München: Aubing Lochhausen Langwied
Seit 1992 sind Aubing, Lochhausen und Langwied im Münchner Stadtbezirk 22 verbunden.
Lochhausen (»lohhusa«) taucht erstmals in einer Urkunde aus dem 10. Jahrhundert auf. 1010 wurde Aubing (»ubingun«) erstmals erwähnt. Langwied (»Lanquat«) lässt sich bis um 1270 zurückverfolgen.
1818 wurde Aubing eine bayrische Gemeinde, während Langwied und Lochhausen gemeinsam eine Nachbargemeinde bildeten. 1942 erzwangen die Nationalsozialisten die Eingemeindung sowohl von Aubing als auch von Langwied-Lochhausen nach München.
Während in Langwied und Lochhausen Einfamilien- bzw. Reihenhäuser das Bild prägen, entstanden in Aubing – dem westlichsten Stadtteil von München ‒ ab den Sechzigerjahren Großsiedlungen. Seit 2006 wird im Südwesten von Aubing der neue Stadtteil Freiham gebaut, in dem 11.000 Wohnungen für 25.000 Einwohner geplant sind.


Aubing
Stefan Füll (*1982) malte 2010/11 markante Aubinger Gebäude wie den Wasserturm an eine Wand unterhalb der Colmdorfstraße vor dem S-Bahnhof Aubing. Reste davon sind noch zu sehen, obwohl die Gleisbrücke eigentlich schon 2017 abgerissen werden sollte.

Bergson Kunstkraftwerk
Ein seit 2007 unter Denkmalschutz stehendes Industriegebäude in Aubing war Anfang der Vierzigerjahre des 20. Jahrhunderts für die Reichsbahn errichtet worden. Die Bauarbeiten hatten sich verzögert, bis es Archäologen gelungen war, dort Teile eines bajuwarischen Gräberfelds zu erschließen. Mitte der Fünfzigerjahre ließ die Deutsche Bundesbahn die 25 m hohe Halle zum Heizwerk umbauen.
Die in den Achtzigerjahren stillgelegte Anlage wurde dann für Techno-Partys genutzt, bis das Unternehmen Allguth das 20.000 m² große Gelände 2005 erwarb, um dort eine neue Firmenzentrale einzurichten. Statt diesen Plan zu realisieren, ließen die Allguth-Geschäftsführer Michael und Christian Amberger ab 2021 nach Plänen des Architektenpaars Annette und Markus Stenger ein Kulturzentrum mit Galerie, Konzertsaal, Jazzkeller, Bar, Café und Restaurant bauen, das sie nach dem französischen Philosophen und Literaturnobelpreisträger Henri Bergson (1859 – 1941) benannten. Im Bergson Kunstkraftwerk soll jede Kunstform möglich sein. Im April 2024 wurde es eröffnet. Und seit der Eröffnung des hoch gelobten Konzertsaals »Elektra Tonquartier« am 9. Oktober 2024 im Neubau ist das Bergson Kunstkraftwerk in vollem Betrieb.


Am 7. Mai 2024 eröffnete die Galerie »König Bergson« in den vier ehemaligen Kohlespeichern den ersten der geplanten Ausstellungsbereiche (»Silo«) und zeigte bis 30. Juni unter dem Titel »Siloed Beings« Werke von Monira Al Qadiri. Parallel zur Ausstellung stand vor dem Haupteingang des Bergson Kunstkraftwerks die viereinhalb Meter hohe Aluminium-Skulptur »The Guardian« (2023) von Monira Al Qadiri.







König Galerie im Bergson Kunstkraftwerk
Johann König (*1981), der durch einen Unfall erblindete Sohn der Illustratorin und Schauspielerin Edda Köchl-König und des Kunstprofessors Kasper König, Bruder des Galeristen Leo König und Neffe des Kunstbuchverlegers Walther König, gründete 2002 – noch vor dem Abitur – die Galerie Johann König in Berlin, die schon bald zu den bedeutendsten Galerien zeitgenössischer Kunst in Deutschland zählte und ab 2017 Dependancen in London, Tokio, Seoul und Wien eröffnete.
Seit 2024 gibt es die König Galerie auch in München, im Bergson Kunstkraftwerk. Dort sind die früheren Kohlesilos des Industriegebäudes zu vier fensterlosen Ausstellungsräumen geworden, und im Neubau präsentiert sich die König Galerie auf vier Etagen mit 1600 Quadratmetern Fläche.




Album über Ausstellungen der König Galerie im Bergson Kunstkraftwerk (privat)