München: St. Anna
Klosterkirche St. Anna im Lehel
Für ein 1725 gegründetes Hieronymiten-Kloster errichtete der Architekt Johann Michael Fischer* 1727 bis 1733 eine Kirche, deren Ausgestaltung Johann Baptist Straub, Cosmas Damian Asam*, Egid Quirin Asam* und andere bis 1737 vornahmen. Von Cosmas Damian Asam stammen das Hochaltarbild und einige der (1972 von Karl Manninger restaurierten) Deckenfresken. Die Rokoko-Kanzel der Sankt-Anna-Klosterkirche entstand in der Werkstatt des kurfürstlichen Hofbildhauers Johann Baptist Straub. 1974 wurde sie restauriert.
Nach der Aufhebung des Hieronymiten-Klosters im Lehel wurde das Konventgebäude 1808 vorübergehend zur Kaserne umfunktioniert, und die Klosterkirche Sankt Anna erhob man zur Pfarrkirche. Seit 1827 leben Franziskaner im Kloster. Die bei einem Luftangriff am 29. April 1944 zerstörte Kirche wurde bis 1979 neu gebaut. Anstelle der 1852/53 von August Voigt geschaffenen neuromanischen Doppelturmfassade rekonstruierte Erwin Schleich* 1968 die ursprüngliche Rokokofassade.
*) Mehr zu den Asam-Brüdern, Johann Michael Fischer und Erwin Schleich im Album über Architekten









Franziskus als Friedensbote
Der Bildhauer Martin Mayer* (1931 – 2022) gestaltete 1978/79 eine Bronzestatue des hl. Franziskus von Assisi mit Friedenstauben, die vor dem damaligen Postscheckamt (heute: → Isarpost) in der Sonnenstraße enthüllt wurde. Inzwischen steht sie vor der Franziskaner-Klosterkirche St. Anna.
*) Mehr über Martin Mayer im Album über Kunst im öffentlichen Raum

Pfarrkirche St. Anna im Lehel
Als die vorhandende Sankt-Anna-Kirche im Lehel zu klein wurde, stiftete der Druckereibesitzer Franz Erlacher das Areal für einen Neubau, der 1887 bis 1892 nach Plänen des Architekten Gabriel von Seidl* (1848 – 1913) im neuromanischen Stil entstand. Der Bildhauer Anton Pruska* (1846 – 1930) gestaltete »Das Weltgericht«, ein Tympanon-Relief mit Skulpturen am westlichen Portal der Kirche.
*) Mehr zu Gabriel von Seidl im Album über Architekten und zu Anton Pruska im Album über Brunnen





Westportal (Fotos: 2023/24)
Ferdinand von Miller d. J. (1842 – 1929) schuf 1910 die Reiterstatue Christi am Westwerk der Kirche Sankt Anna.



Gabriel von Seidl gestaltete die Chorapsis und den Hochaltar mit Ziborium. Das Apsisfresko zum Thema Dreifaltigkeit malte Rudolf von Seitz 1892.
St.-Anna-Brunnen
Zu Gabriel von Seidls* (1848 – 1913) Entwurf für den Bau der St.-Anna-Kirche gehörte ein Trogbrunnen mit vier Paradiesflüssen davor, der dann 1894 im Anschluss an die Kirche von Anton Pruska* und seiner Werkstatt errichtet wurde.
*) Mehr zu Gabriel von Seidl im Album über Architekten und zu Anton Pruska im Album über Brunnen


