlern wie Lothar Dietz, Elfe Gerhart-Dahlke, Octave Galliard-Sansonetti, Bernhard Heiliger, Fritz Koenig, Toni Stadler, Otto Wesendonck – und Isamu Noguchis 1972 aufgebaute »Zwillingsplastik«.


Landolin Ohmacht
Der Bildhauer Landolin Ohmacht (1760 – 1834) schuf 1804 bis 1807 eine Figurengruppe aus rotem Sandstein, die im nördlichen Kabinettsgarten des Schlosses Nymphenburg zu finden ist. Dargestellt sind Paris mit dem Apfel, Aphrodite, Hera und Pallas Athene aus der griechischen Sage über »Das Urteil des Paris«.

Roxy Paine
Roxy Paine (*1966) fing am College of Santa Fe in New Mexico und später am Pratt Institute in New York zu studieren an, brach jedoch beide Studien ab und gründete 1989 mit anderen gemeinsam das Künstlerkollektiv Brand Name Damages.
»Discrepancy«
Vor einem Bürogebäude der Munich Re in der Mandlstraße 3 steht eine elf Meter hohe baumartige Skulptur aus Edelstahl von Roxy Paine mit dem Titel »Discrepancy« aus dem Jahr 2011. Der amerikanischen Künstler veranschaulicht damit Gegensätze wie Urbild/Abbild und Natur/Kultur.

Carlo di Cesare del Palagio
Carlo di Cesare del Palagio (1538 ‒ 1598) erhielt seine künstlerische Ausbildung von Giambologna und Giorgio Vasari. 1565 richtete er selbstständig die Dekoration des Palazzo Vecchio für die Florentiner Fürstenhochzeit aus und wurde Mitglied der Florentiner Accademia del Disegno. Ab 1569 arbeitete der italienische Bildhauer für die Fugger und deutsche Fürsten, in Augsburg, Landshut, München und Dresden.
Satyrn im Königsbauhof
Der italienische Modellier, Bildhauer und Bronzegießer Carlo di Cesare del Palagio war 1585 bis 1588 unter Leitung von Friedrich Sustris für Herzog Wilhelm V. in München tätig. In dieser Zeit schuf er die beiden Satyrn. Bei den Figuren im Königsbauhof handelt es sich allerdings inzwischen um Kopien. Die Originale befinden sich in den Bronzesälen der → Residenz.
Jai Young Park
Jai Young Park wurde 1967 in Seoul geboren und lebt seit 1966 in München. 1979 bis 1984 studierte er an der Akademie der Bildenden Künste München Malerei. 1998 bis 2004 lehrte er als Professor für Plastik und Multimedia an der Staatlichen Hochschule für Gestaltung Karlsruhe.
»Nur der Mensch ist der Ort der Bilder«
Das Kunstwerk des Koreaners Jai Young Park mit dem Titel »Nur der Mensch ist der Ort der Bilder« wurde 1998 auf der Kunstplattform beim alten Botanischen Garten installiert. Seit 1999 stehen die 4,60 Meter hohen Figuren in Neuperlach (Kreuzung Ständlerstraße / Heinrich-Wieland-Straße). Die Stiftung Straßenkunst der Münchner Stadtsparkasse kaufte das Werk und schenkte es 2001 der Stadt München.

Georg Petel
Georg Petel (1601/02 – 1634) gilt als einer der bedeutendsten Bildhauer des Frühbarock. Er war auch Bossierer und Elfenbeinschnitzer.
Neptun im Königsbauhof
Als Leo von Klenze 1826 bis 1835 den Königsbau der → Residenz in München für Ludwig I. errichtete, entstand anstelle einer älteren Grünanlage der Königsbauhof. Im Zentrum des Residenzhofs steht seit 2018 eine im frühen 17. Jahrhundert vom Bildhauer Georg Petel nach Vorbildern von Peter Paul Rubens gestaltete und 1629/30 in Augsburg gegossene Bronzefigur des griechischen Meeresgottes Neptun. Bei den Figuren im Königsbauhof handelt es sich allerdings inzwischen um Kopien. Die Originale befinden sich in den Bronzesälen der Residenz.


Herbert Peters
Herbert Peters (1925 – 2006) absolvierte 1946 bis 1948 eine Ausbildung beim Steinbildhauer Adam Winter in Mainz-Kastel. 1949 bis 1955 studierte er bei → Toni Stadler an der → Akademie der Bildenden Künste München, und war er Stipendiat der Deutschen Akademie Rom Villa Massimo. In München gestaltete er u. a. den → Gedenkstein für die 1938 zerstörte Alte Hauptsynagoge.
Granitpfeiler
Vor dem Landratsamt am → Maria-Hilf-Platz in der Au stehen zwei 1991/92 von dem Bildhauer Herbert Peters gestaltete monolitische Pfeiler aus Granit.

Georg Pezold
siehe »Heinrich Düll und Georg Pezold«
Michael Pfanner
Michael Pfanner (*1955) absolvierte eine Ausbildung zum Steinbildhauer und Restaurator, bevor er Klassische Archäologie an der Ludwig-Maximilians-Universität München studierte und 1981 mit einer Arbeit zum Thema »Der Titusbogen« promovierte.
Zerbrochener Obelisk
Eine originalgetreue, vier Tonnen schwere Kopie des Obelisken fertigte Michael Pfanner mit seinem Team in 2000 Arbeitsstunden an. Sie verwendeten dafür rötlich schimmernden Granit aus Finnland. Den Obelisken kippten die Macher im Juni 2024 um, damit er zerbrach – und platzierten die Bruchstücke auf der Treppe des → Ägyptischen Museums im Münchner Kunstareal.





Album über das Staatliche Museum Ägyptischer Kunst
Anne und Patrick Poirier
Anne und Patrick Poirier (* 1942) studierten 1963 bis 1966 an der École nationale supérieure des arts décoratifs in Paris. 1969 bis 1971 waren sie Stipendiaten der Académie de France à Rome in der Villa Medici.
Vierteiliges Kunstwerk zwischen Nordbad und Stadtarchiv
Zu Beginn des 16. Jahrhunderts formte Michelangelo aus einem einzigen Marmorblock eine 5,17 Meter hohe und sechs Tonnen schwere David-Figur, die als erste Monumentalstatue der Hochrenaissance gilt und seit 1873 in der Galleria dell’Accademia in Florenz zu sehen ist. (Vor dem Palazzo Vecchio steht eine Marmorkopie.)
Vor dem Nordbad in München fallen zwei überdimensionale Nachbildungen der Augenpartien der David-Statue auf: »Oculus oblivionis« und »Oculus memoriae«. Die beiden quaderförmigen Skulpturen aus grauem Marmor gehören zu einem vierteiligen Kunstwerk des französischen Künstlerehepaars Anne und Patrick Poirier aus den Jahren 1989/90. Die beiden korrespondierenden Teile befinden sich auf der anderen Seite der Schleißheimer Straße (im August 2024 leider hinter einem Bauzaun): Das Medaillon »Oculus historiae« über dem Eingang des Stadtarchivs und davor eine 8,5 Meter hohe gebrochene Edelstahl-Säule (»Ohne Titel«).
Thema ist die Dichotomie Erinnern und Vergessen. Das passt, denn das 1941 eröffnete Nordbad wurde unter dem NS-Regime gebaut und das Stadtarchiv kommt seiner Aufgabe des Bewahrens in einem 1912 ‒ 1914 als Wehramt errichteten Gebäude nach.





Johann Jakob Probst
Der Schweizer Johann Jakob Probst (1880 – 1966) absolvierte eine Zimmermannslehre, arbeitete in einem Bauunternehmen und begann dann in Paris, Architektur zu studieren, entschied sich dann aber für die Bildhauerei und richtete 1913 in Basel ein Atelier ein.
Sennerin
Die Bronzefigur einer Sennerin von Jakob Probst aus dem Jahr 1929 wurde 1931 (ebenso wie der → Merkur von Joseph Wackerle im Ladenhof der Borstei) aus der Ruine des niedergebrannten Glaspalasts gerettet. Augenscheinlich hatte die Sennerin 1929 einen Gegenstand gestützt, der jedoch später verloren ging.

Raoul Ratnowsky
Plastik von Raoul Ratnowsky
Vor der Antonie-Zauner-Stiftung am Artur-Kutscher-Platz 2 ist ein 1960 von dem Schweizer Bildhauer Raoul Ratnowsky (1912 – 1999) gestaltetes Kunstwerk ohne Titel zu sehen.

»Der Schwere enthoben«
Vor der Adresse Leopoldstraße 17 steht die 1976/77 von Raoul Ratnowsky geschaffene 4,3 Meter hohe Skulptur »Der Schwere enthoben«.



»Vom Meer«
Die Plastik »Vom Meer« schuf Raoul Ratnowsky für den Friedhof von Dornach im Kanton Solothurn. Nun steht das Kunstwerk (oder eine Replik?) in der Wohnanlage an der Rümannstraße und ist auch vom → Petuelpark aus zu sehen.

Ernst Andreas Rauch
Ernst Andreas Rauch (1901 ‒ 1990) trat 1941 in die NSDAP ein und erhielt noch im selben Jahr eine Professur an der Akademie der Bildenden Künste in München. Bei der Entnazifizierung verlor er 1945 die Professur. Die Stadt München verlieh ihm allerdings 1962 den Förderpreis für Bildende Kunst.
Ernst Andreas Rauch schuf in München den → Karl-Valentin-Brunnen (1953), den → Blütenkelchbrunnen (1961), den → Radspieler-Brunnen (1967) und den → Berolinabrunnen (1980).
Figuren in der Borstei
In der Borstei sind mehrere Figuren und Skulpturen von Ernst Andreas Rauch zu finden, im Rosenhof und im Garten der Ruhe.
Figuren von Ernst Andreas Rauch in der Borstei (Fotos: April 2023)
Weitere Werke von Ernst Andreas Rauch im Album über die Borstei
Cobi Reiser
Mosaik
Wo sich heute die Lokalbaukommission bzw. das Referat für Stadtplanung und Bauordnung befindet (Blumenstraße 19), hatten ursprünglich die Münchner Wasserwerke Büros. Davon zeugt noch das von Benjamin Jakob (»Cobi«) Reiser (1902 ‒ 1992) geschaffene Mosaik im Foyer des Eingangs an der Müllerstraße: eine unter einem Regenbogen stehende Nymphe gießt Wasser aus einer Amphore, das vom Gebirge nach München fließt.



Jason Rhoades und Paul McCarthy
»Sweet Brown Snail«
Die amerikanischen Künstler Jason Rhoades (1965 – 2006) und Paul McCarthy (1912 – 1999) gestalteten 2007 die viereinhalb Meter große »Sweet Brown Snail«, die seither zwischen den drei denkmalgeschützten Hallen des → Deutschen Museums am → Bavariapark. Die Schnecke, die ihr Haus mit sich herumträgt, symbolisiert den Traum von unbegrenzter Mobilität, kontrastiert in ihrer Langsamkeit aber auch mit dem Streben nach Tempo.

George M. Rickey
Der in Schottland aufgewachsene US-Amerikaner George M. Rickey (1907 – 2002) studierte zunächst Geschichte in Oxford, dann Kunst in Paris, bevor er in die USA zurückkehrte und malte. In den letzten Jahren des Zweiten Weltkriegs arbeitete er als Ingenieur in Forschungsabteilungen der US-Army für Flugzeuge und Waffensysteme. Nach dem Krieg studierte er an der New York University, am Institute of Fine Arts in New York und am Chicago Institute of Design. George M. Rickey zählt zu den bedeutendsten Vertretern der Kinetischen Kunst.
»Space Churn«
1972 schuf George M. Rickey die kinetische Edelstahl-Plastik »Space Churn« (»Perlacher Mobile«), die von einer Windschaufel um die Achse gedreht wird. 1980 diente sie als Vorlage für ein Neuperlach-Signet, das die Dynamik der Trabantenstadt symbolisierten soll.
Georg Roemer
Der Bildhauer und Medailleur Georg Roemer (1868 – 1922) studierte in Dresden, Berlin, Paris, Rom und bei → Adolf von Hildebrand in Florenz.
»Wilde Pferde«
Eine Besonderheit im → Bavariapark auf der Schwanthalerhöhe sind die Skulpturen aus den Jahren 1907/08, darunter »Wilde Pferde« von Georg Roemer.

Hans Rucker
Hans Rucker (1931 – 2011) ließ sich in Berchtesgaden zum Holzbildhauer ausbilden, bevor er 1950 bis 1957 bei dem Bildhauer → Josef Henselmann an der → Akademie der Bildenden Künste München studierte. 1966/67 war er Stipendiat der Deutschen Akademie Rom Villa Massimo. Hans Rucker schuf zahlreiche Skulpturen für den öffentlichen Raum.
»Eisernes Paar«
Vor dem Michaelibad in der Heinrich-Wieland-Straße steht seit 1976 die vier Meter hohe Edelstahl-Plastik »Eisernes Paar« von Hans Rucker.



Von Hans Rucker stammen auch der → Asamhof-Brunnen und der Bronze-Brunnen mit dem Titel → »Fremde Blume« in der Alexandrastraße.
Irmintrud Ferdin-Rummel
Kinderfiguren in der Borstei
Skulpturen der Bildhauerin Irmintrud Ferdin-Rummel (1906 – 2000) sind in der Borstei zu finden, im Paul-Bürck-Garten und im Garten der Ruhe.



Weitere Fotos im Album über die Borstei
Andrea Schmeing-Häusler
»Klangsteine«
In einer schmalen Gasse zwischen → Oberanger und → Sankt-Jakobs-Platz hat Andrea Schmeing-Häusler fünf »Klangsteine« aus Bronze installiert, deren Betreten in einem Hohlraum darunter eine von fünf zwischen 40 und 94 kg schweren Glocken erklingen lässt. (Versuche am 23. Mai 2024 blieben allerdings erfolglos.)

Martin Schmidt
Martin Schmidt (*1963) absolvierte 1981 bis 1984 in Oberammergau eine Ausbildung zum Schnitzer und Holzbildhauer, bevor er 1985 bis 1993 an der Akademie der Bildenden Künste München studierte und Meisterschüler des Bildhauers → Olaf Metzel wurde. 2005 bis 2008 amtierte Martin Schmidt als Stellvertretender Vorsitzender der Kommission Kunst am Bau und im öffentlichen Raum der Landeshauptstadt München (QUIVID).
»Start«
Außenbereich und Pausenhof der durch den Umbau eines Bundeswehr-Gebäudes entstandenen Mittelschule an der Elisabeth-Kohn-Straße sind seit 2011 durch eine 28 Meter hohe Plastik des Münchner Bildhauers und Objektkünstlers Martin Schmidt mit dem Titel »Start« verbunden. Die markante Stahlkonstruktion lässt sich als Feuerwerksrakete und ihre Flugbahn interpretieren.

Robert Schmidt-Matt
Robert Schmidt-Matt (*1954) studierte zunächst Malerei an der Hochschule (seit 2001: Universität) der Bildenden Künste Berlin, bevor er 1975 bis 1984 zur Bildhauerei wechselte und das Studium als Meisterschüler von Michael Schoenholtz abschloss.
Gedenktafelcollage auf dem Geschwister-Scholl-Platz
Für den Geschwister-Scholl-Platz vor der → Ludwig-Maximilians-Universität hat der Bildhauer Robert Schmidt-Matt 1987/88 eine Gedenktafelcollage für die Weiße Rose geschaffen: Flugblätter, Fotos, Urteile, Briefe, Zeitungsartikel im Kopfsteinpflaster.


Nicolas Schöffer
Der in Ungarn geborene französischer Bildhauer Nicolas Schöffer (1912 – 1992) gilt als »Vater der kybernetischen Kunst«.
»Chronos 10 B«
An den Eingängen und in den Außenanlagen des Europäischen Patentamts München gibt es eine Reihe von Kunstwerken wie die 14 Meter hohe Stahlinstallation »Chronos 10 B«, die Nicolas Schöffer 1979/80 gestaltete.

Klaus Schultze
Klaus Schultze (*1927) absolvierte eine Töpferlehre in Konstanz und sammelte 1952 bis 1955 Erfahrungen in verschiedenen Keramikwerkstätten in Paris, bevor er sich in Gournay-sur-Marne ein eigenes Atelier einrichtete. 1979 berief ihn die Akademie der Bildenden Künste München als Professor für Keramik. 14 Jahre später, 1993, ließ sich Klaus Schultze emeritieren.
»Paar«
Der → Asam-Hof, ein Ensemble von Wohnungen, Büros und Geschäften, Cafés und Restaurants, wurde 1982 fertiggestellt. Die archaisch-rudimentäre Skulptur »Paar« aus teilweise farbig glasierten Backsteinen wurde – ebenso wie der Backstein-Brunnen am → Rotkreuzplatz und der Brunnen »Mann und Frau« im → Westpark ‒ 1983 von Klaus Schultze angefertigt.
Steffen Schuster
Steffen Schuster (*1964) studierte 1987 bis 1990 Grafik und Design. Danach arbeitete er zwei Jahre lang im Werbebereich, bevor er 1992 als freischaffender Künstler wurde. Zu seinen Arbeiten gehören Märchenfiguren wie die seit 2011 als Marke geschützten Schmolche.
Schmolchwand in Riem
2005 schuf der Baldhamer Künstler Steffen Schuster die »Schmolchwand« in einem Durchgang an der Helsinkistraße in Riem. Die Schmolche zeigen, dass hier alle Bewohner ungeachtet ihrer Eigenheiten ihr Leben führen können.




»Begegnung der Generationen«
Ein kleines Mädchen bietet einem Greis eine Blume an. »Begegnung der Generationen« heißt die 2017 von Steffen Schuster gestaltete Gruppe von Schmolchen an der Passauerstraße 118 in Mittersendling (Sendling-Westpark).


Karl Jakob Schwalbach
Karl Jakob Schwalbach (1937 – 2023) absolvierte zunächst eine Ausbildung zum Wachszieher und eröffnete eine Wachskunst-Werkstatt in Trudering, bevor er 1957 bis 1964 Bildhauerei an der → Akademie der Bildenden Künste München studierte, wo → Josef Henselmann sein Lehrer war. Und 1962 richtete er sich als freischaffender BIldhauer ein erstes Atelier in der Au ein.
»Baumzeichen 2«
Die 20 Meter hohe Bronzeplastik »Baumzeichen 2« vor dem Kreisverwaltungsreferat wurde 1980 aufgestellt. Sie stammt von Karl Jakob Schwalbach.

Franz Jakob Schwanthaler
Franz Jakob Schwanthaler (1760 – 1820) stammte aus der Bildhauerfamilie Schwanthaler. 1785 wurde er Münchner Bürger und richtete mit seinem jüngeren Bruder Anton Schwanthaler ein eigenes Atelier ein, das er nicht mehr aufgab, obwohl er Angebote aus anderen Städten bekam. Franz Jakob Schwanthaler gilt als Hauptmeister der Plastik des Münchner Frühklassizismus.
»Harmlos«
Auf der Grünanlage östlich des Finanzgartens steht eine Marmorskulptur in gräzisierendem Stil, die den griechischen Jüngling Antinoos darstellt. Gestiftet wurde die von Franz Jakob Schwanthaler 1803 modellierte Figur von Theodor Heinrich Topor von Morawitzky. Im Volksmund nennt man die Figur den »Harmlos«, und zwar aufgrund der Inschrift: »Harmlos / wandelt hier / dann kehret / neu gestärkt / zu jeder / Pflicht zurück«. Inzwischen handelt es sich bei der Statue auf der Harmlos-Wiese um eine Kopie. Das Original wird im → Residenzmuseum aufbewahrt.
Ludwig von Schwanthaler
Ludwig Schwanthaler (1802 – 1848) studierte 1819 bis 1822 Malerei und Bildhauerei an der Münchner Kunstakademie. Nach dem Tod des Vaters → Franz Jakob Schwanthaler übernahm er dessen Bildhauer-Werkstatt. 1835 berief man ihn als Professor an die Akademie der Bildenden Künste München, und er lehrte zugleich an der Königlichen Baugewerksschule. König Ludwig I. Förderte ihn und finanzierte ihm auch jahrelange Studienreisen nach Rom. Er gilt als Hauptmeister der klassizistischen Plastik in Süddeutschland. Von ihm stammen beispielsweise auch der → Augia-Brunnen in der Au und der → Nymphenbrunnen im → Hofgarten.
Bavaria
Ab 1824 beschäftigte sich Leo von Klenze mit Entwürfen eines kolossalen Standbildes der Bavaria, einer Allegorie für Bayern. Dabei ging er von griechischen Vorbildern aus. 1837 beauftragte König Ludwig I. ihn, den Bildhauer Ludwig Schwanthaler und den Erzgießer Johann Baptist Stiglmaier mit der Realisierung des Vorhabens. Ludwig Schwanthaler wich bei seinen Entwürfen bald von Leo von Klenzes Vorstellungen ab: die Bavaria sollte mehr germanisch als griechisch aussehen. Sechs Jahre lang arbeitete er an einem Gipsmodell in Originalgröße. Kurz bevor die Vorbereitungen für den Guss abgeschlossen waren, starb Johann Baptist Stiglmaier am 2. März 1844, und sein Neffe Ferdinand von Miller übernahm die Verantwortung.
Am 11. September 1844 wurde der Kopf gegossen. Die weiteren Einzelteile – Arme, Brust, Hüfte, Unterteil, Löwe – entstanden bis 1. Dezember 1849. Bei der 18,52 Meter hohen Bronzefigur handelt es sich um die erste seit der Antike aus Bronze gegossene Kolossalstatue überhaupt. Eine technische Meisterleistung. Die Einzelteile wurden im Sommer 1850 zur Theresienhöhe am Westrand der Ludwigsvorstadt transportiert und auf einem knapp neun Meter hohen Steinsockel aufgebaut. Die Enthüllung fand am 9. Oktober 1850 während des Oktoberfestes statt. König Ludwig I. hatte allerdings zwei Jahre zuvor zugunsten seines Sohnes Maximilian abdanken müssen.
Innerhalb der Bavaria führt eine enge Wendeltreppe in den Kopf mit Sichtluken hinauf.
2001/02 mussten zahlreiche Schäden an der Bavaria ausgebessert werden.




Gregor Spänle
siehe »venske & spänle«
Blasius Spreng
Blasius Spreng (1913 – 1987) absolvierte eine Ausbildung als Goldschmied, Dekorations- und Glasmaler an der Mayer’schen Hofkunstanstalt München, bevor er 1938 an der Akademie für angewandte Kunst zu studieren begann und schließlich Meisterschüler von Richard Klein (1890 – 1967) wurde. Nach der Rückkehr aus der Kriegsgefangenschaft ließ er sich 1949 als freischaffender Maler, Bildhauer, Glasmaler und Mosaizist in München nieder.
Plattenmosaik
Eines der beiden Plattenmosaike in der Maxburgstraße wurde 1957 von Blasius Spreng gestaltet.


Mauro Staccioli
»Der Ring«
»Der Ring« am Karl-Stützel-Platz in der Maxvorstadt wurde 1996 von dem italienischen Bildhauer Mauro Staccioli (1937 – 2018) geschaffen.

Christine Stadler
Christine Stadler (1922 – 2001) besuchte eine Kunstschule und absolvierte eine Bildhauerlehre, bevor sie 1950 bis 1956 an der Akademie der Bildenden Künste München studierte und schließlich Meisterschülerin von Anton Hiller(1893 – 1985) wurde.
»Ohne Titel«
Die Bildhauerin Christine Stadler schuf 1977 die Stein-Skulptur »Ohne Titel«, die an der Kreuzung Freischützstraße / Robert-Heger-Straße im 1966 bis 1970 gebauten Stadtquartier Fideliopark in Engelschalking zu finden ist. Von ihr stammen auch die Steinreliefs in den → U-Bahnhöfen Bonner Platz und Petuelring.

Toni Stadler
Toni Stadler (1888 – 1982) besuchte 1906/07 die Kunstgewerbeschule München, studierte dann 1909 bis 1914 an der Akademie der Bildenden Künste München und zwischendurch in Berlin. Nach dem Kriegsdienst setzte Toni Stadler sein Studium fort und schloss es 1924 an der Münchner Kunstakademie ab. 1939 bis 1945 lehrte er an der Städelschule in Frankfurt/M, ab 1942 als ordentlicher Professor, und 1946 bis 1958 wirkte er als Professor an der Akademie der Bildenden Künste München.
»Nausikaa«
Weil Heinrich Heine von November 1827 bis Juli 1828 in München gelebt hatte, beauftragte die Heinrich-Heine-Gesellschaft 1958 den Bildhauer Toni Stadler, ein Denkmal für den Dichter zu gestalten. Die von Toni Stadler geschaffene Bronzeplastik »Nausikaa« befindet sich in einer 1962 restaurierten und zur Heinrich-Heine-Gedenkstätte umgewidmeten Grotte. Welchen Bezug der Künstler zwischen dem Dichter und der Prinzessin aus der »Odyssee« erkannt hatte, bleibt rätselhaft, aber seither spricht man vom Dichtergarten statt vom Finanzgarten.

Pia Stadtbäumer
Pia Stadtbäumer (*1959) studierte 1981 bis 1988 an der Kunstakademie Düsseldorf. 2000 wurde sie als Professorin an die Hochschule für Bildende Künste Hamburg berufen.
»Go!«
Seit 2004 steht die bunt bemalte Bronzeskulptur »Go!« der Bildhauerin und Installationskünstlerin Pia Stadtbäumer im → Petuelpark: ein reitender Junge, dessen Maultier mit Insignien der Trashkultur bepackt ist. Dieses Sinnbild des Zeitgeistes hebt sich von den pompösen Reiterstandbildern der bayrischen Herrscher in München ab: Maultier statt edlem Ross, Farbe statt Stein oder Bronze, Skateboard und Ghettobluster statt Schwert und Zepter.

Hans Stangl
Hans Stangl (1888 – 1963) studierte an der Akademie der Bildenden Künste in München. 1939 bis 1943 leitete er die Deutsche Akademie Rom Villa Massimo.
Bronzefigur
Die Bronzefigur in den Frühlingsanlagen stammt von dem Bildhauer Hans Stangl und ist ein Pendant zu seiner Skulptur »Stehende« (1932) im Garten des → Lenbachhauses.
Friderun von Stralendorff-Eilers
Friderun von Stralendorff-Eilers (1916 – 2011) wurde zunächst Pianistin. Nach dem Zweiten Weltkrieg bildete sie sich als Autodidaktin zur Bildhauerin aus und orientierte sich dabei an der Plastik des 19. Jahrhunderts.
Bronze-Fohlen
Die Bildhauerin Friderun von Stralendorff-Eilers schuf im Wachsausschmelzverfahren die Bronzefigur eines Fohlens, die an der Holzwiesenstraße 44 in Neuperlach steht.

Bronze-Fohlen (Foto: Februar 2025)
Franz von Stuck
Franz von Stuck (1863 – 1928), der später geadelte Sohn eines Dorfmüllers, besuchte 1878 bis 1881 die Königliche Kunstgewerbeschule München und studierte anschließend bis 1885 an der Kunstakademie. Obwohl er 1892 zu den Gründungsmitgliedern der Münchner »Secession« gehörte, zählt er wie Franz von Lenbach und Friedrich August von Kaulbach zu den Münchner Malerfürsten. Als Akademie-Professor unterrichtete er Paul Klee, Wassily Kandinsky und andere Studenten, die später berühmt wurden. Prinzregent Luitpold zeichnete Franz Stuck 1905 mit dem Ritterkreuz des Verdienstordens der Bayerischen Krone aus, wodurch er in den Adelsstand erhoben wurde.
Reitende Amazone
Franz von Stuck ließ sich 1897/98 nach eigenen Entwürfen vom Bauunternehmen Heilmann & Littmann eine neoklassizistische Villa in der Prinzregentenstraße in Bogenhausen errichten. Zu dieser Zeit beschäftigte er sich mit der Figur einer reitenden Amazone. 1914, am Ende seines Studiums, übertrug der Bildhauer → Richard Knecht (1887 – 1966) im Auftrag Franz von Stucks dessen »Reitende Amazone« auf ein größeres Gipsmodell. 1936 stellte Stucks Schwiegersohn Albert Heilmann die im Jahr zuvor von der Kunstgießerei Prießmann Bauer & Co. in München gegossene Bronze-Amazone vor der → Villa Stuck auf.

Städel Museum (Foto: 2019)




László Szabó
»Sonnengott«
Vor dem als »Fuchsbau« bezeichneten Wohn- und Geschäftshaus an der Ungererstraße in Schwabing steht eine 1968 bis 1973 geformte Steinplastik des ungarisch-französischen Bildhauers László Szabó (1917 – 1984) mit dem Titel »Sonnengott«.

Rolf Szymanski
Rolf Szymanski (1928 ‒ 2013) besuchte 1945 bis 1950 die Kunstgewerbeschule Leipzig und studierte dann bis 1955 an der Hochschule für Bildende Künste Berlin. 1962 war er Stipendiat an der Deutschen Akademie Rom Villa Massimo. 1986 bis 1996 lehrte er als Professsor an Hochschule für Bildende Künste Berlin.
»Öffentliche Rose«
Auf der Grünfläche vor dem → Isartor im → Angerviertel steht eine 3,25 Meter hohe Eisenskulptur mit dem Titel »Öffentliche Rose«. Der Bildhauer Rolf Szymanski hat sie 1971 geschaffen. Gestiftet wurde sie von dem Unternehmer und Kunstsammler Theo Wormland (1907 – 1983), dem Gründer der Theo Wormland-Stiftung in München.

Wilhelm Uhlig
Wilhelm Uhlig (1930 – 2022) studierte 1951 bis 1959 an der Akademie der Bildenden Künste Nürnberg. 1972 wurde er dort Professor, und von 1984 bis 1987 amtierte er als Präsident der Akademie.
»Hockende«
Der Bildhauer Wilhelm Uhlig schuf 1980 zwei ähnliche Steinfiguren mit dem Titel »Hockende«. Eine davon steht vor der Galerie Française in der Kardinal-Döpfner-Straße 4 in der Maxvorstadt, die andere am → Schwabinger See.
Wilhelm Uhlig: »Hockende« in der Maxvorstadt / am Schwabinger See (Fotos: Dezember 2024 / Juni 2023)
»Verkündigung«
Im Hof des → Bayerischen Nationalmuseums stehen zwei Bronzefiguren des Bildhauers Wilhelm Uhlig mit dem Titel »Verkündigung« (2000).

Timm Ulrichs
Timm Ulrichs (*1940) begann 1959 ein Architekturstudium, das er allerdings 1966 abbrach. Trotzdem wurde er 1972 als Professor für Bildhauerei und Totalkunst von der Kunstakademie Münster berufen. 2005 emeritierte Timm Ulrichs. Als »Totalkünstler«, wie er sich nennt, arbeitet er interdisziplinär: Grafik, Bildhauerei, Body Art, Installationen, Performance und Konzeptkunst. Bewusst schuf Timm Ulrichs auch Kunst im öffentlichen Raum wie bei »Versunkenes Dorf«.
»Versunkenes Dorf«
Bei der → Heilig-Kreuz-Kirche in → Fröttmaning handelt es sich nicht nur um den ältesten erhaltenen Kirchenbau im Münchner Stadtgebiet, sondern auch um das letzte Zeugnis des Dorfes Fröttmaning, das in den Fünfziger- und Sechzigerjahren einer Mülldeponie und dem Münchner Autobahnring weichen musste. Schon vor der ersten urkundlichen Erwähnung Fröttmanings im Jahr 815 existierte dort ein Gotteshaus. Die heutige spätromanische Chorturmkirche entstand Anfang des 13. Jahrhunderts.
Der Künstler Timm Ulrichs errichtete 2006 in der Nähe, am Fuß des Fröttmaninger Bergs, eine Replik aus Beton mit dem Titel »Versunkenes Dorf«.


venske & spänle
»Mangiatore« / »Autoeater«
Aus einem Fiat Panda und einem 16-Tonnen-Block Carrara-Marmor schuf das als »venske & spänle« auftretende Bildhauer-Ehepaar Julia Venske (1971) und Gregor Spänle (1969) die Skulptur »Autoeater« bzw. »Mangiatore«. Das Kunstwerk stand zuerst bei Euromarble in Massa di Carrara, dann in Atlanta/Georgia, und ab 2021 vor dem Justizpalast am Stachus. Seit Sommer 2024 zeigte es im Kreativquartier das Ende einer Epoche an.
Henk Visch
Der niederländische Bildhauer Henk Visch (*1950) lehrte 1995 bis 2001 als Professor an der Kunstakademie Stuttgart. 2005 berief ihn die Kunstakademie Münster als Professor für Bildhauerei. Er emeritierte 2017.
»Present Continuous«
Vor dem Gebäude des → Staatlichen Museums Ägyptischer Kunst in der Gabelsberger Straße im Kunstareal steht seit 2011 die Skulptur »Present Continuous« des Bildhauers Henk Visch.

Giuseppe Volpini
Der Italiener Giuseppe Volpini (1670 – 1729) avancierte 1704 zum Hofbildhauer des Markgrafen Wilhelm Friedrich von Ansbach, und 1715 holte ihn Kurfürst Maximilian II. Emanuel als Hofbildhauer nach München. Kurfürst Karl Albrecht ernannte ihn 1728 noch zum »Hof-Antiquari-Inspector«. In diesem Amt sollte Giuseppe Volpini die Skulpturen im Antiquarium der Residenz ebenso wie die Statuen und Stuckaturen der Schlossanlagen restaurieren bzw. instand halten.
1715 bis 1717 schuf Giuseppe Volpini die beiden Symbole für die Flüsse Isar und Donau für die → Große Kaskade im Schlosspark Nymphenburg, 1722/23 folgten zwei Figuren der Göttin Minerva.


André Volten
Der niederländische Bildhauer André Volten (1925 – 2002) engagierte sich nicht zuletzt für Kunst im öffentlichen Raum.
Kugeln vor dem Europäischen Patentamt München
An den Eingängen und in den Außenanlagen des Europäischen Patentamts München gibt es eine Reihe von Kunstwerken wie die 1978/79 von André Volten teilweise im Boden versenkten Kugeln bzw. Kalotten mit bis zu 2,8 Metern Durchmesser.


Rudolf Wachter
Der Schreinermeister Rudolf Wachter (1923 ‒ 2011) absolvierte nach dem Zweiten Weltkrieg in Oberammergau eine Ausbildung zum Holzschnitzer und studierte 1949 bis 1956 an der Akademie der Bildenden Künste München, wo er Meisterschüler des Bildhauers → Josef Henselmann wurde. In München gestaltete Rudolf Wachter beispielsweise den → Winthirbrunnen am → Rotkreuzplatz.
»Chalamy kopto«
1969 schuf der Bildhauer Rudolf Wachter die Aluminium-Plastik »Chalamy kopto«, die vor Hubert Burda Media in der Arabellastraße 23 aufragt.

(Foto: März 2025)
Joseph Wackerle
Joseph Wackerle (1880 – 1959) besuchte die Holzschnitzschule in Partenkirchen und die Kunstgewerbeschule in München, bevor er an der Akademie der Bildenden Künste München studierte. Im Alter von 26 Jahren übernahm er die künstlerische Leitung der Porzellanmanufaktur Nymphenburg, und von 1924 bis 1950 lehrte er an der Akademie.
»Merkur«
1931 schuf der Bildhauer Joseph Wackerle eine Bronzefigur des »Merkur«, also des römischen Gottes der Kaufleute. Passenderweise wurde das Kunstwerk auf einer Säule im Ladenhof der Borstei aufgestellt – hoch über den die »Jahreszeiten« symbolisierenden Statuen von → Josef Zeitler.



Michael Wagmüller
Michael Wagmüller (1839 – 1881) studierte ab 1854 bei → Max von Widnmann an der → Akademie für Bildende Kunst München, und 1860 ließ er sich als freischaffender Porträtmaler und Bildhauer nieder. 1869 wurde er für seine im Münchner Glaspalast präsentierten Arbeiten mit einer Medaille ausgezeichnet, und 1872 ernannte ihn die Münchner Kunstakademie zum Professor und Ehrenmitglied. Zuletzt arbeitete Michael Wagmüller, der von König Ludwig II. geschätzt wurde, vor allem in den Schlössern Linderhof und Herrenchiemsee. Michael Wagmüller gestaltete auch das → Denkmal für Justus von Liebig auf dem Maximiliansplatz in München, das nach seinem Tod Wilhelm von Rümann fertigstellte.
1876 entwarf der Bildhauer Michael Wagmüller für seine im Kindesalter gestorbenen Töchter ein Grabmonument, das dann zu seinem eigenen wurde. Ein Modell davon wurde bei der Weltausstellung 1878 in Paris mit dem Orden der französischen Ehrenlegion ausgezeichnet. 1945 bis 1962 befand sich die Grabskulptur im → Waldfriedhof. Seither ist sie im → Alten Nordfriedhof in der Maxvorstadt zu finden.



Susanne Wagner
Susanne Wagner (*1977) studierte 1998 bis 2005 an der Akademie der Bildenden Künste München und zwischendurch in Wien.
»Inklusionspunkt«
Die Münchner Künstlerin Susanne Wagner schuf 2015 das aus 79 bunt beschichteten Aluminiumscheiben zusammengesetzte Logo für Inklusion, das im April 2018 an der Backsteinfassade des Gasteig montiert wurde: »Inklusionspunkt«.


Bruno Wank
Bruno Wank (*1961) studierte 1983 bis 1986 zunächst Sport an der TU München, dann bis 1992 Bildhauerei an der Akademie der Bildenden Künste München, zuletzt als Meisterschüler von → Olaf Metzel. 1993 begann er als freischaffender Künstler zu arbeiten und übernahm zugleich die Leitung der Studienwerkstätte für Bronzeguss der Kunstakademie.
»Argumente«
Zehn Jahre nach Hitlers am 9. November 1923 gescheiterten Putsch stellten die Nationalsozialisten in der Residenzstraße ein Ehrenmal für die umgekommenen Putschisten auf, und Fußgänger mussten dort fortan den Hitlergruß zeigen. Um sich davor zu drücken, nahmen Passanten den Umweg durch die Viscardigasse und das nördliche Ende der Theatinerstraße. 1945 beseitigten die Amerikaner das Ehrenmal, und 1995 brachte der Bildhauer und Bronzegießer Bruno Wank im Straßenpflaster der »Drückebergergasse« eine Bronzespur mit dem Titel »Argumente« an.


Andreas Freiherr von Weizsäcker
Andreas Freiherr von Weizsäcker (1956 ‒ 2008), ein Sohn des früheren Bundespräsidenten Richard von Weizsäcker, absolvierte eine Ausbildung zum Bau- und Möbelschreiner, bevor er 1979 bis 1984 Bildhauerei an der Akademie der Bildenden Künste München studierte. 2001 wurde er von der Akademie als Professor für künstlerische Papierformung berufen.
»Kanalmuseum«
Der Bildhauer Andreas Freiherr von Weizsäcker schuf 2000/01 in der Akademiestraße ein Reliefband mit dem Titel »Oberwasser« bzw. »Kanalmuseum«. Konserviert sind hier die Abdrücke von Schuhsohlen, die Kanalarbeiter hinterlassen haben könnten.



Undine Werdin
»Daphne«
Auf dem 1911 angelegten Bayernplatz (Bayernpark) in Schwabing steht seit 1979 die von Undine Werdin aus Steinguss geformte Statue »Daphne«.

Max von Widnmann
Der später geadelte Max Widnmann (1812 – 1895) begann 1825 an der Akademie der Bildenden Künste München zu studieren. Zu seinen Lehrern zählte der Bildhauer Ludwig von Schwanthaler (1802 – 1848). Während eines Studienaufenthalts in Rom von 1836 bis 1839 freundete sich Max von Widnmann mit dem dänischen Bildhauer Bertel Thorvaldsen (1770 – 1844) an. Zurück in München, ließ er sich als freischaffender Künstler nieder. Nach Ludwig von Schwanthalers Tod wählte ihn das akademische Kollegium zum Nachfolger, und König Ludwig I. berief ihn als Professor. Prinzregent Luitpold erhob Max Widnmann 1887 als Ritter der bayerischen Krone in den Adelsstand.
Castor und Pollux
Friedrich von Gärtner legte König Ludwig I. 1826 einen Entwurf für einen Neubau der 1808 gegründeten Königlich-Bayerischen Akademie der Bildenden Künste vor, aber Leo von Klenze sorgte dafür, dass die Idee seines Konkurrenten nicht realisiert wurde. Erst 1875 erhielt Gottfried von Neureuther einen Bauauftrag, und 1876 bis 1886 errichtete er die drei Flügel der Akademie im Stil der Neorenaissance. Auf der Freitreppe vor dem Portikus der → Münchner Kunstakademie stehen zwei 1886 von Max von Widnmann gestaltete Reiterfiguren aus Bronze: Castor und Pollux.


Hans Wimmer
Hans Wimmer (1907 ‒ 1992) studierte 1928 bis 1935 an der Akademie der Bildenden Künste München, wo der Bildhauer → Bernhard Bleeker zu seinen Lehrern zählte. 1940 war er Stipendiat der Deutschen Akademie Rom Villa Massimo. Von 1949 bis 1972 lehrte Hans Wimmer als Professor für Bildhauerei an der Akademie der Bildenden Künste Nürnberg.
Hans Wimmer schuf in München auch den Richard-Strauss-Brunnen (1962) in der Kaufingerstraße und den Ochsenbrunnen (1962) in der Ludwigsvorstadt (Ecke Zenettistraße / Thalkirchner Straße) sowie das → Reiterstandbild Ludwigs des Bayern (1967) an der Nordseite des Alten Hofes.
»Trojanisches Pferd«
Der Bildhauer Hans Wimmer gestaltete das »Trojanische Pferd«, das vor der → Alten Pinakothek an der Barer Straße steht. Über das Entstehungsjahr gibt es verschiedene Angaben zwischen 1976 und 1981. Aufgestellt wurde die Bronzeplastik wohl 1985.

Kay Winkler
Kai bzw. Kay Winkler (1956 – 2023) absolvierte 1976 bis 1979 eine Ausbildung in Grafik und Malerei, 1976 bis 1980 eine weitere zum Holzbildhauer, bevor er 1981 an der Akademie der Bildenden Künste Stuttgart zu studieren begann, 1982 an die Akademie der Bildenden Künste München wechselte und sein Studium der Bildhauerei 1988 abschloss.
»Pavillon. Schräge Wände«
Mit »Pavillon. Schräge Wände« veranschaulicht Kay Winkler die Gefahr, dass die Wohnung – und sinnbildlich die soziale Gemeinschaft ‒ zerfällt. Das 2003 an der Kreuzung Ständlerstraße / Heinrich-Wieland-Straße in Neuperlach aufgestellte Kunstwerk ist ein Geschenk der Stiftung Straßenkunst der Stadtsparkasse München.


Emese Mária Závory
Emese Mária Závory (1941 – 2021) besuchte 1962 bis 1967 die Hochschule für Kunstgewerbe in ihrer Geburtsstadt Budapest und studierte im Anschluss bis 1971 an der Akademie der Bildenden Künste München.
»Die kalte Nacht«
Der Asam-Hof, ein Ensemble von Wohnungen, Büros und Geschäften, Cafés und Restaurants, wurde 1982 fertiggestellt. Die ungarische Bildhauerin Emese Mária Závory formte 1982 die sozialkritische Zement-Figur »Die kalte Nacht«.
»Mann spricht mit Fisch«
Mit der 1984 gestalteten Bronzefigur »Mann spricht mit Fisch« thematisiert Emese Mária Závory die Alterseinsamkeit. Die Plastik ist am Hachinger Bach in Neuperlach (Krehlebogen) zu finden.



Josef Zeitler
Josef Zeitler (1871 – 1958) absolvierte eine Lehre bei einem Onkel in einer Werkstätte für christliche Kunst, bevor er 1888 nach München kam und seine Ausbildung bei dem Bildhauer → Josef Flossmann fortsetzte.
»Jahreszeiten«
Vier 1951 von Josef Zeitler geschaffene Steinfiguren im Ladenhof der Borstei symbolisieren die Jahreszeiten.