Olympiapark München

Der Olympiaturm
Der Fernsehturm stand zu Beginn der Bauarbeiten für die Sportstätten im Olympiapark bereits. Das Baureferat der Stadt München hatte ihn nach Plänen von Sebastian Rosenthal 1965 bis 1968 errichtet. Durch die Olympischen Spiele 1972 in München wurde der »Olympiaturm« zum Wahrzeichen des Olympiaparks. (Seit Juni 2024 ist der 291 Meter hohe Turm wegen Sanierung geschlossen.)







Das Olympiagelände
Als 1966 die Entscheidung gefallen war, die XX. Olympischen Sommerspiele 1972 in München auszutragen, wurde ein Areal im Norden der Stadt dafür vorbereitet. Auf dem Oberwiesenfeld in Milbertshofen, wo sich von 1925 bis 1938 der erste bayrische Verkehrsflugplatz befunden hatte, arbeiteten nach der Grundsteinlegung am 14. Juli 1969 bis zu 8000 Menschen, um ein fast drei Quadratkilometer großes Sport- und Erholungsgelände zu gestalten. Der Generalentwurf für die Anlage stammte von einer Architektengruppe um Günter Behnisch, Fritz Auer, Carlo Weber, Erhard Tränkner und Winfried Büxel, die 1967 einen entsprechenden Wettbewerb gewonnen hatte.









Olympiadächer
Die Architekten Behnisch & Partner zogen Frei Otto hinzu, dessen Deutscher Pavillon bei der Weltausstellung 1967 in Montreal das Vorbild für die an 58 Stahlmasten hängende Zeltdachkonstruktion war, mit deren Montage im Frühjahr 1971 begonnen wurde. Mit diesem antimonumentalen Bauwerk rückte die Bundesrepublik Deutschland von den Gastgebern der Olympischen Spiele 1936 in Berlin ab. Bewusst vermieden die von dem Designer Otl Aicher beratenen Veranstalter alles Pompöse.
Mit umfangreichen Sanierungen wurde im Herbst 2023 begonnen. Die Kosten werden auf 700 Millionen Euro geschätzt (Süddeutsche Zeitung, 17./18. Mai 2023)



Gedenkstätte
Am 5. September 1972 überfielen acht Terroristen der palästinensischen Gruppe »Schwarzer September« das Quartier der israelischen Olympioniken im Olympischen Dorf in München in der Absicht, in israelischen Gefängnissen inhaftierte Palästinenser, aber auch Andreas Baader und Ulrike Meinhof freizupressen. Der Versuch, die israelischen Geiseln auf dem Militärflughafen Fürstenfeldbruck zu befreien, wurde zu einem Blutbad, bei dem auch alle Geiseln umkamen.
Der 1995 im Olympiapark enthüllte zehn Meter breite Granitbalken des Bildhauers Fritz Koenig (1924 – 2017) erinnert an die elf getöteten Israelis und den ebenfalls umgekommenen Polizisten. In der Nähe des Klagebalkens befindet sich seit 2017 ein Pavillon als Ort es Gedenkens.

Der Stadtpark
Das »demokratische Grün« des Olympiaparks wurde von dem Landschaftsarchitekten Günther Grzimek (1915 – 1996) gestaltet. Die zu einem 60 Meter hohen Schuttberg zusammengetragenen Trümmer aus dem Zweiten Weltkrieg verschwanden unter dem Rasen des »Olympiabergs«, und der Olympiasee entstand durch Aufstauung des Nymphenburg-Biedersteiner Kanals. Der Olympiapark gehört zu den größten Grünanlagen in München.




Der 1,1 Kilometer lange, bis zu 223 Meter breite und maximal 1,4 Meter tiefe Olympiasee wird vom Nymphenburg-Biedersteiner Kanal durchflossen und nimmt auch das Regenwasser von den Olympiadächern auf.










Krokusse im Olympiapark




Kirschblüte im Olympiapark
Sapporo, wo im Februar 1972 die Olympischen Winterspiele stattfanden, schenkte der Partnerstadt München anlässlich der Olympischen Sommerspiele 1972 eine Reihe von Kirschbäumen, die auch noch ein halbes Jahrhundert später im Olympiapark prächtig blühen und an Hanami denken lassen.
2024








2025












Album über die Kirschblüte in München
Ost-West-Friedenskirche
Der Russe Timofei Wassiljewitsch Prochorow („Väterchen Timofei“) siedelte sich 1952 nach einem jahrelangen Aufenthalt in Wien mit seiner Lebensgefährtin Natascha auf dem Oberwiesenfeld an. Ohne Genehmigung errichteten die beiden aus Kriegsschutt ein Häuschen, eine Kapelle und später noch eine Kirche, deren Decke sie mit Silberpapier auskleideten. Als der Olympiapark für die Sommerspiele 1972 angelegt wurde, verhinderten Proteste aus der Bevölkerung den Abriss der Schwarzbauten.
Die 2002 gegründete Stiftung »Ost-West-Friedenskirche« setzt sich für den weiteren Erhalt ein, aber im Juni 2023 zerstörte ein vermutlich durch einen technischen Defekt verursachtes Feuer die Kirche. Natascha war bereits 1977 gestorben; Timofei hatte noch bis Juli 2004 gelebt. Im Wohnhaus wurde ein Museum eingerichtet.




Olympiaberg
Der 60 Meter hohe Olympiaberg entstand nach dem Zweiten Weltkrieg ebenso wie der Luitpoldhügel und der Neuhofener Berg aus Schutt von durch Luftangriffe zerstörten Gebäuden.





»Schuttblume«
1972 wurde auf dem Olympiaberg ein Mahnmal für die Opfer der Luftangriffe in der Zivilbevölkerung enthüllt: die »Schuttblume« des Bildhauers Rudolf Edwin Belling (1886 – 1972). Aus den Trümmern der Kriegsvergangenheit erblüht (hoffentlich) eine friedliche Zukunft.
»Schuttblume« (Fotos: Neujahr 2024)
»Olympia Triumphans«
Die von dem Bildhauer Martin Mayer (1931 – 2022) geschaffene, ohne Betonsockel knapp vier Meter hohe Bronzeplastik »Olympia Triumphans« wurde 1972 im Olympiapark aufgestellt.



SAP Garden
Anstelle des 2015 abgerissenen Radstadions im Münchner Olympiapark wurde ab 2020 (erster Spatenstich) bzw. 2021 (Grundsteinlegung) eine 22.500 m² große Mehrzweckhalle errichtet, die seit September 2024 bis zu 12.500 Besucherinnen und Besuchern Platz bietet: »SAP Garden«. Bauherr war die Red Bull Stadion München GmbH. Die Fassade ist mit 260 Aluminium-Lisenen verkleidet, die zwischen 11,60 und 18,20 Meter lang sind und bis zu einer Tonne wiegen.








Streetart im Olympiapark München
Vom 2. bis 4. August 2024 feierte das MASH-Fest im Olympia-Park sein zehnjähriges Jubiläum. In diesem Rahmen entstand auch eine Wand mit Streetart auf der Wiese über der Kleinen Olympiahalle.




Feuerwerk im Olympiapark München
Feuerwerk »Spectacular Colours«, 15. Juli 2023
Zum Abschluss des Musikfestivals »Sommernachtstraum« am 15. Juli 2023 im Olympiapark fand ein 33 Minuten langes, von Thomas Jorhann und Parente Fireworks gestaltetes Feuerwerk mit dem Titel »Spectacular Colours« statt, bei dem 30.000 Raketen von 76 Plateaus verschossen wurden. Die Kosten beliefen sich auf etwa 130.000 Euro.





Feuerwerk am 18. August 2023
Vom 27. Juli bis 20. August 2023 fand im Olympiapark München ein Sommerfestival statt. Auf dem Programm standen auch zwei Feuerwerke. Das für 3. August 2023 angekündigte Feuerwerk musste jedoch wegen schlechten Wetters abgesagt werden. Am 17. August verhinderte ein Gewitter auch das zweite geplante Feuerwerk, aber das konnte am Tag darauf bei Bilderbuchwetter nachgeholt werden.


Feuerwerk am 23. August 2024
Auch im Rahmen des Sommerfestivals vom 9. bis 25. August 2024 im Olympiapark München fand am 23. August ein Feuerwerk statt.





