Botanischer Garten

Friedrich Ludwig von Sckell gestaltete 1812 einen Botanischen Garten in München (Alter Botanischer Garten). Karl Eberhard von Goebel, der Direktor des Botanischen Gartens von 1891 bis 1932, initiierte die Verlegung und Neuanlage nördlich des Schlossparks Nymphenburg, die von 1909 bis 1914 realisiert wurde. Der Architekt Ludwig Ullmann baute die Gewächshäuser und errichtete zusammen mit seinem Kollegen Ludwig von Stempel auch das Hauptgebäude, und zwar als Sitz des Botanischen Instituts der Ludwig-Maximilians-Universität. Mit dem Garteningenieur Peter Holfelder gemeinsam war Ludwig Ullmann außerdem für das Konzept der Gartenanlage verantwortlich.

Anfangs dienten Botanische Gärten wissenschaftlichen Zwecken. Heute sieht der Botanische Garten in München seine wichtigste Aufgabe darin, einen Ort nicht nur der Bildung, sondern auch der Erholung zu pflegen. Der Haupteingang befindet sich in der Menzinger Straße 65.

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Botanischer Garten München

Hauptgebäude

Dachziervase PRESS REFRESH

Die acht Dachziervasen des Hauptgebäudes, bei dem neuklassizistische, neubarocke und Jugendstil-Elemente vereint sind, musste man 1956 aus Sicherheitsgründen abbauen. 2020 wurden sie denkmalgerecht erneuert. Einer der 1,80 Meter hohen Beton-Rohlinge steht im Garten.

Dachziervase (Foto: März 2024)

Hauptgebäude und Schmuckhof

Hauptgebäude, Schmuckhof PRESS REFRESH

Gewächshäuser

Der Hofgärtner Leonhard Dillis und der Gartenkustos Walter Kupper richteten die Gewächshäuser ein. Beim Bau von 1910 bis 1912 installierte man statt der im Alten Botanischen Garten verwendeten Schwerkraftheizung (bei der das Wasser durch das unterschiedliche Gewicht von heißem und sich abkühlendem Wasser zirkuliert) eine Pumpen-Warmwasserheizung, die zunächst mit Koks betrieben wurde. Inzwischen ist sie ans Erdgasnetz der Stadt angeschlossen. Beheizt werden drei große Hallen (A bis C) und davon abzweigende Spezial-Gewächshäuser (1 bis 11).

Großes Kakteenhaus PRESS REFRESH
Großes Kakteenhaus (Foto: 22. Mai 2023)

Nymphenburger Porzellan im Botanischen Garten München

Der Bildhauer und Medailleur Josef Wackerle (1880 – 1959), von dem auch der Neptunbrunnen im Alten Botanischen Garten stammt, arbeitete von 1905 an ein halbes Jahrhundert lang mit der Porzellan Manufaktur Nymphenburg zusammen. Für die Weltausstellung 1910 in Brüssel gestaltete er Majolika-Gartenfiguren und -Ziervögel, die heute im Botanischen Garten in Nymphenburg zu sehen sind. Der »Papagei mit Maske« entstand allerdings erst 1915. Auch die Putten im Botanischen Garten sind von ihm.

Orangerie

Bei der Anlage des Botanischen Gartens entstand auch die neubarocke Orangerie. Inzwischen bildet sie den Mittelteil des 2014/15 um zwei Seitenflügel erweiterten Cafés.

Botanischer Garten: Café. Orangerie PRESS REFRESH
Café, ehemalige Orangerie (Foto: Mai 2023)

Pumpenhaus

Das Pumpenhaus aus dem Jahr 1910 wurde 2009 originalgetreu renoviert. Mit der von Anfang an elektrisch betriebenen Anlage wird bei Bedarf Wasser aus dem vom Würmkanal gespeisten Teich am Alpinum gesaugt und verteilt.

Alpinum

Eine Gebirgspflanzensammlung gab es bereits im Alten Botanischen Garten. Bei der Neuanlage in Nymphenburg wurde dem Alpinum ein hoher Stellenwert eingeräumt.

Großer Teich

Frühling im Botanischen Garten

Blumenwiese mit Gänsen PRESS REFRESH

Album über Frühling in München

Kirschblüte im Botanischen Garten

Album über die Kirschblüte in München