München: Lehel

Der Stadtteil Lehel und die Altstadt von München bilden zusammen seit 1992 den Stadtbezirk 1: Altstadt-Lehel.

Der (von Münchnerinnen und Münchnern wie Lechel ausgesprochene) Name leitet sich wohl von einen Lehen der Herzöge ab, denn 1525 wurde erstmals ein als »auf den Lehen« bezeichnetes Auenwaldgebiet erwähnt. Das gehörte bereits zum Münchner Burgfrieden, fiel jedoch erst ab 1724 voll unter die Gerichtsbarkeit der Stadt. Damals lebten dort ärmere Menschen, aber seit der Nachkriegszeit zählen die Immobilienpreise im Lehel den höchsten in München.

München: Stadtbezirk 1: Altstadt-Lehel
München, Stadtbezirk 1: Altstadt-Lehel
München: Stadtbezirk 1: Altstadt-Lehel
München, Stadtbezirk 1: Lehel

Museen im Lehel

Haus der Kunst – Galerie Bezirk Oberbayern – Archäologische Staatssammlung – Bayerisches Nationalmuseum – Sammlung Schack – Kunstfoyer der Kulturstiftung Versicherungskammer – Alpines Museum – Museum Fünf Kontinente – Maximiliansforum

In den meisten dieser Einrichtungen ist zwar privates Fotografieren erlaubt, nicht jedoch die Veröffentlichung der Bilder. Deshalb werden hier zwar aufgrund der Panoramafreiheit Außenaufnahmen der Museen gezeigt, aber die Alben über die Sammlungen bzw. Ausstellungen sind privat.

Alexandrastraße

Die Alexandrastraße im Lehel wurde 1891 nach Prinzessin Alexandra Amalie von Bayern (1826 ‒ 1875) benannt. Ihr Vater, König Ludwigs I., wies den Heiratsantrag eines Neffen Napoleons ab, und sie blieb unverheiratet.

Hans Rucker: »Fremde Blume«

Der Bildhauer Hans Rucker (1931 – 2011) gestaltete 1966 den zwei Meter hohen Bronze-Brunnen mit dem Titel »Fremde Blume«, der – etwas heruntergekommen – in der Alexandrastraße 1 steht.

Hans Rucker: Fremde Blume
Hans Rucker: Fremde Blume (Foto: Februar 2025)

Philipp Apian

Der Arzt, Mathematiker, Kartograf und Heraldiker Philipp Apian (1531 ‒ 1589) erhielt 1554 von Herzog Albrecht V. den Auftrag, Johannes Aventinus‘ erste Karte von Bayern zu ergänzen. Dafür führte Philipp Apian sieben Jahre lang Landvermessungen durch und erstellte dann in zwei weiteren Jahren eine sechs mal sechs Meter große Karte (1563). Vor dem Landesamt für Digitalisierung, Breitband und Vermessung in der Alexandrastraße 4 steht eine Bronze-Büste von Philipp Apian.

Philipp Apian (Foto: Februar 2025)

Auf der Insel

Die Museums-Insel gehört zur Isarvorstadt – mit Ausnahme des Areals nördlich der Ludwigsbrücke: Auf der Insel nennt man es, und es wird dem Lehel zugeordnet.

Vater-Rhein-Brunnen

Der Münchner Bildhauer und Kunsttheoretiker Adolf von Hildebrand (1847 – 1921) gestaltete 1897 bis 1903 einen dem Flussgott Rhein gewidmeten Brunnen, der auf dem Broglie-Platz in Straßburg aufgestellt wurde. Nach dem Einmarsch der Franzosen 1918 in Straßburg baute man die Anlage 1919 ab. Die Bronzeskulptur erhielt München 1929 im Austausch gegen eine andere Brunnenfigur (»Meiselokker-Brunnen«). Drei Jahre später wurde sie mit anderen Originalteilen und Nachbildungen des ursprünglichen Brunnens nördlich der Ludwigsbrücke aufgestellt.

Lehel: Vater-Rhein-Brunnen CLICK REFRESH
Vater-Rhein-Brunnen CLICK REFRESH

Englischer Garten

Der Englische Garten beginnt an der Prinzregentenstraße im Lehel, aber der größte Teil – nördlich der Bus-Trasse – mit dem Kleinhesseloher See und der Hirschau gehört zum Stadtbezirk Schwabing-Freimann.

Album über den Englischen Garten

Lerchenfeldstraße

Die Lerchenfeldstraße im Lehel wurde 1890 nach Gustav Freiherr von Lerchenfeld (1806 – 1866) benannt, der ab 1845 als Abgeordneter der adeligen Grundbesitzer mit eigener Gerichtsbarkeit der bayrischen Abgeordnetenkammer angehört hatte und 1848 vorübergehend Minister war.

Archäologische Staatssammlung

Der Physiologe und Anthropologe Johannes Ranke (1836 – 1916), ein Neffe des Historikers Leopold von Ranke, schenkte dem Staat Bayern 1885 seine Kollektion prähistorischer Objekte. Das gilt als Gründung der Prähistorischen Staatssammlung in München.

1976 bezog die Einrichtung, die Museum und Sammlung zugleich ist, den von den Architekten Helmut von Werz (1912 – 1990), Johann-Christoph Ottow (1922 – 2012), Erhard Bachmann (*1939) und Michel Marx (*1939) entworfenen Neubau in der Lerchenfeldstraße. Dabei handelt es sich um ein mit Cortenstahl verkleidetes Bauwerk aus Stahlbeton. 2016 bis 2024 wurde das Gebäude der Archäologischen Staatssammlung – so die Bezeichnung seit 2000 – nach einem Konzept von Nieto Sobejano Arquitectos saniert. Ausgestellt sind Kunst- und Alltagsobjekte, Grabbeigaben und Schatzfunde.

Album über die Archäologische Staatssammlung

Liebherrstraße

Die Liebherrstraße wurde 1899 nach Joseph Liebherr (1767 – 1840) benannt. Der war 1801 aus Immenstadt nach München gekommen und hatte hier von 1802 bis 1812 mit Georg Friedrich von Reichenbach zusammen eine feinmechanische Werkstätte betrieben. 1827 war Joseph Liebherr an der Polytechnischen Schule (heute: Technische Universität) Professor für Mechanik geworden.

Liebherrstraße 4 – 10

Der Architekt Adolf Wentzel baute 1903 das Gebäude in der Liebherrstraße 10. Das Nachbarhaus (Hausnummer 8) gestaltete er im Jahr darauf für den Bauunternehmer August Spies – ebenfalls im Stil der deutschen Renaissance. Es blieb weitgehend original erhalten. 1905/06 errichtete der Architekt Konrad Böhm das Haus Liebherrstraße 4 und modifizierte dabei einen Entwurf von Adolf Wentzel.

Lehel: Liebherrstraße 10 PRESS REFRESH
Lehel: Liebherrstraße 10 PRESS REFRESH
Lehel: Liebherrstraße 10 PRESS REFRESH

Liebherrstraße 10 (Fotos: 2023/24)

Liebherrstraße 13

Hans Grässel (1860 – 1939) gestaltete 1903 bis 1906 die Kerschensteiner-Gewerbeschule (Liebherrstraße 13) im Lehel. Eine Inschrift lautet: »Zur Förderung des Handwerkes erbaut in den Jahren 1904 und 1905 durch die Stadtgemeinde München. Erweitert 1927/1928.« Ein Holzerker im Fachwerksti lockert die Neurenaissance-Fassade auf. Nach Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg rekonstruierte man das Gebäude vereinfacht, und inzwischen wird es von der Berufsschule für Holztechnik und Innenausbau München genutzt.

Lehel: Liebherrstraße 13 PRESS REFRESH
Liebherrstraße 13 (Foto: April 2023)

Liebherrstraße 20

Der Architekt Heinrich Volbehr baute 1903 das Haus in der Liebherrstraße 20 für den Feilenhauer Franz Xaver Girisch im Stil der deutschen Renaissance.

Liebigstraße

Die Liebigstraße im Lehel erinnert seit 1877 an Justus von Liebig (1803 ‒ 1873). König Maximilian II. von Bayern persönlich hatte den in Gießen berühmt gewordenen Chemiker nach München eingeladen. 1852 nahm Justus von Liebig die Berufung zum Professor der Ludwig-Maximilians-Universität an, und in der Nähe des Hauptbahnhofs richtete man ihm eine Wohnung mit Labor ein.

Am Eckhaus Liebigstraße 1 fällt der Erker im Stil der Neurenaissance auf. ‒ Adolf Ziebland und Josef Kollmus bauten 1891/92 das neubarocke Wohngebäude Liebigstraße 12a.

Lehel: Liebigstraße 1  PRESS REFRESH
Lehel: Liebigstraße 12a PRESS REFRESH

Liebigstraße 1 / 12a (Fotos: 2023/24)

Luitpold-Brücke

Der Architekt Friedrich von Thiersch konzipierte eine stählerne Isarbrücke als Abschnitt der Prinzregentenstraße. Max von Siebert, der Leiter der Königlichen Obersten Baubehörde arbeitete die Pläne nach Berechnungen von Heinrich Gerber aus, und 1891 wurde die erste Bogenbrücke aus Stahl in München gebaut.

Beim Isar-Hochwasser im September 1899 stürzte sie ebenso ein wie die Max-Joseph-Brücke. Der bayerische Prinzregent Luitpold übernahm die Finanzierung eines Neubaus, der 1900/01 nach Entwürfen von Theodor Fischer erfolgte. Als Baumaterial verwendete man Muschelkalksteine aus Steinbrüchen südlich von Würzburg.

Die Ausschmückung mit Figuren auf den vier Widerlagern der Brücke dauerte noch bis 1903: Ein Jäger von Hermann Hahn (1954 von Joseph Wackerle restauriert) symbolisiert Altbayern, Schwaben wird von einer weiblichen Figur personifiziert, die Erwin Kurz gestaltete, eine Frauenfigur mit Weintrauben von August Drumm steht für die damals zu Bayern gehörende Pfalz, und ein Fischer von Balthasar Schmitt repräsentiert Franken.

Luitpold-Brücke zwischen Lehel und Bogenhausen
August Drumm: »Pfalz« (Foto: Februar 2025)

Mannhardtstraße

Die Mannhardtstraße im Lehel wurde 1899 nach dem Uhrmacher und Erfinder Johann Mannhardt (1798 – 1878) benannt, der 1833 die Turmuhr für die damalige (1938 abgebrochene) Matthäuskirche angefertigt hatte.

Das Bauunternehmen Heilmann und Littmann errichtete 1901 das Doppelhaus Mannhardtstraße 10 / Adelgundenstraße 3 im Stil der Deutschen Renaissance.

Mariannenplatz

Der Mariannenplatz im Lehel wurde 1878 – noch vor dem Bau der Lukaskirche – nach Maria Anna von Sachsen (1728 – 1797) benannt, der Ehefrau des Kurfürsten Maximilian III. Joseph (1727 – 1777).

Als die lutherischen Pfarrkirchen St. Matthäus und St. Markus in München nicht mehr ausreichten, wurde 1893 bis 1896 der »protestantische Dom« St. Lukas nach Plänen von Albert Schmidt (1841 – 1913) errichtet und 1900 zur Pfarrkirche erhoben. Der Architekt orientierte sich bei der Außengestaltung an der Romanik, im Inneren dagegen an der rheinischen Frühgotik, und bei der Kuppel des Zentralbaus an der Renaissance (Historismus). Im Zweiten Weltkrieg wurden zwar die Farbglasfenster aus den Werkstätten der Mayer’schen Hofkunstschule zerstört, aber das Bauwerk blieb erhalten. Seit 1998 ein Stein aus der südlichen Fensterrosette herausbrach, ist eine Sanierung der Lukaskirche erforderlich. Damit wurde 2024 begonnen.

Pfarramt St. Lukas im Lehel PRESS REFRESH
Pfarramt St. Lukas (Foto: Oktober 2024)

Maximilianstraße

Die Maximilianstraße ‒ eine der Prachtstraßen Münchens aus dem 19. Jahrhundert ‒ wurde ab 1852 für König Maximilian II. angelegt. Dabei war der Architekt Georg Friedrich Christian Bürklein für die Bebauung verantwortlich, der Ingenieur Arnold von Zenetti leitete den Straßenbau, und dem Hofgärtner Carl von Effner oblag die Bepflanzung. Stilistisch wird die Straße zwischen dem Max-Joseph-Platz und dem Maximilianeum dem Maximilianstil zugeordnet.

Maximiliansforum

1968/69 baute man an der Kreuzung Maximilianstraße / Altstadtring (Karl-Scharnagl- bzw.Thomas-Wimmer-Ring) eine Fußgänger-Unterführung. Nach einer Änderung der Verkehrsplanung blieb ein unterirdischer Raum übrig, in dem von 1973 bis 1995 die → Städtische Galerie im Lenbachhaus Ausstellungen – zum Beispiel von Joseph Beuys – zeigte. Inzwischen wurden die abgeschalteten Rolltreppen begrünt, und den Ausstellungsraum baute man nach Plänen des Architekten Peter Haimerl 2000 zum »Maximiliansforum« um.

Im November 2023 war dort eine Installation zu sehen, bei dem Stefanie Zoches Bausteine aus Wüstensand mit von Nathalie Grenzhaeuser auf der meeresbiologischen Forschungsstation White Sea Biological Station Kartesh in Karelien gefilmten Videos kombiniert wurden.

Lehel: Maximiliansforum: Installation PRESS REFRESH
Installation von von Stefanie Zoches und Nathalie Grenzhaeuser im Maximiliansforum (Foto: November 2023)

Regierung von Oberbayern

Friedrich Bürklein (1813 – 1872) errichtete 1856 bis 1864 ein neues Gebäude für die Königliche Regierung von Oberbayern mit einer 170 Meter langen, mit Terrakotta verkleideten Schaufront in der von ihm ebenfalls für König Maximilian II. 1851 bis 1853 angelegten Straße, die er 1857 bis 1874 mit dem Maximilianeum abschloss. Dabei entwickelte Friedrich Bürklein den »Maximilianstil«, einen an der Neugotik orientierten historisierenden Stil. Bei Bombenangriffen wurde das Regierungsgebäude bis auf die Fassade zerstört. Der Wiederaufbau konnte 1953 abgeschlossen werden.

Regierung von Oberbayern, Maximilianstraße  PRESS REFRESH
Regierung von Oberbayern (Foto: Februar 2023)

Der Bildhauer Johann von Halbig (1814 – 1882) schuf 1864 die drei weiblichen Statuen auf dem Dach des Gebäudes in der Maximilianstraße. Sie sollen die Tugenden des Königs Maximilian II. Joseph darstellen: Fides, Justitia und Sapientia.

Johann von Halbig gestaltete 1856 auch das Denkmal für den General und Militärreformer Erasmus Graf von Deroy (1743 – 1812). Östlich davon, ebenfalls vor dem Gebäude der Regierung von Oberbayern, steht ein 1866 vom Bildhauer Kaspar von Zumbusch (1830 – 1915) geschaffenes Denkmal für Benjamin Thompson, den Grafen von Rumford (1753 – 1814).

Museum Fünf Kontinente

Das Museum Fünf Kontinente geht auf die 1862 angelegte Königlich Ethnographische Sammlung zurück, die als erstes ethnologisches Museum in Deutschland gilt. Die Gründung angeregt hatte der Würzburger Arzt und Naturforscher Philipp von Siebold 1835 in einem Brief an König Ludwig I. von Bayern. Die Ausstellung, deren Grundstock Sammlungen des Hauses Wittelsbach bildeten, entstand zunächst im Galerie-Gebäude in den Hofgartenarkaden. 1925/26 wurde sie in das heutige Gebäude in der Maximilianstraße verlegt, das Eduard Riedel 1859 bis 1865 im Auftrag König Maximilians II. für das → Bayerische Nationalmuseum errichtet hatte, das jedoch 1900 in die Prinzregentenstraße umgezogen war. Seit 2014 nennt sich die Einrichtung nicht mehr Museum für Völkerkunde, sondern Museum Fünf Kontinente. Die Sammlung umfasst neben einer Fachbibliothek Kunstwerke, Alltags- und Ritualgegenstände außereuropäischer Kulturen.

Museum Fünf Kontinente PRESS REFRESH
Museum Fünf Kontinente PRESS REFRESH

Album über das Museum Fünf Kontinente (privat)

Maxmonument

König Maximilian II. von Bayern starb am 10. März 1864. Im Jahr darauf gewann der Bildhauer Kaspar von Zumbusch den Wettbewerb für ein Denkmal, das in der ab 1852 im Auftrag des bayrischen Monarchen von dem Architekten Georg Friedrich Christian Bürklein angelegten und nach Maximilian benannten Prachtstraße errichtet werden sollte. Ferdinand von Miller übernahm den Bronzeguss. Enthüllt wurde das Maxmonument am 12. Oktober 1875 auf einem Sockel aus Meißner Granit. Die vier unter der Statue des Monarchen sitzenden Figuren symbolisieren Herrschertugenden: Friedensliebe, Gerechtigkeit, Stärke und Weisheit.

»Stürzende (Ende einer Epoche)«

Der Bildhauer Alexander Fischer (1903 – 1981), der auch die → Löwin in der Seitzstraße, den → Christophorus am Scheidplatz und das → »Wilde Pferd« gegenüber dem → Lenbachhaus schuf, gestaltete die Bronzefigur einer stürzenden Reiterin, die 1973 in der Maximilianstraße aufgestellt wurde: »Stürzende (Ende einer Epoche)«.

Alexander Fischer: Stürzende PRESS REFRESH
»Stürzende (Ende einer Epoche)« (Foto: 2023)

Kunstfoyer der Kulturstiftung der Versicherungskammer Bayern

Die Versicherungskammer Kulturstiftung ist eine gemeinnützige Stiftung mit Sitz in München. Sie fördert Kunst und Kultur vor allem durch ein eigenes Ausstellungs- und Konzertprogramm. Das Kunstfoyer mit seinem Ausstellungsprofil Grafik und Zeichnung, Film und Fotografie steht für interkulturellen Dialog.

Weil die Versicherungskammer Bayern abgerissen und bis voraussichtlich 2029 durch einen Neubau nach Plänen des niederländischen Architekturbüros Mecanoo ersetzt werden soll, schloss das Kunstfoyer in der Maximilianstraße 53 im Sommer 2024, aber es soll Anfang 2025 am Thierschplatz wiedereröffnet werden.

Album über Ausstellungen im Kunstfoyer (privat)

Maximiliansbrücke

Zwischen dem Maxmonument und dem Maximilianeum überquert die Maximilianstraße die Isar auf der 1857 bis 1863 nach Plänen von Arnold Zenetti errichteten und 1903 bis 1905 nach einem Entwurf des Architekten Friedrich von Thiersch verbreiterten Maximiliansbrücke. Die Innere Maximiliansbrücke, die das Westufer der Großen Isar mit der Praterinsel verbindet, ist 42 Meter lang. Die drei Bögen aus Ziegelmauerwerk wurden mit Betonbögen verbreitert und mit Muschelkalkstein verkleidet. Die Äußere Maximiliansbrücke von der Praterinsel über die Kleine Isar und den Auer Mühlbach ist 96 Meter lang. Die beiden Bögen bestehen aus Muschelkalkstein-Quadern.

Maximiliansbrücke PRESS REFRESH
Maximiliansbrücke (Foto: 2014)

Zum Andenken an Alois von Erhardt (1831 – 1888), der von 1870 bis 1887 als Erster Bürgermeister von München amtiert hatte, wurde 1893 eine Brunnenanlage auf der Maximiliansbrücke errichtet. Den Brunnen gestaltete Carl Hocheder, und Carl Fischer schuf die Büste.

Die Skulptur der Pallas Athene auf der Maximiliansbrücke vor dem Maximilianeum wurde 1906 vom Bildhauer Franz Drexler (1857 – 1933) gestaltet.

Oettingenstraße

Die Oettingenstraße im Lehel erhielt ihren Namen 1897 nach dem bayrischen Politiker, Innenminister (1832 ‒ 1837) und Ehrenbürger Ludwig Kraft Ernst Fürst von Oettingen-Wallerstein (1791 ‒ 1870).

Die Architektin Rosa Barbist gestaltete 1897 das neubarocke Doppelerkerhaus in der Oettingenstraße 4. Von ihr wissen wir nur, dass sie in dem von Alois Barbist (1852 – 1905) geführten Bautechnischen Büro »Rosa Barbist« beschäftigt war.

Oettingenstraße 4 im Lehel PRESS REFRESH
Oettingenstraße 4 (Foto: Februar 2023)

Praterinsel

»Easy Lion 2024«

Street Art: Lion Fleischmann machte 2024 ein Trafohäuschen auf der Praterinsel bunt.

Alpines Museum

Das nach Plänen von Friedrich Löwel gebaute, 1888 auf der Feuerwerksinsel eingerichtete Café »Isarlust«, ein Schlösschen im Neurokokostil, bot die Stadt München Anfang des 20. Jahrhunderts dem Alpenverein für die Gründung eines Museums an. Nach Umbauten durch Robert Rehlen wurde das Alpine Museum im Dezember 1911 eröffnet.

Der Alpenverein ließ das durch Bomben zerstörte Gebäude nach dem Zweiten Weltkrieg zwar von dem Architekten Wolfgang Rothenbücher vereinfacht und in einem neoklassizistischen Stil wiederherstellen, nutzte es jedoch nur für Büros der Verwaltung – bis die Stadt München deshalb mit der Rückforderung drohte. Daraufhin wurde das Alpine Museum 1996 neu eröffnet. Und von 2021 bis 2024 fand ein umfassender Umbau statt.

Nepomuk

Zwischen der 1966 gebauten Praterwehr- und der hundert Jahre älteren Maximiliansbrücke steht eine den hl. Nepomuk darstellende Steinfigur. Auf dem Sockel steht: »Gewidmet von den bürgerl. Floßmeistern Xaver Heiß Johann Heiß Jos. Thadeus Heiß 1857«.

Nepomuk, Praterwehrbrücke München
Nepumuk an der Praterwehrbrücke, vor der Maximiliansbrücke (Foto: März 2025)

Prinzregentenstraße

Wie der Prinzregentenplatz wurde die Prinzregentenstraße nach Luitpold von Bayern (1821 – 1912) benannt, der das Königreich von 1886 bis zu seinem Tod regiert hatte, zuerst für seinen Neffen König Ludwig II., dann für dessen Bruder Otto I.

Haus der Kunst

Nachdem der Glaspalast im Alten Botanischen Garten 1931 niedergebrannt war, sollte ein neues von Adolf Abel gestaltetes Ausstellungshaus gebaut werden. Aber Hitler, der am 30. Januar 1933 die Reichsregierung übernahm, verwarf die Pläne und beauftragte Paul Ludwig Troost, der einen 175 Meter langen neoklassizistischen Monumentalbau mit Freitreppe, Portikus und Kolonnade auf der Schauseite entwarf. 1933 bis 1937 wurde das »Haus der Deutschen Kunst« errichtet. Am Tag nach der Eröffnung der ersten »Großen Deutschen Kunstausstellung« im »Tempel der deutschen Kunst« eröffneten die Nationalsozialisten im Galeriegebäude am → Hofgarten die Ausstellung »Entartete Kunst«.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das »Haus der Kunst« durch Ausstellungen im »Dritten Reich« verfemter Künstler gewissermaßen dekontaminiert. Das Haus der Kunst in der Prinzregentenstraße 1 besitzt keine eigene Sammlung, sondern ist ein reines Ausstellungshaus.

Album über Ausstellungen im Haus der Kunst (privat)

Galerie Bezirk Oberbayern

Vor der Verwaltung des Bezirks Oberbayern an der Ecke Seitz- / Prinzregentenstraße 14 steht seit 1971 eine 2,60 Meter hohe Christophorus-Figur aus Bronze. Die gestaltete der Bildhauer Josef Henselmann (1898 – 1987) 1970 im Auftrag der D.A.S. Versicherung, die damals dort ihren Sitz hatte. (2015 ging sie in der Ergo Versicherung auf.) Von Josef Henselmann stammen auch beispielsweise der Fisch-, der Moses- und der Rindmarktbrunnen, der St.-Benno- und der Prinzregent-Luitpold-Brunnen.

Christopherus, Prinzregentenstraße PRESS REFRESH
Christophorus (Foto: 2024)

Die Galerie Bezirk Oberbayern in der Prinzregentenstraße 14 fördert im Bezirk lebende Kunstschaffende durch Ausstellungen. Sie können hier unabhängig von Behinderung, Alter, Bildungshintergrund und sozialer Herkunft aktiv an Kunst, Kultur und Bildung teilhaben.

Galerie Bezirk Oberbayern PRESS REFRESH
Ausstellungsraum (Foto: 20. August 2024)

Album über Ausstellungen in der Galerie Bezirk Oberbayern (privat)

Wirtschaftsministerium, Pinienzapfenbrunnen

Das Bayerische Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie residiert in einem Gebäude in der Prinzregentenstraße, das 1937/38 nach Plänen des Architekten German Bestelmeyer (1874 – 1942) für das Luftgaukommando Süd im monumentalisierenden Repräsentationsstil gebaut wurde. Davon zeugen die beiden Luftwaffenadler über dem Haupteingang.

Prinzregentenstraße 28 München
Prinzregentenstraße 28 (Fotos: Februar 2025)

Vor dem Gebäude steht ein Brunnenhaus mit einem 1937/38 geschaffenen Pinienzapfen-Brunnen. Der eineinhalb Meter hohe Zapfen (Zirbelnuss) wurde von Hermann Kaspar (1904 ‒ 1986) gestaltet; die vier Tritonen bzw. Najaden darunter stammen von Joseph Wackerle (1880 – 1959).

Pinienzapfen-Brunnen Prinzregentenstraße München

Bayerisches Nationalmuseum

König Maximilian II. initiierte nach einer Englandreise im Jahr 1851 die Gründung eines volkskundlichen Museums in München und beauftragte den Archivdirektor Karl Maria von Aretin mit der Planung. 1867 wurde das »Bayerische Nationalmuseum« in der Maximilianstraße eröffnet. (Dort befindet sich inzwischen das → Museum Fünf Kontinente.) Weil das Gebäude für die wachsenden Sammlungen bald zu klein war, wurde 1894 bis 1900 nach Plänen des Architekten Gabriel von Seidl ein Neubau in der Prinzregentenstraße 3 errichtet. Der Stil ist eine Mischung aus deutscher Renaissance, deutschem Barock und Rokoko.

Lehel: Bayerisches Nationalmuseum PRESS REFRESH
Bayerisches Nationalmuseum (Foto: 2018)

Der Bildhauer Adolf von Hildebrand (1847 ‒ 1921) und sein Schüler Theodor Georgii (1883 ‒ 1963) gestalteten 1901 bis 1913 das neubarocke Reiterdenkmal für Prinzregent Luitpold. Die Bronzefigur auf einem Steinsockel wurde 1913 vor dem Hauptportal des Bayerischen Nationalmuseums enthüllt, aber von den Nationalsozialisten in der zweiten Hälfte der Dreißigerjahre ab- und vor dem Ostflügel wieder aufgebaut.

Lehel: Hauptportal des Nationalmuseums  in München PRESS REFRESH
Hauptportal Bayerisches Nationalmuseum München PRESS REFRESH
Hauptportal Bayerisches Nationalmuseum München PRESS REFRESH
Hauptportal Bayerisches Nationalmuseum München PRESS REFRESH
München-Lehel: Bayerisches Nationalmuseum PRESS REFRESH

Der Bildhauer Josef Rauch (1867 – 1921) schuf 1900 den Nischenbrunnen an der westlichen Ecke des Bayerischen Nationalmuseums (Ecke Prinzregenten- / Lerchenfeldstraße).

Im Hof des Bayerischen Nationalmuseums gibt es einen Brunnen, dessen Bronzefigur von dem Bildhauer Hubert Netzer (1865 – 1939) 1896 für die internationale Kunstausstellung im Glaspalast modelliert wurde. Dargestellt ist Narziss, der Sohn der Leiriope und des Flussgottes Kephissos. – Zwei Bronzefiguren des Bildhauers Wilhelm Uhlig (1930 – 2022) mit dem Titel »Verkündigung« (2000) stehen ebenfalls im Hof des Bayerischen Nationalmuseums.

Album über Ausstellungen im Bayerischen Nationalmuseum (privat)

Sammlung Schack

In dem bis 2009 als »Schack-Galerie« bekannten Kunstmuseum sind Werke bekannter Maler des 19. Jahrhunderts zu sehen. Die Sammlung wurde ursprünglich von dem Dichter, Kunst- und Literaturhistoriker Adolf Friedrich Graf von Schack (1815 – 1894) angelegt, der 1856 einer Einladung des Königs Maximilian II. gefolgt und nach München übergesiedelt war. Die Ausstellung entstand in der Brienner Straße (Alte Schackvilla).

Kaiser Wilhelm II., dem der Gründer die Sammlung Schack vermacht hatte, ließ 1907 bis 1909 in der Prinzregentenstraße zusammen mit der Preußischen Gesandtschaft eine Galerie nach Vorentwürfen des Bildhauers Adolf von Hildebrand (1847 – 1921) und Plänen des Architekten Max Littmann (1862 – 1931) errichten. In das Gebäude im historisierenden Stil zog die Sammlung Schack 1909, und nach dem Zweiten Weltkrieg konnte sie dort als erstes der Münchner Kunstmuseen 1950 wiedereröffnet werden.

Sammlung Schack Prinzregentenstraße München
»Kaiser Wilhelm II. der Stadt München zur Mehrung ihres Ruhmes und großen Künstlern zum Gedächtnis« (Foto: Februar 2025)
Lehel: Sammlung Schack: Moritz von Schwind
Moritz von Schwind (1804 – 1871): Die Hochzeitsreise, um 1850/52
Sammlung Schack: Leopold Bode
Leopold Bode
Leopold Bode (1831 – 1906): Pippin und Bertha (Sage über Kaiser Karl d. G.), 1876
Sammlung Schack: Friedrich Preller
Friedrich Preller d. Ä. (1804 – 1878):
Leukothea erscheint Odysseus im Sturm, 1863
Odysseus nimmt Abschied von Kalypso, 1864
Friedrich Preller
Leukothea erscheint Odysseus im Sturm
Sammlung Schack: Moritz von Schwind
Moritz von Schwind
Moritz von Schwind

Moritz von Schwind (1804 – 1871): Eine Symphonie, 1852

Reitmorstraße

Die damalige Mühlenstraße im Lehel wurde 1898 nach der Familie Reitmor umbenannt, die im 16. Jahrhundert in München lebte.

Der Architekt Josef Wölker plante das 1899/1900 errichtete neubarocke Mietshaus in der Reitmorstraße 2a.

Neubarock, Reitmorstraße 2a, München-Lehel
Neubarock, Reitmorstraße 2a, München-Lehel

Reitmorstraße 2a (Fotos: März 2025)

Robert-Koch-Straße

Im 19. Jahrhundert erinnerte die Kochstraße an einen Koch namens Joseph Obermaier, der hier gewohnt hatte, aber 1931 widmete man die Straße dem Mediziner Robert Koch (1843 – 1910) und fügte den Vornamen hinzu.

Die Wohnhäuser in der Robert-Koch-Straße 20 und 22 im barockisierenden Jugendstil wurden 1905 nach Plänen von Georg Hagn gebaut.

Robert-Koch-Straße 20, München-Lehel: Jugendstil
Robert-Koch-Straße 22, München-Lehel: Jugendstil

Robert-Koch-Straße 20 / 22 (Fotos: März 2025)

Sankt-Anna-Straße

Sankt-Anna-Straße 10

Das Gebäude Sankt-Anna-Straße 10 wurde um 1900 von Georg Müller und Josef Kollmus im Stil der Neurenaissance für den königlich-bayerischen Hoflieferanten Brutscher errichtet, der dort ein Delikatessen-Geschäft eröffnete und den unter dem Bauwerk fließenden Eisbach zum Frischhalten von Fischen und Schalentieren nutzte. Das im Zweiten Weltkrieg schwer beschädigte Gebäude wurde um 1980 saniert und zum Hotel Opéra umgestaltet. Eine Besonderheit ist die Sgraffito-Fassade.

München-Lehel: Sankt-Anna-Straße 10 PRESS REFRESH
Hotel Opéra, Sankt-Anna-Straße 10 (Foto: Februar 2023)

Klosterkirche St. Anna im Lehel

Für ein 1725 gegründetes Hieronymiten-Kloster errichtete der Architekt Johann Michael Fischer 1727 bis 1733 eine Kirche, deren Ausgestaltung Johann Baptist Straub, Cosmas Damian Asam, Egid Quirin Asam und andere bis 1737 vornahmen. Von Cosmas Damian Asam stammen das Hochaltarbild und einige der (1972 von Karl Manninger restaurierten) Deckenfresken. Die Rokoko-Kanzel stammt aus der Werkstatt des kurfürstlichen Hofbildhauers Johann Baptist Straub. 1974 wurde sie restauriert.

Nach der Aufhebung des Hieronymiten-Klosters im Lehel wurde das Konventgebäude 1808 vorübergehend zur Kaserne umfunktioniert. Die Klosterkirche erhob man zur Pfarrkirche. Seit 1827 leben Franziskaner im Kloster. Die bei einem Luftangriff am 29. April 1944 zerstörte Kirche wurde bis 1979 neu gebaut. Anstelle der 1852/53 von August Voigt geschaffenen neoromanischen Doppelturmfassade rekonstruierte Erwin Schleich 1968 die ursprüngliche Rokokofassade.

Klosterkirche St. Anna im Lehel PRESS REFRESH
Klosterkirche St. Anna (aus zwei Aufnahmen montiertes Foto: 2018)

Der Bildhauer Martin Mayer (1931 – 2022) gestaltete 1978/79 eine Bronzestatue des hl. Franziskus von Assisi mit Friedenstauben, die vor dem Postscheckamt in der Sonnenstraße enthüllt wurde. Inzwischen steht sie vor der Franziskaner-Klosterkirche St. Anna.

Martin Mayer: Franziskus PRESS REFRESH

St. Anna im Lehel

Als die Klosterkirche St. Anna im Lehel zu klein wurde, stiftete der Druckereibesitzer Franz Erlacher das Areal für einen Neubau, der 1887 bis 1892 nach Plänen des Architekten Gabriel von Seidl (1848 – 1913) im neuromanischen Stil entstand. Der Bildhauer Anton Pruska (1846 – 1930) gestaltete »Das Weltgericht«, ein Tympanon-Relief mit Skulpturen am westlichen Portal der Kirche.

St. Anna im Lehel PRESS REFRESH
St. Anna im Lehel PRESS REFRESH

St. Anna: Westportal (Fotos: 2023/24)

Die Reiterstatue Christi am Westwerk schuf Ferdinand von Miller d. J. 1910.

Gabriel von Seidl gestaltete die Chorapsis und den Hochaltar mit Ziborium. Das Apsisfresko zum Thema Dreifaltigkeit malte Rudolf von Seitz 1892.

Zu Gabriel von Seidls (1848 – 1913) Entwurf für den Bau der St.-Anna-Kirche gehörte ein Trogbrunnen mit vier Paradiesflüssen davor, der dann 1894 im Anschluss an die Kirche von Anton Pruska und seiner Werkstatt errichtet wurde.

Seeaustraße

Die Seeaustraße im Lehel wurde nach Johann Friedrich von Seeau (1659 – 1729) benannt, der zu Beginn des 18. Jahrhunderts als Kameralkommissär das Finanz- und Steuerwesen in der Kaiserlichen Administration in Bayern geleitet hatte.

Luitpold-Gymnasium

Prinzregent Luitpold von Bayern gründete 1891 die mehr naturwissenschaftlich als humanistisch ausgerichtete »Königliche Luitpold-Kreisrealschule« in der Alexandrastraße. Nachdem das Schulhaus bei einem Luftangriff in der Nacht vom 24./25. April 1944 zerstört worden war, führte man den Unterricht notdürftig in der Gisela-Oberrealschule, in einem KLV-Lager (Kinderlandverschickung) bzw. in einem Bauernhaus fort. Ab Ende 1945 hospitierte die Luitpold-Oberrealschule im Wilhelmsgymnasium in der Thierschstraße, bis das neue, von Carl Kergl entworfene Schulgebäude in der Seeaustraße am 1. September 1958 nach zwei Jahren Bauzeit bezogen werden konnte. Die offizielle Eröffnungsfeier fand am 6. Dezember 1958 statt. Oberstudiendirektor Michael Baumeister leitete die Schule bis 1971. 1965 erfolgte die Umbenennung der Oberrealschule in Luitpold-Gymnasium. Das war möglich, weil das 1887 gegründete Luitpold-Gymnasium seit 1965 Albert-Einstein-Gymnasium heißt. Bis 1983 wurden nur Jungen unterrichtet, dann führte man die Koedukation von Schülerinnen und Schülern ein.

Luitpold-Gymnasium Seeaustraße Uhr
Uhr am Luitpold-Gymnasium (Foto: März 2025)

Das Luitpold-Gynasium nimmt die gesamte Nordseite der Seeaustraße ein. Im Pausenhof steht ein von Peter Ferdinand Miller gestalteter Reiher, der ursprünglich zu einem Brunnen in der Pausenhalle gehörte.

Luitpold-Gymnasium PRESS REFRESH
Reiher-Figur (Foto: 2018)
Luitpold-Gymnasium PRESS REFRESH
Luitpold-Gymnasium PRESS REFRESH

Lichthof des Luitpold-Gymnasiums (Fotos: 2018)

Weil das Gebäude abgerissen und neu errichtet werden soll, ist geplant, dass das Luitpold-Gymnasium in den Sommerferien 2025 für voraussichtlich vier oder fünf Jahre ins frei gewordene Gebäude des Wilhelm-Hausenstein-Gymnasiums in Bogenhausen umzieht.

Seitzstraße

Die Seitzstraße im Lehel erinnert seit 1888 an den Künstler, Hochschullehrer, Kostümbildner und Theaterdirektor Franz von Seitz (1817 – 1883).

Alexander Fischer: Löwin

Der Bildhauer Alexander Fischer (1903 ‒ 1981) gestaltete 1962 die Bronze-Löwin, die gegenüber der Bezirksregierung Oberbayern an der Einmündung der Seitz- in die Prinzregentenstraße zu sehen ist.

Alexander Fischer: Bronze-Löwin, Seitzstraße, München-Lehel
Alexander Fischer: Bronze-Löwin (Foto: Februar 2025)

Steinsdorfstraße

Die Steinsdorfstraße im Lehel wurde 1888 nach dem Juristen Kaspar von Steinsdorf (1797 – 1879) benannt, der von 1937 bis 1854 als Zweiter und anschließend bis 1870 als Erster Bürgermeister von München amtiert hatte.

Bebaut ist die am Inneren Isarkanal entlang verlaufende Straße nur auf der Westseite. Die Architekten Albin Lincke und Carl Vent errichteten 1893/94 das neubarocke Mietshaus in der Steinsdorfstraße 10.

Der Architekt Georg Meister errichtete 1891 bis 1894 die neubarocke symmetrische Baugruppe von drei Mietshäusern in der Steinsdorfstraße 12 bis 14.

Steinsdorfstraße im Lehel  PRESS REFRESH

Thierschplatz

Der Thierschplatz wurde 1886 – neun Jahre später als die Thierschstraße ‒ nach dem Philologen Friedrich Wilhelm von Thiersch (1784 ‒ 1860) benannt, der als »Praeceptor Bavariae« verehrt wurde. Die Häuser am Thierschplatz entstanden erst Ende des 19. Jahrhunderts.

Schnitterinbrunnen

Am Thierschplatz im Lehel steht der 1905 von dem Münchner Bildhauer Erwin Kurz gestaltete Schnitterinbrunnen. Gestiftet wurde der Brunnen von Karl Waitzfelder, einem Mitinhaber des Münchner Bankhauses Levi Waitzfelder.

U-Bahnhof Lehel

Die am 27. Oktober 1988 eröffnete Station Lehel mit Zugängen am Thiersch- und am St.-Anna-Platz wurde vom städtischen U-Bahn-Referat entworfen, und das Büro Brückner & Partner plante die Ausführung. Der Künstler Peter Frese (*1941) konzipierte die Wandrefliefs.

Die am 27. Oktober 1988 eröffnete Station wurde vom städtischen U-Bahn-Referat entworfen, und das Büro Brückner & Partner plante die Ausführung. Der Künstler Peter Frese (*1941) konzipierte die Wandrefliefs.

U-Bahnhof München Lehel

Album über U-Bahnstationen in München

Thierschstraße

Die Thierschstraße wurde 1877 – wie später auch der Thierschplatz ‒ nach dem Philologen Friedrich Wilhelm von Thiersch (1784 ‒ 1860) benannt.

Thierschstraße 14

Ludwig Franz Spreither baute den 1907 bezogenen Jugendstil-Eckbau in der Thierschstraße 14. Über dem abgebildeten Relief steht: »Der Wucherer wenn seinen Himmel baut feilscht um den Blumenstraß seiner Braut«.

Thierschstraße 14 PRESS REFRESH

Thierschstraße 27

Die Architekten Albin Lincke und Max Littmann errichteten 1889 das neubarocke Wohnhaus in der Thierschstraße 27. Die Skulpturen der Hausteinfassade stammen von Anton Kaindl. 1946 baute der Architekt Wilhelm Becker im Dachgeschoss ein Atelier für den Kunstmaler Carl Durban.

Thierschstraße 27 PRESS REFRESH

Thierschstraße 35 – 37

Hans Osswald und Philip Adam bauten 1877 die Mietshäuser in der Thierschstraße 35 und 37, zwei Jahre später auf der anderen Straßenseite das Mietshaus Thierschstraße 36, ebenfalls im Stil der Neurenaissance.

Wilhelmsgymnasium

Für das 1559 von Herzog Albrecht V. als »Paedagogium« gegründete, 1849 nach Herzog Wilhelm V. benannte Wilhelmsgymnasium baute der Architekt Carl von Leimbach 1875 bis 1877 ein eigenes Gebäude beim → Max-II-Denkmal im Maximilianstil und mit Elementen der Neorenaissance. 1952 bis 1958 wurde das im Krieg stark beschädigte Bauwerk in der Thierschstraße 46 stark verändert restauriert.

Wilhelmsgymnasium PRESS REFRESH
Wilhelmsgymnasium PRESS REFRESH

Wilhelmsgymnasium (Fotos: November 2023)

Triftstraße

Die Triftstraße im Lehel wurde um 1880 nach dem damals dort verlaufenden und in den Eisbach mündenden Triftkanal benannt. Der Triftkanal war 1606 in Betrieb genommen worden, um den herzoglichen Hof mit Brennholz zu versorgen. Die Holztrift wurde zwar 1870 eingestellt, aber den Triftkanal füllte man erst 1881 auf.

Die Märchenfigur Pumuckl stammt aus der Kinderbuchreihe »Meister Eder und sein Pumuckl« von Ellis Kraut (1920 – 2015). Wo sich Trift-, Liebig- und Wagmüllerstraße im Lehel kreuzen, wurde am 6. Februar 2025 die erste von mehreren geplanten Pumuckl-Fußgängerampel-Anlagen in Betrieb genommen.

Unsöldstraße

Die Unsöldstraße wurde 1970 nach dem Ingenieur Johann Felix Unsöld (1852 – 1931) benannt, der die Roheis-Erzeugung erfunden und auf dieser Grundlage 1882 im Lehel die erste überdachte künstliche Eisbahn in Deutschland angelegt hatte. Eine Glasdachkonstruktion zwischen Wohnhäusern überspannte die 38 x 15 Meter große Eisfläche, das »Schachterleis«. Im Zweiten Weltkrieg wurde die Anlage zerstört.

Paul Rinke jun. errichtete 1897 das neubarocke Wohnhaus Unsöldstraße 7.

Unsöldstraße 7 PRESS REFRESH
Unsöldstraße 7 (Foto: Februar 2023)

Wagmüllerstraße

Die Wagmüllerstraße im Lehel erinnert seit 1897 an den Bildhauer Michael Wagmüller (1839 – 1881). Das von ihm begonnene → Denkmal für Justus von Liebig auf dem Maximiliansplatz wurde von seinem Schüler Wilhelm von Rümann fertiggestellt.

Die Baumeister Rudolf und Ferdinand Schratz errichteten um 1897 nach Plänen des Architekten Emanuel von Seidl das neubarocke Gebäude in der Wagmüllerstraße 20, das inzwischen von der Hochschule für den öffentlichen Dienst in Bayern genutzt wird.

München-Lehel: Wagmüllerstraße 20

Widenmayerstraße

Der seit 1896 geltende Straßenname verweist auf Johannes von Widenmayer (1838 – 1893), der von 1870 bis 1888 Zweiter und dann bis zu seinem Suizid Erster Bürgermeister von München war.

Parallel zur Befestigung des Isarufers mit Kaimauern begann 1893/94 die Bebauung der westlichen Seite der Widenmayerstraße von Süd nach Nord im Stil des Historismus, dann des Neubarocks und der Neuklassik. Im Zweiten Weltkrieg wurden einige Gebäude zerstört, andere nur leicht beschädigt. Heute ist die Widenmayerstraße als Ensemble denkmalgeschützt.

Widenmayerstraße 1-3

Die neubarocken Häuser am Anfang der Widenmayerstraße wurden 1893/94 von August Brüchle (Nr. 1) bzw. 1898 von August Nopper (Nr. 2/3) entworfen.

Widenmayerstraße 1-3 PRESS REFRESH
Widenmayerstraße 1-3 PRESS REFRESH

Widenmayerstraße 1 – 3 (Fotos: November 2023)

Widenmayerstraße 5-8

Das Haus Nr. 5 wurde 1898 bis 1900 von Franz Hammel gebaut. Josef Wölker gestaltete 1899 das ebenfalls neubarocke Gebäude in der Widenmayerstraße 8 mit reichem Stuck, Erker und Schweifgiebel.

Widenmayerstraße 7-8 PRESS REFRESH
Widenmayerstraße 7-8 PRESS REFRESH

Widenmayerstraße 25

Das Doppelhaus in der Widenmayerstraße 25 wurde 1911 von Emanuel von Seidl im klassizistischen Jugendstil errichtet.

Widenmayerstraße 27/28

Die Jugendstil-Häuser in der Widenmayerstraße 27 und 28 wurden 1922/23 von B. Bichler und John Herbert Rosenthal bzw. 1911/12 von Gustav von Cube gebaut.

Widenmayerstraße 32-38

Ludwig Grothe errichtete um 1911/12 die Häuser in der Widenmayerstraße 32/34. Die Jugendstil-Bauplastik stammt von Joseph Köpf. Otho Orlando Kurz und Eduard Herbert bauten 1914 das Haus in der Widenmayerstraße 38 im Stil des klassizistischen Jugendstils mit ionischen Kolossalpilastern.

Widenmayerstraße 42-45

Die Jugendstil-Fassaden in der Widenmayerstraße 42 bis 45 wurden um 1910 von Heinrich Stengel und Paul Hofer gestaltet.

Widenmayerstraße 52

Das Eckhaus am nördlichen Ende der Widenmayerstraße wurde 1899 von Wilhelm Spannagel im Stil der deutschen Renaissance gestaltet.

Widenmayerstraße 52 PRESS REFRESH
Widenmayerstraße 52 PRESS REFRESH

Widenmayerstraße 52 (Fotos: April 2023)

Street Art in der Widenmayerstraße

Isarpromenade

Bebaut wurde nur die westliche Seite der Widenmayerstraße. An der Isar entlang verläuft eine Promenade.