Streetart außerhalb des Stadtzentrums

Streetart im Stadtzentrum

Moosach

Münchner Stadtbezirk 10: Moosach

Seit 1972 gibt es in München nicht nur U-, sondern auch S-Bahnen. Die 150. S-Bahn-Station wurde 2013 in Freiham in Betrieb genommen. Zum 50-jährigen Jubiläum der Münchner S-Bahn gestaltete Martin Blumöhr im April 2022 das Bild »Freiluftgalerie« für den S-Bahnhof Moosach.

Martin Blumöhr: Freiluftgalerie im Bahnhof Moosach PRESS REFRESH
Martin Blumöhr: Freiluftgalerie (Foto: Oktober 2023)

Das Kollektiv »Der Blaue Vogel« sprühte bzw. malte 2022 einen Fußgänger- und Radfahrer-Tunnel zwischen dem S-Bahnhof Moosach und der Bunzlauer Straße neu aus.

Der Blaue Vogel: Streetart am Bahnhof Moosach PRESS REFRESH

2019 zog der Verein »Kunstrefugium« ‒ eine eine überregionale Vereinigung bildender Künstler ‒ von Neuperlach nach Moosach, in die Donauwörther Straße 51, und richtete dort einen Kunsttreff ein.

Mit dem »Kunstrefugium« kam 2019 auch das Urban-Art-Kollektiv »Der Blaue Vogel« nach Moosach ‒ und machte dort in den folgenden Jahren nicht nur einen Fußgängertunnel am Bahnhof bunt, sondern auch ein halbes Dutzend Mauern rund um den Kunsttreff in der Donauwörther Straße (zwischen Lauinger- und Simrockstraße), u. a. mit einem dreiteiligen Märchenwald.

Der Blaue Vogel: Märchenwald in Moosach PRESS REFRESH

Bei der Werkstatt »Karli17« handelt es sich um ein soziokulturelles Zwischennutzungsprojekt in einem leerstehenden Wohnhaus in der Karlingerstraße 17. Im Rahmen der 26. Moosacher Stadtteilkulturtage vom 8. bis 16. Juni 2024 wurde ein »Generationenbaum« mit mehr als hundert aus Wolle gehäkelten und gestrickten Stücken bunt »eingekleidet«.

Generationenbaum in Moosach PRESS REFRESH
»Generationenbaum« (Foto: Juli 2024)

Am letzten Juni- und ersten Juli-Wochenende 2024 schufen »iareugly12« (Paul Hintermeier), »shamey« (Ralf Spitzer) und »the paperboi« (Patrick Simon) an der Straßenfassade des Wohnhauses Karlingerstraße 21 in Moosach ein Mural mit dem Titel »Jungle Music«. Initiiert und gefördert wurde das Projekt vom Nachbarschaftstreff Karlingerstraße, Bezirksausschuss Moosach und Kulturreferat der Stadt München.

Milbertshofen-Am Hart

Münchner Stadtbezirk 11: Milbertshofen-Am Hart

Die Hugo-Wolf-Straße im Stadtteil Am Hart wurde 1939 nach dem österreichischen Komponisten und Musikkritiker Hugo Wolf (1860 – 1903) benannt.

Streetart Hugo-Wolf-Straße in Milbertshofen-Am Hart PRESS REFRESH
Streetart bei der Städtische Kinderkrippe, Hugo-Wolf-Straße 66 (Fotos: November 2024)

Den Kinder- und Jugendtreff »Tasso 33« in der Torquato-Tasso-Straße 33 in Milbertshofen gibt es seit 1965.

Tasso 33 in Milbertshofen PRESS REFRESH
»Tasso 33« (Foto: Dezember 2024)

2003 bis 2005 wurde das Kulturhaus Milbertshofen gebaut. Sehenswert ist u. a. der »Glaspalast«, eine nicht überdachte Sport- und Veranstaltungsfläche zwischen dem Kulturhaus und dem Stadtteilzentrum mit Glaswänden im Osten und Westen.

Die von dem Architekten Werner Wirsing (1919 – 2017) im südlichen Teil des Olympiadorfs gebauten Bungalow-Reihen werden seit den Olympischen Spielen 1972 als Studentenbehausungen genutzt. Viele davon sind bunt gemalt bzw. besprüht.

Album übers Olympiadorf

Schwabing-Freimann

Münchner Stadtbezirk 12: Schwabing-Freimann

Martin Blumöhr, der mit seiner Streetart viele Orte zwischen Feldmoching und Obergiesing bereichert hat, war auch auf dem »Corso Leopold« im Juni 2024 aktiv.

Während der Renovierung des Oskar-von-Miller- und Maximiliangymnasiums in Schwabing war an einem Bauzaun in der Morawitzkystraße bunte Streetart zu sehen.

Oskar-von-Miller- und Maximiliangymnasium PRESS REFRESH
Oskar-von-Miller- und Maximiliangymnasium (Foto: Juni 2024)

Statt Martin Blumöhr mit der Ausmalung der Fußgängerunterführung der Ungererstraße vor der Erlöserkirche in Schwabing zu beauftragen, wie 2016 manche vorschlugen, übergab der Bezirksausschuss Schwabing-Freimann das Projekt Jugendlichen der Freizeitstätte am Biederstein. Was damals an Streetart entstand, ist inzwischen größtenteils überschmiert.

Streetart vor der Erlöserkirche in Schabing-Freimann CLICK REFRESH
Reste von Streetart unter der Ungererstraße (Fotos: Januar 2025)

Beim Jugendtreff am Biederstein in der Gohrenstraße in Schwabing ist eine Fassade bunt bemalt bzw. besprüht.

Jugendtreff am Biederstein PRESS REFRESH
Jugendtreff am Biederstein (Foto: September 2024)

Die Osterwaldstraße zweigt seit dem Bau des Mittleren Rings Anfang der Sechzigerjahre nicht mehr beim Osterwaldgarten von der Keferstraße ab, sondern beginnt erst nördlich des Isarrings. Der ist an dieser Stelle (zwischen der Osterwaldstraße und der Liebergesellstraße) für Fußgänger und Radfahrer untertunnelt. Und in dieser Unterführung schufen verschiedene Künstlerinnen und Künstlern 2015 eine bunte Streetart-Bilderwelt.

Streetart unterm Isarring PRESS REFRESH

Ein 2018 im Biedersteiner Freizeitpark im Stadtbezirk Schwabing-Freimann aufgestellter Container mit der Steuerung der Tunneltechnik wurde 2023 bunt besprüht.

Die 1993 gegründete Genossenschaft für soziales, ökologisches und selbstverwaltetes Wohnen (WOGENO) beauftragte 2017 Johannes Brechter mit einem 12 mal 16 Meter großen Fassadengemälde am Gebäude in der Johann-Fichte-Straße 12. Zehn farbige Figurenpaare thematisieren das Zusammenleben in einer modernen Großstadt. Leider ist die Sicht auf das Mural »civicom« durch Bäume und die mehrere Meter hohe Umzäunung eines Bolzplatzes eingeschränkt.

Mitglieder des zur Förderung von zeitgenössischer bildender Kunst ins Leben gerufenen Vereins »Outer Circle« brachten 2018 mit Murals Farbe auf graue Fassaden in der Studentenstadt Freimann.

Urban Art: Studentenstadt Freimann PRESS REFRESH
Willi-Graf-Straße 21 (Foto: August 2023)

Wer mit der Straßenbahn von der Münchner Freiheit nach Schwabing Nord fährt, passiert am Weißenhofweg zwischen den Haltestellen Schwabinger Tor und Am Münchner Tor an Karl Valentin erinnernde Streetart: »Früher war sogar die Zukunft besser«.

Graffito am Weißenhofweg PRESS REFRESH
Streetart am Weißenhofweg (Foto: März 2024)

2018/19 schuf Martin Blumöhr in der Trambahnunterführung unter der Domagkstraße in Schwabing das 260 m² große Mural »Svapinga«. Dabei arbeitete er ohne Vorzeichnung mit Acrylfarben, Tusche und Lack.

Martin Blumöhr: Svapinga / Schwabing PRESS REFRESH

Bogenhausen

Münchner Stadtbezirk 13: Bogenhausen

Das Künstlerkollektiv Graphism und 30 Jugendliche haben im Juni 2024 die Lärmschutzwände des Isarrings über dem Herzogpark unter den Mottos »Mach mir Mut auf Zukunft!« und »Morgen können wir gestern nicht nachholen« bemalt. Initiiert wurde die Aktion von der 2014 gegründeten und seit 2020 als gemeinnützig anerkannten Gesellschaft »Dein München«, deren Ziel es ist, faire Startbedingungen für junge Menschen zu schaffen.

Urban Art am Isarring CLICK REFRESH

Eine Durchfahrt zum Innenhof der von der Zaubzerstraße, Richard-Strauss-Straße, Prinzregentenstraße und Brahmsstraße umrahmten Wohnanlage hat man ein wenig ausgemalt.

Bemalte Einfahrt in der Zaubzerstraße in München-Bogenhausen
Einfahrt Zaubzerstraße 36/38 (Foto: März 2025)

2011 lud Loomit, ein Pionier der Urban Art, internationale Kolleginnen und Kollegin dazu ein, die Fußgänger- und Radfahrer-Unterführung der Prinzregentenstraße an der Prinzregent-Luitpold-Terrasse in München mit Graffiti bzw. Streetart zu besprühen. Lichtbänder unterteilen die Wände in etwa fünfzig Flächen, die den einzelnen Künstlern zugeteilt wurden. Kelp, Flin und Tonik74 aus München und Daim aus Hamburg, Kid Acne und Dotmaster aus England, Light und Markus aus Russland, Stuko aus Japan und viele andere machten mit.

Album über die Streetart-Galerie am Friedensengel

Berg am Laim

Münchner Stadtbezirk 14: Berg am Laim

Im Gewerbegebiet zwischen der Neumarkter Straße und der Berg-am-Laim-Straße ist ab 2020 ein neues Kunstviertel entstanden, der Munich Art District.

Album über den Munich Art District

Im »Werksviertel« in Berg am Laim entsteht ein neues Stadtquartier. Der Freistaat Bayern beabsichtigt, dort ein neues Kultur- und Kreativzentrum mit einem Konzertsaal für das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks zu bauen.

Album übers Werksviertel München

Ramersdorf-Perlach

Münchner Stadtbezirk 16: Ramersdorf-Perlach

Am 1. Januar 2024 fusionierten die beiden Wohnungsbaugesellschaften der Stadt München – GWG und GEWOFAG – zur Münchner Wohnen GmbH mit rund 150.000 Mieterinnen und Mietern. Aus diesem Anlass schufen Johannes Brechter und Armin Kiss-Istok das 14 x 10 Meter große Mural »FUSION« an einer Fassade in der Möschenfelder Straße.

Fusion, Mural in Ramersdorf CLICK REFRESH
»FUSION« (Foto: Mai 2024)

Bei der Spielstadt Maulwurfshausen an der Albert-Schweitzer-Straße 24 in Neuperlach – direkt an einem der Zugänge zum Ostpark ‒ handelt es sich um eine Einrichtung des Kreisjugendrings München-Stadt mit einem 2600 m² großen Abenteuerspielplatz.

Streetart in Neuperlach
Streetart unter der Fußgängerbrücke über die Albert-Schweitzer-Straße bei der Spielstadt Maulwurfshausen (Fotos: Januar 2025)

Die Fußgänger-Unterführung des Sarah-Sonja-Lerch-Wegs unter der Kurt-Eisner-Straße wurde 2012 von Robert Posselt und Samuel Feustel vom Künstlerkollektiv »Der blaue Vogel« mit bunten Bildern besprüht, die inzwischen nicht mehr besonders frisch aussehen.

Am östlichen Ende des Theodor-Heuss-Platzes, vor dem PEP-Durchgang zum U-Bahnhof Neuperlach-Zentrum bzw. zur Thomas-Dehler-Straße, hat das Künstlerkollektiv »Der blaue Vogel« eine Wand bunt und lebendig gemacht.

Streetart von Der blaue Vogel in Neuperlach-Zentrum
Streetart vom Künstlerkollektiv »Der blaue Vogel« (Foto: Februar 2025)

Neuperlach soll nach den Vorstellungen der Münchner Gesellschaft für Stadterneuerung mbH (MGS), einer Tochtergesellschaft der GWG Städtische Wohnungsgesellschaft München mbH durch Street Art bunter werden. Den Auftakt machte die MGS 2023 mit der um 1970 gebauten achtstöckigen Wohnanlage Karl-Marx-Ring 75-83: Das Münchner Urban Art Kollektiv »Der Blaue Vogel« hat eine 25 Meter hohe Fassade mit einem Flötenspieler, einem Vogel und einer Katze bemalt. Am anderen Ende des Wohnblocks hat der Italiener Peeta (Manuel Di Rita, *1980) ein dreidimensionales Piece geschaffen.

Urban Art am Karl-Marx-Ring in Neuperlach CLICK REFRESH

Obergiesing-Fasangarten

Münchner Stadtbezirk 17: Obergiesing-Fasangarten

15 Schülerinnen und Schüler der Mittelschule an der Ichostraße beteiligten sich 2013 unter Anleitung der Künstler FLIN, Z-ROK und ZOMBIE an dem von der Münchner Stadtbibliothek initiierten Projekt »Giesing erleben und gestalten« und schufen in der Fußgängerunterführung unter der Kreuzung Giesinger Berg, Martin-Luther-, Icho- und Silberhornstraße bunte Streetart ‒ von der inzwischen nicht mehr viel im Originalzustand existiert.

Zwei Fassaden des Umspannwerks der Stadtwerke München in Obergiesing bemalte der Urban-Art-Künstler Won ABC (bürgerlich: Markus Müller) 2018/19 mit Murals. Die Fassade in der Zehentbauer Straße widmete er seinem Professor an der Münchner Kunstakademie: Bluebeard (Prof. Robin Page, 1932 – 2015), und bei dem größeren Kunstwerk in der Martin-Luther-Straße handelt es sich um eine Würdigung der am 7. April 1919 ausgerufen Räterepublik Baiern, die Anfang Mai 1919 von der Reichswehr und Freikorps gewaltsam beseitigt wurde. Won ABC porträtierte Vorkämpfer der Räterepublik: Kurt Eisner, Sarah Sonja Rabinovitz (Lerch), Erich Mühsam, Gustav Landauer und Ernst Toller.

Urban Art: Murals von Won ABC in Obergiesing CLICK REFRESH

Anlässlich des 60-jährigen Jubiläums der Lebenshilfe München bemalte Martin Blumöhr 2021 eine Fassade des Gebäudes an der Chiemgaustraße in Obergiesing (Adresse: St.-Quirin-Straße 13a). Die Ideen für »Permanus« entstanden ab 2019 in Zusammenarbeit mit 60 Menschen, teils mit Behinderungen, die ihre Vorlieben, Wünsche und Ängste zum Ausdruck brachten. Zehn von ihnen arbeiteten dann auch mit Martin Blumöhr gemeinsam auf dem Gerüst am bunten Mural.

Untergiesing-Harlaching

Münchner Stadtbezirk 18: Untergiesing-Harlaching

Im Herbst 2014 begannen international renommierten Künstlern der Urban Art Szene, Pfeiler der Brückenunterführung am Candidplatz in Untergiesing unter dem Motto »Brücken schlagen« zu bemalen.

Streetart am Candidplatz CLICK REFRESH
CaseMaClaim, Rone, Herakut, L. E. T., Sebastian Wandl am Candidplatz(Fotos: August / September 2023)
Streetart am Candidplatz CLICK REFRESH

Am für den Abriss vorgesehenen Ärztehaus am Candidplatz hat der aus Argentinien stammende, in Italien lebende Künstler Francisco Bosoletti im Sommer 2024 eine Rosenblüte gemalt. Das Mural gehört zu seiner Serie »Disruptive Nature«.

Der 1993 in Innsbruck geborene Künstler HNRX schuf in der Lohstraße bzw. am Auer Mühlbach unterhalb der Candidstraße zwei Murals im Stil des Comicsurrealismus.

An der Nordostfassade des Gebäudes in der Grünwalder Straße 14 bzw. am Wettersteinplatz ließ die S-Bahn 2023 ein Mural anbringen, das dazu motivieren soll, bei der Verkehrswende mitzumachen: »Zukunft in den schönsten Farben«.

Mural am Wettersteinplatz in Untergiesing CLICK REFRESH
»Zukunft in den schönsten Farben« (Foto: August 2024)

Thalkirchen-Obersendling-Forstenried-Fürstenried-Solln

Münchner Stadtbezirk 19: Thalkirchen-Obersendling-Forstenried-Fürstenried-Solln

Drei Wochen lang arbeiteten die Künstler SatOne und Daniel Man im Sommer 2018 an der Fassade des NYX-Hotels in der Hofmannstraße 2 und schufen das Mural »Collision«.

In der Hofmannstraße 42 (Ecke Gmunder Straße) weist Streetart auf den gemeinnützigen Kunstverein Positive Propaganda hin, der sich für Streetart in München engagiert und das → Amuseum of Contemporary Art betreibt.

Streetart in Obersendling CLICK REFRESH
Positive Propaganda (Foto: August 2023)

In der Gmunder Straße zwischen Aidenbach- und Hofmannstraße gibt es Streetart von verschiedenen Künstlern zu sehen, darunter Flying Förtress.

Streetart in Obersendling CLICK REFRESH

»The Criminals« heißt es an einem Gebäude hinter dem U-Bahnhof Aidenbachstraße.

Graffito beim U-Bahnhof Aidenbachstraße in Obersendling CLICK REFRESH
Blick vom Parkdeck des U-Bahnhofs (Foto: August 2023)

Eine Fassade der Feuerwache 2 an der Ecke Aidenbachstraße 7 / Boschetsriederstraße wurde vom BS Design Buero mit einem Feuerwehrmann im Einsatz bemalt.

Urban Art: Feuerwache 2 in Obersendling CLICK REFRESH
Feuerwache 2 (Foto: August 2023)

Am Trambahnhäuschen der stillgelegten Haltestelle am Ratzingerplatz entstanden 2017 Stencils des International Munich Art Lab.

Loomit bemalte 2006/07 im Auftrag der Stadtwerke München zwölf Trafohäuschen, darunter das an der Ecke Halske- / Boschetsrieder Straße in München-Obersendling. Dargestellt ist ein Paar beim Fingerhakeln.

Als Zwischennutzung des stillgelegten Katzenberger Betonwerks in der Helfenriederstraße 12 wurde 2021 das Sugar Mountain Kulturzentrum für Kunst und Sport, Kultur und Begegnung eingerichtet. Die Künstlerin Lakwena Maciver machte den Turm 2021 unter dem Motto »All Colors Are Beautiful« bunt und schrieb mit riesigen Lettern: »Different But Good Together«. Auch Gabriel Holzner, Felix Rotenwald und Emanuel Mooner trugen zur Farbigkeit des Sugar Mountain bei. Und eine Fassade wurde im Juni 2021 von dem Künstlerduo L0fhigh mit dem Mural »Datadreamer« bemalt. Mit einer App konnte der Betrachter in die Augmented Reality Ebene des Kunstwerks eintauchen.

Mural am Sugar Mountain CLICK REFRESH

Im September 2024 endete die Zwischennutzung, und das Sugar Mountain Kulturzentrum musste schließen. Aber nun ist »Sugar Valley« geplant.

Sugar Mountain bzw. Sugar Valley
»Sugar Mountain« bzw. »Sugar Valley« (Foto: April 2025)

Auf Höhe der Machtlfinger Straße befindet sich in der Boschetsrieder Straße ein Lost Place: die Tunneleinfahrt der 1991 stillgelegten Route der Straßenbahnlinie 16. Weil die beiden 130 Meter langen Wände der legalen Freiluftgalerie in Obersendling nicht für alle Ideen reichen, werden die Graffiti immer wieder übermalt (Crossing).

Album über Lost Places in Obersendling

Das ehemalige Agfa-Fabrikareal in Obersendling gehörte zwischenzeitlich der Unternehmerfamilie Hirmer. Der neue Eigentümer, das Luxemburger Unternehmen Empira Investment Solutions, kündigte den mehr als 30 dort arbeitenden Künstlern zum Oktober 2023, darunter dem seit 1975 in München lebenden österreichischen Aktionskünstler, Bühnenbildner, Musiker und Komponisten Wolfgang Flatz (*1952), der auf dem Flachdach des Gebäudes in der Kistlerhofstraße 70 einen 3200 m² großen Skulpturengarten angelegt hat (»Heaven 7«). Im November 2024 musste Wolfgang Flatz ausziehen.

Kistlerhof, Obersendling
Kistlerhof (Foto: April 2025)

2013 hatte Wolfgang Flatz eine der beiden von dem Frankfurter Künstler Case (Andreas von Chrzanowski) an der Nordfassade des Kistlerhofs gemalten Friedenstauben mit Farbbeuteln beworfen, um zu demonstrieren, dass das Friedenssymbol nicht mehr geachtet wird.

Nach dem Zweiten Weltkrieg zog Siemens von Berlin nach München, und Obersendling wurde »Siemensland«. Aber nach der Jahrtausendwende gab Siemens den Standort auf und verkaufte die Liegenschaften. Auf dem ehemaligen Siemens-Areal an der Hofmannstraße wollte der neue Eigentümer, die Patrizia Immobilien AG, ab 2018 ein neues Wohnquartier errichten (»Hofmann-Höfe«). Zuvor beauftragte das Unternehmen den in München lebenden britischen Künstler Daniel Man mit dem Projekt »Scale – Urban Wall Art Munich«: Mit mehr als einem Dutzend Kollegen – darunter Loomit, SatOne und die Stone Age Kids, Aryz aus Spanien und die Zwillinge Os Gemeos (Otávio und Gustavo Pandolfo) aus Brasilien – bemalte Daniel Man vom 26. Juni bis 1. Juli 2017 Fassaden leer stehender Gebäude.

Siemensgelände, Siemenshochhaus in Obersendling  CLICK REFRESH

»Scale – Urban Wall Art Munich« auf dem ehemaligen Siemens-Gelände (Fotos: August 2023)

Album über Lost Places in Obersendling

Die beiden Hähne an der Gartenmauer des ehemaligen Kulturzentrums Thalkirchen in der Fraunbergstraße 4, dessen Räume einige Künstler 2019/20 vorübergehend als Ateliers nutzten, stammen von Markus Henning (»Eliot the Super«).

Streetart in Thalkirchen CLICK REFRESH
Fraunbergerstraße 4 (Fotos: August 2023)

Won ABC (Markus Müller) gestaltete 2019 das Mural im Innenhof der Jugendherberge München Park in der Miesingstraße.

Mural in der Jugendherberge München Park CLICK REFRESH
Mural in der Jugendherberge München Park CLICK REFRESH

Mural in der Jugendherberge München Park (Fotos: August 2023)

Graffito am Isarwerk 1 in Thalkirchen

Graffito am Isarwerk 1 in Thalkirchen CLICK REFRESH
Graffito am Isarwerk 1 (Foto: Oktober 2023)

Hadern

Münchner Stadtbezirk 20: Hadern

Bernd Gittner und Kinder aus Hadern gestalteten das Relief am U-Bahnhof Großhadern.

Urban Art am U-Bahnhof Großhadern CLICK REFRESH
Aufgang vom U-Bahnhof Großhadern (Foto: April 2024)

Am Max-Lebsche-Platz beim Klinikum Großhadern bemalte Lion Fleischmann 2021 eine Wasserdruck-Regulierungsanlage der Stadtwerke München.

Lion Fleischmann: Streetart am Max-Lebsche-Platz CLICK REFRESH

Pasing-Obermenzing

Münchner Stadtbezirk 21: Pasing-Obermenzing

Die in Deutschland lebende norwegische Künstlerin Verena Issel dachte sich 2023 für die 3,5 m hohen Betonmauern des neu gebauten Kindergartens Am Krautgarten in Pasing ein originelles Objekt-Tableau mit Bezug zur Adresse aus. Es besteht aus Farbflächen, Kacheln, Keramik und skulpturalen Holzfiguren.

Die Obermenzinger Künstlerin Irmengard Ram bemalte 2022 das im 19. Jahrhundert errichtete Trafohäuschen der Stadtwerke München an der Planegger Straße neben dem Pasinger Stadtpark im Auftrag des Bezirksausschusses Pasing-Obermenzing. Griechenland, Asien, Orient und Okzident sind die Themen der vier Fassaden. Motive sind die Göttinnen Demeter und Saraswati mit einem Pfau bzw. einem Schwan, eine junge Frau mit einem Phönix und der Erzengel Raphael mit einer Taube.

2014 bemalte Martin Blumöhr eine 90 mal 2,5 Meter große Wandfläche des Tunnels am Hermann-Hesse-Weg in Pasing unter den Eisenbahngleisen entlang der Würm: »Tunnelblick«. (Die Stadtbibliothek Pasing zeigte 2024 zum zehnjährigen Jubiläum des Wandgemäldes »Tunnelblick« eine Ausstellung über Martin Blumöhr unter dem Titel »Leuchtende Wände«.) Im Ideenaustausch mit Schülerinnen und Schülern gestaltete Martin Blumöhr 2015 die Südfassade des Hauses in der Bäckerstraße 4 in Pasing mit dem Mural »Randbreite«. Nachdem Martin Blumöhr die gekachelten Wände der Fußgänger-Unterführung an der Verdi- bzw. Grandlstraße in Obermenzing mit Beton glatt gespachtelt hatte, bemalte er sie 2016 mit Kindern und Jugendlichen der Realschule Blutenburg und der Grandl-Grundschule: »Unter Menzingern«.

Martin Blumöhr: Randbreite in Pasing CLICK REFRESH
Martin Blumöhr: Mural »Randbreite« (Foto: Juli 2023)

Album über Streetart von Martin Blumöhr

Der Architekt August Exter (1858 – 1933) kaufte 1892 ein Stück Ackerland, ließ es erschließen, parzellierte es und verkaufte bis 1895 alle 120 Baugrundstücke. So gründete er die »Villenkolonie Neu-Pasing I«. Die benachbarte »Villenkolonie Neu-Pasing II« entstand ab 1897, allerdings nicht mehr unter seiner Leitung.

Wolfgang Haller bemalte 2019 die um 1900 errichtete Netztrafostation 3304 am Anfang der Alten Allee in München-Pasing zur Erinnerung an August Exter. Zwei Jahre später machte Wolfgang Haller aus der 1895/96 errichteten Netztrafostation 3371 am Wensauerplatz ein weiteres Kunstwerk zu Ehren von August Exter: das »Café Exter«. Weil in den von August Exter initiierten Pasinger Villenkolonien um 1900 auch einige Künstlerinnen und Künstler wohnten, porträtierte Wolfgang Haller u. a. Gabriele Münter, Franz Marc und Wassily Kandinsky.

Wolfgang Haller zu August Exter in Pasing CLICK REFRESH
Trafohäuschen am Anfang der Alten Allee (Foto: August 2024)

Album über Wolfgang Hallers Hommage an August Exter in Pasing

Aubing

Münchner Stadtbezirk 22: Aubing-Lochhausen-Langwied

Stefan Füll (*1982) malte 2010/11 markante Aubinger Gebäude wie den Wasserturm an eine Wand unterhalb der Colmdorfstraße vor dem S-Bahnhof Aubing. Reste davon sind noch zu sehen, obwohl die Gleisbrücke eigentlich schon 2017 abgerissen werden sollte.

Aubing Bahnhof: Streetart von Stefan Füll
Reste von Streetart am Aubinger Bahnhof (Foto: Februar 2025)

Allach-Untermenzing

Münchner Stadtbezirk 23: Allach-Untermenzing

Aus den 350 m² großen Betonwänden eines überdachten Fußwegs am Bahnhof Untermenzing machte Martin Blumöhr 2023 eine bunte Fantasielandschaft ‒ »Mezinga« ‒, die er als Teil seiner Serie »Public Viewing« versteht. In der Karl-Gayer-Unterführung nahe des Bahnhofs in Allach realisierte Martin Blumöhr 2017/18 mit 40 Schülerinnen und Schülern des Louise-Schroeder-Gymnasiums, der Carl-Spitzweg-Realschule und der Mittelschule an der Franz-Nißl-Straße auf 350 m² Wandflächen das Kunstprojekt »Stadtlichtung«.

Album über Streetart von Martin Blumöhr

Der Malermeister Franz Rebl und der Künstler Carsten Kruse machten 2011 aus einem Gebäude am Oertelplatz 3 in Allach (in dem neben einer Zahnarztpraxis eine Niederlassung des Malerbetriebs untergebracht ist) das »Bunte Haus«.

Urban Art: Buntes Haus am Oertelplatz in Allach  CLICK REFRESH
»Buntes Haus« (Foto: September 2023)

Feldmoching-Hasenbergl

Münchner Stadtbezirk 24: Feldmoching-Hasenbergl

Die Künstlergruppe »Der Blaue Vogel« war auch am Goldschmiedplatz im Stadtteil Hasenbergl tätig, aber von der Streetart ist inzwischen viel überschmiert.

An Garagenwänden in der Winterstein- und in der Stösserstraße gibt es einiges an Graffiti und Streetart, von Unbekannten ebenso wie zum Beispiel von Kürls und Beastiestylez.

»Alice im Wunderland« inspirierte Martin Blumöhr (*1981) zum Kunstprojekt »Kaninchenbau« im Fußgängertunnel unter der Lassallestraße am Lerchenauer See. Wegen zwei Bränden und anderen mutwilligen Zerstörungen dauerte die Arbeit von 2020 bis Oktober 2024.

Album über Streetart von Martin Blumöhr

Laim

Münchner Stadtbezirk 25: Laim

Matthias Mross bemalte im Herbst 2023 die 250 m² große Fassade eines zum Abbruch vorgesehenen Gebäudes in der Agnes-Bernauer-Straße 51 (Ecke Friedenheimer Straße) mit riesigen Hühnern.

Streetart in Laim: Agnes-Bernauer-Straße CLICK REFRESH

Reyn (Simon Wunderlich) bemalte das Trafohäuschen am Agnes-Bernauer-Platz 2023 mit vier Szenen aus dem Leben der Namensgeberin.
(1) Albrecht, der einzige Sohn des Herzogs Ernst von Bayern-München, holt die Badertochter Agnes Bernauer 1428 aus Augsburg nach München und schenkt ihr ein Anwesen in Laim (»Loco Leima«).
(2) Die beiden vermählen sich Anfang der Dreißigerjahre (»Hochspannung. Lebensgefahr«).
(3) Weil Herzog Ernst die Mesalliance seines Erben nicht akzeptiert, lässt er Agnes Bernauer am 12. Oktober 1435 bei Straubing in der Donau ertränken. Agnes Bernauer gleitet aus dem irdischen Wasser in das des Himmels hinauf.
(4) Das Volk erklärt die Ermordete zum »Engel von Augsburg«.

Streetart am Agnes-Bernauer-Platz CLICK REFRESH

Fasanenpark

Münchner Vororte

Seit 1972 fahren in München nicht nur U-, sondern auch S-Bahnen. Die 150. S-Bahn-Station wurde 2013 in Freiham in Betrieb genommen. Zum 50-jährigen Jubiläum der Münchner S-Bahn ließ das Unternehmen die je 60 m² großen Seitenwände einer Unterführung im S-Bahnhof Fasanenpark an der Grenze zwischen den Münchner Vororten Unterhaching und Neubiberg mit Streetart bunt gestalten. Michael Ehelechner malte S-Bahnzüge verschiedener Generationen, die aus einer großen 50 fahren, und gegenüber sind zwei Fasane von Justus Körtgen zu sehen.

Unterschleißheim

Unterschleißheim

Viktor Höricht und Justus Körtgen hatten beide die Fachoberschule in Unterschleißheim mit der Fachrichtung Gestaltung abgeschlossen. 2021 besprühten der 21-jährige Kunst- und der ein Jahr ältere Architekturstudent die Betonwände der Fußgänger- und Radlerrampen im Norden des S-Bahnhofs Unterschleißheim, und im Jahr darauf folgten die auf der Südseite. So entstanden mehrere hundert Meter lange bunte Märchenwelten.

Album über Unterschleißheim