München: St. Bonifaz
Die Benediktinerabtei St. Bonifaz wurde 1835 von König Ludwig I. gegründet. Er war seit 12. Oktober 1810 mit Therese von Sachsen-Hildburghausen verheiratet, und die Grundsteinlegung erfolgte zur Silbernen Hochzeit des Paares.
Die Klosterkirche
Der Architekt Georg Friedrich Ziebland (1800 – 1873) entwarf die Klosteranlage und ließ sich bei der Kirche von altchristlichen Basiliken in Rom und Ravenna inspirieren. Das Portal gestaltete Leo von Klenze nach dem Vorbild der Kathedrale St. Dionysius Areopagita in Athen.




Die Grablege des Königspaars
Im rechten Seitenschiff der Basilika St. Bonifaz befinden sich die Sarkophage von König Ludwig I. (1786 – 1868) und Therese, Königin von Bayern und Prinzessin von Sachsen-Hildburghausen (1792 – 1854). Die sterblichen Überreste der am 26. Oktober 1854 gestorbenen Königin wurden 1857 von der Theatinerkirche nach St. Bonifaz überführt, und zwar in die Gruft unterhalb des zu diesem Zeitpunkt aufgestellten, noch leeren Sarkophags des Königs. 2002 bettete man Königin Therese noch einmal um: in die Rückwand hinter dem Sarkophag.

»Homeless Jesus«
Vor der Klosterpforte von St. Bonifaz ist seit 2022 einer von weltweit mehr als hundert Abgüssen der 2013 Timothy P. Schmalz (*1969) modellierten Bronzeplastik »Homeless Jesus« zu finden. Der kanadische Bildhauer weist mit dem Kunstwerk auf die Not der Obdachlosen hin.


Timothy P. Schmalz: Homeless Jesus (Fotos: November 2025)
Benediktinerbrunnen
Im Hof des Benediktinerklosters St. Bonifaz plätschert ein Brunnen mit dem Leitspruch »Ora et labora« (bete und arbeite), der den Benediktinern zugeschrieben wird.

Die heutige Kirche
Die 1850 eingeweihte Klosteranlage wurde im Zweiten Weltkrieg schwer beschädigt. Hans Döllgast baute sie 1945 bis 1950 nur teilweise und vereinfacht wieder auf. Dabei entstand anstelle der 75 Meter langen Basilika ein nahezu quadratischer Kirchenraum (36 x 32 Meter). Die Lücke zwischen Kirche und Kloster wurde in den Siebzigerjahren mit dem Neubau des Zentrums St. Bonifaz gefüllt.
1988 schrieb man einen Wettbewerb für die künstlerische Neugestaltung des zerstörten Kirchenschiffs aus. Sie erfolgte 1993 bis 1996. Dabei malte Peter Burkart über den Arkaden einen Fries farbiger Tafeln. 2018 bis 2022 fand eine gründliche Sanierung statt.




Im Sommer 2025 bastelten Familien der Pfarrgemeinde bunte Papiervögel für eine Installation in der Kirche.


Die Tür zur Krypta zeigt oben Adam und Eva, die aus dem Paradies vertrieben wurden. Im unteren Teil ist eine Gruppe von Menschen dargestellt, die sich solidarisch an den Händen halten. Google-KI behauptet, die Tür sei 1968 von Karl Knappe geschaffen worden, aber das konnte ich nicht verifizieren. Auch über die Schwarze Madonna und das Bild dahinter in einer fand ich keine weiteren Informationen.

Vor der Kirche
Gegenüber von St. Bonifaz befindet sich ein großes Brunnenbecken mit einer Vase als Brunnenfigur. Die umlaufende Inschrift stammt aus dem Prolog der von Benedikt von Nursia verfassten Regula Benedicti: »Steh auf vom Schlaf. Öffne die Augen dem Licht. Verhärte Dein Herz nicht und höre!«










