Kirchen in den Außenbezirken von München
Kirchen in der Münchner Innenstadt
Sendling
Münchner Stadtbezirk 6: Sendling
St. Korbinian in Sendling
Die Kirche St. Korbinian begrenzt den Gotzinger Platz im Westen. Das ursprüngliche neubarocke Bauwerk mit zwei 55 Meter hohen Türmen entstand 1924 bis 1926 nach Plänen des Architekten Hermann Buchert (1876 – 1955). 1944 wurde es bei einem Luftangriff zerstört. Der Wiederaufbau erfolgte 1949 bis 1952.

Alte Kirche St. Margaret in Sendling
Die alte Pfarrkirche in Untersendling wurde 1711 bis 1713 nach Plänen von Wolfgang Zwerger im Stil oberbayerisch-barocker Dorfkirchen errichtet – vermutlich anstelle einer gotischen Kirche, die 1705 bei der Sendlinger Mordweihnacht zerstört worden war. Franz Fröhlich gestaltete 1712 den Hochaltar mit der hl. Margareta von Antiochia im Bild und Holzfiguren der Heiligen Georg und Johannes. Der linke Seitenaltar mit der heiligen Familie stammt von Johann Baptist Unterstainer. Wer den rechten Seitenaltar schuf, wissen wir nicht. Die Kanzel wurde von Ignaz Johann Gräßl gestaltet.



Alte Kirche St. Margaret in Sendling (Fotos: Juli 2024)
Das 2003/04 ebenso wie St. Margaret restaurierte Fresko von Wilhelm Lindenschmit d. Ä. aus dem Jahr 1830 an der Außenwand der Kirche zeigt eine Szene aus der Sendlinger Mordweihnacht (Sendlinger Bauernschlacht).
Pfarrkirche St. Margaret in Sendling
Der Bauer Alois Stemmer vom Stemmerhof neben der alten Pfarrkirche in Untersendling stiftete 1891 ein Grundstück für den Bau einer neuen Kirche und finanzierte mit anderen Landwirten zusammen das Projekt. Vom italienischen Hochbarock inspiriert, begann der Münchner Architekt Michael Dosch 1902 mit dem Bau einer der größten Kirchen der Stadt. Nach seinem Tod im Jahr 1910 ersetzte ihn Franz Xaver Boemmel, und 1913 war die Kirche St. Margaret fertig, aber die Kosten fielen fast doppelt so hoch aus wie zunächst geplant. Der Turm ist mehr als 85 Meter hoch. Das 26,5 Meter hohe Tonnengewölbe überspannt ein 76 Meter langes und 21 Meter breites Kirchenschiff.


St. Achaz in Sendling
1927/28 wurde die auf ein gotisches Bauwerk zurückgehende Barockkirche St. Achaz in Sendling durch ein weit größeres neubarockes Gebäude ersetzt. Als Architekt war Richard Steidle (1881 – 1958) dafür verantwortlich. Auffallend ist das durch Gurtbögen gegliederte Tonnengewölbe aus Holz. Die drei Altarbilder wurden aus der barocken Vorgängerkirche übernommen.
Schwanthalerhöhe
Münchner Stadtbezirk 8: Schwanthalerhöhe
St. Benedikt auf der Schwanthalerhöhe
Die 1878 bis 1881 nach Plänen von Johann Marggraff errichtete katholische Pfarrkirche in der Schrenkstraße ist Benedikt von Nursia gewidmet. Der Architekt Franz Xaver Bömmel erweiterte St. Benedikt 1927. Im Zweiten Weltkrieg wurde die Kirche schwer beschädigt, aber 1950 restauriert.
St. Benedikt (Fotos: August 2023)
St. Rupert auf der Schwanthalerhöhe
Die neuromanische Kirche St. Rupert, ein Zentralbau mit Vierungsturm auf dem Grundriss eines griechischen Kreuzes, wurde 1901 bis 1903 nach Entwürfen des Münchner Architekten Gabriel von Seidl gebaut. Mitte der Sechzigerjahre gestaltete der Künstler Georg Schönberger die 19 bunten Bleiglasfenster.




Neuhausen
Münchner Stadtbezirk 9: Neuhausen-Nymphenburg
St. Theresia in Neuhausen
Die neubarocke Kirche St. Theresia an der Ecke Dom-Pedro-Straße 39 / Landshuter Allee wurde 1922 bis 1924 nach Entwürfen des Architekten Franz Xaver Boemmel für die Karmeliten errichtet. Georg Schreiner gestaltete 1926 den Hochaltar.



Herz-Jesu-Kirche in Neuhausen
Die 1890 ‒ im Jahr der Eingemeindung Neuhausens ‒ fertiggestellte Herz-Jesu-Kirche war für ihre hervorragende Akustik bekannt. Außerdem verfügte sie ab 1953 über die zweitgrößte Orgel in München. Aber ein Feuer zerstörte die Kirche in der Nacht vom 25./26. November 1994. 1997 bis 2000 entstand nach Plänen des Münchner Architekturbüros Allmann Sattler Wappner ein Neubau in der Lachnerstraße.
Die Vorderfront, die an hohen Feiertagen wie ein zweiflügeliges Tor geöffnet wird, besteht aus 24 mal 18 Quadraten, die wiederum in kleinere Rechtecke mit stilisierten weißen Nägeln gegliedert sind, für die der Künstler Alexander Beleschenko etwas wie eine Keilschrift entwickelte.
Anfang Mai 2023 war dort das fünf Meter breite und ebenso breite Herz zu sehen, das Michael Pendry 2016 im 3-D-Druck hergestellt hatte. Missbrauchsopfer der katholischen Kirche hatten es sich als Symbol der Herzlosigkeit gewünscht. Mit einer 20 mal 20 Zentimeter großen, auf einen Felsen montierten Kopie aus vergoldetem Metall reiste eine Gruppe von Missbrauchsopfern nach Rom, um es Papst Franziskus am 17. Mai 2023 zu übergeben.






Moosach
Münchner Stadtbezirk 10: Moosach
Alte Filialkirche St. Martin in Moosach
Eine Ende des 8. Jahrhunderts aus Holz errichtete Kirche wurde 815 in einer Urkunde des Grafen Cundhart und seiner Gemahlin Adalfrit erstmals erwähnt und im 12./13. Jahrhundert durch ein Steinbauwerk ersetzt. Um 1500 erweiterte man die Kirche in Moosach zwar im spätgotischen Stil, aber die romanischen Grundmauern blieben erhalten. Die Kirche gilt als älteste noch existierende Kirche im heutigen Stadtgebiet.
Die Innenausstattung stammt aus dem 18. Jahrhundert. Der Hauptaltar mit dem heiligen Martin und der Dreifaltigkeit wurde um 1765 von Josef Anton Fröhlich im Rokoko-Stil gestaltet. Das Deckenfresko im Langhaus malte Johann Martin Heigl 1758. Auffallend ist auch die um 1700 angefertigte Kopie der Schwarzen Madonna aus dem Kloster Einsiedeln in der Schweiz auf der Altarmensa.
Ende 1909 wurden die Bestattungen auf dem zur Kirche gehörenden Friedhof am Moosacher St. Martins-Platz eingestellt.


Milbertshofen
Münchner Stadtbezirk 11: Milbertshofen-Am Hart
St. Georg in Milbertshofen
Anstelle der (alten) Kirche St. Georg aus dem 16. Jahrhundert wurde 1909 bis 1912 die neubarocke Georgskirche in Milbertshofen nach Entwürfen der Architekten Otho Orlando Kurz und Eduard Herbert gebaut. Der Architekt Friedrich Haindl senior (1872 ‒ 1960) errichtete 1928 das Pfarrhaus, das Otto Steidle (1943 – 2004) 1972 durch den Pfarrheim-Trakt mit der Kirche verband.

Schwabing
Münchner Stadtbezirk 12: Schwabing-Freimann
Doppelkirche St. Sylvester in Schwabing
Die Dorfkirche Schwabings wurde 1315 urkundlich erwähnt, aber wahrscheinlich verfügte Schwabing bereits um 800 über eine Kirche an diesem Ort. Die ältesten Teile des heutigen Sakralbaus stammen aus der Zeit um 1200. Die romanische Kirche wurde um 1300 im gotischen Stil erweitert und 1654 bis 1664 barockisiert. Als auch die Größe dieser Ursula-Kirche nicht mehr ausreichte, wurde 1894 bis 1897 von August Thiersch am Kaiserplatz eine neue errichtet. 1921 erhob Erzbischof Michael Kardinal von Faulhaber die alte, nun St. Sylvester geweihte Kirche in Alt-Schwabing zur eigenständigen Pfarrei, und 1925/26 fügte man einen neobarocken Neubau nach Entwürfen von Hermann Buchert (1876 – 1955) an.

Der Hochaltar der Alten Kirche stammt aus dem Jahr 1655. Das Altarbild »Das Martyrium der heiligen Ursula und ihrer Gefährtinnen« malte Kaspar Amort d. Ä. (1612 – 1675). Die Büste der Heiligen Barbara gestaltete um 1770 Ignaz Günther oder Joseph Gärger aus seinem Umkreis.


Alte Kirche / hl. Barbara (Fotos: März 2023)
Der Hochalter der Neuen Kirche entstand 1927. Matthäus Schiestl (1869 – 1939) gestaltete das Altarbild »Papst Sylvester kniend in Fürbitte für Schwabing«. Die Figurengruppe »Mariä Verkündigung« wird Ignaz Günther zugeschrieben oder dem Bildhauer Joseph Gärger aus seinem Umfeld.




St. Ursula in Schwabing
Als Schwabing 1887 zur Stadt erhoben wurde, reichten die Plätze in der Pfarrkirche (heute: → St. Sylvester) nicht länger. Mit der Planung eines neuen Gotteshauses wurde der Architekt August Thiersch (1843 ‒ 1917) beauftragt, der sich dabei nicht mehr an mittelalterlichen Vorbildern, sondern an der Florentiner Renaissance und am Jugendstil orientierte. Der Bau erfolgte 1894 bis 1897. Der »Dom von Schwabing« am Kaiserplatz ist eine Basilika mit Säulenvorhalle, Tambour-Kuppel und 64 Meter hohem Campanile.


Erlöserkirche in Schwabing
Nach dem Vorbild der von Gabriel von Seidl gestalteten → St.-Anna-Kirche im Lehel entwarf Theodor Fischer 1897 die evangelisch-lutherische Erlöserkirche. Dabei mischte er Jugendstil und Historismus. 1900 wurde der Grundstein in Schwabing gelegt. Die Bauleitung übernahm der Architekt Georg Lindner; mit der Ausführung wurde die Firma Alois Ansprenger beauftragt. Als Bildhauer wirkte Ernst Neumeister mit, Josef Hellich schuf die Dekorationsmalereien, und für die Glasgemälde war das Unternehmen von August Schmidt in Bamberg zuständig. Die Kirchweihe fand 1901 statt.
Theodor Fischer gestaltete 1901 die verschiedenen Jugendstil-Kapitelle.
1904 malte Linda Kögel (1861 – 1940) das Apsis-Fresko »Das Leben der Gemeinde unter dem Schutz des Erhöhten«. 1938 dachte man darüber nach, es durch ein Mosaik zu ersetzen, aber stattdessen wurde das Wandbild übertüncht. Die heutige Rekonstruktion entstand in den Sechziger- und Siebzigerjahren.














Die katholische Allerheiligen-Kirche in der Alten Heide (Ungererstraße 187) wurde 1956/57 nach Pänen des Architekten Karl Kergl (1897 – 1956) gebaut.



1925 wurde der »Evangelische Verein Alte Heide« gegründet, aber auf eine eigene Kirche mussten die Bewohnerinnen und Bewohner der Siedlung in Schwabing noch warten: Erst 1960/61 wurde die Nikodemus-Kirche in der Alten Heide gebaut (Echinger Straße 20).

Freimann
Münchner Stadtbezirk 12: Schwabing-Freimann
Heilig-Kreuz-Kirche in Fröttmaning
Bei der Heilig-Kreuz-Kirche in Fröttmaning handelt es sich nicht nur um den ältesten erhaltenen Kirchenbau im Münchner Stadtgebiet, sondern auch um das letzte Zeugnis des Dorfes Fröttmaning, das in den Fünfziger- und Sechzigerjahren einer Mülldeponie und dem Münchner Autobahnring weichen musste. Schon vor der ersten urkundlichen Erwähnung Fröttmanings im Jahr 815 existierte dort ein Gotteshaus. Die heutige spätromanische Chorturmkirche entstand Anfang des 13. Jahrhunderts.
Der Künstler Timm Ulrichs (*1940) errichtete 2006 in der Nähe am Fuß des Fröttmaninger Bergs eine Replik der Kirche aus Beton mit dem Titel »Versunkenes Dorf«.



Bogenhausen
Münchner Stadtbezirk 13: Bogenhausen
St. Georg
Bei St. Georg handelt es sich um die ehemalige Dorfkirche von Bogenhausen. Der Pfarrer Franz Georg Riedl und Graf August Joseph von Toerring, der Besitzer des nahe gelegenen Schlosses Neuberghausen, strebten ab 1759 einen Ausbau der teils romanischen, teils spätgotischen Kirche an und beauftragten Johann Michael Fischer damit. Anfang 1766 begannen die Arbeiten, aber am 6. Mai starb der Architekt. Balthasar Trischberger übernahm daraufhin die Bauleitung. 1768 war die Rokoko-Kirche fertig, und 1777 erhielt der Kirchturm die Zwiebelhaube.




Den barocken Hochaltar gestaltete Johann Baptist Straub 1770 bis 1773. Zu sehen sind der Drachentöter Georg, die hl. Irene und der hl. Donatus. Ignaz Günther schuf 1770 bis 1773 die Kanzel und den Korbinians-Seitenaltar.



Johann Philipp Helterhof malte 1767/68 die Gewölbe-Fresken.




St. Georg in Bogenhausen: Friedhof (Fotos: März 2023)
St. Johann von Capistran in Bogenhausen
Nach einem 1957 von dem Architekten Franz Joseph (»Sep«) Ruf (1908 – 1982) gestalteten Modell baute man 1959/60 eine Kirche in Bogenhausen, die dem hl. Johann von Capistran geweiht wurde. Sie zählt zu den bedeutendsten Sakralbauten der Nachkriegszeit.
Die Sichtziegelwände außen und innen verlaufen im Grundriss kreisförmig, aber die Mittelpunkte sind um wenige Meter verschoben. Dadurch ist hinter dem Altar zusätzlicher Raum entstanden. Licht fällt durch ein Glasgemälde von Josef Oberberger (1905 – 1994), vor allem aber durch eine Glaskuppel über dem Altar ins Innere.






Den feuervergoldeten Tabernakel in St. Johann von Capistran schuf der Gold- und Silberschmied Franz Rickert (1904 – 1991). Und die Holzbildhauerin und Ordensschwester Bernardine Weber (1919 ‒ 2012) formte eine Marienskulptur.
Tabernakel von Franz Rickert / Marienfigur von Bernardine Weber (Fotos: September 2024)
Der Bildhauer Heinrich Kirchner (1902 – 1984) gestaltete das Westportal von St. Johann von Capistran mit sechs Bronzereliefs, die Motive aus dem Alten und Neuen Testament darstellen.
Westportal von Heinrich Kirchner (Fotos: September 2024)
Der Glockenturm der Kirche St. Johann von Capistran – eine Sichtbetonwand mit drei Glocken – steht separat nahe des Pfarramts im Süden. Das Pfarrheim befindet sich nordwestlich der Kirche.


Vor der Kirche, in der Gotthelfstraße, steht ein von dem Bildhauer Josef Henselmann (1898 – 1987) aus Granit gehauenes Denkmal für den hl. Johann von Capistran.
Der wurde 1386 in Capistrano, einer Gemeinde in den Abruzzen, geboren. Johann studierte Jura und amtierte als Richter in Perugia, bevor er 1415 in den Franziskanerorden aufgenommen wurde und bald schon als Wanderprediger auftrat. Später avancierte der Fanatiker zum Inquisitor. Als ein Bauer behauptete, Juden hätten Hostien geschändet, ließ Johann von Capistran im Mai 1453 alle 318 Juden in Breslau und Umgebung festnehmen, 41 von ihnen auf Scheiterhaufen verbrennen, die überlebenden Erwachsenen vertreiben und die Kinder taufen. 1456 starb Johann von Capistrano. Papst Alexander VIII. sprach ihn 1690 heilig. Dass ihm 1960 eine Kirche in Bogenhausen geweiht wurde, stieß auf viel Kritik.

St. Lorenz in Oberföhring
Die Geschichte der katholischen Pfarrkirche St. Lorenz am Isarhochufer in Oberföhring lässt sich bis ins 9. Jahrhundert zurückverfolgen. Aber der Vorgängerbau musste 1677 bis 1680 durch ein neues Gebäude ersetzt werden. Baumeister war Wolfgang Zwerger.
Der Hochaltar entstand 1736/37. Dabei wurden die Statuen der Apostel Petrus und Paulus vom früheren Retabel aus dem Jahr 1648 übernommen.


In der Mitte der Seitenwände des Kirchenschiffs befinden sich zwei 1750/51 vom Bildhauer Thomas Ayrundschmaltz gestaltete Rokoko-Altäre.

Benedikt Häuser gestaltete 1764 die beiden Seitenaltäre vorne im Kirchenschiff und benutzte dabei auf der linken Seite das Altarblatt der alten Emmeramskapelle aus dem frühen 17. Jahrhundert. St. Emmeram wird von Johannes Nepomuk und Johannes von Krakau (Johannes Cantius) flankiert. Auf der Mensa des rechten Seitenaltars steht eine Madonna mit Kind, mit einer Rokokokartusche gerahmt. Neben dem heiligen Sebastian sind die Heiligen Leonhard und Wendelin dargestellt.
Die am Chorbogen hängende Rosenkranz-Madonna stammt aus dem Jahr 1680.
Die Rokoko-Figur auf dem 1767 von Johann Nepomuk Einsele geschaffenen Taufbecken stellt Johannes den Täufer dar.
Die hochbarocke Kirche erhielt 1893 einen schlichten Turm mit Satteldach. 2016 bis 2018 wurde das Innere gründlich renoviert.
Gedächtniskapelle St. Emmeram
St. Nikolaus in Engelschalking
Die Kirche St. Nikolaus in Engelschalking wurde im 13. Jahrhundert mit Stilelementen der Spätromanik und der frühen Gotik gebaut.
St. Nikolaus in Engelschalking (Fotos: März 2025)
Berg am Laim
Münchner Stadtbezirk 14: Berg am Laim
St. Pius in Berg am Laim
Der 28 Meter hohe Turm der 1931/32 nach Plänen von Richard Berndl von Georg Berlinger gebauten Kirche in Berg am Laim ist so breit wie das gesamte Kirchenschiff. Benannt wurde die dreischiffige Hallenkirche im Stil der frühen Moderne nach dem 1712 heiliggesprochenen Papst Pius V. (1504 – 1572).


Der Künstler Wilhelm Braun gestaltete die Glasfenster, die in den Sechzigerjahren von der Firma »Gustav van Treeck Werkstätten für Mosaik und Glasmalerei« hergestellt wurden. (Das Foto ist aus vier Ausschnitten der schmalen Kirchenfenster montiert.)

St. Stephan in Berg am Laim
Die spätgotische, 1713 bis 1727 barockisierte Kirche St. Stephan am Baumkirchner Platz wurde 1511 anstelle eines älteren Gebäudes errichtet, und man vermutet Lukas Rottaler als Architekten.

St. Michael Berg am Laim
Die Kirche Sankt Michael wurde 1735 bis 1751 im Auftrag des Kurfürsten und Erzbischofs von Köln, Clemens August I. von Bayern, in dessen Hofmark Berg am Laim nach Plänen des bayrischen Baumeisters Johann Michael Fischer errichtet. Anfangs baute der Polier Philipp Jakob Köglsperger an der Doppelturmfassade, aber dann übernahm der Architekt selbst die Bauleitung. François de Cuvilliés der Ältere wirkte als Bauinspektor mit, und Johann Baptist Zimmermann schuf 1743 bis 1744 die Deckenmalereien und Stuckaturen. Schnitzarbeiten stammen von Ignaz Günther und Johann Baptist Straub.
In den letzten Tagen des Zweiten Weltkriegs, am 30. April 1945, beschädigte ein Artillerietreffer die Kirche. Restaurierungen bzw. Sanierungen erfolgten 1978 bis 1982 und 2000 bis 2016. Die spätbarocke Kirche mit ihrer Rokoko-Innenausstattung gilt als einer der prächtigsten Sakralbauten in München.



Riem
Münchner Stadtbezirk 15: Trudering-Riem
Ökumenisches Kirchenzentrum in Riem
2003 bis 2005 wurde am Platz der Menschenrechte in der Messestadt Riem ein ökumenisches Kirchenzentrum nach Entwürfen des Münchner Architekten Florian Nagler (*1967) gebaut. Die Sophienkirche ist evangelisch, die Kirche Sankt Florian katholisch. Die Gebäude sind betont nüchtern und rechtwinkelig. Das gilt auch für den 38 Meter hohen Kirchturm.

Die Künstlerin Hella Santarossa (*1949) schuf nicht nur das 7 mal 17 Meter große »Auferstehungsfenster« in St. Florian, sondern auch die roten Glasröhren in der Taufkapelle und das Nordfenster, dessen blaue Farbe sich auf die Marienverehrung bezieht. 2010 kamen das aus Glasfeldern von 14 Türen zusammengesetzte Kreuzweg-Panorama von Horst Thürheimer (*1952) und die Figuren des Bildhauers Stephan Balkenhol (*1957) dazu.






St. Florian in Riem (Fotos: Juni 2023 / Oktober 2024)
Ramersdorf
Münchner Stadtbezirk 16: Ramersdorf-Perlach
Maria Ramersdorf
Um 1400 wurde anstelle eines Vorgängerbauwerks eine neue Kirche in Ramersdorf errichtet. 1675 erfolgte eine Barockisierung der spätgotischen Marienkirche. Nachdem 1791 ein Blitz die gotische Turmspitze zerstört hatte, erhielt die Kirche einen Zwiebelturm. Die Dorf- und Wallfahrtskirche wurde 1907 zur Pfarrkirche erhoben. Im Zweiten Weltkrieg blieb sie weitgehend unbeschädigt. 2014 bis 2018 renovierte man die nach Altötting und Ettal wichtigste Marienwallfahrtskirche des Erzbistums München und Freising.





Seitlich im Kirchenschiff steht der wahrscheinlich um 1482 von Erasmus Grasser gestaltete Kreuzaltar, in dem das Ramersdorfer Kreuzpartikel aufbewahrt wird. Unterbau und Zieraufsatz des gotischen Flügelaltars fehlen seit dem 17. Jahrhundert.

Die Münchner Künstlerin Susanne Wagner (*1977) gestaltete 2021 die Turmkapelle in der Kirche Maria Ramersdorf neu: 161 mit farbigen Glasscheiben verschlossene Aluminiumzylinder ergeben vor einer künstlichen Lichtquelle ein Farbenspiel.

Perlach
Münchner Stadtbezirk 16: Ramersdorf-Perlach
St. Michael in Perlach
Nach dem Abbruch einer romanischen Kirche in Perlach legten die Maurer Michael Pröbstl und Johann Mayr 1728 den Grundstein für die heutige Barockkirche St. Michael. Anton Zächenberger (um 1690 – 1773) malte die beiden Chorfresken 1729. Im selben Jahr gestaltete Nikolaus Gottfried Stuber das große Langhausfresko. 1732 wurde die Michaelskirche konsekriert. Den Turm fügte man erst 1788 hinzu.
Das Altarblatt von Johann Baptist Widmann veranschaulicht, wie der Erzengel Michael Luzifer stürzt. Links und rechts des 1796 geschaffenen Hauptaltars stehen die Wetterheiligen Paulus und Johannes.
Die im Zweiten Weltkrieg zerstörte Apsis der Kirche St. Michael wurde 1951/52 restauriert.




St. Monika in Neuperlach
Das katholische Kirchenzentrum St. Monika in Neuperlach (Max-Kolmsperger-Straße 7) wurde 1969/70 gebaut.


Obergiesing
Münchner Stadtbezirk 17: Obergiesing-Fasangarten
Heilig-Kreuz-Kirche in Obergiesing
Im 12. Jahrhundert ersetzte eine spätromanische Kirche den Vorgängerbau auf dem Giesinger Berg. Nach der Eingemeindung Giesings in die Stadt München (1854) entwarf Georg von Dollmann einen Neubau oberhalb der alten Dorfkirche. 1866 wurde der Grundstein gelegt; 20 Jahre später erfolgte die Kirchweihe, und 1888 riss man das alte Gebäude ab. Für sämtliche Maurer-, Steinmetz- und einen Teil der Zimmermanns-Arbeiten war Johann Baptist Graßl (1830 – 1896) verantwortlich, der auch die Kanzel entwarf, die von Josef Beyrer angefertigt wurde. – Den Zweiten Weltkrieg überstand die neugotische Hl.-Kreuz-Kirche ohne massive Schäden.



Der Josephsaltar im rechten Seitenschiff der Heilig-Kreuz-Kirche wurde 1888 nach einem Entwurf von Josef Anton Müller angefertigt, einem Schüler des Bildhauers Anselm Sickinger und des Architekten Friedrich Ziebland. Daran wirkten sowohl die Maler Julius Frank und August Heß als auch die Bildhauer Paul Sejer, Peter Schrenk, Karl Schröter, Karl Fischer und Karl Fuchs mit.

Der Jesuit Freiherr von Oberkamp stiftete 1884 den volkstümlichen Marienaltar, der bis 1890 nach einem Entwurf des belgischen Künstlers Jean-Baptiste Bethune von dem Bildhauer Léopold Blanchaert sowie den Malern Jules Helbig und Adrien Hubert Bressers-Blanchaert geschaffen wurde.
Der Architekt Carl Hocheder (1854 – 1917) gestaltete 1893/94 das neubarocke Pfarrhaus der Gemeinde Hl. Kreuz in der Gietlstraße 2.

Fasangarten
Münchner Stadtbezirk 17: Obergiesing-Fasangarten
Russisch-orthodoxe Kirche im Fasangarten
Als die Truppenstärke der USA in München verringert wurde, kaufte die russisch-orthodoxe Hl.-Nikolaus-Gemeinde Ende 1993 die Kirche an der Lincolnstraße 58 und baute sie zur »Kathedralkirche der Heiligen Neumärtyrer und Bekenner Russlands« um. 2005 wurde sie geweiht.

Untergiesing
Münchner Stadtbezirk 18: Untergiesing-Harlaching
St. Helena in Untergiesing
An der Säbener Straße 5, nahe des Wettersteinplatzes, steht die Mitte der Sechzigerjahre nach Plänen des Architekten Hansjakob Lill (1913 – 1967) gebaute katholische Kirche St. Helena.


»Templer-Kloster« in Untergiesing
Beim Archiconvent der Templer (»Templer-Kloster«) am Auer Mühlbach handelt es sich um ein Kloster des Trinitarion des orientalisch-orthodox-katholischen und kreuzesritterlichen Chor- und Hospitaliter-Ordens der Templer. Die 1936 von Karl Hirn aus Seeshaupt gegründete Ordensgemeinschaft erwarb 1968 die 1880 für den Juwelier Karl Winterhalter errichtete Villa in Untergiesing und baute sie im Stil der Neugotik um. Die Turmzwiebel ist 18 Meter, der ganze Turm 87 Meter hoch. Adresse: Birkenleiten 35.


Harlaching
Münchner Stadtbezirk 18: Untergiesing-Harlaching
Wallfahrtskirche St. Anna in Harlaching
Einer Sage zufolge wurde die Kirche auf der Nagelfluhplatte des Harlachinger Bergs am Isar-Hochufer von einem reichen Adeligen gestiftet, der sich schuldig fühlte, weil sich seine nach kurzer Zeit von ihm verlassene jüdische Geliebte aus Verzweiflung in der Isar ertränkt hatte.
Schriftlich verbürgt ist die spätromanische Dorfkirche seit 1186. Die Wittelsbacher erwarben sie 1527. Nach Zerstörungen im Dreißigjährigen Krieg baute man sie 1653 wieder auf. Eine Wallfahrt ist seit 1707 bezeugt (»St.-Anna-Dreißiger«).
Unter Leitung des Baumeisters Johann Michael Fischer (1692 – 1766) erfolgte 1751 bis 1761 ein Neubau der Kirche unter Einbeziehung des vorhandenen Turms. Die Rokoko-Stuckierung und die Deckenfresken im Chor und im Langhaus stammen aus der Werkstatt von Johann Baptist Zimmermann (1680 – 1758). Das Anfang des 16. Jahrhunderts entstandene Gnadenbild der Anna Selbdritt wurde in einen geschnitzten Rokokorahmen eingefügt. Der Auszug des Hochaltars zeigt Gott Vater mit Engeln, die Statuen links und rechts stellen den hl. Joachim und den hl. Joseph dar.
Die ungewöhnlich geformte Kanzel und Bildrahmungen zumindest der Seitenaltäre (möglicherweise auch des Hauptaltars) führte ein unbekannter Rokoko-Meister nach einem Entwurf von Ignaz Günther aus.
Unter Leitung des Bayerischen Landesamts für Denkmalpflege restaurierte Karl Eixenberger 1959 das Innere der Kirche. Dabei erhielten die Fenster eine neue Verglasung. 1960 schloss man die Restaurierung außen ab. Der Dachstuhl wurde 1972/73 neu eingedeckt. Aber nach einem Feuer im Jahr 1982 musste das Innere komplett renoviert werden.
Die Holzstatue der Patrona Bavariae wurde 1968 gestiftet.





Marienklause in Harlaching
Martin Achleitner (1823 – 1882), der als Schleusenwärter an der Auer-Mühlbach-Schleuse tätig war, baute 1865/66 eigenhändig eine Marienkapelle aus Nagelfluhgestein und Fichtenholz, weil er überzeugt war, dass ihn die Muttergottes bei Hochwasser und Felsstürzen mehrmals beschützt hatte.


Thalkirchen
Münchner Stadtbezirk 19: Thalkirchen-Obersendling-Forstenried-Fürstenried-Solln
St. Maria in Thalkirchen
Anstelle einer romanischen Kirche aus der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts wurde in zwei Bauphasen – Ende des 14. Jahrhunderts und hundert Jahre später – eine gotische errichtet, die Kurfürst Max Emanuel von seinem Hofmaler Johann Andrae Wolff 1695 bis 1698 barockisieren ließ. Als Thalkirchen am 1. Januar 1900 von München eingemeindet wurde, erhielt der Architekt Gabriel von Seidl den Auftrag für einen Erweiterungsbau. Der entstand 1907/08 in neubarockem Stil. Er öffnet sich durch drei Bögen nach Osten zum Langhaus und weist ebenso wie dieses ein rundes Deckenfresko auf. Das ältere – eine Darstellung von Mariä Himmelfahrt – stammt von Johann Andrae Wolff, das andere malte Kaspar Schleibner. Im Zweiten Weltkrieg blieb die Pfarr- und Wallfahrtskirche St. Maria in München-Thalkirchen unbeschädigt.
Der Ende des 15. Jahrhunderts gebaute spätgotische Flügelaltar mit einer Mariendarstellung des Ulmer Bildschnitzers und -hauers Gregor Erhart wurde bei der Barockisierung 1698 aufgelöst. Ignaz Günther gestaltete den Altaraufbau um die Madonna herum 1759 bis 1769 im Rokoko-Stil neu. Die beiden Seitenaltäre sind aus Elementen des 1698 zerlegten Hauptaltars entstanden, und Josef Hauber malte 1798 die Altarbilder dazu.





Hadern
Münchner Stadtbezirk 20: Hadern
St. Peter in Großhadern
Eine Kirche ist in Großhadern seit 1256 bezeugt. Das frühromanische Gotteshaus erhielt um 1500 einen spätgotischen Chor. Um 1680 begann die Barockisierung, wahrscheinlich durch Kaspar Feichtmayr d. Ä., einen Mitbegründer der Wessobrunner Schule. Dabei wurde der um 1500 gebaute Turm um ein Oktogon mit Zwiebelhaube erhöht. Die 1738 – 1740 vergrößerte Dorfkirche dient zwar seit 1926 nur noch als Friedhofskirche, aber sie wurde 2008/09 bzw. 2014 renoviert.


Pasing
Münchner Stadtbezirk 21: Pasing-Obermenzing
Alte Pasinger Pfarrkirche Mariä Geburt
Anstelle einer 1422 zerstörten Kirche in Pasing baute man ein spätgotisches Gotteshaus, das 1680 barockisiert und auch später mehrmals umgebaut wurde.



Die Heiligen Korbinian und Engelbert flankieren die Marienfigur am neugotischen Hochaltar der Kirche Mariä Geburt in Pasing. An den Seitenwänden des Langhauses befinden sich barocke Apostelfiguren.
Himmelfahrtskirche in Pasing
1903/04 wurde die neubarocke Himmelfahrtskirche nach Plänen des Hochschullehrers, Architekten und Baubeamten Carl Hocheder (1854 – 1917) errichtet.

Pfarrkirche St. Hildegard in Pasing
Nach Plänen des Münchner Architekten Siegfried Östreicher (1919 ‒ 2003) wurde 1962 die Pfarrkirche St. Hildegard in Pasing errichtet (Adresse: Paosostraße 25). Einen Turm gibt es nicht. Eindrucksvoll ist vor allem das Innere, wegen des zelt- bzw. sternförmigen Holzdachs und der von Georg Meistermann (1911 – 1990) gestalteten Kirchenfenster, die den Raum mit farbigem Licht füllen. St. Hildegard wurde 2000 zum Baudenkmal erklärt.








Obermenzing
Münchner Stadtbezirk 21: Pasing-Obermenzing
Schloss Blutenburg: Kapelle zur Heiligen Dreifaltigkeit
Obwohl bereits eine Kapelle in einem der Wehrtürme des → Schlosses Blutenburg existierte, beauftragte Herzog Sigismund 1488 die Bauhütte der Münchner Frauenkirche mit der Errichtung einer neuen spätgotischen Schlosskapelle. Die Pläne stammten wahrscheinlich von Jörg von Halsbach.
Die Fresken am Portal der Kapelle zur Heiligen Dreifaltigkeit stellen Adam und Eva, den hl. Onuphrius (Stadtpatron Münchens) und darüber den Gnadenstuhl dar. Die Originalfresken aus dem 15./16. Jahrhundert zu beiden Seiten des Portals sind hinter Schutzkästen gesichert, auf die Hermenegild Peiker Kopien gemalt hat. (Von ihm stammen auch die Deckenfresken im → Alten Peter aus dem Jahr 2000.)




Nicht Hans Olmendorfer, wie lange angenommen, sondern Jan Polack schuf die spätgotischen Altartafeln der Schlosskapelle im Auftrag von Herzog Sigismund.



Im Herbst 2023 wurde der spätgotische Glasgemäldezyklus der Schlosskapelle Blutenburg aus dem Jahr 1497 von der Bayerischen Hofglasmalerei Gustav van Treeck in München restauriert.



Pfarrkirche »Leiden Christi« in Obermenzing
Mit dem Bau der Kirche in Obermenzing wurde 1923 unter Leitung des Architekten Georg Buchner begonnen. Am 9. November 1924 konsekrierte Kardinal Michael von Faulhaber das Gotteshaus »Leiden Christi«. Unter dem Architekten Siegfried Östreicher und dem Bildhauer Blasius Gerg erfolgte 1965 eine größere Renovierung. Das heutige Aussehen erhielt die Kirche 1996 bis 1999. Die Chorfenster sind von Felix Baumgartner. Der Bildhauer Hans Panzer gestaltete das Westportal mit Szenen aus dem Leben Jesu Christi.







Feldmoching-Hasenbergl
Münchner Stadtbezirk 24: Feldmoching-Hasenbergl
St. Nikolaus, Hasenbergl
Die römisch-katholische Kirche St. Nikolaus (Stanigplatz 13) wurde 1962/63 nach Entwurf des Architekten Hansjakob Lill (1913 – 1967) errichtet – parallel zur evangelischen Kirche nebenan. Auf der Spitze des freistehenden Kirchturms aus Beton zeigt ein vom Bildhauer Richard Stammberger geschaffener Wetterhahn die Windrichtung an. Die vier vom Glasmaler Hans Dumler (1922 – 2017) gestalteten Fenster des Zentralbaus stellen die vier wichtigsten Feste des Kirchenjahres dar: Weihnachten, Ostern, Pfingsten und Allerheiligen.




Christophoruskirche in Feldmoching
Die nach Plänen des Architekten Erhard Fischer (1930 – 2016) in der Fasanerie gebaute Christophoruskirche wurde 1971 geweiht. Hinter dem Altar befindet sich ein Wandbild von Edzard Seeger (1911 – 1990) aus dem Jahr 1982: »Das apokalyptische Lamm«. Der Kirchturm kam 1993 dazu.


Laim
Münchner Stadtbezirk 25: Laim
St. Ulrich in Laim
1315 wurde bereits eine Kirche in Laim urkundlich erwähnt, aber vermutlich war sie zu diesem Zeitpunkt bereits 200 Jahre alt. Als 1912 bis 1916 ein Neubau von St. Ulrich nach Plänen von Theodor Fischer und Heinrich von Schmidt entstand, blieben Reste eines spätmittelalterlichen Bauwerks als Kapelle erhalten.




Paul-Gerhardt-Kirche in Laim
1953 gewann der Architekt Johannes Ludwig (1904 – 1996) mit seinen Plänen für den Neubau der Paul-Gerhardt-Kirche in Laim einen Wettbewerb und erhielt dann auch den Auftrag für die Realisierung. Den Grundstein legte man 1955; eingeweiht wurde die Kirche im Jahr darauf. Die Nebengebäude entstanden erst in den Sechzigerjahren – ebenfalls nach dem Gesamtplan von Johannes Ludwig. Seit 2001 steht dieser exemplarische Nachkriegsbau unter Denkmalschutz. Weil der Kircheneingang damals nur über eine Freitreppe zu erreichen war, baute man 2007 einen Aufzug an.
Vor der Altarwand hängt ein von dem Bildhauer Robert Lippl (1908 – 2009) gestaltetes knapp fünf Meter hohes silbernes Triumphkreuz. Die beiden Wandteppiche an der Altarwand (links: Ostern, rechts: Pfingsten) wurden 1981 von Gisela Fichtner und Raimund Haas gestaltet.
2011 bis 2014 erfolgte eine umfassende Sanierung des Bauwerks, das 2013 sogar vorübergehend wegen Einsturzgefahr geschlossen werden musste.




Maria Eich
Münchner Vororte
Franz und Kaspar Thallmayr, die Söhne eines Schmieds in Planegg, stellten um 1710 ein Marienbild in eine hohle Eiche, das nach der Genesung einer Taglöhnerin 1733 eine Marienwallfahrt auslöste. Die Eiche wurde 1742 mit einer Kapelle umbaut. Nachdem am 13. August 1805 ein Blitz in die Eiche eingeschlagen hatte, schloss man das Dach, und der Stamm des zerstörten Baums ist heute in der 1954 bis 1958 gebauten Wallfahrtskirche ausgestellt. Die Klause Maria Eich hatte der Planegger Gutsherr Baron von Ruffin bereits 1745 errichtet. Sie wurde 1953 von Augustinereremiten übernommen, die daraufhin bis 1958 ein Kloster bauten.
Maria Eich, linker Seitenaltar (Fotos: Juli 2024)
Unterföhring
Münchner Vororte
St. Valentin in Unterföhring
Bei einer Restaurierung der römisch-katholischen Pfarrkirche St. Valentin in Unterföhring entdeckte man 1973 Reste der Fundamente eines romanischen Vorgängerbaus. 1712 wurde ein neuer Turm errichtet, 1716/17 das alte Kirchenschiff abgebrochen, und 1717/18 entstand unter Leitung des Hofmaurermeisters Dominik Glasl die heutige Kirche, die stilistisch dem Übergang vom Barock zum Rokoko zuzuordnen ist. Die Vorhalle baute man erst 1745/46 an. Geweiht ist die Kirche dem heiligen Valentin von Rätien, einem der ersten Bischöfe Passaus.
Den besonders an der Kanzel reichen Stuck im Stil der Wessobrunner Schule schufen Thomas Glasl, Mathias Bader und Johann Rieder. Vermutlich stammen alle Fresken von Nikolaus Gottfried Stuber. Ein paar Jahre später, 1720, entstand das Chorbogenkruzifix. Der Hochaltar wird auf 1741 datiert. Integriert ist die Mitte des 17. Jahrhunderts gestaltete Figurengruppe einer Marienkrönung aus der Vorgängerkirche. Die beiden Seitenaltäre aus der Zeit um 1680 standen ebenfalls bereits in der alten Kirche.





