München: Valentin-Karlstadt-Musäum

1959 gründete der Münchner Künstler und Kunstmanager Hannes König (1908 – 1989) das »Valentin-Musäum« im Südturm des → Isartors. Das Liesl-Karlstadt-Kabinett kam 2001 dazu, und im Nordturm des Isartors gab es seit 2007 eine Dauerausstellung über bayrische Volkssängerinnen und -sänger: »An jedem Eck a Gaudi«. 2018 wurde das bis dahin privat getragene »Valentin-Karlstadt-Musäum« städtisch. Am 7. Oktober 2024 schloss das Museum für mindestens eineinhalb Jahre, denn es stehen Umbauten (Brandschutz, Barrierefreiheit) an.

Zu den Sehenswürdigkeiten im »Valentin-Karlstadt-Musäum« gehörte auch das bewirtschaftete »Turmstüberl«.

Karl Valentin

Karl Valentin (Valentin Ludwig Fey, 1882 – 1948) absolvierte eine Schreiner- und Tischlerlehre, hängte dann aber seinen Beruf an einen im Musäum ausgestellten Nagel und wurde Volkssänger, Schauspieler, Komiker, Wortakrobat, Autor und Filmproduzent.

Das Puppen-Teeservice wurde von Karl Valentin gedrechselt und um 1945 von dem aus Łódź stammenden Künstler Otto Pippel (1878 – 1960) bemalt.

Valentin-Musäum
Puppen-Teeservice (Foto. Januar 2024)

Liesl Karlstadt

Die Soubrette Liesl Karlstadt (Elisabeth Wellano, 1892 – 1960) fiel Karl Valentin 1911 bei einem Auftritt in seinem Vorprogramm auf. Sie wurde für ein Vierteljahrhundert zu seiner kongenialen Bühnenpartnerin.

Valentin-Karlstadt-Musäum: Liesl Karlstadt
Dauerausstellung zu Liesl Karlstadt (Foto: Januar 2024)

»München wird Großstadt«

Im Wehrgang des Isartors veranschaulichten Schautafeln und historische Fotos, wie München in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts und der Zeit bis zum Ersten Weltkrieg Großstadt wurde.

Valentin-Karlstadt-Musäum
Wehrgang: »München wird Großstadt« (Foto: Januar 2024)

Gerald von Foris: Schädel

Vom 16. November 2023 bis 30. Januar 2024 war im »Valentin-Karlstadt-Musäum« auch die Sonderausstellung »Schädel« mit Fotografien von Gerald von Foris (*1968) zu sehen.

Sonderausstellung Schädel
Sonderausstellung »Schädel« (Foto: Januar 2024)

Volkssängerinnen und -sänger

In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts entwickelte sich die Kultur der Volkssängerinnen und -sänger. Bis zum Ersten Weltkrieg war diese von einem neuen Lebensgefühl getragene Kleinkunstszene in München das Volksvergnügen schlechthin, und 1910 waren noch 800 hauptberuflich gemeldete Volkssängerinnen und -sänger in der Stadt gemeldet. Karl Valentin, der selbst dazu gehörte, sammelte Material dazu und stellte 1927 mit Liesl Karlstadt zusammen eine Ausstellung über Volkssängerinnen und -sänger zusammen: »An jedem Eck a Gaudi«.

Mit freundlicher Genehmigung des Valentin-Karlstadt-Musäums