U-Bahn München
Die Entwicklung des ÖPNV in München
Die Anfänge
Der erste Bahnhof in München entstand 1838 auf dem Marsfeld (ungefähr an der heutigen Hackerbrücke). Im Jahr darauf fuhr der erste Nahverkehrszug von dort zum Vorort Lochhausen. Das Gebäude aus Holz wurde rasch zu klein, lag weit von der Innenstadt entfernt und brannte 1847 ab. Bereits 1846 hatte Friedrich Bürklein den Auftrag erhalten, einen neuen Bahnhof zu bauen. Der Centralbahnhof wurde 1849 eingeweiht, später erweitert und 1876 bis 1884 umgebaut.
1861 nahm der Lohnkutscher Michael Zechmeister den Betrieb eines fahrplanmäßigen Stellwagenverkehrs zwischen dem Centralbahnhof und dem → Mariahilfplatz auf. Weil die Armen sich die Fahrt mit dem »Groschenwagen« nicht leisten konnten und die Reichen Kutschen bevorzugten, blieb die erhoffte Nachfrage zwar aus, aber Michael Zechmeister begann dennoch 1869 mit dem Betrieb eines von Pferden gezogenen Stadtbusses. Und 1876 fuhr die erste Pferde-Trambahn in München. Dafür hatte der belgische Unternehmer Édouard Otlet (1842 – 1907) eine Konzession bekommen.
August Ungerer (1860 – 1921) nahm 1886 auf einer 776 Meter langen Strecke zum Würmbad am Würmkanal (heute: Ungerer Bad am Biedersteiner Kanal) die erste elektrische Bahn in München – die dritte in Deutschland – in Betrieb. Sie fuhr neun Jahre lang.
U-Bahn
Die weltweit erste unterirdische Bahnstrecke wurde 1863 in London eröffnet. Bemerkenswert ist dabei auch, dass Dampflokomotiven die Züge in dem sechs Kilometer langen Tunnel zogen. Die erste elektrische U-Bahn wurde 1890 ebenfalls in London in Betrieb genommen.
In Deutschland fuhr 1902 die erste U-Bahn in Berlin, teils unterirdisch, teils als Hochbahn. In München begann der Bau einer Tunnelstrecke für eine Verbindung zwischen Harras und Freimann im Mai 1938 in der Lindwurmstraße, wurde jedoch 1941 wegen des Krieges eingestellt. Nach dem Zweiten Weltkrieg züchtete man in dem 590 Meter langen, teilweise zugeschütteten Tunnel Champignons, bis die Stadt ihn der Bahn abkaufte, 1965 wieder frei sprengen ließ in den U-Bahn-Bau integrierte.
MVV
Von 1954 an diskutierten die Deutsche Bundesbahn und die Stadt München Konzepte für den öffentlichen Nahverkehr. Die Bahn wollte einen Tunnel zwischen Haupt- und Ostbahnhof bauen, um ihre westlichen und östlichen Vorortsstrecken zu verbinden, aber darauf ließ sich die Stadt zunächst nicht ein. Erst 1963 gab man nach und einigte sich mit der Bahn auf ein gemeinsames Verkehrssystem. 1964/65 beschloss der Stadtrat den Bau zunächst einer in Nord-Süd-Richtung verlaufenden U-Bahn-Strecke. 1965 löste der bayrische Ministerpräsident Alfons Goppel in der Ungererstraße auf Höhe des Nordfriedhofs symbolisch den ersten Rammstoß für den U-Bahn-Bau aus. Und zwei Jahre später begann der Bau des S-Bahn-Tunnels.
Als das IOC 1966 die XX. Olympischen Sommerspiele nach München vergab, erhielt das Projekt weiteren Auftrieb. Schon im Jahr darauf konnten die ersten Testfahrten mit U-Bahn-Prototypen zwischen den Stationen Alte Heide und Studentenstadt stattfinden. Die Stadt, die Bahn und die betroffenen Landkreise vereinbarten 1971 die Bildung des Münchner Verkehrs- und Tarifverbundes (MVV), und rechtzeitig vor den Olympischen Spielen 1972 in München nahmen U- und S-Bahn den Betrieb auf.
Das Münchner U-Bahn-Netz
In den Neunzigerjahren erweiterte die U-Bahn das Streckennetz bis Fürstenried (1991), Fröttmaning (1994) bzw. Garching-Hochbrück (1995), Feldmochung (1996) und zur Messestadt Ost (1999). Moosach (2010) und Pasing (2022) folgten.
2002 löste die Münchner Verkehrsgesellschaft mbH (MVG), eine Tochter der Stadtwerke München (SWM), die 1945 gegründeten Stadtwerke München Verkehrsbetriebe ab.
Während die U-Bahnhöfe zunächst mit Ausnahme der Station am Marienplatz einheitlich gestaltet wurden, hat in den Achtziger- und Neunzigerjahren eine architektonische Individualisierung angefangen.
Aktuell (2024) beträgt die Gesamtlänge der U-Bahn-Strecken mit rund hundert Haltestellen im MVV mehr als 100 Kilometer. Mehr als 350 Millionen Fahrgäste pro Jahr (2022) benutzen das Verkehrsmittel.

Zweite Stammstrecke
Nach jahrzehntelanger Diskussion über eine zweite Stammstrecke der S-Bahn einigten sich Bund, Land, Stadt und Bahn 2016 auf den Bau einer weiteren, elf Kilometer langen Verbindung zwischen Laim und Leuchtenbergring, sieben Kilometer davon in einem neuen Tunnel. 2017 wurde mit dem Bau begonnen. Die zunächst für 2028 geplante Fertigstellung hat sich inzwischen auf 2035 verschoben, und die Kostenschätzung hat sich von 3,8 auf 7 Milliarden Euro verdoppelt.
U1:
Olympia-Einkaufszentrum (Moosach) ‒ Mangfallplatz (Harlaching)
U-Bahnhof Olympia-Einkaufszentrum
Den U-Bahnhof Olympia-Einkaufszentrum gibt es bereits seit 1980. Damals endete hier die Strecke der U8. 1983 wurde daraus die U1 zwischen Mangfallplatz und Olympia-Einkaufszentrum. Eine Ebene tiefer wurde 2007 eine U-Bahnstation der U3 eröffnet.

U-Bahnhof Georg-Brauchle-Ring
Die spiegelnde Decke aus poliertem Edelstahl befindet sich mehr als sieben Meter über dem Boden. Damit ist die 2003 eröffnete Station eine der höchsten im Münchner U-Bahn-Netz. Die Wände hat der Künstler Franz Ackermann (*1963) mit 400 je 135 kg schweren Metalltafeln verkleidet und in das Farbenspiel Fotografien und Zeichnungen zur Installation »Die große Reise« integriert.




U-Bahnhof Westfriedhof
In der 1998 eröffneten U-Bahnstation hängen elf Leuchten mit einem Durchmesser von 3,80 Meter. Die blau angestrahlten Betonwände sind roh geblieben, mussten allerdings 2003 mit einem Stahlnetz gesichert werden. Das Lichtdesign stammt wie das des U-Bahnhofs Münchner Freiheit von Ingo Maurer.
U-Bahnhof Hauptbahnhof
»Hauptbahnhof«, damit kann außer dem Fernbahnhof auch der S-Bahnhof, der 1980 eröffnete U-Bahnhof für die U1 und U2 oder – seit 1984 – der U-Bahnhof für die U4 und U5 gemeint sein. Das Sperrengeschoss wurde 2012 bis 2014 saniert und umgestaltet. 2019 wurde die Schalterhalle des Hauptbahnhofs abgerissen, und im Jahr darauf entfernte man die Verkleidungen der Hintergleiswände der U-Bahnhöfe. Damit begannen die Bauarbeiten für die zweite S-Bahn-Stammstrecke und ein neues Bahnhofsgebäude, die bis 2036 fertig werden sollen. Was wohl Touristen oder Geschäftsreisende denken, die im Hauptbahnhof ankommen, mit der U-Bahn zum Hotel bzw. zur Messe fahren wollen und auf die schmutzigen, unverkleideten Hintergleiswände blicken?

U-Bahnhof Candidplatz
Benannt wurde der vom U-Bahn-Referat der Stadt München mit dem Architekturbüro Egon Konrad gemeinsam geplante, am 9. November 1997 eröffnete U-Bahnhof nach dem flämischen Künstler Pietro Candid (bürgerlich: Pieter de Witte), der 1586 einem Ruf von Herzog Wilhelm V. an den Münchner Hof folgte und bis zu seinem Tod im Jahr 1628 in München blieb. Die regenbogenartige Farbgebung wurde von Sabine Koschier (*1965) entworfen. Die Mittelstützen sind mit mattiertem Glas verkleidet.
U-Bahnhof St.-Quirin-Platz
Der 1997 eröffnete U-Bahnhof wurde von Paul Kramer (U-Bahn-Referat) in Zusammenarbeit mit dem Ingenieurbüro Ulrich Elsner geplant. Die muschelförmige Dachkonstruktion aus Glas ist einzigartig. Die Hintergleiswände bestehen aus unbehandelten Bohrpfählen, in denen noch die Rückverankerungen zu sehen sind.


U2:
Feldmoching ‒ Messestadt Ost (Riem)
U-Bahnhof Feldmoching
Den im Oktober 1996 eröffneten U-Bahnhof Feldmoching plante der Architekt Peter Lanz zusammen mit dem U-Bahn-Referat. Das Ingenieurbüro Werner Lampl konzipierte die Lichtgestaltung. Die 32 im Siebdruckverfahren hergestellten Wandbilder mit Motiven aus Feldmoching stammen von Florian Heine, Ricarda Dietz und Marc Sigl.

U-Bahnhof Hasenbergl
Der U-Bahnhof Hasenbergl unter der Dülferstraße wurde im Oktober 1996 eröffnet. Glasflächen der Hintergleiswände reflektieren das Licht der ungewöhnlichen Deckeninstallation.

U-Bahnhof Dülfer Straße
Der im November 1993 eröffnete U-Bahnhof im Stadtteil Hasenbergl ist nach der Dülferstraße bzw. dem Bergsteiger Hans Dülfer (1892 – 1915) benannt. Die Architekten Peter Lanz und Jürgen Rauch hatten ihn gemeinsam mit dem U-Bahn-Referat geplant. Die farbige Wandgestaltung stammt von der Künstlerin Ricarda Dietz, der Tochter des Bildhauers Elmar Dietz und der Schriftstellerin Gertrud Fussenegger. Bis 1996 war dieser Bahnhof die Endstation der Linie U2.




U-Bahnhöfe Harthof und Am Hart
Die U-Bahnhöfe Harthof und Am Hart wurden im November 1993 bei der Verlängerung der U2 vom Scheidplatz zur Dülferstraße eröffnet. Geplant wurden sie von den Architekturbüros Obermeyer (Harthof) bzw. Hilmer Sattler (Am Hart) in Zusammenarbeit mit dem U-Bahn-Referat der Stadt München.


U-Bahnhof Frankfurter Ring
Ricarda Dietz und Michael Braun entwarfen die Mosaikwände des U-Bahnhofs Frankfurter Ring unter der Kreuzung Knorrstraße / Frankfurter Ring.





Milbertshofen
Der ohne externe Architekten vom U-Bahnreferat geplante U-Bahnhof Milbertshofen wurde im November 1993 eröffnet.

U-Bahnhof Königsplatz
Bei der Gestaltung des U-Bahnhofs »Königsplatz« stellten Josef Wiedemann und Johannes Segieth mit 32 bis zu vier Meter hohen Abbildungen von Kunstwerken einen Bezug zu den Galerien und Museen der Umgebung her. Die Vitrinen mit Exponaten aus der Glyptothek und der Staatlichen Antikensammlung wurden erst 1990 – zehn Jahre nach der Eröffnung des Bahnhofs – aufgestellt.





U-Bahnhof Josephsburg
Paul Kramer und Manfred Rossiwal vom städtischen Baureferat planten den im Mai 1999 eröffneten U-Bahnhof. An den Hintergleiswänden hängen von Roman Lorusso bearbeitete und auf Glasscheiben gedruckte Abbildungen von Werken des Barockmalers Johann Baptist Zimmermann (1680 – 1758) aus der St. Michaels-Kirche in Berg am Laim.
U-Bahnhof Kreillerstraße
Die Hintergleiswände des im Mai 1999 eröffneten U-Bahnhofs sind mit Lochblechen aus seidenmatt eloxiertem Aluminium ausgekleidet. Die beiden eingefügten Muster erinnern an die früheren Ziegeleien, nach denen der Stadtteil Berg am Laim (Lehm) benannt ist.



U-Bahnhof Moosfeld
Der U-Bahnhof Moosfeld im Stadtteil Trudering-Riem wurde im Mai 1999 eröffnet. Das Lichtkonzept stammt – wie am U-Bahnhof Westfriedhof – von Ingo Maurer.


U-Bahnhof Messestadt West
Der U-Bahnhof Messestadt West in Riem wurde am 29. Mai 1999 eröffnet. Trotz oder gerade wegen seiner Bedeutung als Messebahnhof hat man bewusst nicht auf eine aufwendige Gestaltung gesetzt, sondern auf (rot lasierten) Sichtbeton.


U-Bahnhof Messestadt Ost
Der Zugang zur 1999 eröffneten U-Bahn-Station »Messestadt Ost« erfolgt durch den vom Bildhauer Blasius Gerg (1927 – 2007) gestalteten trichterförmigen Sonnenuhrenhof.




U3:
Moosach ‒ Fürstenried West
U-Bahnhof Moosach
Am 11. Dezember 2010 wurde in Moosach die 100. Haltestelle der Münchner U-Bahn eröffnet. Geplant hatten sie die Architekten Paul Kramer, Norbert Glock und Manfred Rossiwal-Jespersen vom städtischen Baureferat. Die bis zu 7,80 Meter hohen Pflanzen- und Tierbilder stammen von dem Münchner Filmemacher, Fotografen und Maler Martin Fengel (*1964).








U-Bahnhof Moosacher St.-Martins-Platz
Die Hintergleiswände des 2010 fertiggestellten Bahnsteigs hat der Künstler Masayuki Akiyoshi mit 76.200 Fotos im Format von 15×11 Zentimetern verkleidet, die er während eines Jahres in der Umgebung von Moosach aufgenommen hatte.




U-Bahnhof Olympia-Einkaufszentrum
Die Hintergleiswände der 2007 eröffneten Ebene (U3) des U-Bahnhofs Olympia-Einkaufszentrum reflektieren mit hunderten von Edelstahl-Pyramiden das Licht, und das Orange steht für die U3. Den U-Bahnhof der U1 eine Etage höher gibt es bereits seit 2004.



U-Bahnhof Oberwiesenfeld
Während die nördliche Wand im Orange der Olympialinie U3 gehalten ist, besteht die gegenüberliegende aus einem schwarz-weißen »Ornament« des Bildhauers Rudolf Herz. Erhellt wird der säulenlose Bahnsteig durch 16 pyramidenförmige Lichtschächte.
U-Bahnhöfe Petuelring / Bonner Platz
Die U-Bahnhöfe Petuelring und Bonner Platz wurden im Mai 1972 eröffnet. In die Hintergleiswände aus Rohbeton sind Reliefs der Bildhauerin Christine Stadler (1922 – 2001) integriert.










U-Bahnhöfe Münchner Freiheit / Odeonsplatz
U-Bahnhof Marienplatz
Der Architekt Alexander Freiherr von Branca (1919 – 2011) war sowohl für den Bau (1966 bis 1971) als auch den Um- bzw. Ausbau (2003 bis 2006) des U- und S-Bahnhofs Marienplatz verantwortlich. Als einziger der 1971 in Betrieb genommenen U-Bahnhöfe weicht dieser von dem Muster ab, das Paolo Nestler (1920 – 2010) für die Münchner U-Bahn entworfen hatte.


U-Bahnhof Brudermühlstraße
Der U-Bahnhof Brudermühlstraße wurde 1989 eröffnet. Die Kunstskulptur aus Metallblech stammt von Cosy Piero, die 1937 in Köln geboren und damals als Christina Conscience registriert wurde.

U-Bahnhof Thalkirchen
Der am 28. Oktober 1989 eröffnete Bahnhof Thalkirchen wurde vom U-Bahn Referat in Zusammenarbeit mit dem Architekturbüro Karg & Kessler geplant, und die Münchner Künstlerin Ricarda Dietz (*1939) trug sowohl am Bahnsteig als auch im Sperrengeschoss zum nahen Tierpark Hellabrunn passende Wandbilder bei (ähnlich wie am U-Bahnhof Theresienwiese).








U-Bahnhof Aidenbachstraße
Der U-Bahnhof Aidenbachstraße wurde vom Architekturbüro Otto Schultz-Brauns & Partner in Zusammenarbeit mit Sepp Wanie gestaltet und 1989 eröffnet. Die Sichtbetonwände sind mit mehreren Schichten blauer Farbe marmoriert und mit Spiegeln von Jan Roth gegliedert.

U-Bahnhof Machtlfinger Straße
Der U-Bahnhof Machtlfinger Straße wurde von den Architekten Schnetzer und Großkopf in Zusammenarbeit mit dem U-Bahn-Referat geplant und 1989 eröffnet. An den bordeauxrot gestrichenen Bohrpfahl-Betonwänden hängen zweiteilige Farbflächen (Acryl auf Aluminium), die der Künstler Rupprecht Geiger (1908 – 2009) entwarf.



U4 / U5:
Westendstraße (Laim) ‒ Arabellapark (Bogenhausen)
U5: Laimer Platz (Laim) ‒ Neuperlach Süd
U-Bahnhof Heimeranplatz
Der U-Bahnhof Heimeranplatz wurde 1984 eröffnet. Die Hintergleiswände sind mit braunen Metallplatten verkleidet.

U-Bahnhof Schwanthalerhöhe
Der von den Architekten Sebastian Großkopf und Ueli Schnetzer geplante U-Bahnhof im Schotter der Isarhochterrasse im Stadtteil Schwanthalerhöhe wurde 1984 eröffnet und hieß bis zum Umzug der Messe nach Riem »Bahnhof Messegelände«. Daran erinnern die von Volker Sander stilisiert dargestellten Figurengruppen und die Flaggen verschiedener Nationen.



U-Bahnhof Theresienwiese
Der am 10. März 1984 eröffnete U-Bahnhof Theresienwiese wurde vom Architekten Alexander Freiherr von Branca entworfen. Die Farben sind schwarz und gelb, wie in der Münchner Stadtflagge. Die acht Wandbilder von Wiesn-Attraktionen stammen von der Münchner Künstlerin Ricarda Dietz (*1939). Die Tochter des Bildhauers Elmar Dietz und der Schriftstellerin Gertrud Fussenegger schuf 1989 auch die Wandbilder des U-Bahnhofs Thalkirchen und war in den Neunzigerjahren für die künstlerische Gestaltung der U-Bahnhöfe Dülferstraße, Haderner Stern, Frankfurter Ring und Feldmoching zuständig.





U-Bahnhof Karlsplatz / Stachus
Vor den XX. Olympischen Sommerspielen 1972 entstand mit dem S-Bahnhof Karlsplatz/Stachus sowie dem unterirdischen Einkaufszentrum das größte Untergrundbauwerk Europas. Der 1984 eröffnete U-Bahnhof Stachus ist der tiefste des Münchner Netzes. Die 2011 verwirklichten Pläne für die Sanierung bzw. den Umbau der 7500 Quadratmeter großen Stachus-Passagen stammten von dem Münchner Architekturbüro Allmann Sattler Wappner.

An den Hintergleiswänden des U-Bahnhofs Stachus sind Münchner Verkehrsmittel von der Pferdetram bis zur U-Bahn dargestellt. Volker Sander entwarf die Bilder. Ausgeführt wurden sie in Siebdruck auf Email-Paneelen.


41 der 772 Rolltreppen im MVG-Netz (Stand: Sommer 2024) befinden sich am Stachus. Die 2022 erneuerten drei parallelen Rolltreppen am Ausgang zum Lenbachplatz sind die längsten in ganz Bayern. Der Höhenunterschied beträgt 20,6 Meter, die Treppen sind 56,5 Meter lang und weisen jeweils 244 Stufen auf.


U-Bahnhof Odeonsplatz
U-Bahnhof Lehel
Die am 27. Oktober 1988 eröffnete Station wurde vom städtischen U-Bahn-Referat entworfen, und das Büro Brückner & Partner plante die Ausführung. Der Künstler Peter Frese (*1941) konzipierte die Wandrefliefs.





U-Bahnhof Max-Weber-Platz
Der in hellblauer Farbe gehaltene U-Bahnhof Max-Weber-Platz existiert seit Oktober 1988. Die von Volker Sander und Hermann Wilhelm zusammengestellten und nachbearbeiteten Bilder und Zeitungsausschnitte an einem Kabelschacht beziehen sich auf die Geschichte des Stadtteils Haidhausen.


Im Zwischengeschoss des U-Bahnhofs Max-Weber-Platz befindet sich eine nachgebaute Pferdetrambahn.

Prinzregentenplatz
Der im Oktober 1988 eröffnete U-Bahnhof Prinzregentenplatz wurde von den Architekten Alexander Freiherr von Branca, Heinz Hilmer, Christoph Sattler sowie dem Büro Bielinski und Partner entworfen. Die Wände sind mit hellem Carrara-Marmor verkleidet und durch schwarz intarsierte Bänder strukturiert. Die Gestaltung basiert auf geraden Linien, rechtwinkelige Formen und Hell-Dunkel-Kontrasten.
Böhmerwaldplatz
In der am 27. Oktober 1988 eröffneten U-Bahnstation Böhmerwaldplatz sind die Säulen mit grün emaillierten Blechen verkleidet, die mit einer Baumreihe im Wald assoziiert werden sollen.

U-Bahnhof Arabellapark
Die Architektin Ingeborg Bielinski plante den U-Bahnhof Arabellapark, der seit Oktober 1988 in Betrieb ist.

U-Bahnhof Michaelibad
Der 1980 eröffnete U-Bahnhof wurde 2022 saniert und von der MVG in Zusammenarbeit mit dem Architekturbüro Allmannwappner umgestaltet. Die Motive der Hintergleiswände verweisen nun aufs nahe Michaelibad.




U-Bahnhöfe Quiddestraße, Neuperlach-Zentrum, Therese-Giehse-Allee
Die im Oktober 1980 eröffneten U-Bahnhöfe Quiddestraße, Neuperlach-Zentrum und Therese-Giehse-Allee in Neuperlach wurden 2021/22 saniert. Die Motive der neuen Punkt-Raster-Grafiken an den Hintergleiswänden – Porträts der Schauspielerin Therese Giehse und mit dem Friedensnobelpreisträger Ludwig Quidde assoziierte Friedenstauben – sind leider vom Bahnsteig aus nicht erkennbar, weil sie nicht aus genügend Abstand betrachtet werden können.





U6:
Garching-Forschungszentrum ‒ Klinikum Großhadern
U-Bahnhof Fröttmaning
Die Architekten Julia Mang-Bohn und Peter Bohn hatten den 1994 eröffneten oberirdischen U-Bahnhof Fröttmaning entworfen. 2002 bis 2005 wurde das neue Fußballstadion gebaut, und für erwarteten Verkehr war der U-Bahnhof zu klein. Deshalb wurde er 2004 abgerissen und bis 2005 unter laufendem Betrieb neu gebaut. Überspannt wird er von einem lichtdurchlässigen Dach aus teflonbeschichtetem Glasfasergewebe. Der österreichische Künstler Peter Kogler (*1959) bemalte die Betonwand im Westen.





U-Bahnhof Dietlindenstraße
Der Rohbau war bereits 1967 fertig, aber in Betrieb genommen wurde die von Paolo Nestler (1920 ‒ 2010) gestaltete Station Dietlindenstraße erst am 19. Oktober 1971 mit der ersten U-Bahnstrecke (U6).

U-Bahnhof Münchner Freiheit
Der Aachener Architekturprofessor Marcin Orawiec hatte die Bus- und Trambahnhaltestelle Münchner Freiheit entworfen, aber die Stadtwerke vergaben den Bauauftrag an ein Münchner Architekturbüro. Am 12. Dezember 2009 wurde die Anlage eingeweiht. Einige Anwohner klagten gerichtlich gegen das aus Stahlblech statt Kunststoff gefertigte giftgrüne Dach, und bereits nach einem halben Jahr mussten die ersten Schäden beseitigt werden.
Seit der Renovierung 2008/09 werden die Säulen der von dem Architekten Paolo Nestler gestalteten, 1971 eröffneten U-Bahnstation nach einem Konzept des Lichtkünstlers Ingo Maurer (1932 – 2019) von innen in der Farbe der Linie 6 blau beleuchtet.




U-Bahnhof Odeonsplatz
Im Sperrengeschoss des von dem Architekten Paolo Nestler gestalteten und 1971 eröffneten U-Bahnhofs Odeonsplatz befindet sich ein Mosaik des Bildhauers Karl Knappe (1884 – 1970), das von der Mayer’schen Hofkunstanstalt in München ausgeführt wurde. Am Odeonsplatz kreuzen sich die U-Bahn-Linien U3/U6 und U4/U5.


Anlässlich der Fußball-Europameisterschaft 2024 der Männer (UEFA EURO 2024) vom 14. Juni bis 14. Juli in Deutschland ließ der DFB-Ausrüster adidas in der U-Bahnstation Odeonsplatz einen überdimensionalen Manuel Neuer malen. Das »richtige« Bild sahen nur die Menschen, die nach Norden fuhren (z. B. zur Arena) oder sich umdrehten. Wer von der U3/U6 zur U4/U5 ging, sah dagegen das tatsächliche Bild, und das war so perfekt verzerrt, dass die schiefen und unterschiedlich großen Buchstaben aus der »richtigen« Perspektive eine saubere Textzeile ergaben: »YOU GOT THIS«.

U-Bahnhof Marienplatz
U-Bahnhöfe Partnachplatz / Westpark / Holzapfelkreuth
Die drei gleichartig gestalteten U-Bahnhöfe Partnachplatz, Westpark und Holzapfelkreuth wurden am 15. April 1983 als Teile der »Blumenlinie« eröffnet, rechtzeitig zur Internationalen Gartenausstellung 1983 vom 28. April bis zum 9. Oktober.




U-Bahnhof Großhadern
Die Pläne für die 1987 bis 1993 gebaute U-Bahnstation stammen vom Architekturbüro Braun & Hesselberger. Die raumfüllende Wandbemalung von Johannes Klinger (*1951) symbolisiert die geologischen Schichten im Baugrund des U-Bahnhofs.


U-Bahnhof Klinikum Großhadern
Der von dem Architekten Paolo Nestler (1920 ‒ 2010) entworfene U-Bahnhof wurde am 22. Mai 1993 eröffnet. Der Künstler Eckard Hauser (*1940) gestaltete die Hintergleiswände, die eine Landschaft des Voralpengebiets andeuten.



