Unterföhring
Föhring
Föhring lässt sich urkundlich bis Mitte des 8. Jahrhunderts zurückverfolgen: »ad feringas«. Der Name leitet sich von von far bzw. ferio ab, den althochdeutschen Begriffen für Fähre bzw. Fährmann. In Föhring befand sich der Isarübergang der Salzstraße, den Herzog Heinrich der Löwe zerstört und 1158 weiter flussaufwärts neu angelegt haben soll.
Nach der Säkularisierung kamen Ober- und Unterföhring durch den Reichsdeputationshauptschluss 1803 vom aufgelösten Hochstift Freising zu Bayern. Die Gemeinden Oberföhring (mit St. Emmeram) und Unterföhring entstanden 1818. Während Unterföhring eigenständig blieb, wurde Oberföhring 1913 von München eingemeindet und gehört zum Stadtbezirk Bogenhausen.
Unterföhring
Unterföhring ‒ »inferius Feringin« ‒ taucht als eigenständiger Ort 1180 auf und hieß dann bis ins 17. Jahrhundert »Niederföhring«. Die Bebauung erfolgte erst parallel zur Industrieansiedlung beim Wirtschaftswunder nach dem Zweiten Weltkrieg. Mit dem Poschinger Weiher und dem Feringasee verfügt Unterföhring seit den Sechziger- bzw. Achtzigerjahren auch über zwei Naherholungsgebiete.
Medienbranche
In Unterföhring konzentriert sich die Medienbranche. Auch der Medienkonzern Sky, der 2009 Premiere ablöste, hat dort seinen Sitz. Das Verwaltungsgebäude wurde bis 2011 von der Commerz Real in Düsseldorf nach Plänen der Architektin Ute-Maria Kranz errichtet. Die Skulptur eines Drachenschädels vor dem Eingang bezieht sich auf die Serie »House of the Dragon«, ein Prequel zum Fantasy-Epos »Game of Thrones«, dessen zweite Staffel in Deutschland am 16. Juni 2024 startete.




Feringasee
Der Feringasee in Unterföhring entstand Mitte der Siebzigerjahre als Baggersee durch die Kiesentnahme für den Bau der nahen Autobahn. Der Name geht auf die älteste Erwähnung des Ortes Föhring ‒ »ad feringa« ‒ in einer Urkunde aus dem 8. Jahrhundert zurück.






St. Valentin in Unterföhring
Bei einer Restaurierung der römisch-katholischen Pfarrkirche St. Valentin in Unterföhring entdeckte man 1973 Reste der Fundamente eines romanischen Vorgängerbaus. 1712 wurde ein neuer Turm errichtet, 1716/17 das alte Kirchenschiff abgebrochen, und 1717/18 entstand unter Leitung des Hofmaurermeisters Dominik Glasl die heutige Kirche, die stilistisch dem Übergang vom Barock zum Rokoko zuzuordnen ist. Die Vorhalle baute man erst 1745/46 an. Geweiht ist die Kirche dem heiligen Valentin von Rätien, einem der ersten Bischöfe Passaus.
Den besonders an der Kanzel reichen Stuck im Stil der Wessobrunner Schule schufen Thomas Glasl, Mathias Bader und Johann Rieder. Vermutlich stammen alle Fresken von Nikolaus Gottfried Stuber. Ein paar Jahre später, 1720, entstand das Chorbogenkruzifix. Der Hochaltar wird auf 1741 datiert. Integriert ist die Mitte des 17. Jahrhunderts gestaltete Figurengruppe einer Marienkrönung aus der Vorgängerkirche. Die beiden Seitenaltäre aus der Zeit um 1680 standen ebenfalls bereits in der alten Kirche.






Durachhof
Beim denkmalgeschützten Durachhof in der Kanalstraße 7 in Unterföhring handelt es sich um eine bereits im 15. Jahrhundert beurkundete Einrichtung: den Oberzehetmayr Hof. Es gab auch noch einen Unterzehetmayr Hof weiter nördlich. In den Stadeln dieser Höfe wurden die von den Bauern bis zur Säkularisation (1803) der Kirche zu leistenden Grundabgaben gelagert. Das Bauernhaus stammt aus dem Jahr 1843.


Kriegerdenkmal
1900 gab der damals seit 25 Jahren bestehende Kriegerverein von Unterföhring beim Steinmetz Josef Maier in Erding ein Kriegerdenkmal in Auftrag, das noch im selben Jahr auf einem von Sebastian Beer zur Verfügung gestellten Platz an der Münchner Straße enthüllt wurde.


Marktdach
Das Marktdach vor dem Bürgerhaus und gegenüber dem Rathaus von Unterföhring wurde 2010 errichtet. Auf dem Platz findet ein Wochenmarkt statt, und es werden Feste gefeiert.

Mural
Im April 2024 bemalte Melike Kerpel die 12 Meter hohe Fassade des Hauses der Modelleisenbahnfreunde-Unterföhring in der Föhringer Allee 5.


Alben über Urban Art bzw. Streetart
Spazierwege entlang der Isar
Zwischen der Leinthaler Brücke und dem → Poschinger Weiher führen Spazierwege an der Isar entlang, sowohl zwischen dem Fluss und dem Mittleren Isarkanal als auch am linken Isarufer.




















Poschinger Weiher
Der Poschinger Weiher (vorübergehend: Unterföhringer See) entstand nach dem Ersten Weltkrieg als Baggersee in den Isarauen beim Kiesabbau für die Anlage des Mittlere-Isar-Kanals und wurde nach dem Gutsbesitzer Johann Michael III. Ritter und Edler von Poschinger benannt, der 1896 die 13 Kilometer lange Bahnstrecke vom Gut Zengermoos zum Schlossgut in Ismaning hatte bauen lassen (Torfbahn). Im See befindet sich eine Vogelschutzinsel.






