München: Kunst im öffentlichen Raum
(A ‒ K)
Der Begriff Kunst im öffentlichen Raum umfasst Kunstwerke und temporäre Installationen, die am Straßenrand, auf Plätzen, in Parks, Grünanlagen oder Skulpturengärten wahrgenommen werden können. Dazu gehören nicht nur Plastiken, Skulpturen und Kunst am Bau, sondern auch Brunnen und Denkmäler. Während Kunst im öffentlichen Raum nicht auf bestimmte Epochen und Stilrichtungen begrenzt ist, bezieht sich der Begriff Urban Art auf eine Ende des 20. Jahrhunderts aus der Straßenkunst entstandene Kunstform (Streetart, Murals).
»Kultur für alle« forderte Hilmar Hoffmann (1925 – 2018) im Geist einer Demokratisierung der Kultur (Kultur für alle. Perspektiven und Modelle, Frankfurt/M 1979). Kunst im öffentlichen Raum bereichert zugleich das Stadtbild – und wird nicht zuletzt deshalb in München vom Kulturreferat gefördert.
Hier kann nur eine Auswahl von Künstlerinnen und Künstlern mit ihren Werken im öffentlichen Raum der Stadt München vorgestellt werden. Brunnen und Denkmäler, U-Bahnhöfe und Jugendstil-Hausfassaden (Kunst am Bau) werden ebenso wie Urban Art und Kirchenkunst in eigenen Alben präsentiert: Themen.
Dominik Auliczek
Der aus Böhmen stammende Bildhauer Dominik Auliczek (1734 – 1804) zog 1762 nach München und folgte drei Jahre später Franz Anton Bustelli als Modellmeister in der Nymphenburger Porzellanmanufaktur. 1773 avancierte er zum Inspektor der Manufaktur. Im Jahr davor hatte ihn Kurfürst Maximilian III. Joseph bereits zum Hofbildhauer ernannt. In dieser Funktion schuf Dominik Auliczek auch einige Gartenskulpturen für den Nymphenburger Schlosspark.



Klaus Backmund
Der Münchner Bildhauer Klaus Backmund (1929 ‒ 2020) studierte bei → Josef Henselmann an der Akademie der Bildenden Künste und in Paris. Von ihm stammen auch das → Denkmal »Korbinian mit dem Bären« in der Maxburgstraße und der → Gisela-Brunnen in der Prinzregentenstraße in Bogenhausen.
»Kommunikation«
Die vo Klaus Backmund gestaltete Bronzegruppe mit dem Titel »Kommunikation« wurde 1993 in der Arabellastraße enthüllt. Inzwischen befindet sie sich im Innenhof der Wohnanlage in Bogenhausen, die von der Zaubzerstraße, Brucknerstraße, Prinzregentenstraße und Wilhelm-Tell-Straße umrahmt wird.
Jits Bakker
»Geburt der Athene«
Der griechischen Mythologie zufolge entsprang Pallas Athene dem von Hephaistos mit einem Beil gespalteten Haupt des Gottes Zeus. Der niederländische Künstler Jits Bakker (eigentlich: Willem Frederik Bakker; 1937 – 2014) gestaltete die Bronzestatue »Geburt der Athene«, die 1991 als Geschenk der Pensionskasse der Sozialberufe in Holland nach München kam und seit 1992 im → Ostpark steht.




Fritz Behn
Fritz Behn (1878 – 1970) kam 1898 nach München, um hier an der Kunstakademie zu studieren, u. a. bei → Wilhelm von Rümann. Als Bildhauer schloss er sich dem Kreis um → Adolf von Hildebrand, der Münchener Secession und dem Deutschen Künstlerbund an.
»Kraft«
Eine Besonderheit im → Bavariapark auf der Schwanthaler Höhe sind die Stein-Skulpturen aus den Jahren 1907/08, darunter »Kraft« von Fritz Behn: Kunst im öffentlichen Raum.


Rudolf Belling
1966 kehrte der 1937 emigrierte Bildhauer Rudolf Belling (1886 – 1972) aus der Türkei nach Deutschland zurück und verbrachte die restlichen Lebensjahre in Krailling bei München.
»Schuttblume«
1972 wurde auf dem Olympiaberg im Olympiapark ein Mahnmal für die Opfer der Luftangriffe in der Zivilbevölkerung enthüllt: die »Schuttblume« von Rudolf Belling: Aus den Trümmern der Kriegsvergangenheit erblüht (hoffentlich) eine friedliche Zukunft.
Rudolf Belling: »Schuttblume« (Fotos: Neujahr 2024)
Alexandra Bircken
Die 1967 in Köln geborene Installations- und Objektkünstlerin wurde 2018 Professorin für Bildhauerei an der Akademie der Bildende Künste München. 2023 wechselte sie nach Düsseldorf.
»PS (Horsepower)«
Seit Ende November 2024 ist über der nordwestlichen Tunneleinfahrt am Oskar-von-Miller-Ring in der Maxvorstadt die von Alexandra Bircken geschaffene vier Meter hohe und achteinhalb Meter breite Skulptur »PS (Horsepower)« zu sehen, die wie ein riesiges Holzspielzeug aussieht, wie ein buntes, aufgeklapptes Pferd: eine ungewöhnliche Form von Kunst im öffentlichen Raum.

Bernhard Bleeker
Bernhard Bleeker (1881 – 1968) kam 1899 nach München, arbeitete hier vorübergehend als Steinmetz und studierte dann bei → Wilhelm von Rümann an der → Akademie der Bildenden Künste. 1903 wurde er dessen Assistent. 1919 begann Bernhard Bleeker an der Akademie zu lehren, und 1922 erhielt er eine ordentliche Professur für Bildhauerei.
»Reichtum«
Eine Besonderheit im → Bavariapark auf der Schwanthaler Höhe sind die Stein-Skulpturen aus den Jahren 1907/08, darunter »Reichtum« von Bernhard Bleeker.


»Rossebändiger«
Vor der → Technischen Universität in der Arcisstraße steht die Figur eines Rossebändigers des Bildhauers Bernhard Bleeker aus dem Jahr 1931. Das zur Bronzegruppe gehörende Pferd wurde bei Luftangriffen im Zweiten Weltkrieg zerstört. Auf der anderen Straßenseite befindet sich eine Rosselenkergruppe des Bildhauers → Hermann Hahn (1868 – 1945).
Bernhard Bleeker: »Rossebändiger«; Hermann Hahn: »Rosselenkergruppe« (Fotos: Juni 2023)
Bernhard Bleeker schuf auch den → Kronprinz-Rupprecht-Brunnen östlich der Residenz und das → Kavallerie-Denkmal, das vor dem Bayerischen Hauptstaatsarchiv in der Schönfeldstraße steht.
Roman Anton Boos
Roman Anton Boos (1733 – 1810) arbeitete von 1760 bis 1769 (mit Unterbrechungen) in der Werkstatt des Münchner Rokoko-Bildhauers Johann Baptist Straub, der 1777 sein Schwiegervater werden sollte. 1774 folgte er Charles de Grof als Hofbildhauer in München, und er schuf bis 1792 neun Statuen für den Schlosspark Nymphenburg. 1780 gestaltete er die Kanzel für die Frauenkirche, aber davon blieben nur Teile erhalten. Und bis 1806 leitete Roman Anton Boos die Bildhauer-Klasse der Münchner Kunstakademie.
Statuen im Großen Parterre des Nymphenburger Schlossparks
Roman Anton Boos: Hermes / Mercurius (1778) und Dionysos / Bacchus mit Satyr (1782) im Großen Parterre des Nymphenburger Schlossparks (Fotos: Juni 2023)
Statuen an der Großen Kaskade des Nymphenburger Schlossparks



Jonathan Borofsky
»Walking Man«
Der US-amerikanische Künstler Jonathan Borofsky (*1942), Sohn einer Malerin und eines Pianisten, schuf den »Walking Man« in Los Angeles. In neun Teile zerlegt wurde die 17 Meter hohe, 15 Tonnen schwere Figur ‒ eine mit Kunststoff ummantelte Stahlkonstruktion ‒ über den Atlantik geflogen und im September 1995 vor der Münchener Rückversicherung (seit 2009: Munich Re) in der → Leopoldstraße aufgestellt: Kunst im öffentlichen Raum.
Gonzalo Borondo
Während die Villa Stuck 2024/25 wegen einer weiteren Sanierung geschlossen ist, hängt eine durchsichtige Folie mit einem riesigen Werk des spanischen Künstlers Gonzalo Borondo (*1989) an den Baugerüsten. »Chrysalis« lautet der Titel. So bezeichnet man ein Insekt im Puppenstadium. Mit »Chrysalis« verweist Gonzalo Borondo also auf Metamorphose und Transformation.






Wilhelm Braun
Plattenmosaik
Kunst im öffentlichen Raum: Eines der beiden Plattenmosaike in der Maxburgstraße wurde von dem Künstler Wilhelm Braun (1906 – 1986) gestaltet.

Georg Brenninger
Georg Brenninger (1909 – 1988) absolvierte eine Ausbildung zum Maurer, bevor er die Gewerbeschule in München besuchte und 1930 beim Architekten Theodor Fischer* an der → Technischen Hochschule München zu studieren begann. 1932 wechselte er zum Bildhauer → Hermann Hahn an die → Akademie der Bildenden Künste München. 1947/48 lehrte Georg Brenninger als außerordentlichen Professor an der Technische Hochschule. Einen Lehrstuhl für Plastik erhielt er 1961 an der Münchner Kunstakademie, wo er 1966 als Vizepräsident und 1968/69 als Präsident amtierte. Von Georg Brenninger stammt auch der → Felsenbrunnen in der Königinstraße.
*) Mehr über Theodor Fischer im Album über Brunnen in München
»Spiel verschränkter Figuren liegend und stehend«
An der Ecke Seidl-/Marsstraße (Seidlstraße 8) sind zwei 1957 von Bildhauer Georg Brenninger (1909 – 1988) geschaffene Werke aus Eisen zu finden: »Spiel verschränkter Figuren liegend und stehend«.
Georg Brenninger: »Spiel verschränkter Figuren liegend und stehend« (Fotos: März 2025
Suzanne Bühler
Garten der Freundschaft
Beim Garten der Freundschaft im Riemer Park handelt es sich um ein Geschenk der Stadt Cincinnati/Ohio anlässlich der Bundesgartenschau 2005. Der Weg durch den Garten ahmt den Flusslauf des Ohio nach, und die Modellierung der Fläche entspricht den sieben Hügeln im Stadtgebiet von Cincinnati. Die Pflanzen sind charakteristisch für Gartenanlagen in Ohio. Zwei scheibenförmige Mosaike zeigen München und Cincinnati von oben. Geschaffen wurden sie von zwei Künstlerinnen aus den beiden Städten. Suzanne Bühler schuf 2004 das Münchner Mosaik.




Paul Bürck
Paul Bürck (1878 ‒ 1947) schloss 1897 seine Ausbildung als Dekorationsmaler und zugleich die Kunstgewerbeschule in München ab. Zwei Jahre später berief ihn Großherzog Ernst Ludwig in die Darmstädter Künstlerkolonie auf der Mathildenhöhe, und Paul Bürck wurde das jüngste der sieben Gründungsmitglieder. 1908 ließ er sich als freischaffender Maler und Grafiker in München nieder.
»Die Jugend in Freud und Leid«
Nach ihm ist der Paul-Bürck-Garten der Borstei benannt, und in der Siedlung sind auch Wandbemalungen von ihm zu finden, beispielsweise das Fresko »Die Jugend in Freud und Leid«.



Mehr von Paul Bürck im Album über die Borstei
Thomas Buscher
Thomas Buscher (1860 – 1937) begann 1878 eine Bildhauer-Ausbildung in Joseph Elsners neuem Atelier für christliche Kunst in München, und 1888 machte er sich als Holzschnitzer und Bildhauer selbstständig. Stilistisch ist Thomas Buscher dem Historismus zuzuordnen. 1913 wurde er zum Professor für Bildhauerei an der Kunstakademie berufen.
Justitia
Die Justitia im Turm-Eingang des Neuen Rathauses in München stammt von Thomas Buscher.

Kreuzigungsgruppe
1902 schuf Thomas Buscher die Kreuzigungsgruppe für den Westfriedhof in Moosach.


Eduardo Chillida
Eduardo Chillida Juantegui (1924 – 2002) begann 1943 ein Architekturstudium an der Universidad de Madrid und wechselte 1947 zur Kunstakademie Círculo de Bellas Artes, ebenfalls in Madrid. Schon im Jahr darauf richtete sich der baskische Künstler in Paris ein Atelier ein. 1951 kehrte er ins spanische Baskenland zurück.
»Buscando la Luz«
Vor der → Pinakothek der Moderne, an der Barer Straße, steht seit 2002 die 1997 geschaffene stählerne Großplastik »Buscando la Luz« des Bildhauers Eduardo Chillida.


Jean Clareboudt
Jean Clareboudt (1944 – 1997) besuchte 1961 bis 1965 die École supérieure d’arts graphiques Penninghen in Paris und studierte ab 1967 an der École nationale supérieure des beaux-arts de Paris. Sein künstlerisches Werk besteht vor allem aus Installationen.
»Terrasse«
Der französische Installationskünstler Jean Clareboudt spielte mit seinem 1983 geschaffenen, im Westpark zu findenden Kunstwerk »Terrasse« auf Kontraste wie Himmel und Erde, Enge und Weite an. Es besteht aus einer Stahlplatte und Stahlträgern auf acht Findlingen.

Louis Constantin
Louis Constantin (*1944) studierte 1966 bis 1969 an der École nationale supérieure des beaux-arts de Paris und 1969 bis 1972 an der Akademie der Bildenden Künste München.
»Blaue Spirale«
Der Bildhauer Louis Constantin schuf 1970 bis 1973 am Ende seines Studiums an der Münchner Kunstakademie die eineinhalb Tonnen schwere, neun Meter lange »Blaue Spirale« aus glasfaserverstärktem Polyester. Enthüllt wurde das Kunstwerk 1973 in Bochum. Dann stand es im Garten der → Münchner Kunstakademie, ab Ende 1981 am Effnerplatz, und seit 2001 befindet sich das Geschenk der Stiftung Straßenkunst der Stadtsparkasse München in Neuperlach, in der Heinrich-Wieland-Straße (Kreuzung Albert-Schweitzer-Straße).

Eugène Max Cordier
Keramikbilder
Für jeden der beiden Eingänge der städtischen Kindertagesstätte in der Herrnstraße schuf der deutsche Künstler und Gebrauchsgrafiker Eugène Max Cordier (1903 – 1974) ein Keramikbild.


Peter von Cornelius
Kronprinz Ludwig von Bayern berief den Maler Peter Cornelius (1783 – 1867) 1819 nach München. Während der Wittelsbacher 1825 den Königsthron erbte, übernahm der Künstler die Leitung der Akademie in München und wurde geadelt. 1836 bis 1840 malte Peter von Cornelius die → Ludwigskirche in München aus und schuf das → Altarfresko »Das Jüngste Gericht«. 1841 ließ ihn König Ludwig I. fallen, und Peter von Cornelius, der zu den bedeutendsten Malern des Nazarener-Stils gehört, zog nach Berlin.
Fresken im Hofgarten
Nachdem Leo von Klenze das Hofgartentor mit den Arkaden am Odeonsplatz errichtet hatte, schufen der Hofmaler Peter von Cornelius und seine Schüler 1826 bis 1829 eine Reihe von 18 Fresken zu Themen aus acht Jahrhunderten bayrischer Geschichte. 2016 wurden sie restauriert.




»Herzog Ludwig des Reichen Sieg bei Giengen 1462« / »Maximilian I. Herzogs von Bayern Erhebung zum Churfürsten 1625« (Fotos: 2018)
Nereo Costantini
Julia Capulet
In Verona erinnert eine Statue des Bildhauers Nereo Costantini (1905 – 1969) an die weibliche Hauptfigur der Tragödie »Romeo und Julia« von William Shakespeare. Ein 2,65 Meter hohes Replikat schenkte die veronesische Cassa di Risparmio der Stadtsparkasse München zum 150-jährigen Jubiläum. Die Julia steht seit 1974 am Alten Rathaus. Eine weitere Kopie der Bronzefigur ist auf dem Shakespeareplatz in Bogenhausen zu finden.



Einem Aberglauben zufolge bringt es Glück, die rechte Brust der Statue zu berühren – aber diese Gepflogenheit löste heftige Kritik aus, weil sie inzwischen als sexistisch angesehen wird. Im Juli 2023 wurde ein QR-Code angebracht. Wer ihn einscannt und dann die Kamera auf Julia richtet, sieht eine Installation der amerikanischen Künstlerin Tamiko Thiel (*1957) mit dem Titel »#JulietToo«, die in Anlehnung an die »MeToo«-Bewegung gegen das Betatschen protestiert.
»Dalí: Spellbound«
Salvador Dalí und Alfred Hitchcock arbeiteten 1945 beim Film »Spellbound« / »Ich kämpfe um dich« zusammen. Vom 2. Februar bis 21. April 2024 fand im »Fat Cat« die »multisensorische« Ausstellung »Dalí: Spellbound« statt. Aus diesem Anlass wurde auf dem Celibidacheforum des → Gasteigs in Haidhausen eine »weiche Uhr« aufgehängt, die an das Gemälde »Die Beständigkeit der Erinnerung« (1931) von Salvador Dalí erinnert. (Im Hintergrund ist »Inklusion« von → Susanne Wagner zu sehen.)
Elmar Dietz
Elmar Dietz (1902 ‒ 1996) studierte beim Bildhauer → Hermann Hahn an der → Akademie der Bildenden Künste München. 1937 heiratete er die Schriftstellerin Gertrud Fussenegger, aber die Ehe – aus der vier Kinder stammten – wurde 1947 geschieden.
Bronzefiguren
Die Bildhauer Elmar Dietz und → Roland Friedrichsen schufen 1951 für das Portal der ehemaligen Hypotheken- und Wechselbank in der Theatinerstraße 11 vier Bronzefiguren: zwei Frauen und zwei Männer, die Handel und Handwerk (Elmar Dietz), geistige Arbeit und Landwirtschaft (Roland Friedrichsen) symbolisieren.
Justitia
Vor dem 1936 bis 1939 von Oswald Eduard Bieber errichteten »Haus des deutschen Rechts« in der Ludwigstraße 28, das heute von der Ludwig-Maximilians-Universität genutzt wird, steht eine 1952 von Elmar Dietz gestaltete Bronzefigur, die trotz fehlender Attribute als Justitia oder Personifikation der Gerechtigkeit interpretiert wird.

Lothar Dietz
Elmar Dietz‘ älterer Bruder Lothar Dietz (1896 – 1976) war ebenfalls Bildhauer. In München schuf er beispielsweise den → Schlangenbrunnen in der Königinstraße und den → Artur-Kutscher-Brunnen in Schwabing.
»Junges Leben«
Elmar Dietz‘ älterer Bruder Lothar Dietz (1896 – 1976) war ebenfalls Bildhauer. Er formte 1932 die Bronze-Skulptur »Junges Leben. Knabe mit Füllen«, die auf dem Luise-Kiesselbach-Platz im Stadtbezirk Sendling-Westpark zu finden ist.

Franz Drexler
Franz Drexler (1857 – 1933) begann 1872 in München eine Bildhauer-Ausbildung und 1878 ein Studium an der Akademie der Bildenden Künste. Der Bildhauer → Wilhelm von Rümann könnte einer seiner Lehrer gewesen sein. 1918 erhielt Franz Drexler selbst den Professoren-Titel.
»Pallas Athene«
Die 1906 von Franz Drexler geschaffene Monumental-Steinskulptur »Pallas Athene« auf der → Maximiliansbrücke vor dem → Maximilianeum gilt als eines seiner bedeutendsten Werke.
August Drumm
August Drumm (1862 ‒ 1904) widersetzte sich seinem Vater, einem Müller, ließ sich ab 1881 an der Kunstgewerbeschule in München zum Bildhauer ausbilden und begann zwei Jahre später an der Akademie der Bildenden Künste München zu studieren. Prinzregent Luitpold ernannte August Drumm zum Professor.
»Pfalz«
Auf einem der vier Widerlager der 1900/01 neu gebauten Luitpold-Brücke in München ist eine Steinfigur von August Drumm zu finden, eine Frau mit Weintrauben, die für die damals zu Bayern gehörende Pfalz steht.

Heinrich Düll und Georg Pezold
Heinrich Düll (1867 ‒ 1956) und Georg Pezold (1865 ‒ 1943) lernten sich Mitte der Achtzigerjahre des 19. Jahrhunderts an der Kunstgewerbeschule in München kennen und wurden enge Freunde. Beide studierten 1887 bis 1892 Architektur und Bildhauerei an der Kunstakademie. Ab 1894 bildeten die Freunde eine Ateliergemeinschaft in der Möhlstraße in Bogenhausen. Mit dem Bildhauer Max Heilmaier gemeinsam schufen Heinrich Düll und Georg Pezold 1896 bis 1899 den → Friedensengel. Auch der → Wolfsbrunnen Am Kosttor stammt von Heinrich Düll und Heinrich Pezold.
Hirsch vor der Villa Lindenhof
Max Littmann baute 1902/03 die Villa Lindenhof (Höchlstraße 4) in Bogenhausen, in die er 1904 selbst einzog. Bis in die Nachkriegszeit flankierten zwei von Heinrich Düll und Georg Pezold entworfene Bronzefiguren das Tor. Der Elch ist verschwunden, aber inzwischen steht dort wieder ein Hirsch wie in der Borstei.

»Liegende Quellennymphe«
Eine Besonderheit im → Bavariapark auf der Schwanthaler Höhe sind die Stein-Skulpturen aus den Jahren 1907/08, darunter die »Liegende Quellennymphe« von Heinrich Düll und Georg Pezold.


»Aufsteigendes Pferd mit Reiter«
Das ehemalige Ballin-Haus am Promenadeplatz im Münchner Kreuzviertel wurde 1909/10 von Gustav von Cube und Karl Stöhr mit einer barockisierenden Natursteinfassade gestaltet. Die 1910 vor dem Ballin-Haus enthüllte Bronzeplastik des sich aufbäumenden Pferdes mit Reiter stammt von Heinrich Düll und Georg Pezold.


Weitere Werke von Heinrich Düll und Georg Pezold im Album über die Borstei
Carl Ebbinghaus
Carl Ebbinghaus (1872 ‒ 1950) studierte bei → Adolf von Hildebrand an der Akademie der Bildenden Künste München. 1906 bis 1910 schuf der Bildhauer das Denkmal für den Schmied von Kochel gegenüber der → alten Sendlinger Pfarrkirche.
»Phantasie«
Eine Besonderheit im → Bavariapark auf der Schwanthaler Höhe sind die Stein-Skulpturen aus den Jahren 1907/08, darunter »Phantasie« von Carl Ebbinghaus.


Ólafur Elíasson
Ólafur Elíasson wurde 1967 in Kopenhagen geboren, verbrachte seine Kindheit jedoch in Island. 1989 bis 1995 studierte er an der Königlich Dänischen Kunstakademie in Kopenhagen. Noch während des Studiums stellte er in Berlin aus und zog dann auch 1994 dorthin. An der Universität der Künste in Berlin gründete er 2009 das Institut für Raumexperimente.
»Sphere«
Im Viscardihof (Theatinerstraße 16) hängt seit 2003 die acht Tonnen schwere »Sphere«, eine von Ólafur Elíasson geschaffene Stahlkugel mit einem Durchmesser von zehn Metern.

»Umschreibung«
Vermutlich von M. C. Escher inspiriert, konzipierte Ólafur Elíasson eine endlose Treppe vor dem Gebäude der KPMG in der Ganghofer Straße 29 auf der Schwanthalerhöhe. Dem 2004 geschaffenen neun Meter hohen Kunstwerk gab er den Titel »Umschreibung«.



»Bühnenfenster«
2005 schuf Ólafur Elíasson unter Einbeziehung eines Glasherstellers eine 300 m² große Glasfassade für das Probengebäude der Bayerischen Staatsoper mit dem Titel »Bühnenfenster«.



»Wirbelwerk«
Im Atrium der → Städtischen Galerie im Lenbachhaus am Königsplatz in München (Adresse: Luisenstraße 33) hängt die 2012 von Ólafur Elíasson aus Stahl, Glas und Licht geformte Installation »Wirbelwerk«. Sie ist mehr als acht Meter hoch und endet dicht über den Köpfen der Besucherinnen und Besucher. Grundidee ist die Dynamik der Kreisbewegung, und mit der Farbigkeit spielt der Künstler auf die der Gemälde des »Blauen Reiter« an.



Hubert Elsässer
Hubert Elsässer (1934 ‒ 2009) studierte 1955 bis 1961 an der Akademie der Bildenden Künste München und war dort Meisterschüler von → Josef Henselmann. 1962/63 setzte er sein Studium an der École nationale supérieure des beaux-arts de Paris fort und 1964/65 als Stipendiat an der Deutschen Akademie Rom Villa Massimo. Ab 1968 lebte der Bildhauer in Gröbenzell bei München.
Faun
Zwischen dem »Schweinchenbau« und dem Studierendenwerk in der Leopoldstraße 13 befindet sich eine kleine Sitzecke mit der 1990 von Hubert Elsässer gestalteten Bronzefigur eines Fauns.
Jakob Wilhelm Fehrle
Jakob Wilhelm Fehrle (1884 ‒ 1974) studierte im Anschluss an eine Ausbildung zum Ziseleur ab 1903 an der Kunstakademie Berlin und wechselte 1905 an die Akademie der Bildenden Künste München.
»Der Morgen« und »Der Abend«
Der Bildhauer Jakob Wilhelm Fehrle schuf die beiden Steinplastiken »Der Morgen« und »Der Abend«, die 1952 im Osten bzw. Westen des Gartens der Ruhe in der Borstei enthüllt wurden.


Weitere Werke von Jakob Wilhelm Fehrle im Album über die Borstei
Monica Felgendreher
»Löwenspinne«
Ihm Rahmen des BUGA05-Kulturprogramms formte die damalige Münchner Kunststudentin Monica Felgendreher aus Wäschespinnen ein Kunstwerk, das wie eine überdimensionale Pusteblume aussieht und den Titel »Löwenspinne« trägt, eine Kombination aus den Begriffen Wäschespinne und Löwenzahn. Die »Löwenspinne« steht nahe des Sees im → Riemer Park.

Alexander Fischer
Alexander Fischer (1903 ‒ 1981) studierte 1920 bis 1926 an der → Kunstakademie in München, wo → Erwin Kurz und → Bernhard Bleeker zu seinen Lehrern gehörten. Die Nationalsozialisten diffamierten das Werk des Bildhauers als »entartet«, und nach dem Zweiten Weltkrieg bewarb sich Alexander Fischer erfolglos für eine Professur an der Akademie der Bildenden Künste München. Allerdings wurde er 1963 Ehrenmitglied der Akademie.
»Wildes Pferd« / Reiter
Alexander Fischer gestaltete 1950 die Bronzeplastik »Wildes Pferd«, die 1965 vor den → Propyläen enthüllt wurde und inzwischen vor dem Eingang zum Kunstbau des → Lenbachhauses steht. Seit 1992 steht auf dem Heimeranplatz die 1956 von ihm geformte Bronzefigur eines Reiters, bei der Alfons Strobel als Stifter angegeben ist.


Löwin / »Pferd, sich beißend«
1962 schuf Alexander Fischer die Bronze-Löwin, die gegenüber der Bezirksregierung Oberbayern an der Einmündung der Seitz- in die Prinzregentenstraße zu finden ist. Und vor dem »Kulturzentrum 2411« an der Ecke Dülfer- / Blodigstraße in München-Hasenbergl steht seit dessen Eröffnung im Oktober 2012 die bereits 1965 von Alexander Fischer gestaltete Plastik »Pferd, sich beißend«.


»Christophorus« / »Stürzende (Ende einer Epoche)«
Alexander Fischer schuf 1968 die viereinhalb Meter hohe Bronzeplastik »Christophorus« für die Firmenzentrale einer Versicherung. Weil das Werk den Auftraggebern nicht gefiel, wurde es 1970 am Scheidplatz aufgestellt. Drei Jahre später, 1973, enthüllte man in einer kleinen Grünfläche neben der Maximilianstraße die Bronzefigur »Stürzende (Ende einer Epoche)« des Bildhauers.
»Großes Liebespaar« / »Paar«
Vor dem Gebäudekomplex Cosimastraße 2 in der südwestlichen Ecke der Wohnsiedlung Cosimapark wurden 1990 bzw. 1992 weitere zwei Bronzefigurengruppen von Alexander Fischer aufgestellt »Paar« und »Großes Liebespaar«.
»Großes Liebespaar«, »Paar« (Fotos: März 2025)
Ernst Moritz Fischer
»Jäger mit Hund«
An der westlichen Ecke der → Herzog-Albrecht-Anlage im → Herzog-Park steht die 1931 von dem Bildhauer Ernst Moritz Fischer geschaffene Kalkstein-Skulptur »Jäger mit Hund«.
Roland Fischer
»Kubus im See«
Im Teich vor dem »Münchner Tor«, dem 88 Meter hohen Bürohochhaus der MEAG Munich Ergo Assetmanagement GmbH, einer Tochterfirma der Munich Re, »schwimmt« seit 2021 der im Jahr zuvor von Roland Fischer (*1958) gestaltete »Kubus im See«.




Josef Flossmann
Josef Flossmann (1862 ‒ 1914) studierte nach dem Besuch der Kunstgewerbeschule in München von 1884 bis 1889 an der Akademie der Bildenden Künste. Dort gehörte der Bildhauer Syrius Eberle zu seinen Lehrern. Josef Flossmann war Gründungsmitglied der Münchner Secession, erhielt 1901 den Professoren-Titel und lehrte an der Kunstgewerbeschule. Einen Namen machte er sich vor allem mit Blauplastiken.
»Erde«
1901/02 wurde die nach König Maximilian I. Joseph benannte Brücke in Bogenhausen von Theodor Fischer neu gebaut. Dabei schufen die Bildhauer Heinrich Düll, Georg Pezold, Max Heilmaier, Eugen Mayer-Fassold und Josef Flossmann Reliefs und vier allegorische Skulpturen für Erde, Wasser, Luft, Feuer. Von Josef Flossmann stammt die Muschelkalk-Skulptur »Erde« an der Max-Joseph-Brücke.

Michael Friederichsen
Michael Friederichsen (1938 – 2015) absolvierte 1957 bis 1960 eine Ausbildung zum Silberschmied und ließ sich anschließend von seinem Vater, dem Bildhauer → Roland Friederichsen (1910 – 1992), unterweisen. 1962 fing er als freischaffender Bildhauer zu arbeiten an.
»Fructus«
1989 schuf Michael Friederichsen die zwei Meter breite Granit-Skulptur »Fructus« im Stil des Kubismus, die in der Thomas-Dehler-Straße 25 in Neuperlach zu finden ist.

Roland Friederichsen
Roland Friederichsen (1910 – 1992) begann 1929 ein Studium an der Breslauer Kunstakademie als Maler und Bildhauer. 1932 setzte er es an der Akademie der Bildenden Künste in München fort und wurde Meisterschüler des Bildhauers → Bernhard Bleeker.
Auch der Brunnen »Jonas und der Wal« bei der → Kirche St. Johann von Capistran in Bogenhausen stammt von Roland Friederichsen.
Bronzefiguren
Die Bildhauer → Elmar Dietz und Roland Friedrichsen (1910 – 1992) schufen 1951 für das Portal der ehemaligen Hypotheken- und Wechselbank in der Theatinerstraße 11 vier Bronzefiguren: zwei Frauen und zwei Männer, die Handel und Handwerk (Elmar Dietz), geistige Arbeit und Landwirtschaft (Roland Friedrichsen) symbolisieren.
»Baum-Brunnen«
1971 gestaltete Roland Friederichsen einen 3,3 Meter hohen »Baum-Brunnen«, der von der Kunstgießerei Werner Braun in Oberschleißheim in Bronze gegossen und 1972 über einem Beton-Becken im Hof des Verwaltungsgebäudes der damaligen D. A. S. Rechtsschutzversicherung in der Prinzregentenstraße 14 enthüllt wurde. Nachdem der »Baum-Brunnen« dort abgebaut worden war, schenkte der Bildhauer sein Werk der Stadt München, und man stellte wenigstens die Bronzefigur auf der Wiese vor dem 1980 eröffneten Cosimabad 1990 neu auf. Ein Antrag, daraus wieder einen Brunnen zu machen, wurde 2014 abgelehnt.

Bronze-Nashörner
Der Bildhauer Roland Friederichsen formte 1972 eine Bronzegruppe aus zwei Nashörnern, die seit 1984 an einer Kreuzung namenloser Fußwege im → Arabellapark in Bogenhausen zu finden ist.

»Auffliegender Vogel«
Auf dem Rosenkavalierplatz im Arabellapark steht die 1984 von Roland Friederichsen gestaltete Bronzeplastik »Auffliegender Vogel«. Sein Modell dazu befindet sich im → Lenbachhaus.
Octave Galliard-Sansonetti
Der Architekt Sep Ruf (1908 – 1982) und der Landschaftsarchitekt Karl Kagerer (1930 – 2015) entwarfen Ende der Sechzigerjahre den Tucherpark. Die Grünflächen zwischen den Gebäuden wurden als Skulpturengarten angelegt, und die damalige Bayerische Vereinsbank, die 1969 auf dem nach ihrem Vorstandssprecher Hans Christoph Freiherr von Tucher (1904 – 1968) benannten Gelände ein Verwaltungsgebäude bauen ließ, erwarb dafür Werke von Künstlerinnen bzw. Künstlern wie Lothar Dietz, Elfe Gerhart-Dahlke, Bernhard Heiliger, Fritz Koenig, Isamu Noguchi, Toni Stadler, Otto Wesendonck – und Octave Galliard-Sansonetti (1865 – 1924).
Windhunde (1897)

Matthias Gasteiger
Matthias Gasteiger (1871 ‒ 1934) studierte nach einer Bildhauer-Ausbildung in Wien bei Syrius Eberle (1844 – 1903) an der Kunstakademie in München und begann dann als freischaffender Bildhauer in Schwabing zu arbeiten. Ab 1896 unterrichtete er in seiner eigenen Maler- und Bildhauerschule im Schloss Deutenhofen bei Dachau. Dabei lernte er die damals bei Julius Exter (1863 – 1939) studierende Malerin Anna Meyer (1877 – 1954) kennen. Sie heirateten und bauten in Holzhausen am Ammersee ein Sommerhaus, das zum Kern einer Künstlerkolonie wurde. Auch die 1919 im Münchner Stadtteil Gern errichtete Villa des Ehepaars entwickelte sich zum Treffpunkt von Künstlerinnen und Künstlern.
Von Matthias Gasteiger sind auch das → »Brunnenbuberl« am Karlstor und der → Dianabrunnen am Kufsteiner Platz in Bogenhausen.
Ringergruppe
In der Sportanlage an der Sachsenstraße 2 in Untergiesing steht die 1896 von Matthias Gasteiger geschaffene Steinskulptur von zwei Ringern (Herakles und Antäus).

Rupprecht Geiger
Rupprecht Geiger (1908 ‒ 2009) studierte 1926 bis 1929 Architektur an der Kunstgewerbeschule München und setzte das Studium nach einer Maurer-Ausbildung 1933 an der Staatsbauschule München fort. 1936 bis 1940 sammelte Rupprecht Geiger Erfahrungen in mehreren Architekturbüros in München, und 1949 machte er sich selbstständig. Als Maler war er Autodidakt, aber 1949 gehörte er zu den Gründern der Künstlergruppe ZEN 49 in München, und 1965 wurde er als Professor für Malerei an die Staatliche Kunstakademie Düsseldorf berufen.
»Konkav gerundet«
Die 1973 von Rupprecht Geiger geschaffene 480 x 400 x 70 cm große Aluminium-Plastik »Konkav gerundet« ist an der Königinstraße 38 zu finden, gegenüber der nach Plänen seines Schwiegervaters Oswald Eduard Bieber (1876 – 1955) gebauten → Munich-Re-Hauptverwaltung.

»Gerundetes Blau«
Rupprecht Geiger schuf 1987 auch die für den Gasteig bestimmte, als »Niveadose« verspottete Plastik »Gerundetes Blau«. Die 700 x 600 x 200 Zentimeter große, 12 Tonnen schwere Scheibe, wurde im November 2023 wegen der Sanierung des Kulturzentrums zum neuen Gasteig HP8 versetzt..


Theodor Georgii
Theodor Georgii (1883 ‒ 1963) studierte 1902/03 in Stuttgart, 1904 in Brüssel und ab 1905 an der Kunstakademie in München. 1907 heiratete er Irene Hildebrand (1880 ‒ 1961), eine der fünf Töchter seines Lehrers → Adolf von Hildebrand. Nach dem Zweiten Weltkrieg lehrte Theodor Georgii selbst an der Akademie und wurde zum Ehrenmitglied gewählt. → Martin Mayer und → Toni Stadler zählen zu seinen bedeutendsten Schülern.
Bronzehirsch
Im → Bavariapark auf der Schwanthaler Höhe ist ein 1907 von Theodor Georgii gestalteter Bronzehirsch zu finden.

Hubert Gerhard
Der flämische Bildhauer Hubert Gerhard (um 1545 ‒ um 1620) arbeitete ab 1581 für wechselnde Fürsten in Deutschland. Stilistisch ist er der Renaissance und dem Frühbarock zuzuordnen.
Hubert Gerhard gestaltete gemeinsam mit Hans Krumpper 1611 bis 1623 auch den → Wittelsbacher Brunnen im Brunnenhof der Residenz.
Mariensäule
Die elf Meter hohe Marmorsäule auf dem Marienplatz trägt eine Hubert Gerhard zugeschriebene Marienstatue, die bis 1613 für den Hochaltar der → Münchner Frauenkirche verwendet worden war. Kurfürst Maximilian I. ließ die Schutzheilige Bayerns 1638 auf dem Markt- bzw. Schrannenplatz aufstellen, zum Dank dafür, dass München im Dreißigjährigen Krieg unzerstört geblieben war – aber auch, um seine Macht zu demonstrieren, denn der Platz vor dem (Alten) Rathaus war ein Symbol der Freiheit und Selbstverwaltung der Bürger, und der Herrscher hatte kein Recht, dort etwas zu verändern.
Mariensäule (Fotos: 2014)
Die barocken Heldenputti am Sockel – deren Originale das → Stadtmuseum aufbewahrt – kämpfen gegen Allegorien des Krieges (Löwe), des Hungers (Drache), der Pest (Basilisk) und der Ketzerei (Natter).
Tellus Bavaria
Den Dianatempel im Zentrum des Hofgartens in München errichtete der Hofbaumeister Heinrich Schön der Ältere 1615. Die Bronzefigur auf dem Dach hatte der Hofbildhauer Hubert Gerhard bereits um 1590 gestaltet. (Inzwischen handelt es dabei sich um eine Kopie. Das Original der Tellus Bavaria befindet sich im → Residenzmuseum.)

Bronzelöwen
Die vier Löwen an den Portalen zum Kaiser- und zum Kapellenhof der Münchner Residenz wurden vor 1596 von Hubert Gerhard und → Carlo di Cesare del Palagio gestaltet, und zwar für ein von Herzog Wilhelm V. geplantes Grabmal in der → Michaelskirche, das jedoch nie realisiert wurde. Sein Sohn Maximilian I. ließ die Löwenfiguren stattdessen um 1616 an der Residenz aufstellen und dabei die heraldischen Wappenschilde durch neue, von Hans Krumper entworfene ersetzen, die nun die herrschaftlichen Tugenden Klugheit, Stärke, Gerechtigkeit und Mäßigkeit herausstellen. (Inzwischen handelt es sich bei den Bronzefiguren um Abgüsse. Die Originale befinden sich im Residenzmuseum.)
Jürgen Goertz
»Chaos im Kopf«
Auf dem Platz hinter dem Universitätsgebäude beim U-Bahnhof Giselastraße in der Leopoldstraße (»Schweinchenbau«) steht eine Skulptur des Bildhauers Jürgen Goertz (*1939) mit dem Titel »Chaos im Kopf« aus dem Jahr 1984, die als Allegorie des Studierens gedacht ist. Von Jürgen Goertz sind auch die → Reliefmedaillons im Aufgang des Schweinchenbaus.


Erasmus Grasser
Der Schnitzer Erasmus Grasser (um 1450 ‒ 1518) kam um 1472 nach München und wurde dort 1480 zum Vorsteher der Malerzunft gewählt, der auch die Schnitzer angehörten.
Moriskentänzer
Auf einer Säule am Eingang zum Alten Rathaus steht die Nachbildung einer der 1480 von Erasmus Grasser aus Lindenholz geschnitzten gotischen Moriskentänzer-Figuren, die sich seit 1931 im → Münchner Stadtmuseum befinden. Die von Johannes Goldner gestiftete Kopie wurde 1980 von Hans Klucker hergestellt.

Angela Gsaenger
Mosaik am Stadtmuseum
Während der Architekt Gustav Gsaenger (1900 – 1989) das → Stadtmuseum 1959 bis 1964 um einen Trakt erweiterte, gestaltete seine Tochter Angela Gsaenger (1929 – 2011) an der Ecke Rindermarkt, Rosental, Oberanger ein vier Stockwerke hohes Mosaik mit einer Stadtansicht Münchens.
Hermann Hahn
Hermann Hahn (1868 ‒ 1945) studierte bei → Wilhelm von Rümann an der Münchner Kunstakademie. 1902 wurde der Bildhauer dort Professor. Zu seinen Schülern gehörten u. a. → Fritz Koelle und → Toni Stadler.
»Altbayern«
Die Ausschmückung mit Figuren auf den vier Widerlagern der 1900/01 neu gebauten Luitpold-Brücke dauerte bis 1903: Die Steinfigur eines Jägers von Hermann Hahn symbolisiert Altbayern. 1954 wurde sie von → Joseph Wackerle restauriert.

Wahrheit und Wissenschaft
Vor dem Eingang des von German Bestelmeyer errichteten Anbaus der Ludwig-Maximilians-Universität an der Amalienstraße stehen zwei 14 Meter hohe Pfeiler mit von dem Bildhauer Hermann Hahn gestalteten und von Wilhelm Rupp gegossenen Erzfiguren, die Wissenschaft und Wahrheit symbolisieren (1907/10).
»Schönheit«
Eine Besonderheit im → Bavariapark auf der Schwanthaler Höhe sind die Stein-Skulpturen aus den Jahren 1907/08, darunter »Schönheit« von Hermann Hahn.


Rosselenkergruppe
Vor der → Alten Pinakothek, gegenüber der Figur eines Rossebändiger von → Bernhard Bleeker, steht eine Rosselenkergruppe des Bildhauers Hermann Hahn aus dem Jahr 1928.
Bei »Wunden der Erinnerung« handelt es sich um ein Mitte der Neunzigerjahre von Beate Passow (*1945) und Andreas von Weizsäcker (1956 – 2008) initiiertes Kunstprojekt, bei dem mit Glastafeln Spuren des Zweiten Weltkriegs wie zum Beispiel Einschläge an der Bronzegruppe »Rosselenkergruppe« im Kunstareal München markiert sind.


Johann von Halbig
Johann von Halbig (1814 ‒ 1882) wurde von dem Bildhauer Ernst Mayer (1796 – 1844) in München gefördert, der an der Polytechnischen Schule lehrte. Nach dessen Tod folgte ihm Johann Halbig 1845 als Professor für Bossierkunst. Aufträge erhielt der inzwischen geadelte klassizistische Bildhauer von den Königen Ludwig I., Maximilian II. und Ludwig II. Zu seinen Werken gehören das Gespann auf dem Siegestor (1847) in München und der sechs Meter hohe bayrische Löwe an der Hafeneinfahrt in Lindau (1856).
»Swapo«
Seit 1970 steht einer der beiden 1848 von Johann von Halbig für das Wittelsbacher Palais in der Briennerstraße gestalteten Steinlöwen (»Swapo«) vor der Katholischen Akademie in Bayern in der Gunezrainerstraße. Die Skulptur soll laut einer Gedenktafel an den Publizisten Fritz Gerlich erinnern, den die Nationalsozialisten am 1. Juli 1934 in Dachau ermordeten.
Johann von Halbig gestaltete 1856 auch das → Denkmal für den General und Militärreformer Erasmus Graf von Deroy (1743 – 1812), das vor der Regierung von Oberbayern in der Maximilianstraße steht. 1864 schuf er außerdem die drei weiblichen Statuen auf dem Dach des Gebäudes. Sie sollen die Tugenden des Königs Maximilian II. Joseph darstellen: Fides, Justitia und Sapientia.



Flaka Haliti
Flaka Haliti wurde 1982 in Pristina geboren. Sie studierte 2002 bis 2006 Grafikdesign in ihrer Geburtsstadt und danach Bildende Kunst an der Städelschule in Frankfurt/M.
»I see a face. Do you see a face«
Die Künstlerin Flaka Haliti gestaltete 2020 das 15 Meter hohe Stahlgesicht vor dem Kulturzentrum LUISE: »I see a face. Do you see a face«.

Erich Hauser
Erich Hauser (1930 ‒ 2004) ließ sich 1945 bis 1948 zum Stahlgraveur ausbilden. Danach studierte er an der Freien Kunstschule in Stuttgart. Von 1952 an arbeitete er als freischaffender Künstler, vor allem als Bildhauer. Und 1986 verlieh ihm das Land Baden-Württemberg den Professorentitel.
»Doppelsäule 23/70«
Der Bildhauer Erich Hauser schuf 1970 die sieben Meter hohe »Doppelsäule 23/70« aus Edelstahl, die 1984 im → Skulpturenpark Pinakothek im Kunstareal aufgestellt worden ist.

Bernhard Heiliger
Bernhard Heiliger (1915 ‒ 1995) absolvierte 1930 bis 1933 eine Ausbildung zum Steinbildhauer, anschließend besuchte er bis 1936 die Stettiner Werkschule für Gestaltende Arbeiten, wo der Bildhauer Kurt Schwerdtfeger (1897 ‒ 1966) sein Lehrer war. 1938 bis 1941 studierte Bernhard Heiliger an der Staatlichen Hochschule für Bildende Künste Berlin. Nach dem Zweiten Weltkrieg ließ er sich als freischaffender Bildhauer in Berlin nieder, und 1949 erhielt er eine Professur an der Hochschule der Künste Berlin, die er bis 1986 ausübte.
»Zeichen 74«
Der Architekt Sep Ruf (1908 – 1982) und der Landschaftsarchitekt Karl Kagerer (1930 – 2015) entwarfen Ende der Sechzigerjahre den Tucherpark. Die Grünflächen zwischen den Gebäuden wurden als Skulpturengarten angelegt, und die damalige Bayerische Vereinsbank, die 1969 auf dem nach ihrem Vorstandssprecher Hans Christoph Freiherr von Tucher (1904 – 1968) benannten Gelände ein Verwaltungsgebäude bauen ließ, erwarb dafür Werke von Künstlerinnen bzw. Künstlern wie Lothar Dietz, Elfe Gerhart-Dahlke, Bernhard Heiliger, Fritz Koenig, Isamu Noguchi, Octave Galliard-Sansonetti, Toni Stadler, Otto Wesendonck.


Max Heilmaier
Max Heilmaier (1869 ‒ 1923) ließ sich ab 1882 in der Bildhauerwerkstatt von Jakob Bradl dem Älteren in München ausbilden und begann 1891, an der Münchner Kunstakademie zu studieren, wo der Bildhauer Syrius Eberle (1844 – 1903) zu seinen Lehrern zählte. → Heinrich Düll und → Georg Pezold gestalteten mit ihm gemeinsam den → Friedensengel in Bogenhausen. 1907 wurde Max Heilmaier als Professor für figürliches Modellieren an die Kunstgewerbeschule Nürnberg berufen.
»Feuer«
1901/02 wurde die nach König Maximilian I. Joseph benannte Brücke in Bogenhausen von Theodor Fischer neu gebaut. Dabei schufen die Bildhauer Heinrich Düll, Georg Pezold, Max Heilmaier, Eugen Mayer-Fassold und Josef Flossmann Reliefs und vier allegorische Skulpturen für Erde, Wasser, Luft, Feuer. Von Max Heilmaier stammt die Muschelkalk-Skulptur »Feuer« an der Max-Joseph-Brücke.

Josef Henselmann
Josef Henselmann (1898 ‒ 1987) studierte 1921 bis 1928 an der Akademie der Bildenden Künste in München, wo der Bildhauer → Hermann Hahn zu seinen Lehrern zählte. In München zeugen der → Fischbrunnen (1954) am Marienplatz, der → Moses-Brunnen (1955) im Innenhof der Neuen Maxburg, der → Rindermarktbrunnen (1964), der St. Benno-Brunnen (1972) am Frauenplatz und der → Prinzregent-Luitpold-Brunnen (1983) in der Brienner Straße von ihm.
Christophorus
Vor der Verwaltung des Bezirks Oberbayern an der Ecke Seitz- / Prinzregentenstraße 14 steht seit 1971 eine 2,60 Meter hohe Christophorus-Figur aus Bronze. Die gestaltete der Bildhauer Josef Henselmann 1970 im Auftrag der D. A. S. Versicherung, die damals dort ihren Sitz hatte.

Josef Alexander Henselmann
Josef Alexander Henselmann (*1963) ist ein Enkel des Bildhauers → Josef Henselmann und der Malerin Marianne Henselmann. 1989 schloss er sein Studium der Bildhauerei an der Akademie der Bildenden Künste München ab, und im Jahr darauf begann er, als freischaffender Künstler zu arbeiten. Sein paralleles Medizin-Studium beendete er 1993 mit der Promotion.
»Das Paar«
Gegenüber dem Moses-Brunnen seines Großvaters im Innenhof der Neuen Maxburg steht seit 2018 die von Josef Alexander Henselmann geschaffene mehr als zwei Meter hohe Bronzestatue »Das Paar«.
Josef Alexander Henselmann: »Das Paar« (Fotos: Dezember 2023 / Oktober 2024)
Adolf von Hildebrand
Nach dem Besuch der Kunstgewerbeschule Nürnberg studierte Adolf von Hildebrand (1847 ‒ 1921) 1866/67 im Atelier des Bildhauers Caspar von Zumbusch (1830 – 1915) in München. 1874 erwarb er ein ehemaliges Kloster in Florenz und lebte dort bis 1898, bis zu seinem Umzug in die von ihm selbst entworfene Villa (→ Hildebrandhaus) in Bogenhausen. Adolf von Hildebrand gehört zu den bedeutendsten Bildhauern seiner Zeit. Davon zeugen in München der → Wittelsbacherbrunnen (1895), der → Vater-Rhein-Brunnen (1903) und der → Hubertusbrunnen (1907). Der Bildhauer → Theodor Georgii und der Architekt → Carl Sattler waren seine Schwiegersöhne.
Hildebrandhaus
Vor dem Eingang der 1896 bis 1898 von Gabriel von Seidl (1848 – 1913) für Adolf von Hildebrand gebaute Villa in Bogenhausen (Hildebrandhaus, Maria-Theresia-Straße 23) steht die von dem Bildhauer gestaltete Bronzefigur »Junge Jägerin«, die auch in einer Nische am → Hubertusbrunnen in Neuhausen zu sehen ist. (Das 1917 von Adolf von Hildebrand geschaffene Gipsmodell befindet sich in der → Neuen Pinakothek.) Im Garten ist das Dionysos-Terrakottarelief des Bildhauers aus dem Jahr 1890 zu sehen.
Damien Hirst
Der britische Maler, Bildhauer und Konzeptkünstler Damien Hirst (*1965) hatte 1991 einen zerstückelten Tigerhai in Formaldehyd vorgestellt und war 2012 erneut in den Medien gewesen, als er seinen mit 8601 Diamanten besetzten Platinabguss eines Menschenschädels mit dem Titel »For the Love of God« präsentiert hatte.
Pegasus
Das 2016 im ehemaligen Umspannwerk der Stadtwerke in der Hotterstraße eröffnete Museum of Urban and Contemporary Art (MUCA) widmete dem Briten Damien Hirst (*1965) eine Sonderausstellung von Oktober 2023 bis November 2024. Im Zusammenhang mit der Ausstellung »The Weight of Things« brachte Damien Hirst an der 10.000 m² großen Hauswand im Hof des MUCA 540 Punkte in ebenso vielen verschiedenen Farben an. Und vor dem Museum stand vorübergehend eine Pegasus-Plastik von ihm.
Otto Hohlt
Otto Hohlt (1889 – 1960) studierte an der Akademie der Bildenden Künste München und ließ sich dann als Grafiker, Keramiker und Bildhauer nieder.
Flöten- und Harmonikaspieler
Zwei Figuren von Otto Hohlt aus dem Jahr 1952 sind in der Borstei zu finden: ein Flöten- und ein Harmonikaspieler.
Friedensreich Hundertwasser
Der österreichische Künstler Friedensreich Hundertwasser (bürgerlich: Friedrich Stowasser, 1928 ‒ 2000) mochte weder gerade Linien noch standardisierte Formen. Berühmt sind seine bunten, verspielten Gebäude.
»Hoch-Wiesen-Haus«
Im Beisein von Friedensreich Hundertwasser wurde 1983 das von ihm konzipierte »Hoch-Wiesen-Haus« als Modell im Maßstab 1:20 errichtet und bepflanzt. 2008 musste es restauriert werden. Es ist im Westpark zu finden.

Fernando de la Jara
Fernando de la Jara wurde 1948 in Lima geboren, lebt jedoch seit 1987 in Deutschland.
»Minerva«
Die Architektin Angelika Popp und ihre Kollegen Michael Steib, Rudolf M. Graf, Peter Doranth, Rainer Post planten den Neubau der Generalverwaltung der Max-Planck-Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften e. V. in der Hofgartenstraße 8, der 1998/99 realisiert wurde. Vor dem Eingang steht eine mehr als sechs Meter hohe Granitskulptur des Künstlers Fernando de la Jara mit dem Titel »Minerva« aus dem Jahr 1999. Die Negativform zur Göttin – griechisch: Pallas Athene – symbolisiert die materielle Welt, im Gegensatz zu Welt der Ideen und Gedanken.

Hans Kastler
Hans Kastler (1931 ‒ 2016) studierte 1946 bis 1949 an der Bundesfachschule Hallein und war ab 1955 als freischaffender Bildhauer tätig.
Bronzepanther
Der österreichische Bildhauer Hans Kastler gestaltete die Bronzefigur eines Panthers. Sie befindet sich vor dem Haupteingang der Bayerischen Bereitschaftspolizei in Ramersdorf, zu deren Verbandsabzeichen ein schwarzer Panther gehört (Adresse: Rosenheimer Straße 130).


»Rad des Lebens«
1989 modellierte Hans Kastler die Bronze-Plastik »Rad des Lebens«, die vor den Bürogebäuden Arabellastraße 27/29 in Bogenhausen zu finden ist.


Ruth Kiener-Flamm
Ruth Maria Kiener-Flamm (1914 oder 1924 ‒ 2000) studierte 1946 bis 1951 an der → Akademie der Bildenden Künste München.
»Olympischen Ringe«
1972 gestaltete Ruth Kiener-Flamm die kinetische Plastik »Olympischen Ringe« in der Connollystraße im Olympiadorf. Die fünf Acrylglas-Ringe drehten sich mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten und bildeten dadurch wechselnde Figuren. Weil Kinder darauf herumkletterten und die Antriebe beschädigten, wurden die Motoren nach einigen Jahren abgeschaltet. Im Jahr 2000 ersetzte der Bildhauer Peter Schwenk das Original im Einverständnis mit Ruth Kiener-Flamm durch eine Skulptur aus Alu-Hohlprofilen ohne Antrieb.


Phillip King
Phillip King (1934 ‒ 2021) studierte 1954 bis 1957 Moderne Sprachen am Christ’s College der Universität Cambridge, und 1957/58 Bildhauerei an der St Martin’s School of Art in London. Er lehrte Bildhauerei als Professor am Royal College of Art (1980 – 1990) und an der Royal Academy of Arts (1990 ‒ 1999). 1999 bis 2004 amtierte er als Präsident der Royal Academy of Arts.
»Cross-Bend«
An den Eingängen und in den Außenanlagen des Europäischen Patentamts München gibt es eine Reihe von Kunstwerken wie die 8,5 m hohe Stahlblechplastik »Cross-Bend« (1979/80) von Phillip King.

Heinrich Kirchner
Heinrich Kirchner (1902 ‒ 1984) weigerte sich, die Zimmerei seines Vaters zu übernehmen und studierte stattdessen 1923/24 Kunstgeschichte an Universität Erlangen, begann eine Ausbildung zum Schreiner und ließ sich bis 1931 an der Technischen Hochschule München zum Zeichenlehrer ausbilden. Anschließend studierte er ein Jahr lang an der Kunstakademie in München und wurde Meisterschüler des Bildhauers → Hermann Hahn. Im Anschluss an das Studium wurde Heinrich Kirchner Kirchner Leiter der Werkstätte für Bronzeguss an der Akademie der Bildenden Künste München. 1952 erhielt er eine Professur.
»Bild des Hoffens«
Vor dem Gebäudekomplex Cosimastraße 2 in der südwestlichen Ecke der Wohnsiedlung Cosimapark in Bogenhausen sind drei Bronzefiguren zu finden. Eine davon, das »Bild des Hoffens«, schuf der Bildhauer Heinrich Kirchner 1974.

Christopher Klein
Airborne
Am Oberanger befindet sich der Zugang zum Angerhof in einem 2005 bis 2009 nach Plänen der Architekten Otto Steidle und Johann Spengler errichteten Gebäude-Ensemble. Dort steht die 2008 von Christopher Klein (*1962) für die Linde AG gestaltete, von der Sandmeir Stahlbau GmbH in Rain am Lech hergestellte Edelstahl-Skulptur »Airborne« mit einem Durchmesser von 6,40 Metern.




Karl Knappe
Karl Knappe (1884 ‒ 1970) studierte 1904 bis 1909 an der Kunstgewerbeschule München, begann dann als Bildhauer zu arbeiten und wurde 1926 vom Freistaat Bayern zum Professor ernannt, bevor er 1930 einen Lehrauftrag für »Plastik« von der Technischen Hochschule München erhielt. Die Akademie der Bildenden Künste München wählte Karl Knappe 1949 zum Ehrenmitglied, und die Technische Hochschule verlieh ihm 1969 den Ehrendoktortitel.
Sandsteinrelief
Der Bildhauer Karl Knappe schuf das Sandsteinrelief eines Engels hinter einer Weltkugel an der Fassade der Neuen Maxburg.

Folke Köbberling
Folke Köbberling (*1969) studierte an der Kunsthochschule Kassel und am Emily Carr Institute of Art & Design in Vancouver. An der Technischen Universität Braunschweig leitet die Professorin für künstlerisches Gestalten seit 2016 das Institut für Architekturbezogene Kunst. Folke Köbberling entwickelt Interventionsmodelle für den urbanen Raum.
»Mash & Heal«
Von Ende September 2024 bis voraussichtlich Oktober 2025 stehen auf dem Europaplatz in Bogenhausen, an der Ecke Kreuz-/Herzog-Wilhelm-Straße im Kreuzviertel und nahe des Stiglmaierplatzes (Schleißheimer Straße 6) in der Maxvorstadt drei von der Berliner Künstlerin Folke Köbberling (*1969) aus kompostierbaren Materialien wie Lehm, Erde, Holz und Wolle geschaffene Nachbildungen von Autos. Mit »Mash & Heal« hat sie ihre Kunstinstallation betitelt.

Fritz Koelle
Fritz Koelle (1895 ‒ 1953) besuchte die Kunstschule Augsburg und die Kunstgewerbeschule in Schwäbisch Gmünd, bevor er 1912 an die Königliche Kunstgewerbeschule München wechselte. Nach dem Ersten Weltkrieg studierte er Bildhauerei an der Akademie der Bildenden Künste München, wo → Hermann Hahn zu seinen Lehrern zählte. 1949 erhielt Fritz Koelle einen Lehrstuhl für Plastik an der Hochschule für Bildende Künste Dresden.
»Der Blockwalzer«
»Der Blockwalzer«, die 1,90 Meter hohe Bronzefigur eines Hüttenarbeiters, wurde 1929 von Fritz Koelle modelliert und auf dem Melusinenplatz (heute: Karl-Preis-Platz) in Ramersdorf enthüllt. Die Nationalsozialisten diffamierten sie als »bolschewistisch« und entfernten sie 1933. Seit Ende 1976 ist sie zurück.
»Der Isarflößer«
»Der Isarflößer«, eine 1938/39 von Fritz Koelle geschaffene Bronzestatue, steht an der Ausleitung des Ländkanals aus dem Isarwerkkanal südlich des Hinterbrühler Sees.

Fritz Koenig
Fritz Koenig (1924 – 2017) begann 1946 an der Akademie der Bildenden Künste München zu studieren, zunächst bei → Joseph Wackerle, schließlich als Meisterschüler des Bildhauers Anton Hiller (1893 – 1985). 1957 war er Stipendiat der Villa Massimo der deutschen Akademie in Rom. 1968 bis 1971 arbeitete Fritz Koenig an »Große Kugelkaryatide N. Y.«, einer acht Meter hohen, mehr als 20 Tonnen schweren Bronzeplastik für den Vorplatz des damals noch unfertigen World Trade Center in New York, die nach dem Terroranschlag vom 11. September 2001 aus den Trümmern geborgen wurde und seit 2017 als weltberühmtes Mahnmal »The Sphere« bzw. »9/11« im Liberty Park zu finden ist.
»Große Torfigur 1985«
Der Architekt Sep Ruf (1908 – 1982) und der Landschaftsarchitekt Karl Kagerer (1930 – 2015) entwarfen Ende der Sechzigerjahre den Tucherpark. Die Grünflächen zwischen den Gebäuden wurden als Skulpturengarten angelegt, und die damalige Bayerische Vereinsbank, die 1969 auf dem nach ihrem Vorstandssprecher Hans Christoph Freiherr von Tucher (1904 – 1968) benannten Gelände ein Verwaltungsgebäude bauen ließ, erwarb dafür Werke von Künstlerinnen bzw. Künstlern wie Lothar Dietz, Elfe Gerhart-Dahlke, Bernhard Heiliger, Fritz Koenig, Isamu Noguchi, Octave Galliard-Sansonetti, Toni Stadler, Otto Wesendonck.

»Flora III«
2002/03 gestaltete der Landschaftsarchitekt Peter Kluska (1938 – 2020) den Kabinettsgarten neben der Allerheiligenkirche der Münchner Residenz neu. Dabei wurde eine 1971 von Fritz Koenig (1924 – 2017) geschaffene »Säulenkaryatide« enthüllt. Bei dieser Bronzefigur mit dem Titel »Flora III« geht es um Natur und Abstraktum, Stamm und Knospe, Ruhe und Balance.


»Große Biga«
Fritz Koenigs Bronzeplastik »Große Biga« aus dem Jahr 2000 befindet sich im → Skulpturenpark Pinakothek im Kunstareal.

Auch der → Klagebalken im Münchner Olympiapark für die Opfer des Olympiaattentats 1972 stammt von Fritz Koenig. Im Kunstareal sind außerdem von ihm zu finden: »Großes Votiv K« (1962/74) und »Große Zwei V« (1973). Vor dem Klinikum in Bogenhausen steht seine Bronzeplastik »Große Zwei VI« (1973/82).
Emil Krieger
Emil Krieger (1902 – 1979) studierte 1924 bis 1931 an der Akademie der Bildenden Künste München und wurde Meisterschüler von → Josef Wackerle. Von 1946 bis 1977 lehrte er Aktzeichnen an Münchner Kunstakademie.
Die um 1932 von dem Bildhauer Emil Krieger geschaffene, im Zweiten Weltkrieg stark beschädigte Skulptur »Isis, schwimmend auf den Wellen« befand sich ursprünglich am Possartplatz (→ Shakespeareplatz) in Bogenhausen. Heute »schwimmt« sie auf einer Wiese im → Sendlinger Park.


Raimund Kummer
Raimund Kummer (*1954) studierte in den Siebzigerjahren an der Hochschule der Künste Berlin und parallel dazu Philosophie und Religionswissenschaften an der Freien Universität Berlin. Nach dem Studium wandte er sich von der Malerei ab und gründete mit Hermann Pitz (*1956) und Fritz Rahmann (1936 – 2006) die Künstlergruppe »Büro Berlin«, die bis 1987 mit Kunst im öffentlichen Raum experimentierte. 1992 erhielt Raimund Kummer ein Stipendium der Deutschen Akademie Villa Massimo in Rom. Die Hochschule für Bildende Künste Braunschweig berief ihn 1995 als Professor für Bildhauerei, und 2007 wurde Raimund Kummer Mitglied der Akademie der Künste in Berlin.
»Augen für einen am Baum angeketteten Klappstuhl«
Raimund Kummer gestaltete 2004 im Rahmen von QUIVID – dem Kunst-am-Bau-Programm der Landeshauptstadt München – den oktogonalen Pavillon mit der Plastik »Augen für einen am Baum angeketteten Klappstuhl«, die von manchen mit Gurken im Gewächshaus assoziiert wird.

Erwin Kurz
Erwin Kurz (1857 ‒ 1931) fing 1876 an der Königlichen Akademie der Bildenden Künste in München zu studieren an und wurde zwei Jahre später von → Adolf von Hildebrand in dessen Bildhaueratelier in Florenz eingestellt. Mit Adolf von Hildebrand kehrte Erwin Kurz 1893 nach München zurück, wo er beispielsweise mit seinem Förderer am Wittelsbacher Brunnen arbeitete. 1906 erhielt er einen Lehrauftrag der Königlichen Akademie der Bildenden Künste in München, und parallel dazu leitete er die Bildhauerschule von → Wilhelm von Rümann.
Auch den → Schnitterinbrunnen am Thierschplatz sowie die → Brunnenfiguren (Najade und Triton) am Orleansplatz verdanken wir Erwin Kurz.
»Schwaben«
Die Ausschmückung mit Figuren auf den vier Widerlagern der 1900/01 neu gebauten Luitpold-Brücke dauerte bis 1903: Die von Erwin Kurz gestaltete Steinfigur einer jungen Frau personifiziert Schwaben.
