Maxvorstadt: Kunstareal München
In der Maxvorstadt befindet sich das Kunstareal München, einer der bedeutendsten Kulturstandorte Europas. Im engeren Sinne versteht man darunter das Areal um den Königsplatz und die Pinakotheken, aber im weiteren Sinne gehören beispielsweise auch die Universitäten und die Akademie dazu. 2009 vereinbarten der Freistaat Bayern und die Stadt München, diese Museums-, Kunst- und Wissenschaftslandschaft gemeinsam zu stärken. Eine entsprechende Kooperationsvereinbarung wurde 2018 unterzeichnet.
Museum für Abgüsse Klassischer Bildwerke
Heinrich Brunn, Professor für Klassische Archäologie an der Universität München, richtete 1869 das »Museum von Gypsabgüssen klassischer Bildwerke« ein. Nach Brunns Tod am 23. Juli 1894 folgte ihm Adolf Furtwängler am Lehrstuhl und als Museums-Direktor. Im Zweiten Weltkrieg wurden 2383 von 2398 Abgüssen zerstört. In den Fünfzigerjahren richtete sich das Museum für Abgüsse Klassischer Bildwerke im ehemaligen NSDAP-Verwaltungsbau nahe des Königsplatzes ein, und dort ist die Sammlung seit 1991 dauerhaft zugänglich (Katharina-von-Bora-Straße 10). Zu sehen sind rund 2000 Abgüsse von Skulpturen und Reliefs der griechischen und römischen Antike vom 7. Jahrhundert v. Chr. bis zum 5. Jahrhundert n. Chr. Ergänzt wird die Sammlung im Kunstareal München durch rund 200 Dauerleihgaben des Metropolitan Museum of Art in New York.
Album über das Museum für Abgüsse Klassischer Bildwerke (privat)
NS-Dokumentationszentrum München
1828 baute Jean Baptiste Métivier einen klassizistischen Adelspalast für Karl Freiherr von Lotzbeck (1786 – 1873), in dem die NSDAP 1930 ihre Parteizentrale einrichtete (»Braunes Haus«). 1947 riss man die Ruine des im Zweiten Weltkrieg zerstörten Gebäudes ab, und das Areal blieb zunächst unbebaut.
Der Münchner Stadtrat regte 1989 an, es für den Bau eines »Hauses der Zeitgeschichte« zu nutzen, aber daraus wurde nichts. 2001 beschlossen die Stadt München und der Freistaat Bayern, ein NS-Dokumentationszentrum einzurichten, und 2005 stellte der Staat dafür das Grundstück zur Verfügung, auf dem das »Braune Haus« gestanden hatte. 2009 schlossen Bund, Land und Stadt einen Vertrag über das Projekt und die Kostenverteilung. Zwei Jahre später begannen die Bauarbeiten nach dem Plan des Berliner Architekturbüros Georg Scheel Wetzel, der bei einem 2008 ausgelobten Architekturwettbewerb gewählt worden war. Der Grundstein wurde 2012 gelegt, und die Eröffnung des NS-Dokumentationszentrums erfolgte am 30. April 2015. Der offizielle Name lautet: NS-Dokumentationszentrum München ‒ Lern- und Erinnerungsort zur Geschichte des Nationalsozialismus.
Das Gebäude des NS-Dokumentationszentrums östlich der Reste eines der beiden 1947 gesprengten »Ehrentempel« und südöstlich des inzwischen von der Hochschule für Musik und Theater München genutzten ehemaligen »Führerbaus« besteht aus einem oberirdischen Kubus aus Sichtbeton mit sechs Etagen und zwei doppelt so großen Untergeschossen.
Der Rundgang durch die chronologisch mit Texttafeln, Dokumenten, Fotografien und Videos aufgebaute Dauerausstellung »München und der Nationalsozialismus« fängt im 4. Stock an und endet in der 1. Etage. Das NS-Dokumentationszentrum klärt über das Auftreten der Nazis in Deutschland und in der Stadt auf und leistet Forschungsarbeit zu deren Terrorherrschaft.
NS-Dokumentationszentrum (September 2024)
Bei den Todesmärschen, zu denen KZ-Häftlinge gegen Ende des Zweiten Weltkriegs gezwungen wurden, kamen schätzungsweise bis zu 250.000 Menschen ums Leben. Der Bildhauer Hubertus von Pilgrim schuf 22 identische Bronzegruppen, die 1989 bis 2009 in Europa und in der Gedenkstätte Yad Vashem in Jerusalem aufgestellt wurden. Ein 2001 angefertigtes Exemplar stifteten Irene und Rolf Becker 2015 dem NS-Dokumentationszentrum im Kunstareal München. (Ein weiteres Exemplar steht beim → Schloss Blutenburg.)

Hochschule für Musik und Theater München
1846 ging aus der 1830 gegründeten »Central-Singschule« in der Münchner Dompfarrschule das »Königliche Conservatorium für Musik« im Odeon hervor. Nach mehreren Umorganisationen und Neubenennungen wurde daraus 1892 die »Königliche Akademie der Tonkunst«, 1924 die »Staatliche Akademie der Tonkunst, Hochschule für Musik in München«.
Das Odeon wurde im Zweiten Weltkrieg zerstört. 1957 zog die Hochschule in den ehemaligen »Führerbau« in der Arcisstraße, dessen Kongresssaal 1954 zum Konzertsaal umgebaut worden war. Seit 1999 lautet der Name »Hochschule für Musik und Theater München«.
Das Gebäude in der Arcisstraße wurde 1933 bis 1937 nach Plänen des Architekten Paul Ludwig Troost (1878 – 1934) errichtet. In diesem Repräsentationsbau des NS-Regimes unterzeichneten Chamberlain, Daladier, Hitler und Mussolini in der Nacht vom 29./30. September 1938 das Münchner Abkommen.


In einer »langen Orgelnacht« am 5. April 2025 führte die Hochschule für Musik und Theater München einige ihrer Orgeln mit kurzen Konzerten vor: die 1988 von der Karl Schuke Berliner Orgelbauwerkstatt GmbH in Berlin gebaute Orgel in A26, die 1999 von der Schweizer Orgelbau Kuhn AG gebaute Orgel im Großen Konzertsaal, die 2019 von Rowan West gebaute »Bach-Orgel« in A14 und die in jahrelanger Handarbeit in der Werkstatt des italienischen Orgelbauers Marco Fratti gebaute, im Januar 2024 gelieferte und bis November aufgebaute und intonierte Orgel für Musik im italienischen Stil des 16. bis 18. Jahrhunderts. Zu sehen war auch die Sandtner-Orgel aus dem Jahr 1974.


Fratti-Orgel / Schuke-Orgel (Fotos: 5. April 2025)

Königsplatz
Baugeschichte
Karl von Fischer baute mit Friedrich Ludwig Sckell zusammen den ehemaligen Fürstenweg von der Münchner Residenz zum Schloss Nymphenburg für Ludwig I. zur Pracht- und Hauptachse Brienner Straße aus. Die Wittelsbacher stellten seit 1832 auch in Griechenland den König. Karl von Fischer entwarf deshalb den klassizistischen Königsplatz nach dem Vorbild der Akropolis (»Isar-Athen«).
Den Bauauftrag erhielt Leo von Klenze, der das Kunst- und Industrie-Ausstellungsgebäude der Förderung der Kunst und des Gewerbes (heute: Antikensammlung) nach Plänen von Georg Friedrich Ziebland mit korinthischen Säulen errichtete, für die nach eigenen Vorstellungen gestaltete Glyptothek und die Propyläen jedoch ionische bzw. dorische Säulen wählte. Von 1816 bis 1862 dauerten die Bauarbeiten.
Für die Nationalsozialisten verdrehte Paul Ludwig Troost die Blickrichtung auf dem »Königlichen Platz« in der »Hauptstadt der Bewegung« um 180 Grad durch die Errichtung von zwei »Ehrentempeln« für die beim Münchner Putsch 1923 umgekommenen »Blutzeugen«. Zugleich entfernte er die Grünanlagen und ließ 20.000 Granitplatten verlegen. (Weil sich bei Platzregen das Wasser darauf sammelte, sprach man vom »Plattensee«.) Nach dem Zweiten Weltkrieg ordnete die amerikanische Militärregierung die Sprengung der nationalsozialistischen »Ehrentempel« an. Die Granitplatten wurden allerdings erst 1987/88 entfernt.
Staatliche Antikensammlungen
König Ludwig I. (1786 – 1868) ließ 1838 bis 1848 am klassizistischen Königsplatz ein von korinthischen Tempeln inspiriertes Ausstellungsgebäude nach Plänen von Georg Friedrich Ziebland (1800 – 1873) errichten – mit einer Bavaria im Zentrum des Giebelfeldes. 1869 bis 1872 befand sich in dem Bauwerk das königliche Antiquarium, 1897 wurde es der Münchener Secession übertragen. Nach dem Ersten Weltkrieg zog die Neue Staatsgalerie dort ein.
Das im Zweiten Weltkrieg vor allem im Inneren schwer beschädigte Gebäude wurde entkernt wieder aufgebaut und 1967 neu eröffnet: Staatliche Antikensammlungen. Zu sehen sind antike Kunstwerke und Gebrauchsgegenstände von Griechen, Etruskern und Römern, von der kykladischen Kultur der Ägäis im 3. Jahrtausend vor Christus bis in die Spätantike im 5. Jahrhundert n. Chr.


Album über die Staatlichen Antikensammlungen (privat)
Propyläen
So wie die → Ludwigstraße mit dem Siegestor abgeschlossen ist, läuft die Brienner Straße auf die klassizistischen Propyläen zu. Leo von Klenze baute sie 1854 bis 1862 für König Ludwig I. nach dem Vorbild der Propyläen der Akropolis als Denkmal für den griechischen Freiheitskampf 1821 bis 1829 und für Ludwigs Sohn Otto, der von 1832 bis 1862 König von Griechenland war.










Glyptothek
Kronprinz Ludwig I. (1786 – 1868), der 1804 mit einer Sammlung antiker Skulpturen begonnen hatte, ließ 1816 bis 1830 nach Entwürfen von Karl von Fischer und Plänen von Leo von Klenze die Glyptothek am Königsplatz errichten. Die dreizehn Säle sind um einen Innenhof herum angeordnet. Die Giebelgruppe über dem Portal wurde von Johann Martin von Wagner gestaltet und stellt Athena als Beschützerin der plastischen Künste dar.
Bei den Exponaten der Glyptothek im Kunstareal München handelt es sich um Skulpturen, Reliefs und Mosaike aus archaischer (700 – 490 v. Chr.) bis spätrömischer Zeit (bis 550 n. Chr.). Im Zweiten Weltkrieg wurde das Gebäude zum Teil zerstört, aber ab 1947 so weit wie möglich wieder aufgebaut und 1972 neu eröffnet. 2018 bis 2021 fand eine Generalsanierung statt.






Album über das Museum Glyptothek (privat)
U-Bahnhof Königsplatz
Bei der Gestaltung des U-Bahnhofs »Königsplatz« im Kunstareal München stellten Josef Wiedemann und Johannes Segieth mit 32 bis zu vier Meter hohen Abbildungen von Kunstwerken einen Bezug zu den Galerien und Museen der Umgebung her. Die Vitrinen mit Exponaten aus der Glyptothek und der Staatlichen Antikensammlung wurden erst 1990 – zehn Jahre nach der Eröffnung des Bahnhofs – aufgestellt.





Album über U-Bahnhöfe in München
»Wildes Pferd«
Der von den Nationalsozialisten als »entartet« bezeichnete Bildhauer Alexander Fischer (1903 – 1981) gestaltete 1950 die Bronzeplastik »Wildes Pferd«, die 1965 vor den Propyläen enthüllt wurde und inzwischen vor dem Eingang zum Kunstbau des Lenbachhauses steht. (Von Alexander Fischer stammen auch die → Christophorus-Statue am Scheidplatz und die → »Stürzende« in der Maximilianstraße.)

Lenbachhaus
1887 bis 1891 ließ sich der »Malerfürst« Franz von Lenbach (1836 – 1904) eine Villa am Königsplatz in München bauen. Die Pläne für die von der toskanischen Renaissance inspirierte historisierende Anlage stammten von Gabriel von Seidl. 1924, 20 Jahre nach dem Tod ihres Mannes, verkaufte die Witwe Charlotte (»Lolo«) von Lenbach die Immobilie der Stadt München. Der Architekt Hans Grässel erweiterte die Villa 1927 bis 1929 um einen Galerietrakt, und sie wurde der Öffentlichkeit als Kunstmuseum der Stadt zugängig gemacht. 1969 bis 1972 erfolgte eine erneute Erweiterung durch Heinrich Volbehr und Rudolf Thönessen. Außerdem entstand 1992 bis 1994 in einem beim Bau des U-Bahnhofs Königsplatz übrig gebliebenen unterirdischen Raum eine von dem Architekten Uwe Kiessler gestaltete Dependence der Städtischen Galerie im Lenbachhaus, der »Kunstbau«. Das Lenbachhaus selbst wurde von 2009 bis 2013 generalsaniert und nochmals durch einen Kubus (»Goldschachtel«) erweitert.
Wo sich heute die Buchhandlung des Lenbachhauses befindet, stand bis 1926 ein 1880 errichtetes Wohnhaus. An der Außenwand in der Augustenstraße hängt eine Gedenktafel an die Erbauer, den Bildhauer Anton Hess (1838 – 1909) und seine Frau Gina.
Lenbachhaus im Kunstareal München (Fotos: Juni 2024)
Der Gartenarchitekt Max Kolb (1829 – 1915) gestaltete die Außenanlage des Lenbachhauses im Stil des Historismus, inspiriert von der italienischen Renaissance.










Alben über Wohnräume und Dauerausstellungen / Sonderausstellungen im Lenbachhaus (privat)
Paläontologisches und Geologisches Museum
Der Architekt Leonhard Romeis (1854 – 1904) baute 1899 bis 1902 die Königlich-Bayerische Kunstgewerbeschule, das heutige Paläontologische Museum im Kunstareal München. Es gehört zur Bayerischen Staatssammlung für Paläontologie und Geologie. Zu sehen sind Fossilien von Tieren und Pflanzen ‒ auch von längst ausgestorbenen ‒ aus mehr als drei Milliarden Jahren.






Album über das Geologische und Paläontologische Museum
Staatliches Museum Ägyptischer Kunst
Teile der »Staatlichen Sammlung Ägyptischer Kunst« waren von 1970 bis 2013 in der → Münchner Residenz ausgestellt. Andere Exponate konnten von 2000 bis 2009 auf Schloss Seefeld am Ammersee besichtigt werden. Nach Plänen des Kölner Architekten Peter Böhm (*1954) entstand ein 2011 fertiggestellter Neubau im Kunstareal für die »Hochschule für Fernsehen und Film München« und das »Staatliche Museum Ägyptischer Kunst«.
Alle Räume des 2013 eröffneten Museums befinden sich im Untergrund. Zum Eingang in einer 17 Meter hohen – wie ein Pylon aussehenden – Betonwand geht man eine breite Treppe hinunter, und im Inneren führt eine Rampe noch weiter in die Tiefe.
Im Lichthof des Museums Ägyptischer Kunst steht eine Skulptur der italienischen Bildhauerin Isolde Frepoli (*1961). (Auf dem Foto vom 26. Februar 2023 trägt sie ein Schneehäubchen.) Im Hintergrund ist durchs Fenster der Obelisk Albani zu erkennen.


Der im 1. Jahrhundert gefertigte Obelisk Albani bzw. Obelisk des Titus Sextius Africanus, ein im 1. Jahrhundert in Rom geschaffener sechs Meter hoher monolithischer Steinpfeiler aus Rosengranit, wurde von Napoleon nach Frankreich gebracht, 1815 von König Ludwig I. gekauft und nach München geholt. Von 1972 bis 2007 stand er im → Hofgarten vor dem Eingang zur Staatlichen Sammlung Ägyptischer Kunst in der → Münchner Residenz. Seit 2012 befindet er sich im neuen Gebäude des Staatlichen Museums Ägyptischer Kunst.
Eine originalgetreue, vier Tonnen schwere Kopie des Obelisken fertigte der Restaurator Michael Pfanner mit seinem Team in 2000 Arbeitsstunden. Sie verwendeten dafür rötlich schimmernden Granit aus Finnland. Den Obelisken kippten die Macher im Juni 2024 um, damit er zerbrach – und platzierten die Bruchstücke auf der Treppe des Ägyptischen Museums.





Album über das Staatliche Museum Ägyptischer Kunst
Rossebändiger
Vor der → Technischen Universität in der Arcisstraße steht die Figur eines Rossebändigers des Bildhauers Bernhard Bleeker (1881 – 1968) aus dem Jahr 1931. Auf der anderen Straßenseite befindet sich eine Rossebändigergruppe des Bildhauers Hermann Hahn (1868 – 1945).
Bei »Wunden der Erinnerung« handelt es sich um ein Mitte der Neunzigerjahre von Beate Passow (*1945) und Andreas von Weizsäcker (1956 – 2008) initiiertes Kunstprojekt, bei dem mit Glastafeln Spuren des Zweiten Weltkriegs wie zum Beispiel Einschläge an der Bronzeskulptur »Rossebändigergruppe« im Kunstareal München markiert sind.


Alte Pinakothek München
Die Anfänge der Alten Pinakothek München gehen auf Historienbilder zurück, die Herzog Wilhelm IV. ab 1528 in Auftrag gab, darunter die »Alexanderschlacht« von Albrecht Altdorfer. Kurfürst Maximilian I. ließ sich 1627 von Nürnberg »Die vier Apostel« von Albrecht Dürer übergeben.
Kurfürst Maximilian Joseph – der spätere König von Bayern – ernannte den Maler und Architekten Johann Christian von Mannlich (1741 – 1822) 1799 zum pfalz-bayerischen Zentraldirektor aller Kunstsammlungen, und die von Mannlich 1793 vor den französischen Revolutionstruppen in Pfalz-Zweibrücken gerettete Gemäldesammlung bildete einige Jahrzehnte später den Grundstock der Alten Pinakothek in München.
König Ludwig I. von Bayern beauftragte 1826 Leo von Klenze mit dem Bau eines Museums für die Gemäldesammlung. Die Pinakothek wurde am 16. Oktober 1836 eröffnet. Die Alte Pinakothek, so der Name seit 1853, konzentriert sich auf Maler vom Mittelalter bis zur Mitte des 18. Jahrhunderts und gilt als eine der bedeutendsten Gemäldegalerien der Welt.
Das Gebäude wurde zwar im Zweiten Weltkrieg stark beschädigt, aber die Bestände hatte man rechtzeitig ausgelagert. Hans Döllgast leitete 1946 bis 1957 den Wiederaufbau. Eine Renovierung fand 1994 bis 1998 statt.




Album über die Alte Pinakothek
Skulpturenpark Pinakothek
Vor dem Gebäude des → Staatlichen Museums Ägyptischer Kunst in der Gabelsberger Straße steht seit 2011 die Skulptur »Present Continuous« des niederländischen Bildhauers Henk Visch.
Der Bildhauer Hans Wimmer (1907 ‒ 1992) gestaltete das Trojanisches Pferd, das vor der → Alten Pinakothek an der Barer Straße steht. Über das Entstehungsjahr gibt es verschiedene Angaben zwischen 1976 und 1981. Aufgestellt wurde die Bronzeplastik wohl 1985.


Auch auf dem Grünstreifen zwischen der Alten und der Neuen Pinakothek im Kunstareal München sind einige Skulpturen frei zugängig.
Der Bildhauer Erich Hauser (1930 ‒ 2004) schuf 1970 die sieben Meter hohe »Doppelsäule 23/70« aus Edelstahl, die 1984 im Skulpturenpark Pinakothek aufgestellt worden ist. Die 1996 vom Bildhauer Alf Lechner (1925 ‒ 2017) Stahlplastik »Zueinander« wurde 2003 von der Alten Pinakothek erworben. Seinen Freund und Kollegen Fritz Koenig (1924 – 2017) überlebte Alf Lechner um drei Tage. Fritz Koenigs Bronzeplastik »Große Biga« aus dem Jahr 2000 befindet sich ebenfalls im Skulpturenpark Pinakothek.

Neue Pinakothek München
Nach Entwürfen Friedrich von Gärtners errichtete August von Voit die Neue Pinakothek, die am 25. Oktober 1853 als Pendant zur (Alten) Pinakothek eröffnet wurde und die erste Galerie »moderner« Kunst weltweit war. Die Ruine des 1944 von Bomben zerstörten Gebäudes wurde 1949 abgerissen. Alexander Freiherr von Branca gestaltete den postmodernen, am 28. März 1981 eröffneten Neubau. Die Neue Pinakothek widmet sich der europäischen Kunst vom späten 18. bis zum Anfang des 20. Jahrhunderts.
Für eine voraussichtlich zehn Jahre dauernde Generalsanierung ist die Neue Pinakothek im Kunstareal München seit Anfang 2019 geschlossen. Bevor die Baustelle abgesperrt wurde, konnte man zwei Skulpturen vor der Neuen Pinakothek sehen: »Große Liegende« (1957) von Henry Moore (1898 ‒ 1986) und »Miracolo« (1959/60) von Marino Marini (1901 – 1980).


Pinakothek der Moderne
Nach einer erfolgreichen Spendenaktion stellte der Freistaat Bayern für den Bau der Pinakothek der Moderne ein bis dahin für die Errichtung von Universitätsinstituten vorgesehenes Grundstück der ehemaligen Türkenkaserne zur Verfügung. Das von dem Architekten Stephan Braunfels (*1950) entworfene Gebäude aus Sichtbeton wurde am 16. September 2002 eröffnet. Wegen Baumängeln musste die Pinakothek der Moderne von Februar bis September 2013 renoviert werden.
In der Pinakothek der Moderne sind vier unabhängige Museen untergebracht: im Obergeschoss die Sammlung Moderne Kunst, im Erdgeschoss das Architekturmuseum der TU München, im Untergeschoss die Staatliche Graphische Sammlung sowie Die Neue Sammlung – The International Design Museum Munich.















Album über die Pinakothek der Moderne (privat)
Der finnische Architekt Matti Suuronen entwarf 1968 ein erstes, zunächst als Skihütte konzipiertes Rundhaus aus Fiberglas mit einer Polyurethan-Isolation. Das mit einem Hubschrauber transportierbare »Futuro« in Form eines abgeflachten Rotationsellipsoiden ist sechs Meter hoch und hat einen Durchmesser von acht Metern. Die Nutzfläche beträgt 25 Quadratmeter. Ein »Futuro« stand vier Jahrzehnte lang in Vlotho und wurde als Konferenzzimmer genutzt. 2010 kam es nach Deutschland; 2015 wurde es von der Pinakothek der Moderne erworben, restauriert und vor dem Museum aufgestellt.

Vor der Pinakothek der Moderne, an der Barer Straße, steht seit 2002 die 1997 geschaffene stählerne Großplastik »Buscando la Luz« des baskischen Bildhauers Eduardo Chillida (1924 – 2002).


Museum Brandhorst
Die Henkel-Erbin Anette Petersen (1936 – 1999) heiratete in zweiter Ehe Udo Brandhorst und baute mit ihm eine private Sammlung zeitgenössischer Kunst auf, die 1993 in die Udo und Anette Brandhorst Stiftung überführt wurde. Um sie öffentlich zugänglich zu machen, ließ der Freistaat Bayern auf dem Gelände der ehemaligen Türkenkaserne in München nach Plänen des Architektenbüros Sauerbruch Hutton ein Museum errichten, das 2009 die Tore öffnete: das von den Bayerischen Staatsgemäldesammlungen betriebene Museum Brandhorst. Zu den architektonischen Besonderheiten gehören die 36.000 bunten Keramikstäbe vor den Beton-Außenwänden.




Album über das Museum Brandhorst (privat)
Türkentor
In den Siebzigerjahren riss man die Kriegsruinen der 1823 bis 1825 gebauten Türkenkaserne bis auf das »Türkentor« ab. Die Berliner Architekten Sauerbruch Hutton führten 2008 bis 2010 eine von der Stiftung Pinakothek der Moderne finanzierte Sanierung des Türkentors durch. Seither befindet sich die von der Udo und Anette Brandhorst Stiftung erworbene Skulptur »Large Red Sphere« im Gebäude. Geschaffen wurde die 25 Tonnen schwere Granitkugel 2002 von Walter De Maria (1935 – 2013).
