München: Spazierwege im Grünen
Fast überall in München finden Sie Spazierwege im Grünen, in Parks und auch in zwar schmalen, aber kilometerlangen Grünanlagen.
Schon Friedrich Ludwig von Sckell – der ab 1789 maßgeblich an der Anlage des Englischen Gartens in München und der Umgestaltung des Schlossparks Nymphenburg beteiligt war – verstand das Naturerlebnis als eine Kraft, die dem Menschen psychisch und physisch gut tut.
Inzwischen wissen wir, dass Spaziergänge nicht nur die Beweglichkeit fördern und sowohl das Herz-Kreislauf-System als auch das Immunsystem stärken, sondern parallel dazu entspannen, die Stimmung aufhellen und den Schlaf fördern. Regelmäßiges Spazierengehen soll außerdem das Risiko für Darmkrebs und andere Erkrankungen reduzieren.
In einem eigenen Album werden Grünanlagen in München vorgestellt. Hier geht es um Spazierwege im Grünen.
Hofgarten, Englischer Garten, Isar, Poschinger Weiher
Der Odeonsplatz ist gerade mal 700 Meter vom Marienplatz entfernt und wird von vier U-Bahnlinien angefahren. Selbst von diesem zentral gelegenen Ort aus lassen sich stundenlange Spaziergänge unternehmen. Die vorgestellten Spazierwege können Sie auch an den Haltestellen Osterwaldstraße, Rümelinstraße und St. Emmeram beginnen bzw. abkürzen oder aber von der St.-Emmeram-Brücke (Em) bis zum → Poschinger Weiher (PW) verlängern.
Bevor Sie losgehen und den → Hofgarten durchqueren, sehen Sie sich vielleicht am → Odeonsplatz um: → Feldherrnhalle, → Residenz, → Preysing-Palais, → Theatinerkirche, → Ludwigstraße …
Mehr dazu: Graggenauer Viertel, Maxvorstadt, Residenz, Theatinerkirche, Ludwigstraße

Als Herzog Wilhelm IV. von Bayern die Residenz der Wittelsbacher vom → Alten Hof in die Neuveste verlegte, ließ er ab 1526 anstelle eines wohl schon Anfang des 15. Jahrhunderts existierenden »Baumgartens auf dem Bach« nördlich der Residenz einen Park im Stil der italienischen Renaissance anlegen, den Kurfürst Maximilian I. 1613 bis 1617 zum heutigen Hofgarten erweiterte und Kurfürst Karl Theodor um 1780 zumindest teilweise für die Bevölkerung öffnete. Bei der Neuanlage des im Zweiten Weltkrieg verwüsteten Hofgartens wählte der Gartenarchitekt Kurt Hentzen eine Kombination aus Renaissance- und Landschaftsgarten nach historischen Vorbildern.
Sehenswürdigkeiten: Gartenanlage, → Hofgarten-Tor (T), → Fresken (F), → Nymphenbrunnen (Nb), → Diana-Tempel (D), Residenz (R), → nördliche Hofgartenarkaden, → Staatskanzlei, → Denkmal »Weiße Rose« (WR).
Mehr dazu: Graggenauer Viertel


Verlassen Sie den Hofgarten am nordöstlichen Ende, beim Mahnmal für die »Weiße Rose« (WR). Dort sehen sie schon die Statue des »Harmlos« (H). Bevor Sie die → Fußgängerunterführung vor dem → Prinz-Carl-Palais durchqueren, könnten Sie noch eine Runde im → Dichtergarten nördlich der Galeriestraße drehen.
Auf Anregung des in Massachusetts geborenen bayrischen Kriegsministers Benjamin Thompson – ab 1792: Reichsgraf von Rumford – ordnete Kurfürst Karl Theodor im Februar 1789 die Anlage von Militärgärten in bayrischen Garnisonsstädten an. In München wurde damit im Juli 1789 begonnen, und im folgenden Monat beschloss Karl Theodor, einen Park anzulegen, der »dem ganzen Volke zugute kommen« sollte. Heute ist der Englische Garten eine der größten innerstädtischen Parkanlagen der Welt. Er übertrifft sowohl den Hyde Park in London als auch den Central Park in New York.

Nördlich der Prinzregentenstraße befinden Sie sich bereits im Englischen Garten. Etappen des skizzierten Spazierwegs: → Teehaus Kanshoan, → Eisbachwelle (EbW), → Kaskade (K). Am → Schwabinger Bach entlang geht es zum → Monopteros (M), zum → Chinesischen Turm (CT) und zum → Kleinhesseloher See (Kh). Dort könnten Sie den Spaziergang abbrechen und zur Bushaltestelle Osterwaldstraße gehen. Mögliche Abstecher: → Burgfriedenssäule, → Steinerne Bank, → Rumfordschlössl, → Eulentürmchen.
Nach der Überquerung des Isarrings und – 700 Meter weiter – des Eisbachs führt ein Spazierweg entlang der Isar an der Eisbach-Mündung (Eb) vorbei zum → Stauwehr Oberföhring (SO). Von dort wäre es nicht weit zur Bushaltestelle Rümelinstraße. Streckenlänge: 6 km
Falls Sie noch Zeit haben, kommen Sie zu Erweiterungen des Oberstjägermeisterbachs: → Schwammerlweiher (SW) und → Entenfallweiher (EW) bzw. → Libellenteich. Danach überqueren Sie die Isar auf der → Holzbrücke St. Emmeram (Em).
Mehr dazu: Englischer Garten, Oberföhring
Die Haltestelle Sankt Emmeram ist zehn Kilometer vom Odeonsplatz und vier Kilometer von der Bushaltestelle Osterwaldstraße entfernt. Aber Sie können auch noch von der St.-Emmeram-Brücke vier Kilometer weiter an der Isar entlang zum → Poschinger Weiher (PW) in Unterföhring wandern, entweder direkt an der Isar oder auf einem bequemen Rad- und Fußweg. Nachdem Sie den Poschinger Weiher umrundet haben, ist es nicht mehr weit bis zur Bushaltestelle Unterföhring-Kanal.
Mehr dazu: Englischer Garten, Oberföhring, Unterföhring, Isar
Spazierwege im Englischen Garten und zum Poschinger Weiher


Oberföhring, Englschalking, Johanneskirchen
Quer durch Bogenhausen, von der Oberföhringer Straße bis zum Rienziplatz, zieht sich eine schmale Grünanlage mit Ablegern nach Norden und Süden, aber auch zum Stauwehr Oberföhring, wo sich die Routen mit Spazierwegen im Englischen Garten verbinden lassen. Vom Stauwehr bis zu den Haltestellen Freischützstraße bzw. Taimerhofstraße sind es drei bzw. vier Kilometer. Ein Abstecher mit einer Runde durch den Odinpark bietet sich an. Der Spazierweg zwischen den Haltestellen Taimerhofstraße und Fritz-Meyer-Weg, der sich damit kombinieren lässt, ist zweieinhalb Kilometer lang.
Mehr dazu: Bogenhausen, Oberföhring
Spazierwege in Bogenhausen


Herzogpark, Maximiliansanlagen
An den Haltestellen Rümelinstraße bzw. Mauerkircherstraße beginnt ein sechs Kilometer langer Rundweg, den Sie am → Stauwehr Oberföhring mit Spaziergängen im Englischen Garten und an der Mauerkircherstraße mit Spazierwegen in den Maximiliansanlagen verknüpfen können. Der Rundweg lässt sich auch halbieren, also nur in einer Richtung zurücklegen, und abkürzen können Sie die Wegstrecke außerdem an den Haltestellen Herzogpark und Redwitzstraße. Ein Abstecher in die → Herzog-Albrecht-Anlage ist allerdings ebenfalls möglich.
Mehr dazu: Oberföhring, Bogenhausen, Isar
Spazierwege: Herzogpark, Maximiliansanlagen
Von der → Max-Joseph-Brücke bis zum → Gasteig dehnen sich die Maximiliansanlagen entlang der Isar aus.
König Maximilian II. ließ 1857 bis 1866 die später (1897) nach ihm benannten Anlagen vom Hofgärtner Carl von Effner anstelle einer Schafweide anlegen. Der Gartenarchitekt Jakob Möhl erweiterte die Maximiliansanlagen 1891 bis 1893. Die Prinzregentenstraße teilt die Maximiliansanlagen am → Friedensengel in eine südliche und eine nördliche Hälfte.
Beginnen bzw. beenden lässt sich der vorgeschlagene etwa zehn Kilometer lange Rundweg an den Haltestellen Deutsches Museum (auf der Ludwigsbrücke) und Mauerkircherstraße (in der Montgelasstraße). Abkürzungen sind an den Haltestellen → Wiener Platz, → Maximilianeum und Villa Stuck möglich.
Mehr dazu: Maximiliansanlagen, Isar


Denninger Anger, Zamilapark
Beim → Denninger Anger handelt es sich um eine 20 Hektar große Grünanlage in Bogenhausen, Denning und Zamdorf. Der älteste Teil entstand bereits in den Sechzigerjahren. In den Achtzigerjahren und bis 1993 wurde das Gelände zu einem hügeligen Stadtpark mit geschwungenen Spazierwegen erweitert.
Josef Schörghuber baute parallel zum → Arabellapark 1983 bis 1991 auch die Siedlung »Zamilapark« in Zamdorf. Seinen Namen erhielt der → Zamilapark nach der Zamilastraße, die seit 1956 so heißt. Während sich der Ortsname Zamdorf von dem Männernamen Zamo ableitet, griff man mit Zamilastraße und -park auf den Frauennamen Zamila zurück.
Die etwa 3,5 Kilometer weiten Spazierwege vom U-Bahnhof Richard-Strauss-Straße zur Bushaltestelle Zamilapark verlaufen zwar größtenteils in den Parks, aber zwischen der Weltenburger Straße und der Friedrich-Eckart-Straße geht es durch ungepflegte Wiesen. Vor allem wenn es regnet, ist dieser Abschnitt nicht so leicht begehbar, und vielleicht ziehen Sie es vor, zwischen den Haltestellen Vollmannstraße und Hermann-Gmeiner-Weg mit dem Bus zu fahren.
Mehr dazu: Bogenhausen



Statt die gesamte Strecke von Ost nach West oder umgekehrt zu laufen, können Sie auch in der Mitte nach Norden abbiegen. Ein schmaler Grünstreifen (Englschalkinger Anger) reicht bis zum → Ökologischen Bildungszentrum in Englschalking. Die Besichtigung der Außenanlagen ist kostenlos. Für den letzten halben Kilometer zur Haltestelle Cosimabad wählen sie vielleicht die ruhige Wimmerstraße anstelle der verkehrsreichen Englschalkinger Straße.
Mehr dazu: Bogenhausen
Berg am Laim, Trudering
Die → Kirche Sankt Michael in Berg am Laim wurde 1735 bis 1751 im Auftrag des Kurfürsten und Erzbischofs von Köln, Clemens August I. von Bayern, in dessen Hofmark Berg am Laim nach Plänen des bayrischen Baumeisters Johann Michael Fischer errichtet. François de Cuvilliés der Ältere wirkte als Bauinspektor mit, und Johann Baptist Zimmermann schuf 1743 bis 1744 die Deckenmalereien und Stuckaturen. Schnitzarbeiten stammen von Ignaz Günther und Johann Baptist Straub. Die spätbarocke Kirche mit ihrer Rokoko-Innenausstattung gilt als einer der prächtigsten Sakralbauten in München.
Den Besuch der Kirche St. Michael können Sie mit einen zwei Kilometer langen Spaziergang verbinden. Zwischen → U-Bahnhof Josephsburg und der Kirche gibt es allerdings keine Grünfläche, und zwischen der St.-Michael-Straße und dem Calisthenics Park müssen sie eine Wiese überqueren. Anfang oder Ende der kleinen Tour ist die Haltestelle Sankt-Veit-Straße.
Mehr dazu: Berg am Laim
Spazierweg zur Kirche St. Michael in Berg am Laim / Spazierweg Berg am Laim ‒ Trudering
Die Haltestelle Sankt-Veit-Straße können Sie auch als Endpunkt eines etwa 2,5 Kilometer langen Spaziergangs auf schmalen Grünstreifen zwischen Trudering und Berg am Laim wählen, der sich an der Haltestelle St.-Augustinus-Straße abkürzen, aber auch bis zu St. Michael fortführen lässt. Eine Etappe führt durch den Bajuwarenpark, der 2008 über einer zweieinhalb Jahrtausende alten keltischen Siedlung errichtet wurde. Darauf weisen Informationstafeln an Granitblöcken hin.
Mehr dazu: Berg am Laim, Trudering
Zwieselbergstraße / Bajuwarenpark
Riem, Trudering, Neuperlach
1992 wurde der Flughafen München-Riem durch den neuen Flughafen »Franz Josef Strauß« im Erdinger Moos ersetzt. Auf einem Teil des aufgegebenen Flughafengeländes baute man ab 1994 zunächst die »Messestadt«. Der Riemer Park entstand nach Plänen des französischen Landschaftsarchitekten Gilles Vexlard (Büro Latitude Nord, Paris) für die Bundesgartenschau in München vom 28. April bis 9. Oktober 2005. Während beim Ostpark, Westpark und Olympiapark in München ebenso wie beim → Denninger Anger hügelige Landschaften angelegt wurden, machte Gilles Vexlard das Gegenteil: der Riemer Park ist von schnurgeraden Linien durchzogen.
Der vorgeschlagene Spazierweg zwischen den U-Bahnhöfen Messestadt Ost und West ist fünf Kilometer lang.
Mehr dazu: Trudering-Riem

Spazierwege: Riemer Park, Truderinger Wald, »Im Gefilde«
Ebenso weit (5 km) ist es von der Bushaltestelle Nauestraße in Trudering bis zum U-Bahnhof Neuperlach-Süd. Die Hälfte des Wegs führt durch den Truderinger Wald und vorbei am Grubenpark, die andere verläuft großenteils durch den 2002 bis 2017 angelegten Grünzug »Im Gefilde« in Neuperlach.
Mehr dazu: Trudering-Riem


Spazierwege in Perlach
Der → Neue Südfriedhof an der Hochäckerstraße in Perlach wurde 1977 vom Garten- und Landschaftsarchitekten Gottfried Hansjakob angelegt. Das mehr als 35 Hektar große Gelände mit einem See wirkt mehr wie ein Park, und deshalb eignet es sich vorzüglich für Spaziergänge.
Nachdem Sie eine Runde durch den Neuen Südfriedhof gedreht haben, verlassen Sie ihn am nordöstlichen Ausgang und gehen ein kurzes Stück auf der Unterhachinger Straße nach Norden. Dort beginnt ein Grünzug, der am nördlichen Ende in den Ostpark übergeht. Von dort ist es nicht mehr weit zum → U-Bahnhof Michaelibad.
Aber vielleicht haben Sie noch Lust, den Ostpark zu durchqueren und zum U-Bahnhof Quiddestraße zu gehen. Kurz vor dem Ende können Sie einen Aussichtshügel erklimmen. Der vorgeschlagene Spaziergang ist je nach gewählter Alternative 4 oder 5,5 Kilometer weit.
Beim Ostpark handelt es sich um einen 1965 vom Landschaftsarchitekten Ludwig Roemer konzipierten Park in der Trabantenstadt Neuperlach, der bis 1982 angelegt wurde. Der Gartenarchitekt Josef Wurzer gestaltete den See im Ostpark.


Spazierwege Neuer Südfriedhof, Ostpark, Neuperlach
Ein knapp zwei Kilometer langer Weg führt durch eine Grünanlage entlang der Grenze zwischen Neuperlach und Trudering. Diesen Spaziergang könnten Sie auch mit einem Rundweg im Ostpark oder dessen Durchquerung verbinden.
Mehr dazu: Perlach
Spazierwege in Ramersdorf
Ein etwa drei Kilometer langer Spazierweg zwischen den Bushaltestellen Ramersdorf und Langbürgener Straße führt durch den Wilrampark und den Sophia-Goudstikker-Park. Südlich der Herrenchiemseestraße stoßen Sie auf den → Brunnen der deutschen Siedlungsausstellung (B) und in der Nähe lohnt sich ein Abstecher zur → Gustav-Adolf-Kirche (GA). Falls Sie die → Wallfahrtskirche Maria Ramersdorf noch nicht kennen, sollten Sie die paar Schritte von der Haltestelle Ramersdorf hinzufügen.
Mehr dazu: Ramersdorf



Au, Giesing, Harlaching
Ein zweieinhalb Kilometer langer Grünstreifen in der Au verbindet die → Ludwigsbrücke (Haltestelle Deutsches Museum) mit dem → Kolumbusplatz (U-Bahnhof).
Ein weiterer Grünstreifen (Kuntersweg, Am Hohen Weg) zieht sich vom Tiroler Platz in Harlaching zum → St.-Quirin-Platz in Untergiesing. Bei der Säbener Straße empfiehlt sich ein kleiner Abstecher zur → Kirche Heilige Familie (Am Bienenkorb). Nach der Überquerung des St.-Quirin-Platzes können Sie weiter am → Spielplatz Katzenbuckel vorbei zum → Weißenseepark gehen. Vielleicht drehen Sie dort noch eine kleine Runde, bevor Sie den U-Bahnhof Untersbergstraße ansteuern.
Mehr dazu: Au, Untergiesing-Harlaching, Obergiesing-Fasangarten
Vom Kolumbusplatz zur Ludwigsbrücke / Vom Tirolerplatz zum Weißenseepark


Auch zwischen dem Tiroler Platz (Tram) in Harlaching und dem Mangfallplatz (U-Bahn) in Neuharlaching können Sie mit Ausnahme von ein paar hundert Metern im Grünen gehen. Der vorgeschlagene Spazierweg ist drei Kilometer lang, aber Sie können ihn mit einer Runde im Perlacher Forst beliebig verlängern.

Am Tiroler Platz bzw. Beginn des Kunderswegs kommen Sie am → Perathoner Stein (P) vorbei. Am anderen Ende des Kunderswegs treffen Sie auf die → Kirche Heilige Familie (Am Bienenkorb) und die → Bronzeplastik »Heilige Familie« von Franz Hämmerle (K). Am Miesbacher Platz sehen Sie einen → Brunnen (B), der der sich wohl auf das von Ludwig Bechstein (1801 – 1860) überlieferte Märchen »Der Hase und der Fuchs« bezieht.


Spazierwege in den Isarauen
Die Isar fließt auf einer Länge von 13,7 Kilometern durch München. Von Februar 2000 bis Juni 2011 wurde die Isar zwischen der → Großhesseloher Brücke und der → Corneliusbrücke auf einer Länge von acht Kilometern renaturiert und in der Breite verdoppelt. Der »IsarPlan« diente nicht nur dem Hochwasserschutz. Auen und Kiesbänke bilden seither ein Freizeit- bzw. Naherholungsgebiet, das auf beiden Ufern mit Spazier-, Wander- und Fahrradwegen sehr gut erschlossen ist.
Falls Sie einen langen Spaziergang entlang der Isar machen möchten, können Sie mit der Trambahn zur Haltestelle Großhesseloher Brücke fahren, durch die Holzkirchner Straße (Landhaus Lehmann) gehen, auf der Brücke die Isar überqueren und am Ufer entlang oder zwischen Fluss und Kanal zum Hinterbrühler See und weiter zur Floßlände wandern.
Eine gute Möglichkeit, den Spaziergang zu beginnen, gibt es auch am → Hinterbrühler See, denn ein Bus fährt vom U-Bahnhof Thalkirchen/Tierpark nach Hinterbrühl. Empfehlenswert ist es, erst einmal den kleinen See zu umrunden, bevor Sie weiter am Isarwerk 1 vorbei zur Floßlände gehen.
An der Brücke zur → Marienklause müssen Sie sich für einen der Wege zur → Thalkirchner Brücke entscheiden. Gegenüber dem Haupteingang des Tierparks Hellabrunn führen wiederum mehrere Rad- und Fußwege zum Flauchersteg. Am nördlichen Ende des Stegs – beim Isarwerk 2 – halten Sie sich scharf rechts. Der Weg führt am Isarufer entlang zur Brudermühlbrücke. (Falls Sie stattdessen zum Flaucher Biergarten möchten, gehen Sie vom Flauchersteg noch am Schinderstadl vorbei und dann erst rechts.)
Nachdem Sie die Brudermühlbrücke überquert haben, können Sie entweder parallel zum rechten Isarufer weitergehen oder noch einen kleinen Umweg am → Entenweiher (→ Meerkuhbrunnen) vorbei machen. Auf jeden Fall unterqueren Sie die Braunauer Eisenbahnbrücke und haben kurz darauf die Möglichkeit, durch ein Gartentor den → Rosengarten bzw. die Schaugärten an der Sachsenstraße zu betreten, bevor sie dem Weg am Isarufer zur → Wittelsbacher Brücke folgen.
Das reicht? Dann ist es nicht weit zur Bushaltestelle Claude-Lorrain-Straße. Aber Sie können den Spaziergang auch bis zur Reichenbachbrücke (Haltestelle Eduard-Schmid-Straße) oder zur Ludwigsbrücke (Haltestelle Deutsches Museum) fortsetzen. Und wenn Sie möchten: An der Ludwigsbrücke beginnen außerdem die Maximiliansanlagen (siehe oben).
Zur Orientierung: Von der Haltestelle Großhesseloher Brücke bis zur Ludwigsbrücke sind zehn Kilometer zurückzulegen.
Mehr dazu: Isar, Thalkirchen, Untergiesing, Au
Spazierwege entlang der Isar / Von Harlaching nach Untergiesing
Von der Haltestelle → Großhesseloher Brücke können Sie auch abseits der Isar zum → Kolumbusplatz wandern. Dazu biegen Sie am Ende der Holzkirchner Straße nach rechts ab, passieren den → St. Martin Brunnen (M) und folgen dem Schlichtweg. Oberhalb der → Marienklause treffen Sie auf ein → Mahnmal (P) für die Opfer der Pogromnacht 1938. In der Rechtskurve vor dem nördlichen Ende der Hochleite, der Sie nun folgen, beginnt ein schmaler Fußweg. Der führt zur → Kirche St. Anna Harlaching (AH) und zum → Denkmal für Claude Lorrain am Harlachinger Berg.

Von der Karolinger Allee zweigt die Harlachinger Straße (mehr ein Weg) nach Norden ab. Östlich am → U-Bahnhof Candidplatz vorbei können Sie noch weiter durch die Isarauen (Lohstraße) zum → Kolumbusplatz gehen.
Abkürzen lässt sich dieser insgesamt etwa 6,5 Kilometer lange Spazierweg sowohl am Harlachinger Berg (Haltestelle Tiroler Platz) als auch am Candidplatz (U-Bahn).
Mehr dazu: Untergiesing-Harlaching, Obergiesing-Fasangarten
Tierpark Hellabrunn, Flaucher, Sendlinger Park
Einen ausgedehnten Spaziergang im Grünen können Sie auch mit einem Besuch des Tierparks Hellabrunn verbinden und beispielsweise durch die 1980/81 gebaute Großvoliere schlendern (5000 m² Stahlnetz in bis zu 18 m Höhe).
Heinz Heck, der den Tierpark Hellabrunn von 1927 bis 1964 leitete, richtete den ersten Geozoo der Welt ein. Das heißt, er orientierte sich bei der Anordnung der Tierarten an ihrer geografischen Herkunft. Dieses Konzept wird inzwischen durch das der Biodiversität ergänzt.
Mehr dazu: Tierpark Hellabrunn
Tierpark Hellabrunn / Vom Flaucher zum Neuhofener Berg im Sendlinger Park
Statt am nördlichen Ende des Flaucherstegs nach rechts abzubiegen (wie oben beschrieben), können Sie auch beim Isarwerk 2 die Schinderbrücke überqueren und weiter am Alten Israelitischen Friedhof (Besichtigung nur mit Führung) vorbei zum → Sendlinger Park gehen. Der Sendlinger Park mit dem → Neuhofener Berg gehört zu den Grünanlagen am Hochufer der Isar. Nach dem Zweiten Weltkrieg entstand an diesem Ort einer der drei großen Schuttberge aus den Trümmern der zerbombten Gebäude in München. (Die beiden anderen: → Luitpoldhügel und → Olympiaberg.) Beenden lässt sich der Spaziergang an der Bushaltestelle Neuhofen.
Mehr dazu: Sendling
Alter Südfriedhof
Herzog Albrecht V. ließ 1563 vor den Toren der Stadt einen Pestfriedhof anlegen. Von 1788 bis 1868 war der → Alte Südfriedhof die einzige Begräbnisstätte Münchens. Unter den 18.000 Gräbern sind auch die berühmter Persönlichkeiten wie Gärtner, Klenze, Kaulbach und Schwanthaler zu finden. 1898 beschloss der Magistrat einen Zeitplan für die Auflassung des Alten Südfriedhofs, und seit dem 1. Januar 1944 hat es dort keine Beerdigungen mehr gegeben. 1954/55 wurde der Friedhof nach Plänen von Hans Döllgast umgestaltet, und heute dient die denkmalgeschützte Anlage als Park.
Als Ersatz für die im Dreißigjährigen Krieg von den Schweden zerstörte hölzerne Friedhofskirche aus dem Jahr 1576 wurde 1674 bis 1677 die frühbarocke Kirche St. Stephan von Georg Zwerger gebaut. Die drei Altäre sind noch im Original erhalten.
Im Park bzw. Friedhof können Sie beliebigen Wegen folgen. Nicht verzichten sollten Sie auf den → Alexander-Miklósy-Weg entlang des Westermühlbachs.
Alexander Miklósy (1949 – 2018) studierte Forstwissenschaft an der → Ludwig-Maximilians-Universität. Wegen seiner nicht verheimlichten Homosexualität sah er damals jedoch keine Chance, als Forstwirt im Staatsdienst zu reüssieren. Deshalb betrieb er zeitlebens ein Taxi-Unternehmen. Alexander Miklósy wurde nicht nur ab 1996 als Aktivist der WählerInneninitiative Rosa Liste München in den Bezirksausschuss Ludwigsvorstadt-Isarvorstadt gewählt, sondern amtierte außerdem von 2002 bis zu seinem Tod als Bezirksausschuss-Vorsitzender. Der »Bürgermeister der Isarvorstadt« wurde als Brückenbauer geschätzt, und 2022 beschloss der Ältestenrat der Landeshauptstadt München, einen Weg in der Isarvorstadt nach ihm zu benennen.
Mehr dazu: Isarvorstadt

Bavariapark, Theresienwiese
König Ludwig I. ließ 1825 bis 1831 von seinem Hofgärtner Ludwig Karl Seitz den »Theresienhain« anlegen. Seit der Aufstellung der → »Bavaria« heißt die Anlage → »Bavariapark«. Öffentlich zugänglich wurde der Park 1872. Eine Besonderheit im Bavariapark sind die → Skulpturen aus den Jahren 1907/08.
Erreichbar ist der Bavariapark mit der U-Bahn. Vielleicht wählen Sie den östlichen Ausgang des U-Bahnhofs Schwanthalerhöhe, denn dann kommen Sie am Verkehrszentrum des Deutschen Museums vorbei, und das befindet sich in den 1907/08 gebauten, inzwischen denkmalgeschützten Ausstellungshallen der damaligen Messe.
Falls Sie mehr vorhaben als eine Runde durch den Bavariapark, überqueren Sie die Straße Theresienhöhe und kommen dann an der → Ruhmeshalle und der 1844 bis 1850 geschaffenen → Bavaria vorbei zur Theresienwiese.
Kronprinz Ludwig, der spätere König Ludwig I. von Bayern, heiratete am 12. Oktober 1810 im Alter von 24 Jahren die sechs Jahre jüngere Prinzessin Therese Charlotte Luise Friederike Amalie von Sachsen-Hildburghausen. Den Abschluss der Feierlichkeiten in München bildete am 17. Oktober ein vom Bankier Andreas Dall’Armi organisiertes Pferderennen auf einer Wiese, die damals noch außerhalb der Stadt lag und später zu Ehren der Königin den Namen »Theresienwiese« erhielt. So entstand 1810 das Münchner Oktoberfest bzw. die »Wiesn«.
Wenn nicht gerade der Lärm des Frühlingsfestes, der Wiesn oder einer anderen Großveranstaltung stört, können Sie die Theresienwiese in einem schmalen Grünstreifen umrunden, sich am Haupteingang noch das → Mahnmal und die → Dokumentation zum Oktoberfest-Attentat am 26. September 1980 anschauen, an ein paar der → Villen am Bavariaring aus der Zeit um 1900 vorbeigehen und die → Kirche St. Paul besichtigten, bevor Sie den U-Bahnhof Theresienwiese betreten.

Mehr dazu: Schwanthalerhöhe, Deutsches Museum, Ludwigsvorstadt, St. Paul


Westpark, Südpark, Waldfriedhof
1976 schrieb die Stadt München einen Architektenwettbewerb für die Anlage eines neuen Parks – des Westparks – auf einem fast unbebauten Brachland im (1992 aufgelösten) Waldfriedhofviertel aus. Der Entwurf des Münchner Landschaftsarchitekten Peter Kluska überzeugte die Jury Anfang 1977. Parallel dazu bewarb sich München im Mai 1977 für die Internationale Gartenbauausstellung (IGA) 1983 – und erhielt im Juli den Zuschlag. So entstand von 1978 bis 1983 der zweieinhalb Kilometer lange, 69 Hektar große Westpark mit künstlichen Hügeln und zwei Seen. Dabei pflanzte man nicht nur 100.000 Sträucher, sondern auch mehr als 6000 zwanzig bis vierzig Jahre alte Bäume an.
Ein schöner Rundweg beginnt (oder endet) an der Bushaltestelle Baumgartnerstraße im Osten des zweiteiligen Westparks. Er führt vorbei am → Bayerwaldhaus (BW) und → Sardenhaus (Sh), durchquert das → Ostasien-Ensemble (AE – Thailändischer Sala, nepalesische Pagode, China- und Japangarten) und den → Rosengarten (RG=. Außerdem sehen Sie einige Brunnen und Kunstwerke, darunter den → Kugelbrunnen (KB) von Christian Tobin. Ein Abstecher zum → Hansapark (→ »Arche Noah«) lohnt sich ebenfalls.
Der → U-Bahnhof Westpark bietet kürzere Alternativen: Entweder umrunden Sie den Westsee und gehen dann nach Osten zur Haltestelle Baumgartnerstraße oder gleich wieder zurück zur U-Bahn.
Mehr dazu: Westpark
Spaziergänge im Westpark, im Waldfriedhof und/oder im Südpark
Den ersten Waldfriedhof Deutschlands legte der Architekt und Stadtbaumeister Hans Grässel 1905 – 1907 im ehemaligen Hochwaldforst von → Schloss Fürstenried an, und 1963 – 1966 erweiterte der Gartenarchitekt Ludwig Roemer den Münchner Waldfriedhof nach Südwesten. Zahlreiche Wege laden zum Spaziergang ein, vor allem an Sonn- und Feiertagen mit schönem Wetter, wenn viele andere Grünanlagen überfüllt sind.
1969/70 gestaltete man den Sendlinger Wald mit Spazierwegen zum heutigen → Südpark um. Inzwischen gibt es dort auch Liegewiesen, Spielplätze, Tischtennisplatten und mehr. Die Autobahn (95) trennt zwar den Südpark und den → Waldfriedhof, aber ein Fußweg verbindet die beiden Grünanlagen.
Als Ausgangs- bzw. Endpunkte bieten sich mehrere Bushaltestellen an: Waldfriedhof-Haupteingang, Lorettoplatz, Ehrenmal, Aichacher Straße oder Drygalski-Allee. Auch vom U-Bahnhof Holzapfelkreuth ist es nicht weit zum Waldfriedhof.
Mehr dazu: Sendling-Westpark, Waldfriedhof
Spazierwege entlang der Würm
König Maximilian I. erwarb 1814 das Prinz-Carl-Schlösschen – den Vorgängerbau des heutigen Schlosses Gatterburg – auf einer Insel in der Würm und ließ dort 1815 einen Landschaftsgarten anlegen. 1929 entstand daraus ein Park der damals noch selbstständigen Stadt Pasing. Im Süden geht der Pasinger Stadtpark in den nach dem Lehrer, Filmemacher, Autor und Gräfelfinger Bürgermeister Paul Diehl benannten Park über. Die Würm, die beide Parks durchfließt, ist an einigen Stellen zu künstlichen Seen aufgestaut. Von Nord nach Süd misst die gesamte Grünanlage etwas mehr als zwei Kilometer.
Als Anfangs- bzw. Endpunkt eines Spaziergangs bieten sich sowohl der Pasinger Bahnhof als auch die Bushaltestelle Siedlung am Haidelweg an. Verknüpfen lässt sich die Runde im Pasinger Stadtpark und im Paul-Diehl-Park am Hermann-Hesse-Weg (Unterführung mit Streetart »Tunnelblick« von Martin Blumöhr) mit dem Spazierweg entlang an der Würm zum Schloss Blutenburg. Dabei lohnt sich ein kleiner Abstecher zur → Kirche St. Wolfgang in Pipping am Westufer der Würm. Das Innere von St. Wolfgang, der letzten vollständig erhaltenen gotischen Dorfkirche Münchens, kann allerdings nur bei Führungen besichtigt werden.
Das von der Würm umflossene → Schloss Blutenburg geht auf eine Wasserburg des 13. Jahrhunderts zurück. 1431 bis 1440 ließ der spätere Herzog Albrecht III. die Anlage (»Pluedenburg«) zu einem Landsitz ausbauen. Von 1508 an diente die Blutenburg als Jagdschloss. 1676 erwarb der Münchner Notar Freiherr Anton von Berchem die inzwischen marode Anlage und ließ sie umbauen.
Möchten Sie den Spaziergang am Schloss Blutenburg beenden? Dann ist die Bushaltestelle Verdistraße nicht weit. Aber Sie können auch entlang der Würm weitergehen, vorbei an → St. Georg in Obermenzing bis zur Von-Kahr-Straße. Und die führt zum S-Bahnhof Untermenzing.
Mehr dazu: Pasing-Obermenzing, Untermenzing
Spazierwege entlang der Würm, in Pasing, Ober- und Untermenzing
Parkfriedhof Untermenzing
Herzog Siegmund von Bayern-München beauftragte 1499 den Baumeister Ulrich Randeck, am Ostufer der Würm in Untermenzing die spätgotische → Kirche St. Martin zu errichten. Dabei riss man den romanische Vorgängerbau ab ‒ mit Ausnahme des Turms, der mit zwei Staffelgiebeln erhöht wurde. Der Friedhof Untermenzing (Eversbuschstraße 9a) entstand 1499 gleichzeitig mit dem Bau der Kirche St. Martin. 1952 überbrückte man die Würm mit einem überdachten Holz-Steg und legte auf der westlichen Seite den sehr viel größeren Parkfriedhof Untermenzing an.
Mehr dazu: Untermenzing



Hirschgarten
Der → Hirschgarten im Stadtbezirk Neuhausen-Nymphenburg geht auf eine 1720 angelegte Fasanerie zurück. Von 1767 bis 1786 wurde dort für die kurfürstlichen Brauhäuser Hopfen angebaut. 1780 beauftragte Kurfürst Karl Theodor seinen Oberstjägermeister Johann Theodor Freiherr von Waldkirch, Wild auf dem Gelände auszusetzen und ein Jagdrevier anzulegen. Das war zunächst für den Adel reserviert, wurde aber bald schon öffentlich zugänglich.
1958/59 gestaltete man den nordöstlichen Teil des Geländes zum Naherholungsgebiet um, und 1968 bis 1970 erweiterte man die öffentliche Parkanlage nach Süden. Zu den Attraktionen des Hirschgartens gehört ein Wildgehege. Und im Nordwesten des Parks befindet sich der größte Biergarten der Welt. 8000 Gäste haben im »Königlichen Hirschgarten« Platz.
Mehr dazu: Neuhausen-Nymphenburg
Hirschgarten
Botanischer Garten München
Friedrich Ludwig von Sckell gestaltete 1812 einen Botanischen Garten in München (→ Alter Botanischer Garten). Karl Eberhard von Goebel, der Direktor des Botanischen Gartens von 1891 bis 1932, initiierte die Verlegung und Neuanlage nördlich des Schlossparks Nymphenburg, die von 1909 bis 1914 realisiert wurde. Mit dem Garteningenieur Peter Holfelder gemeinsam war Ludwig Ullmann außerdem für das Konzept der Gartenanlage verantwortlich. Anfangs dienten Botanische Gärten wissenschaftlichen Zwecken. Heute sieht der Botanische Garten in München – der zu den bedeutendsten der Welt zählt – seine wichtigste Aufgabe darin, einen Ort nicht nur der Bildung, sondern auch der Erholung zu pflegen. Der Haupteingang befindet sich in der Menzinger Straße 65.


Mehr dazu: Botanischer Garten
Nymphenburg, Moosach
Der bayrische Kurfürst Ferdinand Maria erwarb 1663 ein Areal östlich des → Schlosses Blutenburg in Obermenzing und ließ dort 1664 bis 1675 für seine Gemahlin Henriette Adelheid von Savoyen ein Landschloss errichten, dem sie den Namen »Nymphenburg« gab. Es war ein Geschenk für sie, weil sie einen Thronfolger geboren hatte. Um- und weitergebaut wurde an Schloss Nymphenburg bis ins 19. Jahrhundert.
1715 begannen Dominique Girard und Joseph Effner, den Schlossgarten zu erweitern. Kurfürst Karl Theodor öffnete den Nymphenburger Park 1792 fürs Volk. Friedrich Ludwig von Sckell schuf 1804 – 1807 den südlichen Landschaftsgarten in Nymphenburg, 1810 – 1823 den nördlichen. Das barocke Parterre behielt er bei. Der unter Denkmalschutz stehende und als Landschaftsschutzgebiet ausgewiesene Nymphenburger Schlosspark gilt als eines der größten und bedeutendsten Gartenkunstwerke Deutschlands.
Im Nymphenburger Schlosspark sind einige Sehenswürdigkeiten verstreut: → Magdalenenklause (Mk), → Amalienburg (AB), → Badenburg (BB), → Pagodenburg (PB), → Apollotempel (AT), → Großes Gartenparterre, → Große Kaskade (K) …
Ihren Spaziergang können Sie zwischen den Haltestellen Schloss Nymphenburg und Amalienburgstraße unternehmen. Damit kombinieren lassen sich auch die Fußwege zu beiden Seiten des am → Hubertusbrunnen (Hb) endenden Schlosskanals ‒ mit zentralem Blick auf Schloss Nymphenburg.
Kurfürst Max II. Emanuel ließ 1701 bis 1703 den Nymphenburger Kanal anlegen, um Schloss Nymphenburg und den Schlosspark mit Wasser aus der Würm zu versorgen. Der repräsentative östliche Teil, der Schlosskanal, entstand erst 1728 bis 1730 unter Kurfürst Karl Albrecht von Bayern bzw. Kaiser Karl VII.
1903 bis 1907 gestalteten der Bildhauer Adolf von Hildebrand und sein Schwiegersohn, der Architekt Carl Sattler, einen Hubertusbrunnen als Geschenk der Stadt München zum 85. Geburtstag des Prinzregenten Luitpold am 12. März 1906. Im Inneren steht die Skulptur eines Hirsches in einem Wasserbecken. Aufs Dach hoben die Erbauer eine Hubertus-Statue. Einige Monate nach Adolf von Hildebrands Tod am 18. Januar 1921 kamen vier von ihm bereits zwischen 1907 und 1917 entworfene Bronzefiguren in den Ecknischen des Gebäudes dazu: Bogenschütze, Alter Jäger, Wurzelweib, Junge Jägerin. Der Hubertusbrunnen stand bis 1937 beim Bayerischen Nationalmuseum in der Prinzregentenstraße. Seit 1954 befindet er sich am Ende des Nymphenburger Kanals. (Von dort durch den Grünwaldpark zur Haltestelle Neuhausen ist es nicht weit.)
Mit einer Runde durch den Schlosspark Nymphenburg lässt sich auch ein Spaziergang im Grünen zwischen dem Kapuzinerhölzl (Haltestelle Amalienburgstraße) und dem Westfriedhof bzw. der Borstei in Moosach verbinden.
Beim Kapuzinerhölzl (KH) an der südwestlichen Ecke des Stadtbezirks Moosach handelt es sich um einen Eichen-Hainbuchenwald mit bis zu 200 Jahre alten Bäumen. Es ist der Rest eines Lohwaldes, der dem Kapuzinerkloster St. Anton in München gehörte und die Stadt jahrhundertelang im Norden und Westen umgab. Seit 1964 ist das Areal Teil des Landschaftsschutzgebiets Kapuzinerhölzl und Hartmannshofen.
Mehr dazu: Schlosspark Nymphenburg, Schloss Nymphenburg, Neuhausen-Nymphenburg, Moosach, Borstei
Spazierwege beim Schloss Nymphenburg und vom Schlosspark zum Westfriedhof bzw. zur Borstei
Olympiapark, Olympiadorf
Als 1966 die Entscheidung gefallen war, die XX. Olympischen Sommerspiele 1972 in München auszutragen, wurde ein Areal im Norden der Stadt dafür vorbereitet. Auf dem Oberwiesenfeld in Milbertshofen, wo sich von 1925 bis 1938 der erste bayrische Verkehrsflugplatz befunden hatte, arbeiteten nach der Grundsteinlegung am 14. Juli 1969 bis zu 8000 Menschen, um ein fast drei Quadratkilometer großes Sport- und Erholungsgelände zu gestalten. Das »demokratische Grün« des Olympiaparks wurde von dem Landschaftsarchitekten Günther Grzimek (1915 – 1996) gestaltet. Die zu einem 60 Meter hohen Schuttberg zusammengetragenen Trümmer aus dem Zweiten Weltkrieg verschwanden unter dem Rasen des »Olympiabergs«, und der Olympiasee entstand durch Aufstauung des Nymphenburg-Biedersteiner Kanals.
Für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer an den XX. Olympischen Sommerspielen 1972 in München baute man neben dem Olympiapark Unterkünfte: das Olympiadorf. 1998 wurde das Olympiadorf ebenso wie die Sportanlagen im Olympiapark unter Ensembleschutz gestellt.
Heute leben im »Olydorf« 6000 (nach anderen Angaben 8000) Menschen. Die Wohnungen sind auf Scheibenhochhäuser, Terrassenhäuser, Atrium-Reihenhäuser und Studenten-Bungalows verteilt. Eine »Betonwüste«? Allenfalls in einigen Bereichen. Die ungewöhnliche Wohnanlage wirkt frappierend gut durchdacht und bietet nicht nur überraschend viel Grün, sondern sogar einen Badesee (→ Nadisee).
Von der Haltestelle Infanteriestraße gehen Sie nach Norden (Ackermannstraße) und biegen nach 250 Metern links in den Fuß- und Radweg ein, der zwischen der → Ost-West-Friedenskirche (Besichtigung) und dem → Olympiaberg (Aussichtspunkt) zur Olympiasee-Brücke führt. Beenden (oder auch beginnen) lässt sich der Spazierweg an den U-Bahnhöfen Olympiazentrum oder Oberwiesenfeld.
Beim Olympiazentrum könnten Sie noch die → »BMW-Welt« und/oder das BMW-Museum besuchen. Falls Sie den Weg am Westrand des Olympiadorfs wählen, kommen Sie am → Klagebalken (Attentat 1972), an zwei Kunstwerken und am Nadi-See vorbei.
Sind Sie zur Zeit der Kirschblüte unterwegs? Dann sollten Sie einen Abstecher zum Ostrand des Olympiaparks machen, denn Sapporo schenkte München 1972 eine Gruppe von Kirschbäumen, die noch immer prächtig blühen.
Eine alternative Route beginnt (oder endet) an der Haltestelle Olympiapark West. Sie unterqueren die Landshuter Allee (→ Streetart in der Unterführung) und folgen dem Rad- und Fußweg Willi-Gebhardt-Ufer bis zur Olympiasee-Brücke. Ein kleiner Umweg führt um den kleineren, westlichen Teil des Olympiasees herum.
Die Spaziergänge sind alle zwischen 2,5 und 3,5 Kilometer lang.
Mehr dazu: Olympiapark, Olympiadorf, Milbertshofen



Dreiseenplatte
Drei ab 1938 durch Kiesentnahme für die Anlage des Rangierbahnhofs Nord entstandene Baggerseen in Feldmoching wurden Ende der Sechziger-, Anfang der Siebzigerjahre zu Erholungsgebieten umgestaltet: → Lerchenauer See, → Fasaneriesee, → Feldmochinger See. An allen drei Seen gibt es Rundwege, Grünanlagen, weitläufige Liegewiesen, Sport- und Bademöglichkeiten. Weil der Lerchenauer See und der Fasaneriesee nur 700 Meter voneinander entfernt sind, bietet es sich an, die beiden Rundwege zu verbinden (4,5 km).
Mehr dazu: Feldmoching



Frauenholz, Hartelholz, Panzerwiese, Fröttmaninger Heide, Fröttmaninger Berg
Der Restwald nördlich der Siedlung Hasenbergl, südlich vom Korbinianiholz und westlich vom Hartelholz heißt Frauenholz. Der Name bezieht sich auf die Einsiedelei »Zu unserer lieben Frau«, in die sich Herzog Wilhelm V. von Bayern nach seiner Abdankung 1597 zurückgezogen hatte. (Das Gebiet gehörte bis 1962 zu Oberschleißheim.)
»Frauenholz« hieß auch ein 1937 auf dem Gelände der Fliegertechnischen Schule eingerichtetes Barackenlager. Nach dem Zweiten Weltkrieg wohnten dort bis 1953 »Displaced Persons«. Dann erwarb die Stadt München das Areal als Wohnanlage für 2000 Menschen. Beim Bau der Großsiedlung Hasenbergl in den Sechzigerjahren wurden die Baracken abgerissen.
Im Nordosten des Stadtteils Hasenbergl befindet sich das Naturschutzgebiet Panzerwiese und Hartelholz, das ebenso wie die Fröttmaninger Heide bis Ende der Achtzigerjahre als militärisches Übungsgelände diente. Heute gilt die Südliche Fröttmaninger Heide als eine der größten zusammenhängenden Grasheiden Mitteleuropas.
1954 wurde neben dem Dorf Fröttmaning die Deponie Großlappen eröffnet. Ein Großbrand zerstörte die Müllsortieranlage 1965, aber der Betrieb ging bis 1987 weiter. 1973 begann man mit einer Renaturierung des 75 Meter hohen Müllbergs. Inzwischen ist aus dem »Fröttmaninger Berg« eine Parklandschaft geworden.
Bei der → Heilig-Kreuz-Kirche in Fröttmaning handelt es sich um den ältesten vollständig erhaltenen Kirchenbau im Münchner Stadtgebiet.
Mitte der Fünfzigerjahre löste die Stadt München den Weiler Fröttmaning auf. Timm Ulrichs erinnert daran mit seinem Kunstwerk → »Versunkene Dorf« (2006), einer Replik der Heilig-Kreuz-Kirche aus Beton am Fuß des Fröttmaninger Bergs.
Der auf der Karte links markierte Spazierweg ist 5 Kilometer lang, kann aber auch durch eine größere Schleife auf der Panzerwiese oder im Hartelholz verlängert werden. Besonders auf dem parallel zur Autobahn verlaufenden Abschnitt stört der Lärmpegel. Auf der Karte recht ist kein Spazierweg eingezeichnet, denn auf der Panzerwiese, im Hartelholz und in der Fröttmaninger Heide gibt es viele Wahlmöglichkeiten.
Mehr dazu: Feldmoching-Hasenbergl, Milbertshofen-Am Hart, Freimann
Frauenholz, Hartelholz, Panzerwiese, Fröttmaninger Heide, Fröttmaninger Berg


Petuelpark
Über dem 1997 bis 2002 gebauten Petueltunnel des Petuelrings an der Grenze zwischen Schwabing und Milbertshofen wurde bis 2004 nach Plänen der Landschaftsarchitektin Stefanie Jühling und ihres Kollegen Otto A. Bertram ein 650 Meter langer Park angelegt und ebenfalls nach Angehörigen der Familie Petuel benannt.
Der Unternehmer Ludwig Petuel zog 1868 von Freising nach Milbertshofen, erwarb dort zahlreiche Grundstücke für die neue Villensiedlung Riesenfeld und war von 1870 bis 1875 Bürgermeister des Dorfes. Um dessen Attraktivität zu erhöhen, betrieb er ab 1898 entlang der Schleißheimer Straße eine der ersten Omnibuslinien Deutschlands. Auf der Trasse eines von ihm ausgebauten Kanalwegs am Nymphenburg-Biedersteiner-Kanal verläuft seit den Sechzigerjahren der Petuelring. Ludwig Petuels gleichnamiger Sohn und dessen Ehefrau Karoline vermachten ihr gesamtes Vermögen der Stadt München (Ludwig-und-Lina-Petuel-Stiftung). Damit werden unter Verwaltung des Münchener Sozialreferats behinderte und alte Bürger der Stadt unterstützt.
Im Petuelpark gibt es eine Reihe von Kunstwerken zu sehen, und die Kirschblüte lässt sich in zwei Arealen des Parks besonders schön erleben: Auf Höhe der Klopstockstraße blühen die Kirschbäume weiß, und am westlichen Rand des Petuelparks entfaltet sich im Frühjahr ein rosafarbiges Blütenmeer.
Von der Nordwestecke des Petuelparks führt eine schmale Grünanlage nach Norden, bis zum Frankfurter Ring (gut ein Kilometer) und darüber hinaus.
Mehr dazu: Petuelpark, Milbertshofen

Luitpoldpark, Bayernpark
Auf dem 1911 angelegten → Bayernplatz (Bayernpark) in Schwabing steht seit 1979 die von Undine Werdin aus Steinguss geformte → Statue Daphne (D).
1909 beschloss der Münchner Magistrat, zu Ehren des Prinzregenten Luitpold einen Park anzulegen, und die 90. Linde wurde dann auch 1911 zur Feier des 90. Geburtstags Luitpolds von Bayern gepflanzt. Die Bildhauer Heinrich Düll und Georg Pezold gestalteten den → Obelisken im Luitpoldpark.
Als Ausgangs- bzw. Endpunkt des Spaziergangs bieten sich die Haltestellen Petuelring, Scheidplatz und Hohenzollernplatz an. Zur Orientierung: Der Weg Hohenzollernplatz ‒ Petuelring ist etwa zwei Kilometer lang.
Kurze Abstecher zum → Bamberger Haus (Bh) und zum → Pumuckl-Brunnen (Pm) lohnen sich ebenso wie der Ausblick vom 37 Meter hohen Schwabinger Schuttberg am Nordostrand des Luitpoldparks, der 1957 bis 1960 landschaftlich gestaltet wurde und seither Luitpoldhügel heißt.
Mehr dazu: Schwabing-West
Spazierwege durch Luitpoldpark und Bayernpark / Luitpoldpark
Schwabinger See, Leopoldpark
Kurze Spazierwege gibt es auch im Leopoldpark und rund um den Schwabinger See.
Der Schwabinger See wurde Ende der Achtzigerjahre auf dem Gelände des 1987 aufgelassenen Schwabinger Güterbahnhofs angelegt. Durchflossen wird er vom Nymphenburg-Biedersteiner Kanal (»Schwarze Lacke«), der im Englischen Garten in den Schwabinger Bach mündet. Das Areal ist eine Ruheoase, denn dort fahren keine Autos.
Prinz Leopold Maximilian von Bayern ließ bei einem von seiner Gemahlin Gisela seit 1873 bewohnten Palais in Schwabing einen Park anlegen. Das Gebäude wurde 1935 von der NSDAP abgerissen. Reste des Leopoldparks blieben erhalten und wurden in den Siebzigerjahren als eine grüne Oase an der Leopoldstraße neu angelegt.
Auf dem Rundweg kommen Sie an der Rückseite des → »Pfauenhauses« (PH) mit prächtigen Jugendstilfassaden vorbei. Ein wenige Meter langer Abstecher zur Ecke Friedrich-/Konradstraße gibt den Blick auf eine weitere → Jugendstilfassade frei. Nur wenig länger ist der Abstecher zum → Pacelli-Palais (PP) und → Palais Bissing in der Georgenstraße. Im Frühjahr blüht dort ein prächtiger Kirschbaum.
Mehr dazu: Schwabing, Schwabing-Nord



























































