München: Brunnen

Bevor es Leitungswasser gab, lieferten Brunnen mit unterschiedlicher Technik Trink- oder Nutzwasser. In der Renaissance begannen Herrscher, mit Zierbrunnen ihren Reichtum zu demonstrieren. Diese Anlagen dienten von Anfang an nicht zur Wasserversorgung, sondern sie funktionieren mit Umwälzpumpen. Als Denkmäler konzipierte Brunnen stellen eine Sonderform des Zierbrunnens dar.

In Grünanlagen, auf Plätzen und anderswo in München plätschern schätzungsweise 700 Brunnen. Viele wurden von angesehenen Bildhauern geschaffen und stehen unter Denkmalschutz. Für rund 200 Brunnen ist die Stadt München zuständig. 18 davon sprudeln ganzjährig, die anderen werden in der Frostperiode durch Holzverschalungen geschützt. Diese zu lagern, anzubringen und wieder abzubauen ist eine beachtliche logistische Aufgabe.

Peterson Arwed

Marienbrunnen

Der Künstler Peterson Arwed schuf 1921/22 die Figur für den Marienbrunnen am Pasinger Marienplatz. Einige Zeit fehlte der Brunnen wegen eines Umbaus am Marienplatz, aber seit Juni 2024 steht er wieder gegenüber der → Pasinger Mariensäule.

Peterson Arwed: Marienbrunnen Pasing
Peterson Arwed: Marienbrunnen
(Foto: Februar 2025)

Alfred Aschauer

Alfred Aschauer (1931 – 2013) begann 1952 an der Münchner Kunstakademie zu studieren, wechselte im Jahr darauf zur Akademie der Bildenden Künste Nürnberg und schloss das um eine Ausbildung in der Technik des Bronzegusses im Wachs­ausschmelz­verfahren ergänzte Studium 1959 ab. 1960 bis 1964 betrieb er in Berchtesgaden eine Metall-Gießerei. Dann wurde er Assistent von Fritz Koenig* an der Technischen Universität München. Und ab 1973 arbeitete er als freischaffender Bildhauer in München.

*) Mehr über Fritz Koenig im Album über Kunst im öffentlichen Raum

Brunnen auf dem Hohenzollernplatz

Ein 1980 von dem Bildhauer Alfred Aschauer geschaffener Brunnen aus Granit befindet sich im Zentrum des 1978 bis 1980 neu gestalteten Hohenzollernplatzes in Schwabing.

Hohenzollernplatz: Brunnen von Alfred Aschauer
Alfred Aschauer: Brunnen am Hohenzollernplatz (Foto: September 2024)

Klaus Backmund

Der Bildhauer Klaus Backmund (1929 ‒ 2020) studierte bei → Josef Henselmann an der Akademie der Bildenden Künste München und in Paris. Von ihm stammen das → Denkmal »Korbinian mit dem Bären« in der Maxburgstraße und eine Bronzegruppe mit dem Titel → »Kommunikation« im Innenhof einer Wohnanlage in Bogenhausen.

Gisela-Brunnen

Vor dem Verwaltungsgebäude der ARAG-Versicherung (vormals Gisela-Versicherung) am Prinzregentenplatz 9 steht seit 1978 der von Klaus Backmund gestaltete Gisela-Brunnen.

Bernhard Bleeker

Bernhard Bleeker (1881 – 1968) kam 1899 nach München, arbeitete hier vorübergehend als Steinmetz und studierte dann bei → Wilhelm von Rümann an der → Akademie der Bildenden Künste. 1903 wurde er dessen Assistent. 1919 begann Bernhard Bleeker an der Akademie zu lehren, und 1922 erhielt er eine ordentliche Professur für Bildhauerei. Von Bernhard Bleeker stammen die → Statue »Reichtum« im Bavariapark, der → »Rossebändiger« in der Arcisstraße und das → Kavaleriedenkmal in der Schönfeldstraße.

Kronprinz-Rupprecht-Brunnen

Rupprecht von Bayern (1869 – 1955) war der letzte bayrische Kronprinz. Der Bildhauer Bernhard Bleeker schuf 1961 den Kronprinz-Rupprecht-Brunnen, der noch im selben Jahr östlich der Residenz aufgestellt wurde. Justitia hält eine Waage in der rechten und Pallas Athene in der linken Hand.

Roland von Bohr

Der Österreicher Roland von Bohr (1899‒ 1982) studierte in Wien und bei → Joseph Wackerle in München.

Kundschafter-Brunnen

Der alte Brunnen auf dem Platz zwischen der Stephanuskirche und dem Pfarrhaus in Neuhausen wurde 1944 durch eine Bombe zerstört. 1963 gestaltete der Roland von Bohr einen neuen mit einem Becken aus Brannenburger Nagelfluh und einer von Agostino Zuppa in München gegossenen Bronzeplastik: Zwei von Moses ausgesandte Kundschafter, die mit einer riesigen Weintraube aus dem Gelobten Land zurückkehren.

Kundschafter-Brunnen von Roland von Bohr in Neuhausen PRESS REFRESH
Roland von Bohr: Kundschafter-Brunnen (Foto: Oktober 2023)

Georg Brenninger

Georg Brenninger (1909 – 1988) absolvierte eine Ausbildung zum Maurer, bevor er die Gewerbeschule in München besuchte und 1930 beim Architekten → Theodor Fischer an der → Technischen Hochschule München zu studieren begann. 1932 wechselte er zum Bildhauer → Hermann Hahn an die → Akademie der Bildenden Künste München. 1947/48 lehrte Georg Brenninger als außerordentlichen Professor an der Technische Hochschule. Einen Lehrstuhl für Plastik erhielt er 1961 an der Münchner Kunstakademie, wo er 1966 als Vizepräsident und 1968/69 als Präsident amtierte. Von Georg Brenninger stammen beispielsweise die beiden Kunstwerke → »Spiel verschränkter Figuren liegend und stehend« in der Seidlstraße.

»Felsenbrunnen«

Vor dem Bürogebäude der Munich Re in der Königinstraße 38 stehen ein 1963 von Georg Brenninger gestalteter »Kristall-« oder »Felsenbrunnen« aus Aluminium und die → Plastik »Konkav gerundet«, die 1973 von dem Maler, Bildhauer und Architekten → Rupprecht Geiger (1908 – 2009) geschaffen wurde.

Felsenbrunnen und Konkav gerundet PRESS REFRESH
Georg Brenninger: »Felsenbrunnen« (Foto: August 2024)

Elmar Dietz

Elmar Dietz (1902 ‒ 1996) studierte beim Bildhauer → Hermann Hahn an der → Akademie der Bildenden Künste München. 1937 heiratete er die Schriftstellerin Gertrud Fussenegger, aber die Ehe – aus der vier Kinder stammten – wurde 1947 geschieden. Elmar Dietz gestaltete u. a. zwei der vier → Figuren für das Portal der ehemaligen Hypotheken- und Wechselbank in der Theatinerstraße und die → »Justitia« vor dem ehemaligen »Haus des deutschen Rechts« in der Ludwigstraße.

Nymphen-, Nereidenbrunnen

Elmar Dietz schuf 1934 den Nymphenbrunnen am Gollierplatz auf der Schwanthalerhöhe und 1967 einen weiteren Brunnen mit Neptun un drei Nereiden an einem namenlosen Platz Ecke Sauerbruch- / Marchioninistraße in Großhadern.

Lothar Dietz

Elmar Dietz‘ älterer Bruder Lothar Dietz (1896 ‒ 1976) war ebenfalls Bildhauer. Er formte 1932 die Bronze-Skulptur → »Junges Leben. Knabe mit Füllen« auf dem Luise-Kiesselbach-Platz und 1968 den → Artur-Kutscher-Brunnen in Schwabing.

Schlangenbrunnen

1958 wurde vor der Bibliothek der Tierärztlichen Fakultät der Ludwigs-Maximilians-Universität in der Königinstraße 12 ein von Lothar Dietz gestalteter und von Hans Mayr in Bronze gegossener Schlangenbrunnen enthüllt. Die den Äskulapstab umwindende Schlange ist das Symbol der Medizin. Die Fakultät wird allerdings 2026 nach Oberschleißheim umziehen, und in der Königinstraße ist dann der Neubau eines Physik-Campus der LMU geplant.

Heinrich Düll und Georg Pezold

Heinrich Düll (1867 ‒ 1956) und Georg Pezold (1865 ‒ 1943) lernten sich Mitte der Achtzigerjahre des 19. Jahrhunderts an der Kunstgewerbeschule in München kennen und wurden enge Freunde. Beide studierten 1887 bis 1892 Architektur und Bildhauerei an der Kunstakademie. Ab 1894 bildeten die Freunde eine Ateliergemeinschaft in der Möhlstraße in Bogenhausen. Sie arbeiteten nicht nur beim Wolfsbrunnen am Kosttor zusammen, sondern zum Beispiel auch am → Friedensengel (1899), an der → Quellennymphe (1907) im Bavariapark, am → »Aufsteigenden Pferd mit Reiter« (1910) vor dem Ballin-Haus und am → Obelisk im Luitpoldpark (1910/11).

Mehr über Heinrich Düll und Georg Pezold im Album über Kunst im öffentlichen Raum

Wolfsbrunnen

Den Wolfsbrunnen (auch: Rotkäppchenbrunnen) Am Kosttor gestalteten die Jugendstil-Bildhauer Heinrich Düll und Georg Pezold 1904 im Auftrag des Ehepaars Adolf und Apollonia Wolf. Gegossen wurde die Figur von Cosmas Leyrer. Das Becken besteht aus Granit und Teuchtlinger Marmor.

Wolfsbrunnen am Kosttor im Graggenauer Viertel
Heinrich Düll und Georg Pezold: Wolfsbrunnen (Foto: Mai 2023)

Hubert Elsässer

Hubert Elsässer (1934 ‒ 2009) studierte 1955 bis 1961 an der Akademie der Bildenden Künste München und war dort Meisterschüler von → Josef Henselmann. 1962/63 setzte er sein Studium an der École nationale supérieure des beaux-arts de Paris fort und 1964/65 als Stipendiat an der Deutschen Akademie Rom Villa Massimo. Ab 1968 lebte der Bildhauer in Gröbenzell bei München.

Zwischen dem → »Schweinchenbau« und dem Studierendenwerk in der Leopoldstraße 13 befindet sich eine kleine Sitzecke mit der 1990 von Hubert Elsässer gestalteten → Bronzefigur eines Fauns.

»Myrtenbrunnen«

1983 gestaltete Hubert Elsässer den »Myrtenbrunnen« in der Schützenstraße.

Josef Erber

Josef Erber (1904 – 2000) studierte nach einer Ausbildung zum Steinmetz an der Münchner Kunstakademie. 1934 wurde → Josef Flossmann sein Schwiegervater.

Franziskus-Brunnen

1911 schuf der Bildhauer → Hubert Netzer einen neubarocken Jonasbrunnen für den Josephsplatz in der Maxvorstadt. Der wurde im Zweiten Weltkrieg bis auf das Becken aus Muschelkalk zerstört. Darüber sitzt seit 1961 die von Josef Erber gestaltete Franziskus-Figur aus Muschelkalk.

Josef Erber: Franziskus-Brunnen
Josef Erber: Franziskus-Brunnen

Josef Erber: Franziskus-Brunnen (Fotos: September 2024)

August Erlacher

Utabrunnen

Nach Entwürfen des Künstlers August Erlacher (1873 – 1956) baute Sebastian Neumair 1905/06 einen 14 Meter tiefen Brunnen, der 1914 in einem Areal aufgestellt wurde, das gerade erst den Namen Waldtrudering erhalten hatte. Einer Legende zufolge erinnert der Brunnen an der Ecke Tangastraße / Waldtruderinger Straße an die bayrische Prinzessin Uta, eine Tochter des Agilolfinger-Herzogs Theodo I. und dessen Ehefrau Gleisnod de Friuli. Die Familie lebte im 7. Jahrhundert in Regensburg. Als Uta schwanger wurde, vertraute sie sich dem → Bischof Emmeram an, und der nahm die Schuld auf sich. Ihr Bruder Lantpert ermordete ihn deshalb, und Uta wurde aus Regensburg verbannt. Aus Reue soll sie in Trudering zur Wohltäterin geworden sein. Einer anderen Darstellung zufolge lebte Uta im 11. Jahrhundert in Rott am Inn und schenkte das ihr gehörende Ackerland in Trudering der Kirche.

Max Faller

Max Faller (1927 – 2012) studierte 1947 bis 1954 an der Akademie der Bildenden Künste München und wurde dort Meisterschüler von → Josef Henselmann.

Dante-Brunnen

Im Gartenhof des von der Ludwig-Maximilians-Universität genutzten Gebäudes in der Veterinärstraße 1 (früher: Fritz-Beck-Studentenhaus) wurde im Mai 1965 der vom Bildhauer Max Faller gestaltete Dante-Brunnen mit Figuren aus »La Divina Commedia« enthüllt.

Angelika Fazekas

Die Bildhauerin Angelika Fazekas(*1949) gestaltete 1981 ein Denkmal für Clemens Brentano in der Herzog-Wilhelm-Straße im Münchner Hackenviertel: → »Gockel, Hinkel und Gackeleia«.

St.-Georgs-Brunnen

1984 wurde der von Angelika Fazekas gestaltete St.-Georgs-Brunnen auf dem Milbertshofener Platz enthüllt.

Jakob Wilhelm Fehrle

Jakob Wilhelm Fehrle (1884 ‒ 1974) studierte im Anschluss an eine Ausbildung zum Ziseleur ab 1903 an der Kunstakademie Berlin und wechselte 1905 an die Akademie der Bildenden Künste München. Einige seiner Arbeiten sind in der Borstei zu finden, zum Beispiel »Der Morgen« und »Der Abend«.

»Das Urteil des Paris«

An der Kreuzung Hildebrandstraße / Bernhard-Borst-Straße in der Borstei plätschert der von Bernhard Borst entworfene und 1960 von Jakob Wilhelm Fehrle ausgeführte Brunnen »Das Urteil des Paris«.

Carl Fischer

Carl Fischer (1838 – 1891) musste sich die finanziellen Mittel für ein Studium erst erarbeiten. Nach dem Abschluss seiner Ausbildung richtete er in den Siebzigerjahren des 19. Jahrhunderts ein Bildhauer-Atelier ein, in dem er schließlich mehr als zwei Dutzend Bildhauer beschäftigte. In München arbeitete er 1884 bis 1887 an der Hauptsynagoge. Auch die Büste am → Bürgermeister-Erhardt-Brunnen auf der Maximiliansbrücke ist von ihm.

Pan-Brunnen

1889 schuf Carl Fischer den Panbrunnen im Barockgarten des Schlosses Fürstenried (von dem es eine → Replik im Hof des Deutschen Theaters München gibt).

Im Innenhof steht seit der Eröffnung des Deutschen Theaters ein damals (1896) von dem Bildhauer Carl Fischer im Einvernehmen mit den Architekten gestalteter Wandbrunnen mit einer Pan-Gruppe.

Carl Fischer: Pan-Brunnen am Deutschen Theater München
Carl Fischer: Pan-Brunnen (Foto: Juli 2024)

Theodor Fischer

Theodor Fischer (1862 – 1938) studierte 1880 bis 1885 Architektur an der Technischen Hochschule München. Friedrich Thiersch und dessen damaliger Assistent Karl Hocheder gehörten zu seinen Lehrern. Nach Jahren in Berlin kam der Architekt erneut nach München und erarbeitete als leitender Mitarbeiter der kommunalen Bauverwaltung 1893 bis 1901 einen Generalbebauungsplan für die Stadt, der bis zum Zweiten Weltkrieg galt, auch wenn die vorgesehenen Hochhäuser nicht realisiert wurden. 1901 wechselte Theodor Fischer an die Technische Hochschule Stuttgart, aber 1908 wurde er als Professor für Baukunst von der Technischen Hochschule München berufen. 1928 ließ er sich emeritieren.

Reiherbrunnen

Der Architekt Theodor Fischer entwarf 1897 den zwei Jahre später aufgestellten Reiherbrunnen, und der Bildhauer → Joseph Floßmann (1862 – 1914) gestaltete den von Adalbert Brandstetter in Bronze gegossenen Reiher, der einen Aal fängt. Der Baldachin besteht aus Kelheimer Muschelkalkstein.

Konstantin Frick

Konstantin Frick (1907 – 2001) studierte nach einer Steinmetz-Ausbildung an der Akademie der Bildenden Künste München und übernahm 1929 den Steinmetz- und Steinbildhauerbetrieb seines Vaters Constantin Frick (1855 – 1929) in Giesing.

Schutzmantelmadonna-Brunnen

1983 gestaltete Konstantin Frick aus Kirchheimer Muschelkalk den Schutzmantelmadonna-Brunnen am Mariahilfplatz, um einen im Zweiten Weltkrieg zerstörten klassizistischen Brunnen zu ersetzen.

Schutzmantelmadonna-Brunnen am Mariahilfplatz in der Au CLICK REFRESH
Konstantin Frick: Marienbrunnen (Foto: Januar 2025)

Roland Friederichsen

Roland Friederichsen (1910 – 1992) begann 1929 ein Studium an der Breslauer Kunstakademie als Maler und Bildhauer. 1932 setzte er es an der Akademie der Bildenden Künste in München fort und wurde Meisterschüler des Bildhauers → Bernhard Bleeker.

»Jonas und der Wal«

In einem kleinen Hof zwischen der → Kirche St. Johann von Capistran in Bogenhausen und dem dazugehörigen Pfarrheim steht seit 1992 ein von Roland Friederichsen gestalteter Brunnen, der die biblische Geschichte veranschaulicht, in der Jonas zunächst vom Wal verschluckt und dann unverletzt ausgespien wurde.

Roland Friederichsen: Jonas und der Wal, Brunnen bei St. Johann von Capistran
Roland Friederichsen: »Jonas und der Wal« (Foto: März 2025)

Makoto Fujiwara

Makoto Fujiwara (1938 – 2019) studierte an der Kunstakademie in Kyōto, kam als Stipendiat nach Europa und arbeitete dann vor allem in Norwegen als Steinbildhauer.

»Guten-Tag-Brunnen«

Für die IGA83 bzw. den Westpark in München schuf Makoto Fujiwara 1983 den »Guten-Tag-Brunnen« aus teilweise poliertem schwarzen Labrador.

Friedrich von Gärtner

Friedrich von Gärtner (1791 – 1847) begann 1809 an der Münchner Kunstakademie zu studieren, wechselte 1812 nach Paris und schloss sein Studium 1814 ab. Danach hielt er sich einige Jahre lang zu Studienzwecken in Italien auf, bevor er 1819 als Professor der Baukunst an die Akademie der Bildenden Künste München berufen wurde. Parallel dazu leitete er die Porzellanmanufaktur Nymphenburg.

König Ludwig I. gab bei ihm nicht nur einen Entwurf für das Bibliotheks- und Archivgebäude (→ Bayerische Staatsbibliothek) in Auftrag, sondern auch den Bau der → Ludwigskirche und ließ Friedrich von Gärtner den nördlichen Teil der Prachtstraße (Ludwigstraße) planen. Der Monarch, der München zu einem Kunst- und Kulturzentrum formen wollte, erhob den Architekten 1840 in den Adelsstand. Friedrich von Gärtner und sein Rivale Leo von Klenze gelten als die bedeutendsten Baumeister in Bayern in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts.

Brunnen vor der Universität

1840 bis 1844 schuf Friedrich von Gärtner zwei baugleiche Schalenbrunnen nach römischem Vorbild. Sie stehen auf dem Geschwister-Scholl- bzw. Professor-Huber-Platz.

Friedrich von Gärtner: Schalenbrunnen am Professor-Huber-Platz
Friedrich von Gärtner: Schalenbrunnen am Professor-Huber-Platz

Friedrich von Gärtner: Schalenbrunnen am Professor-Huber-Platz (Fotos: Achtzigerjahre / 2018)

Die beiden Schalenbrunnen vor der Ludwig-Maximilians-Universität wurden von Mai 2023 bis Mai 2024 saniert und mit einem neuen Pumpensystem ausgestattet. Die Kosten von zwei Millionen Euro sorgten ebenso für Kritik wie der neue Farbanstrich. Seit 6. Mai plätschert das Wasser wieder.

Friedrich von Gärtner: Schalenbrunnen vor der Universität
Friedrich von Gärtner: Schalenbrunnen vor der Universität

Matthias Gasteiger

Matthias Gasteiger (1871 ‒ 1934) studierte nach einer Bildhauer-Ausbildung in Wien bei Syrius Eberle (1844 – 1903) an der Kunstakademie in München und begann dann als freischaffender Bildhauer in Schwabing zu arbeiten. Ab 1896 unterrichtete er in seiner eigenen Maler- und Bildhauerschule im Schloss Deutenhofen bei Dachau. Dabei lernte er die damals bei Julius Exter (1863 – 1939) studierende Malerin Anna Meyer (1877 – 1954) kennen. Sie heirateten und bauten in Holzhausen am Ammersee ein Sommerhaus, das zum Kern einer Künstlerkolonie wurde. Auch die 1919 im Münchner Stadtteil Gern errichtete Villa des Ehepaars entwickelte sich zum Treffpunkt von Künstlerinnen und Künstlern.

Auch die → Ringergruppe in der Sportanlage an der Sachsenstraße in Untergiesing stammt von Matthias Gasteiger.

»Brunnenbuberl«

Der von Mathias Gasteiger aus Enzenauer Marmor geformte Trinkwasserbrunnen »Satyrherme mit Knabe« wurde 1892 bei der Internationalen Kunstausstellung im Münchner Glaspalast gezeigt, 1895 neben dem Karlstor aufgestellt und später ein Stück weit verrückt. Die Münchner nennen die lustige Skulptur »Brunnenbuberl«.

Dianabrunnen

Seit 1908 steht am Kufsteiner Platz in Bogenhausen ein vom Bildhauer Matthias Gasteiger gestalteter acht Meter hoher und zwölf Meter breiter Dianabrunnen aus Bronze, Jurakalk und Tuffstein.

Dianabrunnen Kufsteiner Platz CLICK REFRESH
Matthias Gasteiger: Dianabrunnen am Kufsteiner Platz (Foto: Juni 2024)

Hubert Gerhard

Der flämische Bildhauer Hubert Gerhard (um 1545 ‒ um 1620) arbeitete ab 1581 für wechselnde Fürsten in Deutschland. Stilistisch ist er der Renaissance und dem Frühbarock zuzuordnen.

Wittelsbacher Brunnen in der Residenz

1608 kam Herzog Maximilian I. in den Besitz eines Brunnens am Rindermarkt. Den ließ er in den Residenzhof bringen und dabei von den Bildhauern Hans Krumpper und Hubert Gerhard 1611 bis 1623 neu gestalteten. Die Hauptfigur des Herzogs Otto I. von Wittelsbach war bereits 1593 gegossen worden. Der monumentale Wittelsbacher Brunnen in der Münchner Residenz (nicht zu verwechseln mit dem → Wittelsbacher Brunnen am Lenbachplatz) ist einer der ältesten Brunnen in München. Die Figuren wurden in den Achtzigerjahren durch Abgüsse ersetzt.

Barbara Hammann

Barbara Hammann (1945 – 2018) studierte nach einer Ausbildung zur Buchhändlerin Philosophie und Psychologie, Kunstgeschichte und Theaterwissenschaft an der Ludwig-Maximilians-Universität München und promovierte 1972 in Wien. 1992 bis 2006 lehrte sie als Professorin an der Kunsthochschule Kassel. Als Künstlerin mochte sie sich nicht auf ein bestimmtes Medium festlegen. Stattdessen arbeitete sie mit Video und Fotografie, Malerei und Zeichnung, Installation und Performance.

Märchenbrunnen

Am Ernst-Toller-Platz vor dem Oskar-von-Miller-Gymnasium sprudelt aus sieben Bronze-Zipfelmützen Wasser. Barbara Hammann gestaltete diesen »Märchenbrunnen« 1999 und ließ sich dabei von einem Briefzitat Ernst Tollers inspirieren: »Ich schicke Dir ein Märchenbuch, weil das Märchen uns erlöst von dem Fluch, nichts als Mensch sein zu müssen, weil das Märchen verschwistert ist jedem Tier und jeder Blume und jedem Gewässer.«

Märchenbrunnen am Ernst-Toller-Platz PRESS REFRESH
Barbara Hammann: Märchenbrunnen (Foto: Juni 2024)

Walther von Hattingberg

Brunnen am Walchenseeplatz

Nach einem Entwurf Walther von Hattingbergs goss Cosmas Leyrer 1930 die Bronzefigur eines Buben, die im Jahr darauf als Brunnenfigur am Walchenseeplatz aufgestellt wurde: »Brunnenbuberl-Brunnen«.

Jeppe Hein

Jeppe Hein (*1974) studierte nach einer Schreinerausbildung 1997 bis 2003 an der Königlich Dänischen Kunstakademie und war 1999/2000 als Austauschstudent an der Städel-Hochschule für Bildende Künste in Frankfurt/M. Auch als Assistent von → Ólafur Elíasson sammelte der dänische Bildhauer Erfahrungen.

»Spaces Between Trees and People«

Jeppe Hein gestaltete 2013 den begehbaren »Wasserpavillon« am Bahnhofsplatz vor den Pasing Arcaden als Ort der Kommunikation, einen Brunnen mit 885 computergesteuerten Düsen, die bis zu 2.30 m hohe Wasserwände entstehen und wieder verschwinden lassen: »Spaces Between Trees and People«. Die Kosten betrugen 700.000 Euro.

Jean Henninger

»Mädchen auf Schildkröte«

Der von dem französischen Künstler Jean Henninger (1916 – 1994) entworfene, von der Kunstgießerei Engelschalk in Maisach angefertigte und 1971 eingeweihte Brunnen mit der Bronzeskulptur »Mädchen auf Schildkröte« steht nahe der Einmündung der Singspielerstraße in den Oberanger.

Josef Henselmann

Josef Henselmann (1898 ‒ 1987) studierte 1921 bis 1928 an der Akademie der Bildenden Künste in München, wo der Bildhauer → Hermann Hahn zu seinen Lehrern zählte. In München zeugen der → Fischbrunnen (1954) am Marienplatz, der → Moses-Brunnen (1955) im Innenhof der Neuen Maxburg, der → Rindermarktbrunnen (1964), der St. Benno-Brunnen (1972) am Frauenplatz und der → Prinzregent-Luitpold-Brunnen (1983) in der Brienner Straße von ihm.

Josef Henselmann gestaltete 1971 auch die → Christophorus-Figur an der Ecke Seitz- / Prinzregentenstraße.

Fischbrunnen

Auf dem heutigen Marienplatz gab es wohl schon zu Beginn des 14. Jahrhunderts einen Brunnen. Der neugotische Fischbrunnen wurde 1862 bis 1865 von dem Bildhauer Konrad Knoll (1829 – 1899) gestaltet. Die königliche Erzgießerei Ferdinand von Millers goss die Bronzeplastiken: vier Metzgerburschen, die Wasser aus Eimern in den Brunnen schütten, darüber musizierende Kinder und ein Altgeselle.

1954 rekonstruierte Josef Henselmann den im Zweiten Weltkrieg zerstörten Fischbrunnen und verwendete dabei drei erhaltene Metzgerfiguren. (Drei ebenfalls noch vorhandene Musikantenfiguren befinden sich inzwischen am → Karlstor.) Der Bronzefisch stammt von Josef Henselmanns Schüler Otto Kallenbach. Lange Zeit wurden am Fischbrunnen die Münchner Metzger-Lehrlinge freigesprochen. (Das entsprach der Übergabe des Gesellenbriefs.) Dabei hüpften die Lehrlinge ins Wasser und wurden gewissermaßen noch einmal getauft (»Metzgersprung«).

Fischbrunnen am Marienplatz
Fischbrunnen am Marienplatz

Moses-Brunnen

Der Moses-Brunnen im Innenhof der Maxburg wurde 1955 von Josef Henselmann gestaltet: Die Bronzefigur steht auf einem Granit-Findling über dem Wasserbecken. Auf der gegenüberliegenden Seite befindet sich seit 2018 die von Josef Henselmanns Enkel → Josef Alexander Henselmann (*1963) geschaffene 2,2 m hohe Bronzestatue »Das Paar«.

Josef Henselmann: Moses-Brunnen
Josef Henselmann: Moses-Brunnen

Josef Henselmann: Moses-Brunnen, Josef Alexander Henselmann: »Das Paar« (Fotos: Oktober 2024)

Rindermarkt-Brunnen

Am Rindermarkt steht ein 1964 von Josef Henselmann gestalteter und von dem Unternehmer Günter Henle gestifteter Brunnen aus Tessiner Macchia-Gneis mit einer Rindergruppe aus Bronze und der Steinskulptur eines Hirten.

Rindermarkt-Brunnen in München
Rindermarkt-Brunnen in München
Rindermarkt-Brunnen in München

Josef Henselmann: Rindermarkt-Brunnen (Fotos: 2014 / 2023 / 2024)

Helmuth Hentrich

Schalenbrunnen

Der Schalenbrunnen in der Pacelli-Passage wurde 1984 von Helmuth Hentrich gestaltet.

Schalenbrunnen in der Pacelli-Passage
Brunnen in der Pacelli-Passage (Foto: 2024)

Albert Hien


Albert Hien (*1956) studierte 1976 bis 1982 an der Akademie der Bildenden Künste München und war 1988/89 als Stipendiat an der Deutschen Akademie Rom Villa Massimo. Ab 1997 lehrte er als Professor zunächst an der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig, dann an der Münchner Kunstakademie.

Erich-Schulze-Brunnen

Der Künstler Albert Hien gestaltete 1990 die beiden Brunnen auf dem Gelände der GEMA neben dem → Kulturzentrum Gasteig. Der kleinere der beiden stellt eine überdimensionale Hupe aus Bronze mit vergoldetem Handbalg dar. Der größere, dem langjährigen GEMA-Generaldirektor Erich Schulze gewidmete Brunnen besteht aus einer siebeneinhalb Meter hohen Messing-Tuba.

Adolf von Hildebrand

Nach dem Besuch der Kunstgewerbeschule Nürnberg studierte Adolf von Hildebrand (1847 ‒ 1921) 1866/67 im Atelier des Bildhauers Caspar von Zumbusch (1830 – 1915) in München. 1874 erwarb er ein ehemaliges Kloster in Florenz und lebte dort bis 1898, bis zu seinem Umzug in die von ihm selbst entworfene Villa (→ Hildebrandhaus) in Bogenhausen. Adolf von Hildebrand gehört zu den bedeutendsten Bildhauern seiner Zeit. Der Bildhauer → Theodor Georgii und der Architekt → Carl Sattler waren seine Schwiegersöhne.

Wittelsbacher Brunnen

1893 bis 1895 wurde auf Resten der Stadtmauer der klassizistische Wittelsbacher Brunnen nach Entwürfen des Bildhauers Adolf von Hildebrand errichtet. Er symbolisiert die Urkräfte des Elements Wasser. Der zum Wurf eines Felsbrockens ansetzende Reiter steht für die zerstörerische Kraft des Wassers. Die Amazone mit der Schale versinnbildlicht dagegen die lebenswichtige Funktion des Wassers.

Adolf von Hildebrand gestaltete 1897 bis 1903 einen dem Flussgott Rhein gewidmeten Brunnen, der auf dem Broglie-Platz in Straßburg aufgestellt wurde. Nach dem Einmarsch der Franzosen 1918 in Straßburg baute man die Anlage 1919 ab. Die Bronzeskulptur erhielt München 1929 im Austausch gegen eine andere Brunnenfigur (»Meiselokker-Brunnen«). Drei Jahre später wurde sie mit anderen Originalteilen und Nachbildungen des ursprünglichen Brunnens nördlich der Ludwigsbrücke aufgestellt.

Lehel: Vater-Rhein-Brunnen CLICK REFRESH
Vater-Rhein-Brunnen CLICK REFRESH

Hubertusbrunnen

1903 bis 1907 gestalteten der Bildhauer Adolf von Hildebrand und der Architekt Carl Sattler einen Hubertusbrunnen als Geschenk der Stadt München zum 85. Geburtstag des Prinzregenten Luitpold am 12. März 1906. Im Inneren steht die Skulptur eines Hirsches in einem Wasserbecken. Aufs Dach hoben die Erbauer eine Hubertus-Statue. Einige Monate nach Adolf von Hildebrands Tod am 18. Januar 1921 kamen vier von ihm bereits zwischen 1907 und 1917 entworfene Bronzefiguren in den Ecknischen des Gebäudes dazu: Bogenschütze, Alter Jäger, Wurzelweib, Junge Jägerin. Die Junge Jägerin steht auch vor dem → Hildebrandhaus in Bogenhausen.

Der Hubertusbrunnen stand bis 1937 beim → Bayerischen Nationalmuseum in der Prinzregentenstraße. Seit 1954 befindet er sich am Ende des Nymphenburger Kanals nördlich des Grünwaldparks (Waisenhausstraße 20).

Hubertusbrunnen PRESS REFRESH

Anton Hiller

Anton Hiller (1893 – 1985) studierte nach einer Ausbildung zum Holzbildhauer und einem Besuch der Städtischen Bildhauerschule in München 1913 bis 1923 – unterbrochen durch den Ersten Weltkrieg ‒ an der Akademie der Bildenden Künste München, wo → Hermann Hahn einer seiner Lehrer war. Danach ließ er sich als freischaffender Bildhauer in München nieder. 1946 bis 1961 lehrte Anton Hiller als Professor für Bildhauerei an der Münchner Kunstakademie.

»Kindlbrunnen mit Hund«

Anton Hiller gestaltete den 1929 am Habsburgerplatz aufgestellten »Kindlbrunnen mit Hund«.

Anton Hiller: Brunnen am Habsburgerplatz PRESS REFRESH
Anton Hiller: Brunnenfigur (Foto: 2024)

Erich Hoffmann

Erich Hoffmann (1910 – 1967) studierte nach einer Ausbildung zum Steinbildhauer 1932 bis 1939 an der Akademie der Bildenden Künste München, wo er Meisterschüler von → Joseph Wackerle wurde. Nach dem Zweiten Weltkrieg arbeitete Erich Hoffmann als freischaffender Bildhauer in München.

Delfin-Brunnen

Vor dem Bayerischen Obersten Rechnungshof in der Kaulbachstraße 5 steht seit 1962 ein von Erich Hoffmann geschaffener Delfin-Brunnen.

Delfin-Brunnen Kaulbachstraße
Erich Hoffmann: Delfin-Brunnen (Foto: Juli 2024)

Alfred Keller

Rehbock

Der 1998 neu gestaltete Bordeaux-Platz wird von Häusern aus der Gründerzeit, einer Lindenallee und einer Hainbuchenhecke umrahmt. Im Zentrum befindet sich seit 1929 ein Brunnen mit von den Bildhauern Hermann Seibel und Alfred Keller gestalteten Figuren jagdbarer Tiere aus Muschelkalk: Eber und Steinbock (Seibel), Widder und Rehbock (Keller).

Alfred Keller: Brunnenfigur am Bordeaux-Platz
Alfred Keller: Brunnenfigur am Bordeaux-Platz (Foto: September 2024)

Richard Knecht

Richard Knecht (1887 – 1966) studierte 1906 bis 1914 an der Akademie der Bildenden Künste München, wo → Erwin Kurz und → Adolf von Hildebrand zu seinen Lehrern gehörten. Kurz vor seinem Studienabschluss erhielt er von → Franz von Stuck den Auftrag, dessen »Reitende Amazone« auf ein Gipsmodell zu übertragen. 1929 fing Richard Knecht an, selbst als Professor an der Akademie zu lehren, und der Architekt → German Bestelmeyer setzte sich erfolgreich dafür ein, dass Richard Knecht 1942 einen Lehrstuhl für Bildhauerei in München bekam. → Marlene Neubauer-Woerner war 1942 bis 1945 seine Meisterschülerin. Aufgrund seiner Nähe zum NS-Regime wurde ihm nach dem Zweiten Weltkrieg der Professorentitel aberkannt, aber 1949 ernannte ihn die Münchner Kunstakademie zum Ehrenmitglied.

»Der Badende«

Im Teich des Gartens der Ruhe in der Borstei steht eine 1937 von dem Maler und Bildhauer Richard Knecht geschaffene Bronzefigur mit dem Titel »Der Badende«.

Karl Kroher

»Armer Schreiber«

Der Bildhauer Karl Kroher (1892 – 1964) gestaltete 1927 den Brunnen mit dem Titel »Armer Schreiber«, der sich im Innenhof einer Häusergruppe Ecke Wettersteinplatz / Grünwalder Straße 17 in Untergiesing befindet.

Hans Krumpper

Hans Krumpper (um 1570 – 1634) war Schüler von → Hubert Gerhard in München und wurde von seinem Schwiegervater Friedrich Sustris protegiert. 1609 erhob ihn Herzog Maximilian I. zum Hofmaler – aber Hans Krumpper beschäftigte sich auch weiterhin mehr mit Stuck, Bildhauerei und Architektur, nicht zuletzt in der → Münchner Residenz. Er schuf auch die → Patrona Boiariae an der Münchner Residenz und überbaute das → Kenotaph Kaiser Ludwigs des Bayern in der → Frauenkirche. Hubert Gerhard hatte ihn bereits bei der Gestaltung der → Tellus Bavaria auf dem Dianatempel im → Hofgarten und der Neugestaltung des → Wittelsbacher Brunnens in der Residenz hinzugezogen.

Erwin Kurz

Erwin Kurz (1857 ‒ 1931) fing 1876 an der Königlichen Akademie der Bildenden Künste in München zu studieren an und wurde zwei Jahre später von → Adolf von Hildebrand in dessen Bildhaueratelier in Florenz eingestellt. Mit Adolf von Hildebrand kehrte Erwin Kurz 1893 nach München zurück, wo er beispielsweise mit seinem Förderer am → Wittelsbacher Brunnen arbeitete. 1906 erhielt er einen Lehrauftrag der Königlichen Akademie der Bildenden Künste in München, und parallel dazu leitete er die Bildhauerschule von → Wilhelm von Rümann.

Najade und Tritone

Der halbkreisförmige Orleansplatz befindet sich gegenüber dem Ostbahnhof im Franzosenviertel Haidhausens. 1989 ersetzte ein neuer Brunnen den zum → Weißenburger Platz verlagerten Vorgänger. Die beiden Sandstein-Skulpturen – eine Najade und ein Tritone – an der neuen, 60 Meter langen Anlage mit 52 Bogenfontänen hatte der Bildhauer Erwin Kurz 1904 geschaffen.

Najade am Orleansplatz CLICK REFRESH

Schnitterinbrunnen

Am Thierschplatz im Lehel steht der 1905 von dem Münchner Bildhauer Erwin Kurz gestaltete Schnitterinbrunnen. Gestiftet wurde der Brunnen von Karl Waitzfelder, einem Mitinhaber des Münchner Bankhauses Levi Waitzfelder.

Peter Lamine

Peter Simon Lamine (1738 ‒ 1817) erhielt nach seiner Ausbildung bei dem Bildhauer Peter Anton Verschaffelt (1710 – 1793) ein Stipendium des pfälzischen Kurfürsten Karl Theodor, das ihm eine mehrjährige Studienreise nach Wien, Paris und Rom ermöglichte. 1771 kehrte er in seine Heimatstadt Mannheim zurück und wurde noch im selben Jahr zum Hofbildhauer ernannt. Ab 1793 leitete er die Mannheimer Zeichnungsakademie. Die wurde jedoch 1804 geschlossen. Daraufhin zog Peter Simon Lamine nach München und begann an der Kunstakademie Bildhauerei zu lehren.

Brunnenfiguren

Peter Simone Lamine modellierte 1816 für König Maximilian I. Joseph die Figur eines Knaben, der von einem Delphin in die Tiefe gezogen wird. Der Entwurf für die andere Brunnenfigur im nördlichen Kabinettsgarten der Schlossanlage Nymphenburg stammt ebenfalls von Peter Simone Lamine, aber ausgeführt wurde sie erst ein Jahr nach seinem Tod von Johann Nepomuk Haller (1818). Die Skulptur stellt einen auf einem Delphin reitenden Knaben dar. (Über die Frauenfigur ist nichts bekannt.) Auch die Marmor-Skulptur eines → Pan nahe des Badenburger Sees im Nymphenburger Schlosspark stammt von Peter Simone Lamine.

Schlosspark Nymphenburg: Nördlicher Kabinettsgarten PRESS REFRESH

Ernst Laurenty

Seepferdchen-Brunnen

Der Bildhauer Ernst Laurenty (1885 – 1993), der von 1955 bis 1988 in der Borstei wohnte, schuf den Seepferdchen-Brunnen im Paul-Bürck-Garten der Borstei. Außer den hier vorgestellten Brunnen formte Ernst Laurenty 1957 die → Allegorie der Borstei im Rosengarten und 1958 den → Hirtengott Pan in der Kastanienallee. Er wurde 108 Jahre alt.

Neptunbrunnen

Nachdem → Bernhard Borst aus Italien die verkleinerte Kopie der dreieinhalb Meter hohen Neptun-Statue des flämisch-italienischen Bildhauers Giovanni da Bologna aus dem Jahr 1566 mitgebracht hatte, entwarf er einen Neptun-Brunnen für die Borstei und beauftragte 1955 den Bildhauer Ernst Laurenty, drei Hippokampen hinzuzufügen, die es in Bologna nicht gibt.

Florian Lechner

Florian Lechner (*1938) studierte u. a. 2006 bis 2012 Bildhauerei an der Akademie der Bildenden Künste München und gilt als einer der erfolgreichsten Glaskünstler Europas in der Gegenwart.

Glasbrunnen

Florian Lechner gestaltete 1982 den »Glasbrunnen«, der den Innenhof des Verwaltungsbaus der Bayerischen Landesbank an der Brienner Straße 18 prägt.

Ferdinand Liebermann

Der Bildhauer Ferdinand Liebermann (1883 – 1941) entwarf ab 1909 Porzellanfiguren für das Unternehmen Rosenthal und konnte sich in der NS-Zeit nicht über einen Mangel an Staatsaufträgen beschweren.

»Das Mädchen mit dem Seehund«

Auf dem Platz an der Ecke Hiltensperger- / Hohenzollernstraße steht ein Brunnen mit der Figur eines Mädchens, das einen Seehund trägt. Gestaltet wurde das Kunstwerk 1930 von Ferdinand Liebermann.

»Knabe auf einem Waller reitend«

An der Ecke Wendl-Dietrich-Straße 70 / Bolivarstraße in Neuhausen steht ein Brunnen mit einer 1931 von Ferdinand Liebermann gestalteten Bronzefigur: »Knabe auf einem Waller reitend«.

Augustin Lohr

»Die Wasserspenderin«

An der Ecke Thieme-/Königinstraße befindet sich der inzwischen stillgelegte »Quellenbrunnen«. Über dem Becken steht seit 1956 eine von Augustin Lohr (1902 ‒ 1976) geschaffene Bronzefigur: »Die Wasserspenderin«.

Die Wasserspenderin PRESS REFRESH
Die Wasserspenderin PRESS REFRESH

Augustin Lohr: »Die Wasserspenderin« (Fotos: August 2024)

Emil Manz

Emil Manz (1880 – 1945) studierte Bildhauerei an der Akademie der Bildenden Künste München, wo → Wilhelm von Rümann und → Erwin Kurz zu seinen Lehrern zählten, ebenso wie später → Hermann Hahn.

Storchenbrunnen

Der Bildhauer Emil Manz schuf 1929 einen Brunnen mit einer bronzenen Storchengruppe, der seither am 1929/30 nach Entwürfen von Uli Seeck errichteten Künstlerhof in der → Siedlung Neuhausen steht.

»Seehundbrunnen«

1936 formte Emil Manz die Brunnenfigur eines Seelöwen (Ohrenrobbe) aus Bronze. Nicht ganz korrekt spricht man vom »Seehundbrunnen« auf dem Viktoriaplatz in Schwabing-West.

Emil Manz: Seehundbrunnen, Viktoriaplatz CLICK REFRESH
Emil Manz: »Seehundbrunnen« (Foto: Mai 2024)

Georg Mattes

Jugendstil-Brunnen

Erst nach der Fertigstellung (1912) des von Karl Hoepfel gestalteten historisierenden Neubaus für das damalige Realgymnasium (heute: Oskar-von-Miller-Gymnasium) und das Maximiliangymnasium in Schwabing wurde im Pausenhof ein vermutlich von dem Bildhauer Georg Mattes (1874 – 1942) gestalteter Jugendstilbrunnen aus Kalkstein aufgestellt. Zu sehen sind Marabus mit einem Globus.

Eugen Mayer-Fassold

Fischerbrunnen

Der Münchner Bildhauer Eugen Mayer-Fassold (1893 – 1973) schuf 1929 den Fischerbrunnen am Nikolaiplatz in Schwabing: eine Bronzestatue auf einer Schale aus Muschelkalk. Die Angelrute, die ursprünglich von der Figur in der rechten Hand gehalten wurde, ist verschwunden.

Fischerbrunnen
(Foto: Oktober 2023)

Fischerbrunnen am Nikolaiplatz PRESS REFRESH

Olaf Metzel

Olaf Metzel (*1952) lehrt seit 1990 als Professor für Bildhauerei an der Akademie der Bildenden Künste München und amtierte 1995 bis 1999 zugleich als Rektor der Kunstakademie. Für seine Kunstwerke verwendet er nicht zuletzt Material, das sonst als Schrott gelten würde.

»Umsonst und Draußen«

Auf dem Bauhausplatz in Schwabing-Nord stehen seit 2021 Parkbänke mit einer sieben Meter hohen Brunnenskulptur, für die Olaf Metzel ebenfalls Parkbänke aufgetürmt hat. »Umsonst und Draußen« heißt die von den Landschaftsarchitekten Susanne Burger und Peter Kühn um das Kunstwerk des Bildhauers herum gestaltete Anlage.

Schwabing-Nord: Bauhausplatz im Domagkpark PRESS REFRESH

Frank Mikorey

Franz Mikorey (1907 – 1986) studierte 1925 bis 1930 an der Akademie der Bildenden Künste München. Mit seinem Lehrer → Josef Wackerle blieb der Bildhauer dauerhaft befreundet. 1934 gestaltete Franz Mikorey die Skulptur → »Springende Pferde«, die seit 1974 in der Herzog-Wilhelm-Straße über dem abgedeckten Westlichen Stadtgrabenbach steht: Kunst im öffentlichen Raum.

Brunnenschale

Der Bildhauer Franz Mikorey entwarf einen 1968 von Hans Mayr in Bronze gegossenen Brunnen mit einer Wasserglocke über der Brunnenschale, deren Füße die Form von Jakobsmuscheln haben. Das im Winter abgedeckte Kunstwerk befindet sich in der Max-Joseph-Straße 7 – neben einer Bronze-Figurengruppe des italienischen Bildhauers → Giacomo Manzù (1908 – 1991) aus dem Jahr 1974 mit dem Titel → »Giulia e Mileto in carrozza«.

Brunnen von Franz Mikorey
Franz Mikorey: Brunnen (Foto: Dezember 2024)

Georg Müller

Brunnenfigur

Der Bildhauer → Emil Krieger (1902 – 1979) entwarf 1932/33 einen Brunnen mit Frauenfiguren. Seine im Zweiten Weltkrieg stark beschädigte Skulptur »Isis, schwimmend auf den Wellen« befindet sich inzwischen auf einer Wiese im → Sendlinger Park. Auf dem Shakespeareplatz in Bogenhausen steht stattdessen eine Mitte der Dreißigerjahre von Georg Müller (1880 – 1952) aus Kirchheimer Muschelkalk gefertigte Frauenfigur im Brunnen.

Georg Müller: Brunnenfigur
Georg Müller: Brunnenfigur (Foto: Juni 2023)

Bärenbrunnen

Der Münchner Bildhauer Georg Müller schuf 1936 auch den Trinkbrunnen mit einem auf einer Kugel balancierenden Bären auf dem Elisabethplatz in Schwabing. Die Inschrift »Des Menschen Seele gleicht dem Wasser« stammt aus dem »Gesang der Geister über dem Wasser« (1779) von Johann Wolfgang von Goethe.

Thomas Munz

Thomas Munz (1929 – 2011) studierte nach einer Schreiner-Ausbildung Bildhauerei an der Akademie der Bildenden Künste München. Als freier Künstler arbeitete er in Bayern und Österreich.

Brunnen

Der Bildhauer Thomas Munz schuf 1972 einen Brunnen, der seither im Hof zwischen Schellingstraße 3 und Ludwigstraße 25 vor dem Institut für Deutsche Philologie der Ludwig-Maximilians-Universität sprudelt.

Claus Nageler

Claus Nageler (1943 – 2017) studierte an der Akademie der Bildenden Künste München und war Privatschüler des Bildhauers → Elmar Dietz. 1980 schuf er beispielsweise die Waller-Bronzefigur vor dem Deutschen Jagd- und Fischereimuseum im Kreuzviertel der Altstadt. Von Claus Nageler stammen auch die beiden → Bronzepferde am Roßmarkt und die drei → Tierfiguren im Gastgarten des Seehauses am → Kleinhesseloher See.

Pumuckl-Brunnen

Die Märchenfigur Pumuckl stammt aus der Kinderbuchreihe »Meister Eder und sein Pumuckl« von Ellis Kraut (1920 – 2015). Der Bildhauer Claus Nageler gestaltete 1985 einen Brunnen, der im → Luitpoldpark aufgestellt wurde. Die Bronzefigur des tanzenden Kobolds befindet sich auf einer Steinstele in Form eines Baumstumpfes. In unregelmäßigen Zeitabständen spuckt Pumuckl einen mehrere Meter langen Wasserstrahl.

Hubert Netzer

Hubert Netzer (1865 – 1939) begann 1890 nach einer Ausbildung zum Holzschnitzer an der Akademie der Bildenden Künste München zu studieren, wo → Adolf von Hildebrand und → Wilhelm von Rümann zu seinen Lehrern zählten. Er schuf einige Brunnen in München, bevor er 1911 einem Ruf an die Kunstgewerbeschule Düsseldorf folgte (seit 1919: Kunstakademie).

Der 1911 von Hubert Netzer gestaltete neubarocke Jonasbrunnen am Josephsplatz wurde im Zweiten Weltkrieg bis auf das Becken aus Muschelkalk zerstört. Darüber sitzt seit 1961 die vom Bildhauer → Josef Erber (1904 – 2000) gestaltete Franziskus-Figur aus Muschelkalk.

Narziss-Brunnen

Im Hof des → Bayerischen Nationalmuseums gibt es einen Brunnen, dessen Bronzefigur von Hubert Netzer 1896 für die Internationale Kunstausstellung im Münchner Glaspalast modelliert wurde. Dargestellt ist Narziss, der Sohn der Leiriope und des Flussgottes Kephissos.

Narziss-Brunnen Bayerisches Nationalmuseum München PRESS REFRESH

Nornenbrunnen

Der Bildhauer Hubert Netzer gestaltete 1907 auch den Nornenbrunnen aus Kirchheimer Muschelkalk im Jugendstil. 1966 versetzte man den Brunnen vom → Stachus in die Eschenanlagen am Maximiliansplatz im Kreuzviertel der Altstadt.

Nornenbrunnen im Kreuviertel
Nornenbrunnen in den Eschenanlagen

Hubert Netzer: Nornenbrunnen (Fotos: Mai 2023 / März 2025)

No Name

Springbrunnen am Prinzregentenplatz

Angelegt wurde der Prinzregentenplatz in Bogenhausen um 1900. Den Springbrunnen gibt es seit 1989.

WM-Brunnen

Vor dem Nordeingang der → Messe München an der Paul-Henri-Spaak-Straße in Riem wurde anlässlich der Fußball-Weltmeisterschaft 2006 der »WM-Brunnen« aufgestellt. Ein Steinmetzbetrieb in Aicha vorm Wald hatte die Kugel aus einem vor der Bearbeitung 33 Tonnen schweren Impala-Block gefertigt und dabei auf Hundertstel Millimeter genau gearbeitet. Die mehr als 11 Tonnen schwere Kugel gleitet auf einem Wasserfilm in der Schale aus Tittlinger Granit.

WM-Brunnen in Riem CLICK REFRESH

Karl Potzler

Karl Potzler (1920 – 1995) absolvierte 1936 bis 1939 zunächst eine Ausbildung zum Holz- und Steinbildhauer, bevor er sich an der Akademie der Bildenden Künste München immatrikulierte. Aber 1940 wurde er zum Kriegsdienst eingezogen. Erst 1949, nach der Rückkehr aus der Gefangenschaft, konnte er das Studium wieder aufnehmen. Als Meisterschüler des Bildhauers → Josef Henselmann schloss er es ab.

»Auffliegende Vögel«

Der Bildhauer Karl Potzler gestaltete 1967 die Brunnenanlage »Auffliegende Vögel« in der Herzog-Wilhelm-Straße nahe dem Sendlinger Tor.

Karl Potzler: Auffliegende Vöge« im Hackenviertel
»Auffliegende Vögel«, Allerheiligenkirche am Kreuz (Foto: 2024)

Anton Pruska

Anton Pruska (1846 – 1930) arbeitete als Bildhauer in München und lehrte ab 1895 an der Kunstgewerbeschule. Von ihm stammt die dekorative Plastik an den Fassaden des 1892/93 von →  Hans Grässel am Kapuzinerplatz in der Isarvorstadt errichteten Gebäudes (→  Thomasbräu­keller) ebenso wie das ungewöhnliche Jugendstil-Kalksteinrelief →  »Maria im Birnbaum« am 1904/05 von Max Ostenrieder errichteten Roiger-Haus (Kreuzstraße 1, Ecke Brunnstraße) im Hackenviertel.

St.-Anna-Brunnen

Zu → Gabriel von Seidls (1848 – 1913) Entwurf für den Bau der → St.-Anna-Kirche im Lehel gehörte ein Trogbrunnen mit vier Paradiesflüssen davor, der dann 1894 im Anschluss an die Kirche von Anton Pruska und seiner Werkstatt errichtet wurde.

Ernst Andreas Rauch

Ernst Andreas Rauch (1901 ‒ 1990) trat 1941 in die NSDAP ein und erhielt noch im selben Jahr eine Professur an der Akademie der Bildenden Künste in München. Bei der Entnazifizierung verlor er 1945 die Professur. Die Stadt München verlieh ihm allerdings 1962 den Förderpreis für Bildende Kunst.

In der Borstei sind einige Bildwerke von Ernst Andreas Rauch zu sehen. Auch der → Karl-Valentin-Brunnen auf dem Viktualienmarkt stammt von ihm.

Blütenkelchbrunnen

1938/39 baute Fritz Gablonsky (1876 – 1971) für das damalige Zentralministerium des Landes Bayern ein neoklassizistisches Palais mit Schaufassade in der Galeriestraße. Dafür ließen die Nationalsozialisten vier 1820/21 von Leo von Klenze errichtete klassizistische Wohngebäude abreißen. Heute residiert das Bayerische Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten in dem Gebäudekomplex an der Nordwestecke des Graggenauer Viertels (Ludwigstraße 2). Im Schmuckhof des Ministeriums steht seit 1961 der von Ernst Andreas Rauch gestaltete Blütenkelchbrunnen.

Radspieler-Brunnen

Gegenüber dem Radspielerhaus im Hackenviertel steht seit 1967 der Radspielerbrunnen (»Radl-Brunnen«), den der Bildhauer Ludwig Deller (1923 – 2007) nach einem Entwurf seines Kollegen Ernst Andreas Rauch (1901 – 1990) gestaltete. Das Mühlenrad formte die Mayrische Kunstgießerei aus Bronze.

Radspieler-Brunnen
Radspieler-Brunnen (Foto: Mai 2024)

Berolina-Brunnen

Bei Berolina handelt es sich um die Personifikation der Stadt Berlin. Der 1980 von Ernst Andreas Rauch gestaltete Berolina-Trinkwasserbrunnen ist in der Johann-Fichte-Straße am Zaun des Ungererbads in Schwabing zu finden.

Ernst Andreas Rauch: Berolina-Brunnen PRESS REFRESH
Ernst Andreas Rauch: Berolina-Brunnen (Foto: Juni 2023)

Josef Rauch

Der Bildhauer Josef Rauch (1867 – 1921) arbeitete nach dem Studium an der Akademie der Bildenden Künste München vor allem in Berlin.

Nischenbrunnen

1900 schuf Josef Rauch den Nischenbrunnen an der westlichen Ecke des Bayerischen Nationalmuseums (Ecke Prinzregenten- / Lerchenfeldstraße).

Karl Rödl

Gänseliesl-Brunnen

Der Gänseliesl-Brunnen am → Luise-Kiesselbach-Platz in Sendling-Westpark wurde 1937 von Karl Rödl jun. gestaltet.

Gänseliesl-Brunnen
Karl Rödl: Gänseliesl-Brunnen (Foto: Juli 2023)

Adolf Rothenburger

Adolf Rothenburger (1883 – 1972) wechselte 1902 von der Städelschule in seiner Geburtsstadt Frankfurt/M nach München, und zwar als Privatschüler und Mitarbeiter des Bildhauers → Adolf von Hildebrand. Parallel dazu baute Adolf Rothenburger ein eigenes Atelier auf.

»Die schöne Melusine«

Die 1939 von Adolf Rothenburger aus Dolomit geformte Meerjungfrau gehört zu einem Brunnen aus Muschelkalk, der auf dem damaligen Melusinenplatz (heute: → Karl-Preis-Platz) in Ramersdorf enthüllt wurde.

Adolf Rothenburger: Die schöne Melusine
Adolf Rothenburger: Die schöne Melusine

Adolf Rothenburger: »Die schöne Melusine« (Fotos: Juni 2023)

Hans Rucker

Hans Rucker (1931 – 2011) ließ sich in Berchtesgaden zum Holzbildhauer ausbilden, bevor er 1950 bis 1957 bei dem Bildhauer → Josef Henselmann an der → Akademie der Bildenden Künste München studierte. 1966/67 war er Stipendiat der Deutschen Akademie Rom Villa Massimo. Hans Rucker schuf zahlreiche Bildwerke für den öffentlichen Raum, darunter die vier Meter hohe Edelstahl-Plastik → »Eisernes Paar« vor dem Michaelibad.

»Fremde Blume«

Der Bildhauer Hans Rucker gestaltete 1966 den zwei Meter hohen Bronze-Brunnen mit dem Titel »Fremde Blume«, der – etwas heruntergekommen – in der Alexandrastraße 1 steht.

Hans Rucker: Fremde Blume
Hans Rucker: »Fremde Blume« (Foto: Februar 2025)

Asamhof-Brunnen

Den Asamhof-Brunnen schuf der Bildhauer Hans Rucker 1973.

Wilhelm von Rümann

Wilhelm von Rümann (1850 – 1906) studierte ab 1872 an der Akademie der Bildenden Künste München und bei → Michael Wagmüller. 1887 wurde er Professor an der Kunstakademie. Zu seinen Schülern gehören → Bernhard Bleeker und → Hermann Hahn. Von Wilhelm von Rümann stammen auch die Denkmäler für Carl von Effner, → Georg Simon Ohm und → Max von Pettenkofer in München.

Putti im Brunnen auf der Prinzregent-Luitpold-Terrasse

Der Hofgärtendirektor Jakob Möhl (1846 – 1916) und sein Mitarbeiter Wilhelm Zimmermann gestalteten 1891 bis 1894 die nach Prinzregent Luitpold von Bayern benannte Terrassenanlage, über der 1896 mit dem Bau des Friedensengels begonnen wurde.

Der Bildhauer Wilhelm von Rümann hatte sechs Fische reitende Putti für den Fortunabrunnen von Schloss Herrenchiemsee entworfen, aber statt am Chiemsee wurden vier davon im Bassin der Prinzregent-Luitpold-Terrasse in München-Bogenhausen aufgebaut. Erst 1990 bis 1994 restaurierte man die zum Teil im Zweiten Weltkrieg schwer beschädigten Originale für die Wiederherstellung des Fortunabrunnens in Herrenchiemsee. Vier neue Bronzeabgüsse sind seit 1993 auf der Prinzregent-Luitpold-Terrasse zu sehen.

Prinzregent-Luitpold-Terrasse

Klaus Schultze

Klaus Schultze (*1927) absolvierte eine Töpferlehre in Konstanz und sammelte 1952 bis 1955 Erfahrungen in verschiedenen Keramikwerkstätten in Paris, bevor er sich in Gournay-sur-Marne ein eigenes Atelier einrichtete. 1979 berief ihn die Akademie der Bildenden Künste München als Professor für Keramik. 14 Jahre später, 1993, ließ sich Klaus Schultze emeritieren.

»Treffen von Mann und Frau«

Der Brunnen »Treffen von Mann und Frau« beim Biergarten Hopfengarten im Westpark wurde 1982/83 von Klaus Schultze in Zusammenarbeit mit Hans Scheurenbrand, Siegfried Würtele, Konrad und Roland Häfner für die Internationale Gartenbauausstellung geschaffen. Der »Mann« schob sich in die »Frau« und zog sich wieder zurück. Sobald er sich der »Frau« näherte, pulsierte Wasser aus einer Düse. Inzwischen ist die Anlage stillgelegt.

Brunnen im Westpark München: Treffen von Mann und Frau von Klaus Schultze
Klaus Schultze: »Treffen von Mann und Frau« (Foto: Februar 2025)

»Steinernes Paar«

Aus Klinkersteinen formte der Keramikkünstler Klaus Schultze 1983/84 eine Brunnenanlage für den Rotkreuzplatz: das »Steinerne Paar«.

Rotkreuzplatz in Neuhausen: Steinernes Paar PRESS REFRESH
Rotkreuzplatz: Steinernes Paar PRESS REFRESH

Heiner Schumann

Springbrunnen am Sendlinger-Tor-Platz

Heiner Schumann gestaltete den 1972 in Betrieb genommenen 320 Quadratmeter großen Springbrunnen vor der → Matthäuskirche am Sendlinger Tor Platz. 2009 musste der Brunnen abgestellt werden, weil Rohre und Pumpen so verkalkt waren, dass die Fontänen nur noch 70 Zentimeter hoch sprudelten. Drei Jahre lang dauerte die Sanierung.

Sendlinger-Tor-Platz: Springbrunnen
Sendlinger-Tor-Platz: Springbrunnen

Brunnen am Sendlinger-Tor-Platz (Fotos: August 2024)

Ludwig von Schwanthaler

Ludwig Schwanthaler (1802 – 1848) studierte 1819 bis 1822 Malerei und Bildhauerei an der Münchner Kunstakademie. Nach dem Tod des Vaters → Franz Jakob Schwanthaler übernahm er dessen Bildhauer-Werkstatt. 1835 berief man ihn als Professor an die Akademie der Bildenden Künste München, und er lehrte zugleich an der Königlichen Baugewerksschule. König Ludwig I. Förderte ihn und finanzierte ihm auch jahrelange Studienreisen nach Rom. Er gilt als Hauptmeister der klassizistischen Plastik in Süddeutschland.

Augia-Brunnen

Augia-Brunnen, Allegorie der Au PRESS REFRESH

Der Paulanerplatz ist eigentlich eine Straße. Die beginnt an der Lilienstraße 49 und führt U-förmig um einen Gebäudekomplex mit dem Wirtshaus in der Au herum bis zur Lilienstraße 51. Der 1857 gewählte Name erinnert an das frühere Paulanerkloster in der Au. Zwischen Lilienstraße 51 und 55 – offiziell am Paulanerplatz – steht seit 1848 der Augia-Brunnen (auch: Auia-Brunnen) mit einer vom Bildhauer Ludwig von Schwanthaler gestalteten Allegorie der Au.

Augia-Brunnen (Foto: September 2023)

Nymphenbrunnen

Ferdinand von Miller goss 1852 den Nymphenbrunnen nach einem Entwurf von Ludwig von Schwanthaler aus den Vierzigjahren des 19. Jahrhunderts. Seit 1853 steht der Brunnen vor dem Basargebäude im Hofgarten, und bei trockenem Wetter treffen sich in dem Bereich Boule-Spieler.

Hermann Seibel

Steinbock

Der 1998 neu gestaltete → Bordeaux-Platz wird von Häusern aus der Gründerzeit, einer Lindenallee und einer Hainbuchenhecke umrahmt. Im Zentrum befindet sich seit 1929 ein Brunnen mit von den Bildhauern Hermann Seibel und → Alfred Keller gestalteten Figuren jagdbarer Tiere aus Muschelkalk: Eber und Steinbock (Seibel), Widder und Rehbock (Keller).

Julius Seidler

Julius Seidler (1867 – 1936) begann 1890, bei Wilhelm von Rümann an der Akademie der Bildenden Künste München zu studieren, arbeitete ab 1892 als freiberuflicher Bildhauer und lehrte auch selbst an der Kunstakademie.

Schüleinbrunnen

Um 1870 zogen Josef Schülein (1854 – 1938) und seine Frau Ida (1861 – 1929) nach München, wo die Schülein-Brüder zunächst eine Bank und 1885 die Unionsbrauerei gründeten. Nach dem Ersten Weltkrieg überließ Joseph Schülein einfachen Leuten 21 Grundstücke in Berg am Laim zu günstigen Konditionen für den Bau von Eigenheimen mit Gärten zur Selbstversorgung – und stiftete für die neue Siedlung auch einen Brunnen. Gestaltet wurde der Schüleinbrunnen 1928 von dem Münchner Bildhauer Julius Seidler. Die Bronzefigur stellt einen Mälzerbuben dar. Für Becken und Säulen verwendete Julius Seidler Brannenburger Nagelfluh.

Anselm Sickinger

Anselm Sickinger (1807 – 1873) erlernte das Steinmetzhandwerk, zog später nach München und eröffnete 1826 eine eigene Werkstatt.

Brunnen am Weißenburger Platz

Der Bildhauer Anselm Sickinger und der Steinmetz Nikolaus Höllriegel schufen einen 1853 von dem Architekten August von Voit (1801 – 1870) entworfenen Brunnen, der damals im Münchner Glaspalast im Alten Botanischen Garten aufgestellt wurde. Von 1901 bis 1971 plätscherte er auf dem → Orleansplatz, und seit 1974 markiert er das Zentrum des Weißenburger Platzes.

Weißenburger Platz CLICK REFRESH

Roman Signer

Der Schweizer Roman Signer (*1938) besuchte nach einer Ausbildung zum Hochbauzeichner die Kunstgewerbeschulen in Zürich und Luzern, bevor er 1971/82 an der Kunstakademie in Warschau studierte. 1972 ließ er sich als freischaffender Bildhauer und Konzeptkünstler in St. Gallen nieder. Er gilt als einer der bedeutendsten europäischen Kunstschaffenden seiner Zeit.

»Stiefelbrunnen«

Für den → Petuelpark in Milbershofen schuf Roman Signer einen »Stiefelbrunnen«, der 2004 auf einer vom Nymphenburg-Biedersteiner Kanal umflossenen Kiesbank aufgestellt wurde. In unregelmäßigen Zeitabständen soll aus den Stiefeln eine sieben Meter hohe Fontäne schießen. Leider haben wir das noch nicht erlebt.

Roman Signer: Stiefelbrunnen
Roman Signer: »Stiefelbrunnen« (Foto: Juni 2024)

Alix Stadtbäumer

Alix Stadtbäumer (*1956) besuchte 1977 bis 1980 die Berufsfachschule für Holzbildhauerei München und studierte dann bis 1987 an der Akademie der Bildenden Künste München.

»Haferlbrunnen«

Der »Haferlbrunnen« vor dem → Üblacker-Haus in Haidhausen wurde 1990 von der Bildhauerin Alix Stadtbäumer gestaltet.

Alix Stadtbäumer: Haferlbrunnen
Alix Stadtbäumer: »Haferlbrunnen« (Foto: September 2024)

Johann Stangl

Gänsebrunnen

Den Gänsebrunnen auf dem Winthirplatz in Neuhausen gestaltete Johann Stangl 1928, ein Bildhauer, der wohl nicht mit → Hans Stangl identisch ist.

Winthirplatz: Gänsebrunnen PRESS REFRESH

Arthur Storch

Arthur Storch (1870 – 1947) studierte nach einer Ausbildung zum Medailleur 1894 bis 1902 an der Akademie der Bildenden Künste München, wo der Bildhauer → Wilhelm von Rümann einer seiner Lehrer war.

Delfinbrunnen

1902 gestaltete Arthur Storch die Brunnenfigur des auf einem Delfin reitenden Bacchanten, die von Ferdinand von Miller in Bronze gegossen und 1903 enthüllt wurde. Becken und Sockel bestehen aus Rupoldinger Marmor. Der Brunnen befindet sich auf der dreieckigen Fläche (→ »Norkauer Platz«) zwischen Karl-, Dachauer- und Augustenstraße.

Ignatius Taschner

Ignaz bzw. Ignatius Taschner (1871 – 1913) studierte nach einer Ausbildung zum Steinmetz 1889 bis 1895 an der Akademie der Bildenden Künste München, wo → Georg Wrba und → Josef Rauch zu seinen Kommilitonen zählten. Später freundete er sich mit Ludwig Thoma an.

Fischerbuberl-Brunnen

Der 1910 vom Bildhauer Ignatius Taschner gestaltete Fischerbuberl-Brunnen plätscherte ursprünglich auf dem → Viktualienmarkt in München. 1934 wurde die Original-Figur durch einen Abguss ersetzt, und beim Wiederaufbau der Schrannenhalle versetzte man den Brunnen auf den → Wiener Platz.

Friedrich von Thiersch

Friedrich von Thiersch (1852 – 1921), ein Enkel des Philologen Friedrich Thiersch, Bruder des Architekten August Thiersch, Vater der Schriftstellerin Berta Thiersch und Onkel des Archäologen Hermann Thiersch, studierte 1868 bis 1873 Architektur an der Technischen Hochschule Stuttgart. 1882 übernahm der den Lehrstuhl »für höhere Baukunst« an der Technischen Hochschule München und lehrte dort bis 1921. Berühmt wurde Friedrich von Thiersch durch den Bau des Justizpalastes in München (1891 – 1897). Er baute in München aber auch das → Bernheimer Haus (1887 – 1889), die → Neue Börse (1899 – 1901), das neue → Justizgebäude (1903 – 1905) und den → Turm der Technischen Universität (1916), die → Corneliusbrücke (1902/03), die → Reichenbachbrücke (1902/03) und die → Maximiliansbrücke (1903 – 1905).

Merkurbrunnen im Tal, München
Merkurbrunnen (Foto: 2023)

Friedrich von Thiersch zeichnete 1902 die 1580 von Giovanni da Bologna (1529 – 1608) gestaltete Merkur-Statue in Florenz, eine manieristische »Figura serpentinata«. In Zusammenarbeit mit dem Bildhauer Hugo Kaufmann entstand dann der 1911 in den Eschenanlagen am Maximiliansplatz aufgestellte Merkurbrunnen.

Der im Zweiten Weltkrieg schwer beschädigte Merkurbrunnen wurde 1966 abgebaut und eingelagert, von Februar bis Oktober 1975 restauriert und am 6. November 1975 im Tal neu enthüllt. Nachdem jemand die Bronzefigur am 10. August 1993 gestohlen hatte, stellte die Kunstgießerei Otto Strehle in Winhöring, die den restaurierten Merkur 1975 abgeformt hatte, einen neuen Bronzeguss her, der nun seit 18. Mai 1994 im Tal steht.

Christian Tobin

Christian Tobin (bürgerlich: Mayer, *1956) studierte nach einer Ausbildung zum Bildhauer an der Akademie der Bildenden Künste München.

Kugelbrunnen »Oblio«

Für die IGA 1983 in München baute Christian Tobin den weltweit ersten Kugelbrunnen – »Oblio« – und gilt damit als Erfinder der kinetischen Steinskulptur. Nach dem Prinzip des hydrostatischen Gleitlagers lässt sich eine 1,2 Tonnen schwere Granit-Kugel leicht von Hand in Drehung versetzen, denn sie schwimmt auf einem Wasserfilm in einem kalottenförmigen Gegenstück. (Einen ähnlichen Kugelbrunnen wie den von Christian Tobin im Westpark gibt es in Riem: → WM-Brunnen.)

»Findling«

Christian Tobin gestaltete 2005 auch den Brunnen »Findling« an der Kreuzung Berliner-, Schlüter-, Schinkelstraße (Berliner Straße 85) in Schwabing. Leider haben wir ihn noch nie mit Wasser gesehen.

Hans Vogl


Hans Vogl (1898 – 1988) beendete sein Studium an der Akademie der Bildenden Künste München als Meisterschüler von → Bernhard Bleeker.

Herkules-Brunnen

Im Kleinen Posthof des → Deutschen Museums in der Isarvorstadt befindet sich ein 1941 vom Bildhauer Hans Vogl geschaffener Herkules-Brunnen mit einer Bronzeskulptur des Schlangenwürgers. 2010 wurde der Brunnen restauriert.

Deutsches Museum: Herkules-Brunnen von Hans Vogl
Deutsches Museum: Herkules-Brunnen von Hans Vogl

Hans Vogl: Herkules-Brunnen (Fotos: September 2024)

Joseph Wackerle

Joseph Wackerle (1880 – 1959) besuchte die Holzschnitzschule in Partenkirchen und die Kunstgewerbeschule in München, bevor er an der Akademie der Bildenden Künste München studierte. Im Alter von 26 Jahren übernahm er die künstlerische Leitung der Porzellanmanufaktur Nymphenburg, und von 1924 bis 1950 lehrte er an der Akademie.

Neptunbrunnen

1935 bis 1937 ließen die Nationalsozialisten im → Alten Botanischen Garten einen monumentalen Neptunbrunnen errichten: Über dem vom Architekten Oswald Bieber (1874 – 1955) gebauten Bassin erhebt sich die von Joseph Wackerle gestaltete auf einem Hippokamp stehende Neptun-Figur.

Pinienzapfen-Brunnen

Gegenüber dem Bayerischen Nationalmuseum steht ein 1937/38 geschaffenes Brunnenhaus. Der eineinhalb Meter hohe Pinienzapfen (Zirbelnuss) wurde von Hermann Kaspar (1904 ‒ 1986) gestaltet; die vier Tritonen bzw. Najaden darunter stammen von Joseph Wackerle.

Pinienzapfen-Brunnen Prinzregentenstraße München

Otto Wesendonck

Otto Wesendonck (*1939) studierte 1957 bis 1960 an der Folkwang Hochschule in Essen und anschließend bis 1967 an der Hochschule (seit 2001: Universität) der Künste Berlin, zuletzt als Meisterschüler des Bildhauers → Bernhard Heiliger. Viele seiner Arbeiten gehören zur Kunst im öffentlichen Raum.

Ying-Yang-Brunnen

Der Architekt Sep Ruf (1908 – 1982) und der Landschaftsarchitekt Karl Kagerer (1930 – 2015) entwarfen Ende der Sechzigerjahre den → Tucherpark. Die Grünflächen zwischen den Gebäuden wurden als Skulpturengarten angelegt, und die damalige Bayerische Vereinsbank, die 1969 auf dem nach ihrem Vorstandssprecher Hans Christoph Freiherr von Tucher (1904 – 1968) benannten Gelände ein Verwaltungsgebäude bauen ließ, erwarb dafür Werke von Künstlerinnen bzw. Künstlern wie Lothar Dietz, Elfe Gerhart-Dahlke, Isamu Noguchi, Octave Galliard-Sansonetti, Bernhard Heiliger, Fritz Koenig, Toni Stadler – und Otto Wesendonck, der 1985/86 den Ying-Yang-Brunnen gestaltete.

Otto Wesendonck: Ying-Yang im Tucherpark CLICK REFRESH
Otto Wesendonck: Ying-Yang-Brunnen 1985/86 (Foto: April 2023)

Bernhard Winkler

Der Südtiroler Bernhard Winkler (1929 – 2024) studierte Architektur und Urbanistik an der Universität Rom und an der Technischen Hochschule Stuttgart. 1973 wurde der Architekt an die Technische Universität München berufen und erhielt einen Lehrstuhl für Entwerfen und industrielle Formgebung an der Fakultät für Architektur, für den er bis zur Emeritierung verantwortlich blieb. Parallel dazu arbeitete Bernhard Winkler als Stadtplaner und gestaltete in diesem Zusammenhang Brunnen. Er war maßgeblich daran beteiligt, 1972 in München aus der Hauptverkehrsader zwischen Marienplatz und Stachus eine Fußgängerzone zu machen.

Wasserpilzbrunnen

Bis 1789 diente der heutige Platz vor der → Frauenkirche als Friedhof. Bernhard Winkler gestaltete 1972 die Brunnenanlage auf dem Frauenplatz, die zunächst Wasserglockenbrunnen hieß, inzwischen aber als Wasserpilzbrunnen bekannt ist.

Wasserpilzbrunnen auf dem Frauenplatz im Kreuzviertel
Bernhard Winkler: Brunnen am Frauenplatz (Foto: 1994)

Stachusbrunnen

Der Entwurf des 1972 am Stachus in Betrieb genommenen Springbrunnens mit 199 Wasserstrahlen stammt ebenfalls von dem Architekten Bernhard Winkler.

Georg Hellmuth Winkler

Palais Moy

Das der → Theatinerkirche benachbarte klassizistische Palais Moy (Briennerstraße 1) wurde 1824/25 von Leo von Klenze (1784 – 1864) für den Juwelier Franz Xaver Trautmann gebaut. 1830 kam das Anwesen in den Besitz des Grafen Aloys von Arco-Stepperg (1808 – 1891), der 1877 in zweiter Ehe seine Lebensgefährtin heiratete, die Münchner Schauspielerin und Tänzerin Pauline Oswald (1851 – 1902). Die von ihm legitimierte gemeinsame Tochter Sophie Gräfin von Arco-Stepperg (1868 – 1952) heiratete 1890 den aus französischem Adel stammenden königlich-bayrischen Reichsrat Ernst Graf von Moy de Sons (1860 – 1922), und nach ihrem Tod erbten die Grafen von Moy de Sons das Palais.

Der im Zweiten Weltkrieg zerbombte Gebäudekomplex wurde 1949 bis 1954 von dem Münchner Architekten Georg Hellmuth Winkler (1899 – 1983) rekonstruiert. 1951 gestaltete Winkler auch den Brunnen im Innenhof.

Brienner Straße: Innenhof des Palais Moy
Brienner Straße: Innenhof des Palais Moy

Brunnen von Georg Hellmuth Winkler im Innenhof des Palais Moy (Fotos: Juni 2024)