Bayerische Staatssammlung für Paläontologie und Geologie

Die Staatssammlung

Die Bayerischen Staatssammlung für Paläontologie und Geologie geht auf die Naturaliensammlung der 1759 von Kurfürst Max III. Joseph gegründeten Bayerischen Akademie der Wissenschaften zurück. Das Paläontologische und das Geologische Museum – die beiden öffentlich zugänglichen Ausstellungen – der Staatssammlung befinden sich seit 1950 in den benachbarten Gebäuden Richard-Wagner-Straße 10 (Paläontologie) und Luisenstraße 37 (Geologie).

Geologisches Museum München

Das Geologische Museum München in der Luisenstraße 37 ist ein öffentlich zugänglicher Teil der Bayerischen Staatssammlung für Paläontologie und Geologie.

Septarie: Wenn kalkhaltiger Ton faulende tierische Reste umschließt, bildet frei werdender Ammoniak ein kalkfällendes Milieu. Durch innere Austrockung erhält der Knollen Schrumpfungsrisse. – Markasitknollen: Auf ähnliche Weise entstehen in eisenhaligem Faulschlamm Knollen durch Fällen von Eisensulfid.

Bei der Bildung des Weißjuras vor 200 Millionen Jahren war der Küste war ein Riffgürtel mit Korallen und Schwämmen vorgelagert. – Geröll mit Seepocken vom Strand der Oberen Meeresmolasse, Wasserburg bei Dischingen

Paläontologisches Museum München

Das Gebäude

Der Architekt Leonhard Romeis (1854 – 1904) baute 1899 bis 1902 die Königlich-Bayerische Kunstgewerbeschule, das heutige Paläontologische Museum in der Richard-Wagner-Straße 10 im Stil der Deutschen Renaissance.

Paläontologisches Museum, Richard-Wagner-Straße 10
Paläontologisches Museum: Gebäude

Die Ausstellung

Das etwa zwölf Millionen Jahre alte Skelett des Urelefanten (Gomphotherium aff. steinheimense) wurde 1971 in Gweng bei Mühldorf aus dem Inn geborgen und stellt einen der bemerkenswertesten fossilen Funde weltweit dar. Im Paläontologischen Museum München ist ein Abguss zu sehen.

Beim Plateosaurus handelt es sich um den größten Dinosaurier, der jemals in Bayern gefunden wurde. Er lebte vor etwa 210 Millionen Jahren.

Das etwa 13.000 Jahre alte Skelett eines Riesenhirsches (Megaloceros giganteus) wurde aus einem Torfmoor bei Dunshauglin, 30 Kilometer nordwestlich von Dublin, geborgen.

Das Scheinkrokodil (Prestosuchus chiniquensis) gehört zu den Archosauriern. Das etwa 238 Millionen Jahre alte Fossil stammt aus der Santa-Maria-Formation in Brasilien.

Der 1859 erstmals beschriebene kleine Raubsaurier (Compsognathus longipes) lebte vor 150 Millionen Jahren. Das im Paläontologischen Museum München ausgestellte Fossil stammt aus Kelheim.

Paläontologisches Museum München: Compsognathus longipes
Compsognathus longipes (Foto: Juni 2024)

Die Riesenflugsaurier, die ersten fliegenden Wirbeltiere, bildeten eine eigene Entwicklungslinie der Archosaurier, die mit den Dinosauriern und den Vögeln nur entfernt verwandt waren. Das im Lichthof des Paläontologischen Museums hängende rund 80 Millionen Jahre alte Skelett (Pteranodon longiceps) stammt aus der Niobrara-Formation und Pierre Shale im westlichen Kansas.

Riesenflugsaurier im Lichthof des Paläontologischen Museums
Pteranodon longiceps (Foto: Juni 2024)

Beim Archaeopteryx handelt es sich um das Bindeglied zwischen Reptilien und Vögeln vor 150 Millionen Jahren. Zwei Fossile aus der Altmühlalb bei Solnhofen (Archaeopteryx bavarica) und eine Skelett-Rekonstruktion sind im Paläontologischen Museum München ausgestellt.

Paläontologisches Museum München: Archaeopteryx

Der in Port Hedland (Australien) gefundene Stromatolith stammt aus dem Präkambrium und ist etwa 2 Milliarden Jahre alt. Es ist ein Jaspilit mit alternierenden Lagen von Hämatit, Magnetit, rotem Jaspis und Tiger-Auge.

Paläontologie: Stromatolith
Stromatolith (Foto: November 2024)

Die 240 Millionen Jahre alte Ceratiten-Platte (Ceratites evolutus Philippi) stammt aus Bruchsal.

Bei Ammoniten handelt es sich um eine ausgestorbene Teilgruppe der Kopffüßer. Die Stufe mit zwei 195 Millionen Jahren alten Exemplaren der Ammoniten-Gattung Arnioceras acuticarinatum stammt vermutlich aus der englischen Grafschaft Somerset.

Laevaptychus latus mit Aspidoceras-Radula im Negativ, Immeridgium, oberer Jura, ca. 153 Millionen Jahre alt, aus dem Steinbruch Rygol bei Painten, nordwestllich von Kelheim

Subplanites sp. mit Granulaptychus, Solnhofener Plattenkalk, Tithonium, oberer Jura, ca. 150 Millionen Jahre alt, Langenaltheim-Schrandel bei Solnhofen

Die Stufe mit zwei 75 Millionen Jahren alten heteromorphen Ammoniten – Didymoceras stevensoni und Solenoceras crassum – stammt aus dem Pierre Shale bei New Castle in Wyoming.

Paläontologie: Didymoceras stevensoni und Solenoceras crassum
Didymoceras stevensoni und Solenoceras crassum (Foto: 2024)

Das Alter des ausgestellten durchgesägten und polierten Ammoniten (Holcophylloceras sp.) aus Sakaraha in Madagaskar wird auf 160 Millionen Jahre geschätzt.

Ammonit im Paläontologischen Museum München
Paläontologisches Museum München: Holcophylloceras sp. (Foto: Mai 2024)